Kenntnisnahme - Dez III/0027/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Hauptausschuss nimmt den Sachstand und die weitere Vorgehensweise zur Route Charlemagne zustimmend zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Der Rat der Stadt Aachen hat in seiner Sitzung vom 12. September 2007 die Realisierung des Projektes Route Charlemagne beschlossen und dabei Prioritäten für deren Entwicklung gesetzt:

 

Der Rat der Stadt nimmt die Vorlage für das Projekt Route Charlemagne mit der Anlage eines Gesamtplanes, basierend auf dem Gesamtkonzept des Architekturbüros Maurer United Architects, zustimmend zur Kenntnis.

 

Er empfiehlt der Gesellschafterversammlung der EuRegionale 2008 GmbH die Labelung des Konzepts mit der Maßgabe, dass Änderungen der angedachten Architektur, der vorgesehenen Nutzungsinhalte bzw. Einrichtungen und der Kommunikation/Vernetzung erfolgen können.

 

Er beauftragt die Verwaltung nach erfolgter Labelvergabe Einzelbeschlüsse zu den verschiedenen Stationen und zur Kommunikation/Vernetzung vorzubereiten.

 

Der Rat der Stadt bekräftigt seinen Wunsch, möglichst viele Einzelprojekte noch in 2009 umzusetzen. In die Prioritätengruppe eins gehören die Stationen Rathaus, Katschhof, Grashaus, Super C und die Achse der Wissenschaft, St.Paul, Zeitungsmuseum und Haus Löwenstein.

 

Alle anderen Projekte fallen in die Priorität zwei.

 

Ein erneuter Beschluss zur Realisierung des Elisengartens ist nicht erforderlich, da seine Umsetzung bereits in diesem Jahr begonnen werden soll.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit der Geschäftsstelle der Eu-Regionale 2008 GmbH die Informations- und Veranstaltungselemente von Maurer United Architects für das Präsentationsjahr 2008 zu bearbeiten und im Rahmen des Budgets der EuRegionale 2008 GmbH umzusetzen.

 

Die Verwaltung wird des Weiteren beauftragt, mit der Geschäftsstelle der Eu-Regionale 2008 GmbH einen Intendanzvertrag für die Errichtung der Route Charlemagne auszuverhandeln.

 

Darüber hinaus erfolgt die Einrichtung einer kuratorischen Stelle zur Entwicklung und dauerhaften Bespielung der Route Charlemagne.

 

Der Rat der Stadt Aachen nimmt abschließend von der Kostenschätzung des Projekts Route Charlemagne gemäß Anlage zu dieser Vorlage Kenntnis. Er beauftragt die Verwaltung, gemeinsam mit der EuRegionale 2008 GmbH Förderanträge gegenüber dem Land Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Kommission zur Unterstützung des Gesamtprojekts sowie der in ihm enthaltenen Einzelprojekte zu stellen.

 

Die Verwaltung wird des Weiteren beauftragt, bei Verfolgung der Einzelprojekte genaue Angaben zu den Investitions- und Einrichtungskosten sowie den betrieblichen Aufwendungen zu machen.

 

Die Projekte der Route Charlemagne sollen nach Prioritätensetzung in den Haushalt 2008 sowie die mittelfristige Finanzplanung der Stadt Aachen aufgenommen werden.

 

Der Rat der Stadt bekräftigt gegenüber der EuRegionale 2008 GmbH seine Vorstellung, dass die für die Stadt Aachen zugesagten Städtebaufördermittel in der Größenordnung von rd. 21 Millionen Euro auch für die Projekte des Parcours Charlemagne zur Verfügung stehen.

 

 

 

Auf Antrag der Stadt Aachen hat die Gesellschafterversammlung der EuRegionale 2008 am 04. Oktober 2007 das Projekt als EuRegionale 2008-Projekt gelabelt. Auf dieser Grundlage hat der Projektträger gemeinsam mit der EuRegionale 2008 Agentur, der Bezirksregierung Köln und dem Ministerium für Bauen und Verkehr NRW eine Entwicklungsstrategie für das Projekt Route Charlemagne erarbeitet.

