Kenntnisnahme - FB 02/0199/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Wirtschaft, Wissenschaft und europäische Angelegenheiten nimmt die Ausführungen zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Aachen als Zentrum für Zukunftsenergien – Ratsantrag der SPD und Grüne Fraktion vom 22.08.2007

 

 

1. Ausgangslage

 

Kaum einer anderen Branche werden derzeit so gute Zukunftsprognosen gestellt, wie der Energiewirtschaft. Hohe Wachstums- und Arbeitsplatzpotenziale sind laut Branchenexperten auch in Deutschland zu erwarten. In der Region Aachen sind die darin enthaltenen Chancen für eine zukunftsorientierte Regionalentwicklung erkannt worden. Zahlreiche Einrichtungen haben  Aktivitäten initiert , die sich mit unterschiedlichsten Facetten aus dem Themenfeld Energiewirtschaft auseinandersetzen und zugleich die am Standort Aachen vorhandenen Kompetenzen im Energiesektor hervorheben. Neben den im Ratsantrag benannten Initiativen, wie z.B. der Gründung des E.ON –Institutes für Energieforschung an der RWTH und  dem Energieeffizienzkonzept der STAWAG und Stadt Aachen sind weitere Aktivitäten auf den Weg gebracht worden. Zu nennen sind bspw.:

 

-          den von der Trianel und Regio IT und weiteren Kooperationspartnern entwickelten Projektantrag zum Thema  Steigerung des Selbstregelfähigkeit des Energiesystems

-          das vom Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten organisierte europäische Wissenschaftsparlament, welches im Oktober zum Themenfeld Energie in Aachen tagen wird

-          die Klimabündniskonferenz zum Themenfeld „Lokaler Klimaschutz überschreitet Grenzen“, die vom Fachbereich Umwelt der Stadt Aachen und der Gemeinde Heerlen organisiert wird.

Die Vielfältigkeit der Bestrebungen mit denen an dem Thema Energiewirtschaft gearbeitet wird,  beinhaltet dabei sowohl Chancen als auch Risiken für die Region. Die Chancen liegen vor allem in dem Ideenreichtum begründet, den diese Einzelaktivitäten hervorgebracht haben. Sie verdeutlichen die Mannigfaltigkeit an thematischen Schwerpunkten und denkbaren Ansätzen, die regional in diesem Themenfeld umsetzbar sind und dokumentieren zugleich eine allgemein große Bereitschaft die Region im Energiesektor zu profilieren.

Die Risiken bestehen u.a.:

·          in einer wachsenden Parallelisierung von unabgestimmten Aktivitäten mit aufkeimenden Konkurrenzen

·          in dem auf Teilaspekte ausgerichteten, nicht ganzheitlichen Vorgehen

·          einem fehlenden einheitlichen regionalen Vorgehen zur Profilierung als ein attraktiver Wirtschaftsstandort im Energiesektor 

 

 

2. Aktivitäten

 

Um diese Risiken zu minimieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Region Aachen im internationalen Standortwettbewerb zu steigern, bedarf es einer klaren Profilbildung sowie Bündelung, Vermarktung und Weiterentwicklung der vorhandenen regionalen wissenschaftlichen, ökonomischen sowie technologischen  Kompetenzen im Energiesektor. Die Stadtverwaltung Aachen hat bereits im vergangen Jahr den ersten Schritt in diese Richtung unternommen. Die Gründung des Kompetenzclusters Energy Hills wurde von der Stadt Aachen – Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europ. Angelegenheiten und der Gemeinde Heerlen unterstützt und inhaltlich mitgestaltet. Zielsetzung beider Kommunen war es, mit Energy Hills eine Kompetenzbündelung im Energiesektor zu schaffen, in der Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung unter einem gemeinsam Leitbild für die Profilbildung der Region und die Erschließung ihrer ökonomischen Potenziale eintreten.

 

Heute umfasst Energy Hills mehr als 40 Mitglieder, darunter:

-          Hochschulen: z.B. RWTH Aachen, Hogeschool Zuyd, FH Aachen, Arcus College

-          Forschungsinstitute: z.B. E.ON-Institut für Energieforschung, Institut für Energieforschung des FZ Jülich

-          Energieunternehmen: z.B. STAWAG, Nuon, Solland Solar, Trianel

-          Öffentliche Einrichtungen: Gemeinde Heerlen, Stadt Aachen,IHK, Avantis GOB

 

Um dem Anspruch von Energy Hills gerecht zu werden, nicht ein starres Kontakt- und Kommunikationsnetzwerk für Experten zu sein, sondern aktiv Maßnahmen für die Profilierung der Region im Energiesektor zu fördern, hat das Netzwerk eine Organisationsstruktur gewählt, innerhalb derer reale Umsetzungsschritte und Aktivitäten geplant und durchgeführt werden können. Innerhalb dieser Struktur ist die Stadt Aachen - Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten als Mitglied im Beirat von Energy Hills vertreten.  In dieser Funktion hat sie die aktive Beteiligung an verschieden Aufgabengebiete übernommen:

 

Grenzüberschreitende Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit im Energiesektor

Für Energy Hills und die Stichting E-Avantis hat die Stadt Aachen/Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten einen Interreg-Antrag formuliert. Mit dem Projekt werden Maßnahmen beantragt, die die Clusterbildung unterstützen und die Wahrnehmbarkeit der regionalen Kompetenzen im Energiesektor erhöhen sollen. Zielsetzung ist es dabei, nicht nur Investoren auf die Region als Wirtschaftsstandort aufmerksam zu machen, sondern auch die endogenen Potenziale im Energiesektor stärker zu nutzen (Wissen in die Region zu transferieren) und an die Region zu binden (z.B. die Fachkräfte der Hochschulen).

