Kenntnisnahme - FB 61/0685/WP15

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Laurensberg nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

Da die wesentlichen Ziele, nämlich die Entzerrung des Parkdrucks sowie die Entschärfung der Gefahren für querende Fußgänger – besonders mit Kleinkindern – spürbar reduziert worden sind, gelten die Anträge damit als behandelt.

Erläuterungen:

Nach Fertigstellung und Bezug der „Solarsiedlung“ im Teichwinkel sowie der dortigen Büroeinheiten nahm der Parkdruck auf der Schurzelter Straße spürbar zu, sodass im Jahre 2004 mehrere politische Anträge zu diesem Thema gestellt wurden. Im Einzelnen forderte

-    die SPD-Bezirksfraktion Aachen-Laurensberg mit Schreiben vom 05.01.2004 die Prüfung weiterer Verkehrssicherheitsmaßnahmen sowie die Schaffung zusätzlicher Parkflächen,

-    die SPD-Bezirksfraktion Aachen-Laurensberg mit Antrag vom 14.07.2004 wiederum mehr Parkflächen und Verkehrssicherheitsmaßnahmen für den Kindergarten sowie deutlichere Kennzeichnungen in der Kurve der ehemaligen Tuchfabrik und die Reduzierung der Geschwindigkeit entlang des Golfplatzes auf 50 km/h,

-    die Elternschaft der Kita Schurzelter Straße 21 mit Schreiben vom 06.09.2004 die Verbesserung des Querungsangebotes über die Schurzelter Straße in Höhe der Kita.

 

Aus der Behandlung der Thematik in der Sitzung am 28.01.2004 beauftragte die Bezirksvertretung darüber hinaus die Verwaltung einstimmig „mit der Überprüfung des gesamten Bereichs und sprach sich dafür aus, das Parken mit Parkscheibe als Zwischenlösung einzuführen“.

 

 

Ergriffene Maßnahmen:

 

Bereits am 23.09.2003 wurde aufgrund der seit Jahren diskutierten Verkehrssituation im Bereich der Kindertagesstätte eine Verkehrszählung vorgenommen, die die Zahl der querenden Fußgänger zwischen An der Schurzelter Brücke und Süsterfeldstraße sowie die Kfz-Belastung in diesem Bereich erfasst hat. Als Spitzenwerte wurden in der Stunde von 8.30 Uhr bis 9.30 Uhr 41 querende Fußgänger bei 274 Kfz in beiden Fahrtrichtungen erfasst. Da dieses Fußgängeraufkommen unter den in den Richtlinien vorgeschriebenen Mindestmengen von 50 querenden Fußgängern liegt, konnte in dem Bereich kein Fußgängerüberweg eingerichtet werden. Wegen der ab 2004 bestehenden Hochbaumaßnahme (neues Altenheim) mit unterschiedlichen baustellenbedingten Haltverbotzonen entlang der Schurzelter Straße im Bereich der Baustelle wurden während dieser Bauphase keine weiteren Verkehrszählungen durchgeführt.

 

Im Juni 2004 wurden die beiden Einmündungen Schurzelter Winkel und Stichstraße am Kindergarten durch Aufstellen je eines VZ. 102 StVO (Kreuzung) gegenüber der Schurzelter Straße vorfahrtsberechtigt, um die Fahrgeschwindigkeit in Fahrtrichtung Roermonder Straße für den Durchgangsverkehr zu reduzieren.

 

Im Januar 2005 fand sich ein Erwachsener bereit, den Kindern beim Überqueren der Schurzelter Straße zwischen Wildbachstraße und Kindergarten als Verkehrshelfer zur Verfügung zu stehen. Eine entsprechende Beschilderung wurde an dieser Stelle unverzüglich vorgenommen.

 

Im April 2005 wurde durch ein Haltverbot auf der Schurzelter Straße zwischen Einmündung An der Schurzelter Brücke und der Parkplatzausfahrt Frankenne eine Ausweichmöglichkeit für Linienbusse im Begegnungsverkehr geschaffen.

 

Weiterhin wurde im März 2005 die Linienbushaltestelle „Viadukt“ für die Fahrtrichtung Süsterfeldstraße von der Einmündung Süsterfeldstraße zur Einmündung An der Schurzelter Brücke/Parkplatz Frankenne zurückverlegt.

 

Im Herbst 2005 wurde die Aufstellung des Bebauungsplanes Parkplatz Schurzelter Straße (Architekten Hahn-Helten + ASS Architekten) eingeleitet, der in zwei Bauabschnitten 73 zusätzliche Parkmöglichkeiten auf dem Wiesengelände hinter Hs. 27 vorsah.