 

Die Umsetzung der Route Charlemagne soll im Rahmen der EuRegionale 2008 ihren Auftakt mit der Eröffnung am 03. Mai 2008 erfahren. Das Konzept wird auf der Grundlage einer mehrjährigen, prozessorientierten Entwicklungsstrategie umgesetzt. Ziel des Projektes ist, die Stadt Aachen und die Euregio weiter als „Europäische Kultur- und Wissensregion“ zu profilieren. Mit dem Konzept Route Charlemagne werden folgende Alleinstellungsmerkmale der Stadt und der Region gefördert:

 

- Kulturhistorische Bedeutung der Stadt und Region Aachen als europäischer Standort (Thema Geschichte).

 

- Internationale Position der Stadt und Region Aachen als Standort für Technologie und Wissenswirtschaft (Thema Wissen).

 

- Euregionale Position der Stadt und Region Aachen und ihre grenzüberschreitenden Kooperationsmöglichkeiten und Kompetenzen (Thema Europa).

 

Die Route Charlemagne greift diese Alleinstellungsmerkmale auf, schafft eine starke Symbolik und bildet damit eine strategische Grundlage für eine internationale Ausstrahlung und euregionale Entwicklung. In der EuRegionale 2008 wird auf dieser Grundlage eine nachhaltige Entwicklungsstrategie begonnen. Die folgenden Maßnahmen des Route Charlemagne-Konzepts werden im Rahmen der EuRegionale 2008 gefördert:

 

Themenrouten in der historischen Innenstadt von Aachen mit den Schwerpunktthemen Geschichte, Wissen und Europa. Hiermit werden die Stadt und die Region Aachen mit ihren Alleinstellungsmerkmalen sowohl für ihre eigene Bevölkerung als auch für Gäste im öffentlichen Raum erlebbar. Dies stärkt die Identität und kann kulturtouristisch genutzt werden.

 

Eine Innenstadtentwicklung, die sich an den vorhandenen historischen Standorten entlang der Route Charlemagne orientiert. Damit wird eine neue Inwertsetzung und Nutzung der Innenstadt realisiert und die Kooperation von Öffentlicher Hand, ehren-amtlichem und soweit möglich privatem Engagement in der Stadtentwicklung gefördert.

 

Ein Kommunikationskonzept für die Stadt und Region Aachen, das sich als Netzwerk der Akteure vor Ort versteht mit Partnern in der (Eu)Regio (u. a. Parkstad Limburg) und internationalen Kooperationen (u. a. Technologie-Region ELAt).

 

Für die Umsetzung dieser Maßnahmen des Route Charlemagne-Konzepts ist zur Finanzierung, zur prozessorientierten Umsetzung und für die notwendigen Kooperationen eine erste Entwicklungsphase von fünf bis zehn Jahren erforderlich. Auch mit Blick auf eine mögliche öffentliche Förderung des Projekts wird diese erste Phase für den Zeitraum 2007-2013 geplant. Die Gesamtkosten dieser ersten Phase des Projekts „Route Charlemagne“ werden gemäß Konzept auf 28,9 Mio. Euro geschätzt.

 

Der Einstieg in das Projekt Route Charlemagne im Rahmen der EuRegionale 2008 hat eine wichtige Signalwirkung. Er bedeutet, dass alle Beteiligten - Stadt Aachen, städtische Partner, die Region Aachen und Partner in der EuRegionale 2008, das Land NRW, RWTH u. a. - das Projekt generell unterstützen und befürworten. Sowohl im Rahmen der EuRegionale 2008 als auch darüber hinaus gilt es, diese Unterstützung weiterzuentwickeln und einzubinden. Damit kann das Projekt im Zeitraum 2007-2013 prozessorientiert und nachhaltig entwickelt werden. Die (finanzielle) Unterstützung dieses Projekts kann und soll im Rahmen der EuRegionale 2008 sowohl durch das Land NRW, die Stadt Aachen, die Euregio Maas-Rhein und mittels europäischer Programme erfolgen. Thematisch wird dabei insbesondere, auch im Rahmen der EFRE-Förderung, an die Bereiche Innovation, Wissenskommunikation, Kulturtourismus und Stadtentwicklung gedacht.

 

Im Rahmen der EuRegionale 2008 werden folgende Maßnahmen umgesetzt:

 

Planung, Weiterentwicklung und Umsetzung des Stadtentwicklungskonzepts Route Charlemagne,

insbesondere für die Innenstadtstandorte der ersten Priorität. Die Planungskosten werden durch die Stadt Aachen förderunschädlich geleistet. Im Rahmen späterer Förderung der einzelnen Bausteine durch das Land werden diese Planungs- und Vorlaufkosten der Stadt Aachen refinanziert.

