Kenntnisnahme - FB 51/0242/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Prognos Familienatlas - Ratsantrag der SPD-Fraktion: Familienatlas 2007: Wo steht Aachen? vom 24.10.2007
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 45 - Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
- Beteiligt:
- Schule; FB 36 - Fachbereich Klima und Umwelt; FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa; E 42 - Volkshochschule; FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- Heinz Zohren
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Kinder- und Jugendausschuss
|
Kenntnisnahme
|
|
|
29.04.2008
| |||
●
Erledigt
|
|
Schulausschuss
|
Kenntnisnahme
|
|
|
15.05.2008
|
Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis. Der Ratsantrag SPD-Fraktion: Familienatlas 2007: Wo steht Aachen? vom 24.10.2007, ist damit abschließend behandelt.
Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis. Der Ratsantrag SPD-Fraktion: Familienatlas 2007: Wo steht Aachen? vom 24.10.2007, ist damit abschließend behandelt.
Erläuterungen
Erläuterungen:
Am 24.10 2007 stellte die SPD Fraktion im Rat der Stadt Aachen den Antrag:
Familienatlas 2007: Wo steht Aachen?
Er hat folgenden Wortlaut:
„Die SPD –Fraktion beantragt, dem Rat, bzw. den zuständigen Fachausschüssen, den von der Bundesregierung vorgelegten „Familienatlas 2007“ zur Kenntnis zur bringen. Die Verwaltung wird gebeten, die für Aachen relevanten Daten aufzubereiten und die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen und Handlungsfelder aufzuzeigen.
Begründung:
Anfang Oktober wurde der Familienatlas 2007 durch die Bundesregierung vorgelegt. Wichtig für das kommunalpolitische Handeln vor Ort ist, zu erfahren, wie die Stadt Aachen im Vergleich zu den untersuchten 439 Kreisen und Städten in ganz Deutschland abschneidet. Zu lesen war, dass anhand von 30 Kriterien eine Analyse vorgenommen wurde.“
Aachen wird in diesem Familienbericht als gefährdete Region bezeichnet und rangiert im gesamtdeutschen Vergleich im unteren Drittel und beim Vergleich der 40 größten Städte im Mittelfeld.
Grundsätzliche Anmerkungen zum Familienatlas 2007:
Frau Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen stellte am 4. Oktober 2007 den „Familienatlas 2007 – Standortbestimmung, Potenziale, Handlungsfelder“ vor, der durch die Prognos AG Berlin erarbeitet wurde. Der Bericht ist der zweite dieser Art. Bereits im Jahr 2005 erarbeitete die Prognos AG im Auftrag des Bundesfamilienministeriums eine erste Ausgabe des Familienatlas.
Übergreifendes Ziel beider Veröffentlichungen ist ein Vergleich der Familienfreundlichkeit aller 439 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland. Dabei soll der Familienatlas sowohl die Attraktivität von Regionen für Familien darstellen, als auch Stärken und Schwächen der Regionen aufzeigen. Beide im Abstand von zwei Jahren veröffentlichten Atlanten sind aber überhaupt nicht vergleichbar, in vielen Fällen sind die Zuordnungen widersprüchlich. Zudem wird mit dem umfangreichen Datenmaterial nachdrücklich verdeutlich, dass sich die familialen Lebensbedingungen erheblich zwischen den einzelnen Regionen in Deutschland unterscheiden. Basis des Vergleiches sind zusammengefasste statistische Indikatoren für Kreise bzw. Städte in 4 Handlungsfeldern und 2 Rahmenbedingungen:
Handlungsfeld 1: Vereinbarkeit
von Familie und Beruf
Handlungsfeld 2: Wohnsituation
und Wohnungsumfeld
Handlungsfeld 3: Bildung
und Ausbildung
Handlungsfeld 4: Freizeitangebote
für Kinder und Jugendliche, sowie
die
Rahmenbedingungen: Arbeitsmarkt und Demografie
Prognos
hat hierzu insgesamt 20 Handlungs - und 10 Rahmenbedingungsindikatoren
ausgewählt.
Dabei handelt es sich
unbestreitbar um vier sehr wichtige Handlungsfelder kommunalpolitischer
Aktivitäten für mehr Familienfreundlichkeit vor Ort, die jedoch um weitere
Handlungsfelder wie z.B. Integration, Zusammenleben der Generationen,
bürgerschaftliches Engagement/ehrenamtliche Arbeit soziale und kulturelle
Infrastruktur etc. ergänzt werden müssten, um der Bandbreite des Themas gerecht
zu werden.
