Kenntnisnahme - FB 02/0199/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Aachen als Zentrum für Zukunftsenergien – Ratsantrag der SPD und Grüne Fraktion vom 22.08.2007
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Verfasst von:
- Carina Schwalke
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
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Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft
|
Kenntnisnahme
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|
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12.03.2008
|
Erläuterungen
Erläuterungen:
Aachen
als Zentrum für Zukunftsenergien – Ratsantrag der SPD und Grüne Fraktion vom
22.08.2007
1.
Ausgangslage
Kaum
einer anderen Branche werden derzeit so gute Zukunftsprognosen gestellt, wie
der Energiewirtschaft. Hohe Wachstums- und Arbeitsplatzpotenziale sind laut
Branchenexperten auch in Deutschland zu erwarten. In der Region Aachen sind die
darin enthaltenen Chancen für eine zukunftsorientierte Regionalentwicklung
erkannt worden. Zahlreiche Einrichtungen haben Aktivitäten initiert , die sich mit unterschiedlichsten
Facetten aus dem Themenfeld Energiewirtschaft auseinandersetzen und zugleich
die am Standort Aachen vorhandenen Kompetenzen im Energiesektor hervorheben.
Neben den im Ratsantrag benannten Initiativen, wie z.B. der Gründung des E.ON
–Institutes für Energieforschung an der RWTH und dem Energieeffizienzkonzept der STAWAG und Stadt Aachen sind
weitere Aktivitäten auf den Weg gebracht worden. Zu nennen sind bspw.:
-
den
von der Trianel und Regio IT und weiteren Kooperationspartnern entwickelten
Projektantrag zum Thema Steigerung
des Selbstregelfähigkeit des Energiesystems
-
das
vom Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten organisierte
europäische Wissenschaftsparlament, welches im Oktober zum Themenfeld Energie
in Aachen tagen wird
-
die
Klimabündniskonferenz zum Themenfeld „Lokaler Klimaschutz überschreitet
Grenzen“, die vom Fachbereich Umwelt der Stadt Aachen und der Gemeinde Heerlen
organisiert wird.
Die Vielfältigkeit der
Bestrebungen mit denen an dem Thema Energiewirtschaft gearbeitet wird, beinhaltet dabei sowohl Chancen als
auch Risiken für die Region. Die Chancen liegen vor allem in dem Ideenreichtum
begründet, den diese Einzelaktivitäten hervorgebracht haben. Sie verdeutlichen
die Mannigfaltigkeit an thematischen Schwerpunkten und denkbaren Ansätzen, die
regional in diesem Themenfeld umsetzbar sind und dokumentieren zugleich eine allgemein
große Bereitschaft die Region im Energiesektor zu profilieren.
Die Risiken bestehen u.a.:
·
in
einer wachsenden Parallelisierung von unabgestimmten Aktivitäten mit
aufkeimenden Konkurrenzen
·
in
dem auf Teilaspekte ausgerichteten, nicht ganzheitlichen Vorgehen
·
einem
fehlenden einheitlichen regionalen Vorgehen zur Profilierung als ein
attraktiver Wirtschaftsstandort im Energiesektor
2. Aktivitäten
Um diese Risiken zu
minimieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Region Aachen im internationalen
Standortwettbewerb zu steigern, bedarf es einer klaren Profilbildung sowie
Bündelung, Vermarktung und Weiterentwicklung der vorhandenen regionalen
wissenschaftlichen, ökonomischen sowie technologischen Kompetenzen im Energiesektor. Die
Stadtverwaltung Aachen hat bereits im vergangen Jahr den ersten Schritt in
diese Richtung unternommen. Die Gründung des Kompetenzclusters Energy Hills
wurde von der Stadt Aachen – Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europ.
Angelegenheiten und der Gemeinde Heerlen unterstützt und inhaltlich
mitgestaltet. Zielsetzung beider Kommunen war es, mit Energy Hills eine
Kompetenzbündelung im Energiesektor zu schaffen, in der Wirtschaft,
Wissenschaft und Verwaltung unter einem gemeinsam Leitbild für die
Profilbildung der Region und die Erschließung ihrer ökonomischen Potenziale
eintreten.
Heute umfasst Energy Hills
mehr als 40 Mitglieder, darunter:
-
Hochschulen:
z.B. RWTH Aachen, Hogeschool Zuyd, FH Aachen, Arcus College
-
Forschungsinstitute:
z.B. E.ON-Institut für Energieforschung, Institut für Energieforschung des FZ
Jülich
-
Energieunternehmen:
z.B. STAWAG, Nuon, Solland Solar, Trianel
-
Öffentliche
Einrichtungen: Gemeinde Heerlen, Stadt Aachen,IHK, Avantis GOB
Um dem Anspruch von Energy
Hills gerecht zu werden, nicht ein starres Kontakt- und Kommunikationsnetzwerk
für Experten zu sein, sondern aktiv Maßnahmen für die Profilierung der Region
im Energiesektor zu fördern, hat das Netzwerk eine Organisationsstruktur
gewählt, innerhalb derer reale Umsetzungsschritte und Aktivitäten geplant und
durchgeführt werden können. Innerhalb dieser Struktur ist die Stadt Aachen -
Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten als Mitglied im
Beirat von Energy Hills vertreten.
