Entscheidungsvorlage - FB 61/0735/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Verkehrssituation der Hahner Straße im Ortsteil Hahn;hier: Anwohnerantrag vom 18.04.2005
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- FB 61/30
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster / Walheim
|
Anhörung/Empfehlung
|
|
|
27.02.2008
| |||
●
Erledigt
|
|
Mobilitätsausschuss
|
Entscheidung
|
|
|
13.03.2008
|
Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Die Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster/ Walheim nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis und empfiehlt dem Verkehrsausschuss, den Rückbau der Busbuchten und die weiteren Umgestaltungen im Straßenraum an der Haltestelle „Hahn Kirche“ gemäß der ersten Variante der beiliegenden Pläne zu beschließen und in die „Prioritätenliste zur Erhöhung der Fußgängersicherheit durch Querungshilfen, Zebrastreifen und Schulwegsicherung“ aufzunehmen.
Der Verkehrsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung
zur Kenntnis und beschließt, die Verwaltung mit dem Rückbau der Busbuchten und
den weiteren Umgestaltungen im Straßenraum an der Haltestelle „Hahn Kirche“
gemäß der ersten Variante der beiliegenden Pläne zu beauftragen und sie in die
„Prioritätenliste zur Erhöhung der Fußgängersicherheit durch Querungshilfen,
Zebrastreifen und Schulwegsicherung“ aufzunehmen.
Erläuterungen
Erläuterungen:
Anlass
Die Antragstellerin hat am 18.04.2005 mit 77 Unterzeichnern beantragt, die Verkehrssicherheit an der Hahner Straße zu verbessern. In Antrag wurden folgende Probleme für den Bereich der Hahner Straße in der Ortslage Hahn geschildert:
Die Geschwindigkeiten in der Hahner Straße seien zu hoch. Die Gehwege seien zu schmal, in Teilen fehlten sie ganz; es gebe keinerlei Überquerungshilfen. Diese Situation stelle ein Gefahrenpotential für die Anwohner - insbesondere Schulkinder und ältere Mitbürger - dar. Daher wurden zur Verbesserung der Verkehrssituation folgende verkehrsberuhigende Maßnahmen beantragt:
- Maßnahmen zur Temporeduzierung am Ortseingang
- Querungshilfe am Kindergarten
- Querungshilfe an der Haltestelle Bücherbus
- Querungshilfe an der Haltestelle Steinbruch
Sachstand
Im Herbst 2005 fand mit
der Polizei, der Straßenverkehrsbehörde, dem Planungsamt sowie den Eltern und
den Leitern der Kindertagesstätte Hahn ein Ortstermin statt. Die Beteiligten
stellten fest, dass verkehrsberuhigende Maßnahmen sinnvoll sind. Man einigte
sich, an drei Stellen die Möglichkeiten zur Einrichtung von
Querungshilfen/Mittelinseln zu überprüfen:
- Querungshilfe an der Haltestelle Steinbruch,
- Querungshilfe an der Haltestelle Kirche
(kurz vor der KITA) und
- Mittelinsel Hahner Straße am Ortseingang (von Stolberg
kommend) zur Geschwindigkeitsdämpfung
-
Nach dem
Empfehlungsbeschluß der Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster/Walheim vom
13.09.2006 hat anschließend der Verkehrsausschuss in seiner Sitzung am
26.10.2006 die Einrichtung einer Mittelinsel im Bereich der Haltestelle
„Steinbruch“ und die Aufnahme in die „Prioritätenliste zur Erhöhung der
Fußgängersicherheit durch Querungshilfen, Zebrastreifen und Schulwegsicherung“ beschlossen.
In der gleichen Sitzung
informierte die Verwaltung darüber, dass die geschwindigkeitsdämpfenden
Maßnahmen am Ortseingangsbereich auf der Hahner Str. (von Stolberg kommend) in
einen Zuschussantrag „Ortseingangsbereiche“ integriert werden soll, um
Fördergelder für diese und ähnliche Maßnahmen an anderen Ortseingangsbereichen
einzuwerben. Die Vorlage zum Programm der „Ortseingangsbereiche“ wird zur Zeit
in verschiedenen
Bezirksvertretungen und anschließend im Verkehrsausschuss zur
politischen Beratung vorgelegt.
Am 26.10.2006 teilte die
Verwaltung im Verkehrsausschuss ebenfalls mit, dass sich im Bereich der
Kindertagesstätte Hahn aufgrund der fehlenden Straßenbreite technisch keine
Möglichkeiten ergeben, eine Mittelinsel als Querungshilfe anzubieten. Daher
sollten als verkehrsberuhigende Maßnahmen der Rückbau der Busbuchten und die
Verbreiterung der Wartebereiche und Gehwege sowie die Anlage von Querungshilfen
im Bereich der Haltestelle „Hahn Kirche“ untersucht werden.