Trotz dieser sehr begrenzten
Datenbasis werden stark bewertende Ergebnisse über die Lebensbedingungen von
Familien und die Familienfreundlichkeit vor Ort abgeleitet. Das dadurch
erzeugte Ranking von Kreisen und kreisfreien Städten unterliegt vor dem
Hintergrund der dünnen Indikatorenbasis insofern einer gewissen Beliebigkeit.
Zu den nur bedingt bzw.
längerfristig beeinflussbaren Rahmenbedingungen kommunaler Familienpolitik
gehören auch wesentliche sozialstrukturelle Gegebenheiten vor Ort, so
beispielsweise der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund oder die
Armutsbelastung. Ohne deren Berücksichtigung wird die „Benachteiligung“
bestimmter Regionen als wesentliche Rahmenbedingung der Familienpolitik vor Ort
ausgeblendet.
Für die Indikatorenbereiche, die als Handlungsfelder kommunaler Familienpolitik angeführt werden, werden ausschließlich statische Indikatoren genutzt, die den Ist-Zustand darstellen sollen.
Dynamische Indikatoren, die Entwicklungen beschreiben, werden lediglich im Bereich Demografie berücksichtigt. Es werden weder faktische Aktivitäten der Kommunen in den Handlungsfeldern noch Prozessmerkmale kommunaler Familienpolitik wie z.B. in Aachen das Bündnis für Familie, der Leitplan Aachen, oder das Integrationskonzept, berücksichtigt. Der Atlas wird dem tatsächlichen familienpolitischen Engagement der Stadt Aachen (und vieler anderer Kommunen) nicht gerecht.
Zusammenfassend kann man sagen,
dass der Atlas bundesweit einheitliche Daten zur Lebenssituation von Familien
zur Verfügung stellt, die auf einer sehr allgemeinen Ebene Vergleiche zwischen
Regionen ermöglichen und hiermit Diskussionen und Aktivitäten der örtlichen
Familienpolitik befördern können. Wegen der Vergleichbarkeit der ost- und
westdeutschen Regionen wurde auf das Merkmal „Migrationhintergrund“ verzichtet,
das aber eine wichtige Rahmenbedingung der örtlichen Familienpolitik
beschreibt. Dadurch sind die Ergebnisse erheblich eingeschränkt. Die
Verschiedenheit der Familienstrukturen und familialen Bedürfnisse, die im
Familienatlas einleitend betont wird, findet in den Analysen aber nur wenig
Berücksichtigung. Trotz unterschiedlicher Familienstrukturen, unterschiedlicher
Problemlagen und unterschiedlicher Bedarfe von Familien werden alle Kreise und
kreisfreien Städte mit derselben „Messlatte“ für Familienfreundlichkeit
bewertet.
Eine Ableitung angemessener örtlicher Politik- und
Handlungsansätze für mehr Familienfreundlichkeit ist mit diesen Ergebnissen
nicht möglich. Die Ergebnisse sind daher kaum geeignet, die kommunale
Familienpolitik zu qualifizieren. Das vorgenommene Ranking ist wenig
aussagekräftig und für Aachen unzutreffend.
Zusammenstellung
und Bewertung der Aussagen des Familienatlas 2007 für Aachen
Nachfolgend werden zu den 4 Handlungsfeldern die von Prognos ausgewählten Indikatikatoren aufgeführt und das Ranking der Stadt Aachen im Vergleich der 439 bundesdeutschen Städte und Gemeinden, als auch im Vergleich der 40 größten Städte, tabellarisch dargestellt.
Anschließend erfolgt eine Erläuterung der Indikatoren durch Prognos und eine Stellungnahme der Verwaltung zu jedem Handlungsfeld.
Handlungsfeld 1:
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Gesamtrang : 112 von 439 |
Rang von 439 |
Indikatorwert |
Chancengleichheit am Arbeitsmarkt |
77 |
0.96 |
Betreuungsquote unter dreijähriger Kinder in % |
130 |
14,1 |
Ganztagsbetreuungsquote im Kindergartenalter |
119 |
34,2 |
Im Vergleich der 40 größten Städte |
Rang von 40 |
|
Rang 8 von 40 |
|
|
Chancengleichheit am
Arbeitsmarkt |
11 |
0.96 |
Betreuungsquote unter dreijähriger Kinder in % |
13 |
14,1 |
Ganztagsbetreuungsquote im Kindergartenalter |
15 |
34,2 |
Erläuterung der Quellen durch Prognos:
Handlungsfeld
Vereinbarkeit von Familie und Beruf /Chancengleichheit am Arbeitsmarkt
Verhältnis der Erwerbsquoten (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) von Frauen und Männern (2005) Statistisches Bundesamt; eigene Berechnung
Betreuungsquote
unter dreijähriger Kinder
Betreute Kinder unter drei Jahren pro Gleichaltrigen gesamt (2006) Statistisches Bundesamt
Ganztagsbetreuungsquote
im Kindergartenalter
Kinder von drei bis unter sechs Jahren, die mehr als sieben Stunden am Tag betreut werden, pro Gleichaltrigen (2006) Statistisches Bundesamt
Stellungnahme der Verwaltung
Dass Aachen in diesem Handlungsfeld sehr gute Positionen erreicht hat, zeigt, dass die vielfältigen und ehrgeizigen Maßnahmen für mehr Bildung, Erziehung und Betreuung sowie die damit in Verbindung stehenden Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Früchte tragen.
