Kenntnisnahme - FB 61/0723/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Bebauungsplan Nr. 888 - Krefelder Straße / Soerser Weg (Sportpark Soers) -;hier: Prioritätenliste Stellplatznachweis
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- FB 61/20
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz
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Kenntnisnahme
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19.02.2008
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Erledigt
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Bezirksvertretung Aachen-Mitte
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Kenntnisnahme
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20.02.2008
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Erledigt
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Bezirksvertretung Aachen-Laurensberg
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Kenntnisnahme
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27.02.2008
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Erledigt
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Bezirksvertretung Aachen-Haaren
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Kenntnisnahme
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27.02.2008
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Erledigt
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Planungsausschuss
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Kenntnisnahme
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28.02.2008
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Erledigt
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Mobilitätsausschuss
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Kenntnisnahme
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13.03.2008
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Der Umweltausschuss
nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt den
Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Die Bezirksvertretung Aachen-Laurensberg nimmt den
Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Die Bezirksvertretung Aachen-Haaren nimmt den
Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Der Planungsausschuss nimmt den Bericht der
Verwaltung zur Kenntnis.
Der Verkehrsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Erläuterungen
Erläuterungen:
Ausgangslage
Der Umweltausschuss hat die Verwaltung in seiner Sitzung im Dezember 2007 beauftragt, eine Prioritätenliste für den Stellplatznachweis für den Stadionneubau von Alemannia Aachen zu erstellen. Hintergrund war die Tatsache, dass laut aktueller Aufstellung ein Überhang an Stellplätzen besteht. Daher sollte die Verwaltung für den Fall, dass weiterhin ein deutlicher Überhang besteht, der Politik eine Liste vorlegen, aus der hervorgeht, auf welche Fläche mit 1. Priorität verzichtet werden kann.
Den aktuellsten Stand für den Stellplatznachweis beinhaltet die von Alemannia mit dem Bauantrag eingereichte Liste (Stand 21.12.2007). Demnach stehen theoretisch 648 Stellplätze mehr zur Verfügung als für einen rechtssicheren Stellplatznachweis im Bebauungsplanverfahren sowie der Baugenehmigung benötigt werden.
Diese Zahl ist deshalb zunächst ein theoretischer Wert, weil noch für keine der Flächen eine rechtliche Sicherung als Stellplatzfläche erfolgt ist. Dies umfasst die Eintragung einer Baulast zugunsten des geplanten Alemannia-Stadions sowie eine Baugenehmigung für eine Stellplatzanlage (sofern diese nicht bereits vorliegt, wie z.B. beim Parkplatz des Finanzamtes oder der Diskothek Starfish). Für zwei Flächen ist darüber hinaus als erster, vorbereitender Schritt für Baulasteintragung und Baugenehmigung die Aufstellung eines Bebauungsplanes erforderlich. Dabei handelt es sich um die Flächen “Eulersweg / Soerser Weg” sowie “Friedenstraße”.
Die Aufstellung eines Bebauungsplanes ist in beiden Fällen erforderlich, weil die Flächen unter Landschaftsschutz stehen und im Flächennutzungsplan derzeit als landwirtschaftliche Flächen dargestellt werden. Als solche werden beide Bereiche heute genutzt und sind entsprechend unversiegelt. Falls der Fall eintritt, dass im Stellplatznachweis auf eine Fläche verzichtet werden kann, kommen aus den genannten Gründen diese beiden Bereiche in Frage.
Flächenvergleich
Innerhalb der Verwaltung wurde ein Vergleich für die Flächeneignung unter verschiedenen Aspekten durchgeführt: ökologische Einschätzung der Flächen, verkehrliche Erschließung, städtebauliche und liegenschaftliche Aspekte.
Der Fachbereich Umwelt kommt dabei zu folgender Einschätzung:
Bevorzugt sollte die Stellplatzplanung auf der Fläche am Eulersweg aufgegeben werden. Die Fläche liegt in naher Randlage zur zentralen Soers und gehört in deren landschaftsräumlichen Zusammenhang. Die Soers unterliegt durch zahlreiche Nutzungsansprüche und Planungen derzeit einigen Belastungen. Die Lage des als landwirtschaftliche Grünland genutzten Grundstückes liegt im weiteren Auenbereich des Wildbachs, einem wesentlichen Strukturelement der Soers und sollte deshalb bevorzugt nicht bebaut oder versiegelt werden, wenn alternative Flächen zur Verfügung stehen. Die Grünlandfläche an der Friedensstraße ist in ihrer landschaftsökologischen Bedeutung etwas nachrangiger zu beurteilen.
Die Stadt Aachen ist Eigentümerin beider Flächen, beide sind an Landwirte verpachtet. Aus liegenschaftlicher Sicht bestehen daher keine Unterschiede bezüglich der Flächeneignung für den Stellplatznachweis des Alemannia-Stadions.