 

Im Februar 2006 wurde im Bereich des zuvor verfüllten Straßengrabens in Höhe Schurzelter Straße 25 die allgemein geforderte Kurzzeitparkgelegenheit für die Zielverkehre zum Kindergarten auf einem Schrägparkstreifen entlang der Hauptfahrbahn Schurzelter Straße sowie einem aufgeschulterten Parkstreifen in der Nebenfahrbahn vor Hs. Schurzelter Straße 25 ausgeschildert und im nachfolgenden regelmäßig überwacht. Der Bereich wird als verkehrsberuhigter Bereich mit Verkehrszeichen 325/326 StVO ausgewiesen.

 

Anschließend wurde eine erneute Fußgängerzählung durchgeführt, um die Auswirkungen der Kurzzeitparkplätze auf der Kindergartenseite auf die Zahl der querenden Fußgänger zu prüfen.

Hierbei wurden die querenden Fußgänger westlich und östlich der Einmündung Schurzelter Winkel getrennt erfasst. Im westlichen Abschnitt lag der Spitzenwert querender Fußgänger zwischen 12.00 Uhr und 13.00 Uhr bei 34 Fußgängern und im östlichen Abschnitt zwischen Schurzelter Winkel und Kindergarten zwischen 16.30 Uhr und 17.30 Uhr bei 22 querenden Fußgängern. Auch hier wurden die Richtwerte der „Richtlinien für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen (R-FGÜ 2001) deutlich unterschritten, wobei die Zahl der querenden Fußgänger auf der östlichen Seite offensichtlich durch die neue Parkordnung spürbar reduziert werden konnte.

 

Im Sommer 2007 wird die Bushaltestelle vom Parkplatz Frankenne zum mittlerweile fertig gestellten Seniorenwohnheim verlegt, um dieses besser zu erschließen und weil an dieser Stelle eine Aufstellmöglichkeit für einen Fahrgastunterstand besteht.

 

Im Herbst 2007 erfolgte die Fertigstellung des Parkplatzes „Hahn-Helten“ und hiermit verbunden eine erhebliche Entzerrung des Parkdrucks auf der Schurzelter Straße sowie in den dortigen Nebenbereichen. Die Dauerparker nutzen den neuen Großparkplatz und überlassen den Kurzzeitparkern die entsprechend ausgeschilderten Parkmöglichkeiten nahe des Kindergartens.

 

Im Oktober 2007 wurde für das Teilstück der Schurzelter Straße zwischen Wildbachstraße und An der Schurzelter  Brücke ein durchgehendes Haltverbot angeordnet, um die Erreichbarkeit der Bushaltestelle für Linienbusse hindernisfrei zu gewährleisten und die Übersichtlichkeit der Verkehrssituation für Autofahrer beim Verlassen des Stichweges am Kindergarten zu optimieren.

 

Ergänzend sei zu den weiteren Aspekten des SPD-Antrages vom 14.07.2004 gesagt, dass die Leittafeln in der Kurve der Schurzelter Straße in Höhe ehemaliger Tuchfabrik mittlerweile gereinigt und freigeschnitten worden sind und somit den weiteren Straßenverlauf deutlich anzeigen. Diese Tatsache sowie die bestehende Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h machen eine Mittelmarkierung in der Kurve entbehrlich. Außerdem reicht die Gesamtfahrbahnbreite nicht aus, um zwei vollwertige Fahrstreifen auch für LKW- und Busschleppkurven aufzubringen.

 

Für die Geschwindigkeitsreduzierung im Teilstück der Schurzelter Straße zwischen Schneebergweg und Rabentalweg von 70 km/h auf 50 km/h besteht kein aktueller Anlass. Die Straße ist sehr übersichtlich und von einem abgesetzten Rad-/Gehweg gesäumt. Die Verkehrsteilnehmer sehen den Gegenverkehr frühzeitig kommen und können ihre Fahrgeschwindigkeit auf den Begegnungsverkehr anpassen. Fahrten ohne Begegnungsverkehr sind auch bei 70 km/h gefahrlos möglich, sodass eine Reduzierung auf 50 km/h in diesem außerorts liegenden Straßenstück sicherlich kaum Beachtung finden würde.

 

 

Zusammenfassung:

 

Die in den letzten 3 Jahren im Bereich des Kindergartens Schurzelter Straße 21 vorgenommenen Veränderungen (Eröffnung des Parkplatzes „Hahn-Helten“, Schaffung von Kurzzeitparkmöglichkeiten auf der Kindergartenseite, Reduzierung des Fahrbahnrandparkangebotes auf der Schurzelter Straße selbst) haben die früheren Problembereiche für querende Fußgänger, Anlieger bei der Parkplatzsuche, Linienbusse im Begegnungsverkehr sowie Fußgänger auf dem Weg zur Bushaltestelle „Viadukt“ spürbar verbessert. Die Zahl der die Schurzelter Straße querenden Fußgänger ist deutlich zurückgegangen, weil die Eltern auf dem Weg zum Kindergarten auf der Seite der Einrichtung parken können. Ein weiterer Veränderungsbedarf besteht in diesem Bereich derzeit nicht. Das Maßnahmenpaket ist als abgeschlossen einzustufen.

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

Keine.