 

Strategien gegen den Fachkräftemangel

In Anbetracht der demographischen Entwicklung und eines sich verschärfenden Fachkräftemangels, gewinnt das Humankapital einer Region im Standortwettbewerb zunehmend an Bedeutung. In zunehmendem Maße berichten Mitgliedsunternehmen von Energy Hills über Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen und damit in der Konsequenz auch eine Zunahme von Problemen in betrieblichen Abläufen und einer ökonomisch effizienten Arbeitsweise. Federführend erarbeitet die Stadt Aachen/Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten in einer Arbeitsgruppe des so genannten „PR-Beirates“ von Energy Hills Strategien, die den Erhalt und Ausbau des Fachkräftepotenzials in der Region fördern. Zielsetzung dabei ist u.a. Hochschulabsolventen nach dem Abschluss des Studiums an die Region zu binden. Die Erhöhung des Bekanntheitsgrades kleiner und mittlerer Unternehmen und das Aufzeigen regionaler Arbeitplatzpotenziale und die darin enthaltene Vielfältigkeit beruflicher Perspektiven spielt dabei eine wichtige Rolle.

 

Vermarktung und Unternehmensansiedlung

In Kooperation mit der GOB Avantis, der Gemeinde Heerlen, zudem IHK und Solland Solar arbeitet der Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten an Strategien zur Vermarktung des Clusters und der Steigerung der Wahrnehmbarkeit regionaler Kompetenzen im Energiesektor. Neben klassischer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gehören dazu u.a. die Organisation einer jährlichen Fachkonferenz und die Teilnahme an Messen und Veranstaltungen.

 

 

3. Vernetzung/Beratung

 

Die Bestrebungen von Energy Hills Kompetenzen im Energiesektor zu bündeln, bedeuten nicht nur eine kontinuierliche Fortführung der bisherigen Netzwerkarbeit, sondern auch:

-          dass Energy Hills sich an regionalen Aktivitäten und Initiativen im Energiesektor beteiligt, diese als kompetenter Partner unterstützt und in das Netzwerk einbindet; so ist aktuell z.B. die Beteiligung der RWTH am Spitzenclusterwettbewerb im Bereich Energie durch eine Kooperation mit Energy Hills in das Netzwerk integriert;

-          dass die in Energy Hills vorhandenen Kompetenzen für die Beratung von regionalen Akteuren und ggf. auch politischen Gremien genutzt werden und das Know-How in die Region fließt; angedacht ist z.B. dass Energy Hills als zentrale Anlaufstelle Kontakte in ein Expertennetzwerk vermittelt, konkrete Beratungsleitungen anbietet und aktiv interdisziplinäre Vernetzungen initiiert, um damit innovative Entwicklungen im Energiesektor anzustoßen; die ersten dieser fächerübergreifenden Austauschgespräche befinden sich derzeit in der Planung;

-          für interessierte Existenzgründer im Bereich der Energiewirtschaft wird Energy Hills als erste Anlaufstelle dienen und je nach Anliegen und Beratungsbedarf (z.B. Förderberatung, Raumbedarf, Fortbildungsbedarf) an regional zuständige Stellen vermitteln. Die Region Aachen verfügt über ein umfangreiches Netzwerk an Einrichtungen, die in dem Bereich der Existenzgründungsberatung tätig sind und speziell auch Technologiegründungen (z.B. aus dem Bereich der Energiewirtschaft) fördern. Zu nennen sind hier u.a. die Gründerregion, das StarterCenter, die Existenzgründungsberatung der RWTH, die AGIT, die Kammern und die kommunalen Wirtschaftsförderer. Durch die Einbindung der relevanten Akteure in Energy Hills ist gewährleistet, dass das Netzwerk eine zentrale Bündelungsfunktion für Anfragen in diesem Segment erfüllen kann.

 

 

4. Fazit

 

Mit der Gründung von Energy Hills wurde im vergangenen Jahr ein erster Schritt zur Zusammenführung regionaler Kompetenzen im Energiesektor unternommen. Die Stadt Aachen-Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten wird sich weiterhin an dem Auf- und Ausbau der Netzwerkaktivitäten beteiligen. Die Nutzung dieses Clusters als Instrument zur Vermarktung und Profiliierung der Region wird im Rahmen der Wirtschaftsförderung eingesetzt. Dies schließt eine Ausweitung der Aktivitäten zur Förderung regionaler ökonomischer Impulse im Energiesektor jedoch nicht aus. Vor dem Hintergrund einer regional erwünschten Kompetenzbündelung wird dies dabei in Abstimmung und Kooperation mit Energy Hills und dessen Akteuren erfolgen.

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Anlagen

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