Da der ALRV ein sehr starkes Interesse an der Nutzung der Fläche - nicht zum Parken, sondern als Abstellfläche während der Turniere - bekundet hat, ist davon auszugehen, dass sie auch dann einer temporären Nutzung zugeführt wird, wenn hier keine Stellplatzanlage errichtet wird.
Der Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen beurteilt die Flächen im Vergleich der verkehrlichen Eignung wie folgt:
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Friedenstraße 1+2 |
Eulersweg/Soerser Weg (PTSV) |
Fußweglänge |
1550m |
1350m |
Fußwegdauer |
19 min |
16 min |
Anzahl Stellplätze |
Friedenstraße 1: 1200 Friedenstraße 2: 460 (Ausbaureserve) |
640 |
Parkplatzabfluss |
Die Parkplätze der Fläche Friedenstraße 2 gehen als Ausbaureserve nicht in die Bewertung des Parkplatzabflusses ein. Die Stellplatzkapazität der Fläche Friedenstraße 1 wird in der Regel nicht voll ausgenutzt werden. Die Abwicklung der Verkehrsmenge bei einer 50-prozentigen Auslastung (Verkehrsmenge, die ungefähr der Kapazität des Parkplatzes Eulersweg/Soerser Weg entspricht) ist am Knotenpunkt Krefelder Straße/ Strangenhäuschen völlig unproblematisch. Eine Ummarkierung der Straße Straßenhäuschen zugunsten einer zweistreifigen Führung des Geradeausverkehrs auf die Autobahn in Richtung Aachener Kreuz, ist bei dieser Auslastung dieses Parkplatzes nicht erforderlich. Bei einer weitergehenden Inanspruchnahme erhöhen sich hingegen die Abflusszeiten deutlich, wodurch ggfls. weitergehende Umbaumaßnahmen erforderlich sind. |
Der Abfluss des Parkplatzes am Eulersweg überlagert sich mit dem Verkehr aus dem Tivoli-Parkhaus und dem Abfluss eines Teils der Stellplätze auf dem ALRV-Gelände. Neben den Parkplätzen am Eulersweg/Soerser Weg werden über den Eulersweg bis zu 2200 weitere Parkplätze erschlossen. Die große Anzahl der Linksabbieger vom Eulerweg auf die Krefelder Straße, die hier nach Spielende zu erwarten ist, kann nur bei einer zweistreifigen Linksabbiegerführung mit zumutbaren Wartezeiten abgewickelt werden. Bei einem stärkeren Abfluss in Richtung Berensberg reduzieren sich Wartezeiten und Umbauaufwand entsprechend. Im Normalverkehr (außerhalb der Fußballspiele und des CHIO) sind für den geradeausfahrenden und rechtsabbiegenden Verkehr zwei Fahrstreifen erforderlich. Eine dauerhafte Ummarkierung des linken Geradeausfahrstreifens in eine zusätzliche Linksabbiegespur ist daher nicht möglich. Da für den Bau einer zusätzlichen Fahrspur zwischen Hubert-Wienen-Straße und Krefelder Straße kein Platz vorhanden ist, müsste die mittlere Fahrspur während des Tivoliabreiseverkehrs zeitweilig als Linksabbiegespur ausgewiesen werden. Hierfür ist eine technisch und baulich sehr aufwendige Wechselspursignalisierung erforderlich, die Kosten in Höhe von ca. 300.000 Euro verursacht. |
Führung der Fußgängerströme |
Um eine sichere Führung der Fußgänger zu ermöglichen, muss im Eulersweg eine Querungshilfe angelegt werden. Zwischen Querungshilfe und Hubert-Wienen-Straße ist der Gehweg herzustellen. Insgesamt fallen hiefür Baukosten in Höhe von ca. 80.000 Euro an. |
Gehwege sind zwischen den Parkplätzen und der neuen Fußgängerbrücke bereits heute in ausreichender Breite vorhanden. |
Der Vergleich der verkehrlichen Eignung der beiden Flächen kommt zu dem Ergebnis, dass eine Reduktion der Stellplatzfläche an der Friedenstraße empfohlen wird. Ein kompletter Verzicht auf die Fläche ist aufgrund der Größenordnung der hier unterzubringenden Stellplätze nicht machbar.
Aus städtebaulicher Sicht bestehen keine Unterschiede bezüglich der Flächeneignung. Für beide Flächen wird eine Nutzung als Stellplatzanlage mit einem Ausbau in Schotterrasen deutlich positiver bewertet als die ursprünglich vorgesehene Bebauung (Tennisanlage am Eulersweg, Gewerbe an der Friedenstraße).
Bis die Entscheidung über den endgültigen Stellplatznachweis ansteht, dauert es noch einige Monate. Diese Zeit wird die Stadtverwaltung nutzen, um gemeinsam mit APAG und Alemannia nach Alternativen für die Inanspruchnahme der beiden Wiesenflächen zu suchen. Derzeit wird die Option der Einbeziehung des RWTH-Parkhauses an der Professor-Pirlet-Straße, das im Laufe dieses Jahres erweitert werden soll, geprüft. Ein Ergebnis liegt bisher noch nicht vor.