In dieser Funktion hat sie die aktive Beteiligung an verschieden
Aufgabengebiete übernommen:
Grenzüberschreitende
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit im Energiesektor
Für Energy Hills und die
Stichting E-Avantis hat die Stadt Aachen/Fachbereich
Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten einen Interreg-Antrag
formuliert. Mit dem Projekt werden Maßnahmen beantragt, die die Clusterbildung
unterstützen und die Wahrnehmbarkeit der regionalen Kompetenzen im
Energiesektor erhöhen sollen. Zielsetzung ist es dabei, nicht nur Investoren
auf die Region als Wirtschaftsstandort aufmerksam zu machen, sondern auch die
endogenen Potenziale im Energiesektor stärker zu nutzen (Wissen in die Region
zu transferieren) und an die Region zu binden (z.B. die Fachkräfte der
Hochschulen).
Strategien gegen den
Fachkräftemangel
In Anbetracht der
demographischen Entwicklung und eines sich verschärfenden Fachkräftemangels,
gewinnt das Humankapital einer Region im Standortwettbewerb zunehmend an
Bedeutung. In zunehmendem Maße berichten Mitgliedsunternehmen von Energy Hills
über Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen und damit in der
Konsequenz auch eine Zunahme von Problemen in betrieblichen Abläufen und einer
ökonomisch effizienten Arbeitsweise. Federführend erarbeitet die Stadt
Aachen/Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten in einer
Arbeitsgruppe des so genannten „PR-Beirates“ von Energy Hills Strategien, die
den Erhalt und Ausbau des Fachkräftepotenzials in der Region fördern. Zielsetzung
dabei ist u.a. Hochschulabsolventen nach dem Abschluss des Studiums an die
Region zu binden. Die Erhöhung des Bekanntheitsgrades kleiner und mittlerer
Unternehmen und das Aufzeigen regionaler Arbeitplatzpotenziale und die darin
enthaltene Vielfältigkeit beruflicher Perspektiven spielt dabei eine wichtige
Rolle.
Vermarktung und
Unternehmensansiedlung
In Kooperation mit der GOB
Avantis, der Gemeinde Heerlen, zudem IHK und Solland Solar arbeitet der
Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten an Strategien zur
Vermarktung des Clusters und der Steigerung der Wahrnehmbarkeit regionaler
Kompetenzen im Energiesektor. Neben klassischer Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit gehören dazu u.a. die Organisation einer jährlichen
Fachkonferenz und die Teilnahme an Messen und Veranstaltungen.
3. Vernetzung/Beratung
Die Bestrebungen von Energy
Hills Kompetenzen im Energiesektor zu bündeln, bedeuten nicht nur eine
kontinuierliche Fortführung der bisherigen Netzwerkarbeit, sondern auch:
-
dass
Energy Hills sich an regionalen Aktivitäten und Initiativen im Energiesektor
beteiligt, diese als kompetenter Partner unterstützt und in das Netzwerk
einbindet; so ist aktuell z.B. die Beteiligung der RWTH am
Spitzenclusterwettbewerb im Bereich Energie durch eine Kooperation mit Energy
Hills in das Netzwerk integriert;
-
dass
die in Energy Hills vorhandenen Kompetenzen für die Beratung von regionalen
Akteuren und ggf. auch politischen Gremien genutzt werden und das Know-How in
die Region fließt; angedacht ist z.B. dass Energy Hills als zentrale
Anlaufstelle Kontakte in ein Expertennetzwerk vermittelt, konkrete
Beratungsleitungen anbietet und aktiv interdisziplinäre Vernetzungen initiiert,
um damit innovative Entwicklungen im Energiesektor anzustoßen; die ersten dieser
fächerübergreifenden Austauschgespräche befinden sich derzeit in der Planung;
-
für
interessierte Existenzgründer im Bereich der Energiewirtschaft wird Energy
Hills als erste Anlaufstelle dienen und je nach Anliegen und Beratungsbedarf
(z.B. Förderberatung, Raumbedarf, Fortbildungsbedarf) an regional zuständige
Stellen vermitteln. Die Region Aachen verfügt über ein umfangreiches Netzwerk
an Einrichtungen, die in dem Bereich der Existenzgründungsberatung tätig sind
und speziell auch Technologiegründungen (z.B. aus dem Bereich der
Energiewirtschaft) fördern. Zu nennen sind hier u.a. die Gründerregion, das
StarterCenter, die Existenzgründungsberatung der RWTH, die AGIT, die Kammern
und die kommunalen Wirtschaftsförderer. Durch die Einbindung der relevanten Akteure
in Energy Hills ist gewährleistet, dass das Netzwerk eine zentrale
Bündelungsfunktion für Anfragen in diesem Segment erfüllen kann.
4. Fazit
Mit
der Gründung von Energy Hills wurde im vergangenen Jahr ein erster Schritt zur
Zusammenführung regionaler Kompetenzen im Energiesektor unternommen. Die Stadt
Aachen-Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten wird sich
weiterhin an dem Auf- und Ausbau der Netzwerkaktivitäten beteiligen. Die
Nutzung dieses Clusters als Instrument zur Vermarktung und Profiliierung der
Region wird im Rahmen der Wirtschaftsförderung eingesetzt. Dies schließt eine
Ausweitung der Aktivitäten zur Förderung regionaler ökonomischer Impulse im
Energiesektor jedoch nicht aus. Vor dem Hintergrund einer regional erwünschten
Kompetenzbündelung wird dies dabei in Abstimmung und Kooperation mit Energy
Hills und dessen Akteuren erfolgen.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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