Der Bereich der
Haltestelle „Hahn Kirche“
Die Auswertung einer
Verkehrszählung auf der Hahner Straße am 09.05.2006 ergibt eine
Gesamtverkehrsbelastung von 324 Fz/h in der Spitzenstunde. Der LKW-Anteil liegt
im Mittel des gesamten Tages für beide Richtungen inkl. der Busse bei 10,6 %.
Begegnungsfälle von Lkw im Bereich der Haltestelle „Hahn Kirche“ sind daher
sehr selten.
An der Haltestelle „Hahn
Kirche“ verkehren drei Buslinien (Linie 35 – Vaals-Bushof-Brand-Kornelimünster-Walheim-Hahn-Breinig;
Linie 67 – Walheim-Hahn-Venwegen-Rott-Roetgen; Linie 68 –
Aachen-Bushof-Brand-Walheim-Hahn-Rott-Roetgen-Einruhr). Von montags bis
freitags fahren je Richtung täglich etwa 40 Busse. Dabei kann es laut Fahrplan
aber nur selten zu Begegnungsfällen der Busse im Haltestellenbereich kommen.
Lediglich sechs Mal je Werktag verkehren die beiden sich begegnenden Busse im
Haltestellenbereich in einem Intervall von fünf oder weniger Minuten. Damit
kommt es nur in Ausnahmefällen zu Begegnungen zwischen den Bussen im
Haltestellenbereich.
Bestand
Vor allem der Fußweg im
nördlichen Seitenraum der Hahner Straße ist zur Zeit mit stellenweise nur 75
Zentimetern viel zu schmal. Begegnen sich in diesem Bereich heute zwei Fußgänger,
ist einer der beiden gezwungen, auf die Fahrbahn auszuweichen (vgl. Abb. 1).
Abb. 1: Etwa 75 cm breiter
Gehweg im Seitenraum zwischen Haltestelle „Hahn Kirche“ und Kita „Hahner
Straße“
Beide Haltestellen sind
zur Zeit als Busbucht ausgebaut. Im Bereich der südlichen Busbucht ist der
Bordstein wegen einer Einfahrt zum Pfarrhaus abgesenkt. Diese Zufahrt muss
erhalten bleiben.
Planung
Die Verwaltung hat verschiedene Varianten im Bereich der Haltestelle „Hahn Kirche“ erarbeitet und geprüft. Dazu zählten verschieden weitreichende Einengungen sowie auch weitergehende Verbesserungen der Stadtgestalt, wie etwa die Aufpflasterung des gesamten Teilbereiches oder die Verwendung anderer Materialien. In der Ämterabstimmung wurden diese Varianten nach einem aufwändigen Abwägungsprozess verworfen.
Bei beiden hier
vorgestellten Varianten sollen die Busbuchten zurückgebaut und stattdessen
Fahrbahnrandhaltestellen vorgesehen werden. Da die Unternehmen RVE
(Regionalverkehr Euregio) und ASEAG die Haltestellen mit Gelenkbussen anfahren,
sollten die Haltestellenbereiche auf einer Länge von 20 m gerade anfahrbar
sein. Durch den Rückbau der Busbuchten wird im Haltestellenbereich mehr Platz
für Fußgänger und wartende Fahrgäste gewonnen.
Zur Reduzierung der Geschwindigkeiten und zur Verbesserung der Querungsmöglichkeiten für Fußgänger (insbesondere für Kinder, die zur Kindertagesstätte gebracht werden, sowie für ältere Menschen) wird bei beiden Varianten eine 6,00 m breite Querungshilfe mit vorgezogenen Gehwegköpfen unmittelbar westlich der Einmündung „Dorfstraße“ vorgesehen. An dieser Stelle zwischen der Haltestelle und der Kindertagesstätte kann die Querungshilfe sowohl von Fußgängern aus der Einmündung Dorfstraße als auch von Fußgängern, die vom Bereich der südlichen Haltestelle kommen, genutzt werden. Außerdem liegt sie in unmittelbarer Nähe zur etwas weiter westlich gelegenen Kindertagesstätte. Zwischen den vorgezogenen Gehwegköpfen der Querungshilfe wird die Fahrbahn von 5,70 m bzw. 6,00 m auf 3,50 m für einen einspurigen Engstellenverkehr reduziert und durch einen Materialwechsel in der Fahrbahn zusätzlich hervorgehoben. Auch östlich der Haltestelle in Richtung Ortsausgang soll durch einen 6,00 m breiten Materialwechsel in der Fahrbahn eine Geschwindigkeitsreduzierung erreicht werden. Die beiden Materialwechsel werden als Pflasterflächen mit Betonsteinen der Größe 16X24X14 cm (BreiteXLängeXHöhe) im Ellbogen-Verband ausgeführt. Diese Steine in der gleichen Anordnung werden beispielsweise auf dem Grabenring in Aachen an der Ecke Löhergraben/Jakobstraße zur Akzentuierung der ehemaligen Stadtmauer genutzt. Durch die beiden Materialwechsel wird der Haltestellenbereich vor der Kirche gestalterisch als zusammengehöriger Bereich wahrnehmbar und dadurch aufgewertet.