Hier ist Aachen auf einem guten Weg .
Einige dieser Maßnahmen seien nachfolgend kurz erwähnt:
Familienzentren
Zurzeit gibt es in Aachen drei Familienzentren, eines davon in städtischer Trägerschaft.
- Kindertagesstätte „Mittendrin“ der Arbeiterwohlfahrt.
- Kindertagesstätte „Clara Fey“ von Caritas Lebenswelten.
- Kindertagesstätte „Alfonsstraße“ der Stadt Aachen.
2007/ 2008 gehen weitere 7 Familienzentren an den Start:
- Kindertagesstätte „Pusteblume“ des Studentenwerk Aachen
- Kindertagesstätte „Lintertstraße 148“ der Lebenshilfe
- Kindertagesstätte „Wir unterm Regenbogen“ des Ev. Kinderheims Brand
- Kindertagesstätte „St. Barbara“ des Kath. Kirchengemeindeverbandes St. Appollonia-St.Barbara
- Kindertagesstätte „Schatzinsel“ der Nachbarschaftlichen Selbsthilfe
- Verbund der städt. Kindertagesstätten „Phillip-Neri Weg 6 und 11“
- Kindertagesstätte „Albert-Maas-Straße“ der Stadt Aachen
Bis zum Jahr 2012 sollen 35 Familienzentren durch das Land in Aachen gefördert werden.
In Aachen soll durch den Einsatz kommunaler Mittel erreicht
werden, dass ab Januar 2008 in jedem Sozialraum ein Familienzentrum ist.
Betreuung von Kindern unter drei Jahren
In diesem
Bereich will die Stadt Aachen bis zum Jahre 2010 für 25% der unter 3 jährigen
Kinder 1.500 Plätze einrichten,
davon 900 institutionalisiert und 600 in der Tagespflege. Zurzeit gibt es in
Aachen 1307 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren davon:
490 in Kitas
152 in privat-gewerblichen Einrichtungen
248 in „Anderen Betreuungsformen“
17 in den Betriebskitas
400 bei Tagesmüttern
Das entspricht einer Versorgungsquote von annähernd 20 %.
Betreuung von Grundschulkindern im Rahmen
der OGS
Zurzeit gibt es 41 Offene Ganztagsschulen, 36 im Grundschulbereich, 5 im Förderschulbereich.
betreut werden 3204 Kinder in 137 Gruppen.
Damit steht für fast 40 % der Grundschulkinder eine Platz in der Offenen Ganztagsgrundschule zur Verfügung.
Kooperation mit der Wirtschaft
Das Ministerium für Generationen, Frauen, Familie und Integration des Landes Nordrhein Westfalen suchte im Herbst 2007 Kooperationspartnerinnen, die vor Ort die Arbeit mit und für Berufsrückkehrerinnen vernetzen. In einer ersten Pilotphase wurde das Gleichstellungsbüro der Stadt Aachen eingeladen, ein Projekt zum verbesserten Wiedereinstieg zu entwickeln.
Aus der Veranstaltung „Jeden Cent wert“ vom April 2007 hatte sich als nächster Schritt herauskristallisiert, Aachener Unternehmen nach bereits installierten familienfreundlichen Maßnahmen und zusätzlichen Wünschen zu befragen.
Über das Projekt „Netzwerk Wiedereinsteigerinnen“ kann jetzt diese Umfrage durchgeführt werden. Anfang 2008 wird in einer Veranstaltung für Unternehmen das Ergebnis der Befragung vorgestellt. KooperationspartnerInnen sind: Industrie- und Handelskammer zu Aachen, Handwerkskammer Aachen, Vereinigte Unternehmerverbände Aachen, picco bella gGmbH, Verband alleinstehender Mütter und Väter, Deutscher Gewerkschaftsbund, Agentur für Arbeit Aachen. Koordiniert wird das Projekt vom Gleichstellungsbüro der Stadt Aachen.
