Kenntnisnahme - E 49.5/0112/WP15

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Betriebsausschuss Kultur nimmt die vorgeschlagene Änderung des Namens der Öffentlichen Bibliothek der Stadt Aachen in "Stadtbibliothek Aachen" zustimmend zur Kenntnis.

 

 

 

 

Reduzieren

Erläuterungen

Erläuterungen:

Die Bibliothek hat ihren Namen „Öffentliche Bibliothek der Stadt Aachen“ im Jahre 1977 durch den Ratsbeschluss über die Vereinigung der Stadtbücherei Aachen und der Stadtbibliothek Aachen erhalten. Wissenschaftliche Bibliothek einerseits und eine der allgemeinen Literaturversorgung  dienende Bücherei andererseits sollten als Einheit mit einer gemeinsamen Zielsetzung fortgeführt werden. Das Erfordernis, die Überwindung der bis dahin unterschiedlichen Zielsetzungen beider Institutionen durch eine neue Namensgebung zum Ausdruck zu bringen, besteht heute nicht mehr.

Trotz des jetzt schon 30 Jahre bestehenden Namens „Öffentliche Bibliothek der Stadt Aachen“ ist dieser jedoch nicht nachhaltig in den Köpfen der Bürgerinnen und Bürger, der Verwaltung, der Politik, der Presse und der andern Massenmedien verhaftet. Zumal dieser Name sehr sperrig ist, sollte er durch „Stadtbibliothek Aachen“ ersetzt werden, eine Bezeichnung, die in Bibliotheken anderer Großstädte vorrangig benutzt wird. Heute steht dieser Name für moderne städtische, jedermann zugängliche Kultur- und Bildungseinrichtungen der allgemeinen Literatur- und Informationsversorgung, wie sie auch durch die Aachener Bibliothek repräsentiert wird.

 

Ein kurzer Blick in die Geschichte der Bibliothek:

Aachens Bibliothek verdankt ihre Gründung dem Bürgersinn des aufklärerischen Demokraten und Aachener Stadtrates Franz Dautzenberg (1769-1828). Er übereignete seine knapp 10.000 Bände umfassende Privatbibliothek der Stadt Aachen mit der Auflage, diese ganz der Aufklärung verpflichtete Bibliothek, die alle Wissensgebiete umfasste, dem Bürgertum zugänglich zu machen. Als am 17. Juli 1831 die Stadtbibliothek im Krönungssaal des Aachener Rathauses feierlich eröffnet wurde, war nach außen hin dem Vermächtnis Genüge getan; Zuwachs erfuhr sie in den ersten 50 Jahren ihres Bestehens in erster Linie aus Schenkungen und privaten Zuwendungen.

Erst durch drei große Schenkungen (Alfred von Reumont, Cornelius Peter Bock, Hermann Ariovist von Fürth) in den Jahren 1887/1888 konnte die Bibliothek wieder Anschluss an den aktuellen Wissensstand finden. Dank der erstmaligen Anstellung eines fachlichen Leiters in Person des Bibliothekars Emil Fromm begann eine systematische und effektive, nach modernen Gesichtspunkten organisierte Bibliotheksarbeit; diese Maßnahmen verhalfen der Bibliothek zu einem neuen Renommé und führten auch zu einem starken Anstieg der Ausleihzahlen. Weitere Stiftungen - als besonderes Kleinod die mittelalterlichen Handschriften des Sammlers Peter Wings - ließen den Gesamtbestand bis 1943 auf 200.000 Bände anwachsen.

 

In Abgrenzung zu den Aufgaben einer wissenschaftlichen Bibliothek war am 1.7.1936 mit der Einrichtung einer städtischen Volksbücherei begonnen worden. Während mit kurzer kriegsbedingter Unterbrechung die Stadtbücherei bereits 1946 den Betrieb wieder aufnehmen konnte,  musste die Stadtbibliothek bis zur Neuerrichtung des Bibliotheksgebäudes im Jahre 1959 in unmittelbarer Nachbarschaft zur Stadtbücherei mit Provisorien vorlieb nehmen.

Durch den Vereinigungsbeschluss über diese beiden städtischen Bibliothekseinrichtungen war die Grundlage gelegt für den Aufbruch zu einer modernen öffentlichen Bibliothek. Dies manifestierte sich in einem angemessenen Stellenplan und einem Neubau (die Zentralbibliothek Couvenstraße veranstaltete im Jahre 2005 eine erfolgreiche Jubiläumswoche anlässlich ihres 25jährigen Bestehens), der Entwicklungsmöglichkeiten sowohl in räumlicher Hinsicht als auch in Bezug auf die Übernahme weiterer Aufgaben bot. Bereits ein Jahr früher war die Einrichtung und die Aufnahme des Betriebs für den Bücherbus FABIAN erfolgt.

 

Bei Bewahrung des Fundus der alten wissenschaftlichen Bibliothek und Fortführung der Erschließung ihres wertvollen historischen Buch- und Handschriftenbestandes (die Bibliothek beging im Jahre 2006 ihr von wissenschaftlichen Vorträgen begleitetes 175jähriges Bestehen) war die innere Entwicklung der Bibliothek gekennzeichnet durch eine konsequente Erweiterung des Angebotes sowohl hinsichtlich neuer Medien als auch durch Einrichtung von Internet- und Multimedia-Arbeitsplätzen und mündete in einem einer ständigen Erneuerung unterworfenen Bestandsaufbauprofil, das den aktuellen Erfordernissen Rechnung trägt: Vermittlung von Medienkompetenz, Leseförderung, Unterstützung des schulischen Lernens, der Bildung und Weiterbildung, Angebote für sinnvolle Freizeitbeschäftigung und Alltagsbewältigung.

Der sichtbare Aufschwung wird deutlich an der Entwicklung der Ausleihzahlen, die von knapp 674.000 Ausleihen in 1981 auf erstmals eine Million Ausleihen im Jahre 2000 stiegen. Trotz erheblicher Personaleinsparungen in den zurückliegenden Jahren, Wegfall von Dienstleistungen, Anstieg von Benutzungsgebühren und Stagnierung bzw. Rückläufigkeit des Erwerbungsetats werden die Bibliothek und ihre MitarbeiterInnen auch in Zukunft alle Anstrengungen unternehmen, das vorhandene Leserpotential weiter an die Bibliothek zu binden und neue Leser  zu gewinnen,  um dem Auftrag als das Kultur- und Bildungsinstitut der Grundversorgung gerecht zu werden.

 

Fazit:

Der neuen Namensgebung kommt, zusammen mit einem neuen Leit- und Orientierungssystem  und anderen Anstrengungen z.B. in der Öffentlichkeitsarbeit, eine große Bedeutung zu: ein neues, positives äußeres und inneres Erscheinungsbild setzt ein öffentlichkeitswirksames Zeichen für die Zukunft.

 

 

Loading...