Bei beiden Varianten
wird der schmale Gehweg auf der Nordseite der Hahner Straße verbreitert. Damit
wird ein notwendiger Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit vor allem für
Kinder im Bereich der Kindertagesstätte „Hahner Straße“ geleistet.
Die beiden Varianten
unterscheiden sich ausschließlich durch die verbleibenden Fahrbahnbreiten und
die Gehwegbreiten. Die Kosten für die Umgestaltung und die Querungshilfe sind
für beide Varianten etwa gleich groß und betragen ca. 50.000 Euro (inkl.
Mehrwertsteuer).
Variante 1
Die erste Variante sieht
eine durchgängige Fahrbahnbreite von 5,70 m auf einer Länge von ungefähr 65-70
m im Bereich zwischen der Querungshilfe und dem östlich der Haltestelle
gelegenen Materialwechsel vor. Damit kann den Fußgängern im nördlichen
Seitenraum eine Gehwegbreite von 1,80 m angeboten werden. Die schmalste Stelle
des Gehwegs befindet sich unmittelbar östlich der Querungshilfe und ist dort
auf einem kurzen Abschnitt nur 1,45 m breit.
Variante 2
Die zweite Variante
trägt dem Wunsch der ASEAG nach einer durchgängigen Fahrbahnbreite von 6,00 m
Rechnung. Dadurch reduziert sich die Gehwegbreite im nördlichen Seitenraum
allerdings auf einer Länge von etwa 40 m auf 1,50 m Breite oder weniger. Die
schmalste Stelle des Gehwegs befindet sich auch bei dieser Variante unmittelbar
östlich der Querungshilfe. Die Gehwegbreite beträgt dort auf einem kurzen
Abschnitt nur etwa 1,00 m.
Variantenvergleich
In den maßgebenden
Richtlinien (Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen – RASt 2006 und
Empfehlungen für Fußgängerverkehrsanlagen – EFA 2002) ist vorgesehen, dass sich
zwei Fußgänger auf Gehwegen begegnen können sollen. Dazu sind eigentlich
mindestens 1,80 m zuzüglich der vorgeschriebenen Sicherheitsräume (von 0,75 m)
vorgesehen. Die im März 2007 erschienene „Checkliste für Barrierefreies Bauen
der Stadt Aachen“ sieht eine Mindestbreite von 1,65 m (besser 2,00 m) für
Gehwege vor.
Die RASt 2006 setzt aber
auch 6,00 m als Mindestmaß für den Verkehrsraum von Linienbussen bei
eingeschränkten Bewegungsspielräumen fest.
Aufgrund der geringen
Verkehrsstärke und den sehr selten zu erwartenden Begegnungsfällen zwischen
zwei Bussen bzw. einem Bus und einem LKW ist die Verwaltung zu dem Schluss
gekommen, dass die Erhöhung der Verkehrssicherheit der Fußgänger in diesem Fall
– des etwa 70 m langen Bereichs – eine Reduzierung der Fahrbahnbreite auf 5,70
m in jedem Fall rechtfertigt. Die Investitionskosten für beide Varianten sind
etwa gleich groß.
Daher schlägt die
Verwaltung die Umsetzung der ersten Variante vor. Bei dieser Variante kann die
Fußgängersicherheit durch die Einrichtung der Querungshilfe und durch eine
adäquate Verbreiterung der Gehwege wesentlich verbessert werden. Die eventuell
selten entstehenden Beeinträchtigungen im Linienbusverkehr können wegen der
geringen Verkehrsstärke und der Kürze der Engstelle in Kauf genommen werden.
Weiteres Vorgehen
Nach dem Beschluss des Verkehrsausschusses zur Aufnahme der Maßnahme in die „Prioritätenliste zur Erhöhung der Fußgängersicherheit durch Querungshilfen, Zebrastreifen und Schulwegsicherung“, erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt die Beratung über den Zeitpunkt der Umsetzung. Dazu werden die in die Prioritätenliste aufgenommenen Maßnahmen hinsichtlich der Dringlichkeit ihrer Ausführung bewertet. Der Verkehrsausschuss beschließt dann, welche Maßnahmen zu welchem Zeitpunkt in diesem Jahr umgesetzt werden.
Auswirkungen
Finanzielle
Auswirkungen:
Bei der Haushaltsstelle 120 010 020 7852 071 „Fußgängerquerungshilfen 2008“ stehen Mittel zur Verfügung. Bei einer Umsetzung der 1. Variante ist mit Kosten in Höhe von etwa 50.000 Euro (inkl. Mehrwertsteuer zu rechnen. Sollte die Maßnahme in die Prioritätenliste aufgenommen werden, ist mit Zuwendungen in Höhe von 75 % der zuwendungsfähigen Kosten zu rechnen.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
---|---|---|---|---|---|
1
|
(wie Dokument)
|
263,1 kB
|
|||
2
|
(wie Dokument)
|
137,8 kB
|
|||
3
|
(wie Dokument)
|
166,3 kB
|
|||
4
|
(wie Dokument)
|
156,4 kB
|