 

Realisierung der Route Charlemagne in der Aachener Innenstadt

mit Themenrouten, Informationen und inhaltlicher Bespielung im öffentlichen Raum. Diese Maßnahme wird, intendiert durch das Büro Maurer United Architects, im Jahr 2008 umgesetzt. Die Gesamtinvestition für diese Maßnahme wird mit ca. 1,6 Mio. Euro kalkuliert und mit ca. 1,2 Mio. Euro aus der Städtebauförderung im Rahmen der EuRegionale 2008 gefördert.

 

Kommunikation und Vermarktung der Route Charlemagne und des Themas europäische Kultur- und Wissensregion

Hier sind sowohl im Rahmen der EuRegionale 2008 als auch in der längerfristigen prozessorientierten Entwicklungsstrategie folgende Maßnahmen geplant:

 

1. Eine städtische Auftaktveranstaltung bei Bewilligung des Projektes unter Einbindung der Akteure (Politik, Kultur, Wirtschaft, Vereine) und der Öffentlichkeit, die Unterstützung für das Projekt und den Prozess bewirkt.

 

2. Das Präsentationsprogramm „Across the Borders“ an Standorten der Route Charlemagne im Rahmen der EuRegionale 2008.

 

3. Eine internationale Route Charlemagne-Konferenz zum Thema „Europäische Kultur- und Wissensregion“ (zum Beispiel im Rahmenprogramm der Karlspreis-Verleihung 2008).

 

4. Realisierung von Inszenierungen im Bereich Wissen (Achse der Wissenschaft/Super C).

 

5. Durchführung des ersten Europäischen Wissenschaftsparlaments, in Kooperation mit dem Stifterverband für die deutsche Wissenschaft, im Oktober 2008.

 

Vernetzung der Route Charlemagne mit Partnern in der Stadt, in der Euregio und auf internationaler Ebene

Konkrete Möglichkeiten werden u. a. gesehen in den Bereichen Kulturtourismus, Wissenskommunikation und europäische Geschichte/Identität (u .a. bestehende Route Charlemagne in der Euregio, Frankenweg/Via Francigena und zum EU-Programm Science Education). Die Stadt Aachen wird diesen Prozess moderieren und Partner einbinden.

 

Die oben genannten Maßnahmen werden im Rahmen der EuRegionale 2008 umgesetzt und bilden die Anschubfinanzierung für die längerfristige Entwicklung. Parallel zu diesem Projekteinstieg wird die vollständige Finanzierung für Phase 1 (2007-2013) durch Landesmittel (u. a. EFRE), städtische Mittel, Sponsoren, Privatinvestoren sowie europäische Programme verfolgt.

 

Die Stadt Aachen hat im Rahmen der Projektentwicklung Route Charlemagne eine Projektstruktur aufgebaut, die aus einer Lenkungsgruppe mit externem Prozessmanagement, einer externen Projektintendanz für die inhaltliche Umsetzung des Route Charlemagne-Konzepts und einem Beirat für die inhaltliche Beratung bei der Umsetzung besteht. Es muss damit gerechnet werden (auch in der Kostenkalkulation für den Zeitraum 2007-2013), dass die Entwicklung des Projektes weiterhin ein externes Programmmanagement erfordert, weil das Projekt vielschichtig ist, eine vernetzte Entwicklungsaufgabe darstellt, über einen langen Zeitraum läuft und einer kontinuierlichen Betreuung bedarf. Außerdem muss die attraktive inhaltliche Bespielung der Route Charlemagne und der vorgesehenen Standorte organisiert werden.

 

Um die inhaltliche Konzeption der einzelnen Stationen zeitnah erarbeiten zu können, werden den Themenbereichen Geschichte, Europa, Wissen, Macht (Krieg und Frieden), Medien, Religion und Wirtschaft „Paten“ zugeordnet, welche die inhaltliche Bearbeitung der Themengruppen steuern. Die zugehörigen Arbeitsgruppen bestehen aus Mitgliedern des Beirates sowie weiteren Vertretern der Bürgerschaft (Civitas), der Intendanz, der Koordination und einer Vertreterin des Gebäudemanagements. Sobald die zuständigen Architekten, Planer und Ausstellungsmacher für die baulichen Arbeiten an den jeweiligen Stationen feststehen, werden auch diese den entsprechenden Arbeitsgruppen zugeordnet. So kann eine enge Verzahnung von inhaltlicher Bespielung und räumlicher Umsetzung erreicht werden. Die verschiedenen Arbeitsgruppen werden federführend durch die Dezernate I, III und IV unterstützt. Dieser Prozess ist in einem Organigramm zur inhaltlichen Vertiefung dargestellt (Anlage).