Handlungsfeld 2: Wohnsituation und Wohnumfeld
Gesamtrang
: 428 von 439 |
Rang
von 439 |
Indikatorwert |
Erschwinglichkeit von Wohneigentum (Kaufkraft /
Baulandpreis) |
406 |
62 |
Entfernung zu Mittelzentren in Pkw-Minuten |
1 |
0 |
Freifläche und Erholungsfläche in qm je Einwohner |
417 |
153 |
Anteil Familienwohnungen am Wohnungsbestand |
434 |
54.2 |
Verunglückte Kinder im Straßenverkehr (je 10.000) |
338 |
38 |
Kriminalitätsrate (Körperverletzung und Einbrüche) je
100.000 Einwohner |
386 |
1084 |
Kinderarztdichte (Kinderärzte je 100.000 Kinder) |
64 |
80 |
Im
Vergleich der 40 größten Städte |
Rang von 40 |
|
Rang
33 von 40 |
|
|
Erschwinglichkeit von Wohneigentum (Kaufkraft /
Baulandpreis) |
27 |
62 |
Freifläche und Erholungsfläche in qm je Einwohner |
26 |
153 |
Anteil Familienwohnungen am Wohnungsbestand |
36 |
54,2 |
Verunglückte Kinder im Straßenverkehr (je 10.000) |
25 |
38 |
Kriminalitätsrate (Körperverletzung und Einbrüche) je
100.000 Einwohner |
19 |
1084 |
Kinderarztdichte (Kinderärzte je 100.000 Kinder) |
21 |
80 |
Erläuterung
der Quellen durch Prognos:
Erschwinglichkeit
von Wohneigentum (Kaufkraft / Baulandpreis)
Kaufkraft in Euro je Einwohner geteilt durch den Kaufwert für 1 qm baureifes Bauland (2005).
Interpretationshilfe: Der Indikator gibt an, wie viel qm Bauland man sich mit der jeweils durchschnittlichen Kaufkraft pro Jahr kaufen könnte und gibt damit Auskunft, wie erschwinglich der Erwerb von Wohneigentum für durchschnittliche Familien ist. Statistisches Bundesamt; Gesellschaft für Konsumforschung (GfK); eigene Berechnung
Entfernung
zu Mittelzentren
Durchschnittliche Pkw-Fahrtzeit zum nächsten Mittel- oder Oberzentrum in Minuten (2004)Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Erreichbarkeitsmodell
Freifläche und Erholungsfläche je Einwohner
Freifläche (ohne Gewerbe- und Industriefreiflächen) und Erholungsfläche in qm je Einwohner (2004)
Statistisches Bundesamt; eigene Berechnung
Der Indikator soll abbilden, wie viel Platz Kinder und Jugendliche zum Spielen im Freien vorfinden. Daten zu Anzahl und Größe von regionalen Spiel- und Bolzplätzen sind bundesweit leider nicht verfügbar, werden jedoch in der Regel in der Flächennutzungsstatistik als Freiflächen mit erfasst. Aber auch weitere, typische Kinderspielflächen in Wohnungsnähe wie Hinterhöfe, Vorgärten etc. sind hier eingeschlossen.
Ausgenommen wurden lediglich die Gewerbe- und Industriefreiflächen.
Innerhalb des Familienatlas haben wir daher die Freiflächen nach Definition des Statistischen Bundesamtes ausgewiesen, d.h. "unbebaute Flächen (Freiflächen), die Zwecken der Gebäude untergeordnet sind. Zu den unbebauten Flächen zählen Vor- und Hausgärten, Spiel- und Stellplätze, Grünflächen, Hofräume, Lagerplätze usw.; es sei denn, dass sie wegen eigenständiger Verwendung nach ihrer tatsächlichen Nutzung auszuweisen sind." Landwirtschaftsfläche wurde von uns nicht berücksichtigt, da hier keine Nutzung durch Kinder und Jugendliche unterstellt werden kann.
Der Einbezug sämtlicher unbebauter Flächen hätte die Indikatorergebnisse in fragwürdiger Weise zugunsten der Landkreise verschoben - eine kreisfreie Stadt wie Aachen hätte dann ein schlechteres Ergebnis erzielt, ohne dass der faktische Freiraum für Kinder besser abgebildet worden wäre.
Als Daten für Aachen haben wir somit im Familienatlas einen nicht gewerblich/industriell genutzten Anteil an Frei- und Wohnflächen in Höhe von 3464 ha zuzüglich 488 ha Erholungsfläche zugrunde gelegt, auf dessen Grundlage wir einen Wert von 153,28 m2/Einwohner (3952 ha/257821 Einwohner) ermittelt haben.