 

Sollte die Notwendigkeit einer finanziellen Unterstützung in den Arbeitsgruppen entstehen,  ist eine Förderung der inhaltlichen Arbeit durch die Summe von bis zu 5000 € pro Gruppe zwar möglich, jedoch nicht von Anfang an beabsichtigt.

 

Entsprechend der Vorlage vom 12. September 2007 besteht die inhaltliche Ausrichtung der verschiedenen Stationen weiterhin in der dort vorgestellten Form, basierend auf dem Masterplan des Büros Maurer United Architects (MUA). Die vorgeschlagene Zuordnung des Themenfeldes „Wirtschaft“ vom Grashaus zum Haus Löwenstein hat sich aufgrund der historischen Begebenheiten des zuletzt genannten Gebäudes bei der Diskussion im Hauptausschuss vom 12. September 2007 sowie bei Sitzungen der Lenkungsgruppe Route Charlemagne bestätigt. Dem Grashaus werden demnach das Themenfeld „Europa“ sowie das „Eu-regionale Klassenzimmer“ zugeordnet; es ist der Auftakt der „Achse der Wissenschaft“.

 

Die Route Charlemagne präsentiert sich grundsätzlich als ein offenes Netzwerk, welches bei einer entsprechenden Eignung der Projektideen kontinuierlich weiterentwickelt werden kann. Die Verwaltung regt an, das Thema „Aachen, eine europäische Pilgerstadt“ mit der Pilgerkirche St. Jakob in die Route Charlemagne aufzunehmen. Die Kirchengemeinde St. Jakob möchte ihre Bedeutung als Pilgerkirche in Vergangenheit und Gegenwart auf dem Weg nach Santiago de Compostela erneut aufgreifen und auch kommunizieren. Jakobswege dienten im Mittelalter - neben ihren religiösen Inhalten - dem Transfer von Ideen, Kunst und Kultur zwischen den Regionen und Nationen. Sie überwanden als europäische Kulturstraßen nicht nur Entfernungen, sondern auch Grenzen und Sprachbarrieren. Somit wird sowohl den historischen als auch den europäischen Dimensionen der Route Charlemagne Rechnung getragen und das Themenfeld „Religion“, welches sich auch mit dem für die Aachener Geschichte prägenden Pilgerwesen auseinandersetzt, anschaulich ergänzt. Für die Einbeziehung des Themas in die Route Charlemagne sind keine zusätzlichen finanziellen Mittel erforderlich.

 

Entsprechend den Vereinbarungen im Gespräch von Vertretern der Ratsfraktionen und der Verwaltung am 16. Oktober 2007 ist die technische Umsetzung der Projekte in Arbeit.

Bis Ende des Jahres wird ein Intendanzvertrag mit Maurer United Architects (MUA) für die fachliche Begleitung aller Projekte in 2008 sowie für die Realisierung der temporären Bespielung in 2008 (Infostelen und -cubus, erste Ausstellung, Marketing) abgeschlossen. Die Vergabe der Planungsaufträge für das Grashaus und den EuRegioPark (MUA), das Zeitungsmuseum (Prof. Fischer) und das Rathaus (Frau Falkenstein) sind in Vorbereitung.

Erste Gespräche mit Bistum und Gemeinde zum Erwerb von St. Paul wurden geführt. Zurzeit wird der aktuelle und mittelfristig zu erwartende Unterhaltungs- und Sanierungsbedarf ermittelt. Die erforderliche VOF Ausschreibung für die Vergabe eines Planungsauftrags ist für St. Paul und ebenso für das Verwaltungsgebäude am Katschhof in Vorbereitung.

Ziel bei allen Planungsaufträgen ist es, detaillierte Vorplanungen und Kostenschätzungen zu erhalten, auf deren Basis die zuständigen Fachausschüsse über die Umsetzung und die Beantragung von Fördermitteln entscheiden können. Für die Beantragung von Städtebaufördermitteln gilt eine Frist zum 30. Juni 2008.

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Anlagen

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