Anteil
Familienwohnungen
Anteil der Wohnungen mit mehr als drei Räumen am Wohnungsbestand insgesamt (2005)
Statistisches Bundesamt; eigene Berechnung
Verunglückte
Kinder im Straßenverkehr ( mit
Faktor 0,5 gewichteter Indikator)
Anteil der unter 15jährigen Kinder, die im Straßenverkehr verletzt oder getötet wurden je 10.000 Kinder unter 15 Jahren (2005) Statistische Landesämter; Zusammenstellung durch das Deutsche Jugendinstitut (DJI)
Kriminalitätsrate
(Körperverletzung und Einbrüche)( mit Faktor 0,5 gewichteter Indikator)
Bekannt gewordene Fälle von Körperverletzung und Einbruchdiebstahl hochgerechnet je 100.000 Einwohner (2006) Bundeskriminalamt (BKA), Polizeiliche Kriminalstatistik; eigene Berechnung
Kinderarztdichte
( mit Faktor 0,5 gewichteter Indikator)
Kinderärzte je 100.000 Kinder unter 15 Jahren (2004) Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, INKAR 2006
Stellungnahme der
Verwaltung:
Kriminalität/Kinderunfälle
Aachen schneidet im Handlungsfeld Wohnsituation und Wohnumfeld mit Platz 428 von 439 schlecht ab. Bei den 40 größten Städten Deutschlands liegt Aachen an 33. Stelle.
Unter anderem liegt das am Anteil der unter 15 jährigen Kinder, die 2005 im Straßenverkehr verletzt oder getötet wurden ( je 10.000 Kinder unter 15 Jahren, und an den bekannt gewordenen Fällen von Körperverletzung und Einbruchdiebstählen hochgerechnet je 100.000 Einwohner im Jahre 2006.
Beide Zahlen wurden genau überprüft:
Kinderunfälle
Laut Auskunft des Polizeipräsidenten gab es in Aachen im Jahre 2005 insgesamt 113 Unfälle mit Kindern unter 15 Jahren: 67 in denen Kinder aktiv am Straßenverkehr teilgenommen haben und 46 als passive Verkehrsteilnehmer.
2005 lebten in Aachen 31675 Kinder von 0 bis unter 15 Jahren, sodass sich folgende Rechnung ergibt:
113 Unfälle x 10000 Kinder : 31675 Gesamtzahl der Kinder = 35,67 , aufgerundet = 36 Kinderunfälle pro 10000 Kinder.
Die von Prognos ermittelte Zahl von 38 Kinderunfälle pro 10000 Kinder ist etwas höher. Die Differenz konnte nicht geklärt werden.
Würde die vom Polizeipräsidenten genannte Zahl von 36 Kinderunfällen auf 10000 Kinder zugrunde legen, läge Aachen im Vergleich der 40 größten Städte in diesem Bereich auf Rang 19.
Die nachstehende Zusammenstellung des Polizeipräsidenten zeigt, dass die Kinderunfallzahlen seit 2002 kontinuierlich sinken und in 2007 sogar den niedrigsten Stand seit 2001 erreicht haben.
Kinderunfälle Stadt Aachen |
|
|
|
|
aktiv |
passiv |
gesamt |
2001 |
81 |
52 |
133 |
2002 |
70 |
72 |
142 |
2003 |
62 |
37 |
99 |
2004 |
60 |
61 |
121 |
2005 |
67 |
46 |
113 |
2006 |
57 |
41 |
98 |
2007 |
57 |
35 |
92 |
Nach den hohen Kinderunfallzahlen im Jahre 2002 wurde in der Stadt Aachen 2003 eine Kinderunfallkommission gegründet, in der alljährlich alle Kinderunfälle besprochen werden. Ziel ist es auf Grundlage der von der Polizei erstellten Kinderunfallstatistiken die Unfälle zu analysieren, Unfallschwerpunkte im Stadtgebiet zu erkennen, konkrete Handlungsansätze zu entwickeln und gemeinsame Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu entwickeln, abzustimmen und durchzuführen. Seitdem sinken die Kinderunfallzahlen kontinuierlich.
Werden die Aachener Kinderunfallzahlen von 2007 zugrunde gelegt, ergibt sich folgendes Bild:
92 Unfälle x 10000 Kinder : 31675 Gesamtzahl der
Kinder = 29.05 aufgerundet = 30 Kinderunfälle pro 10000 Kinder. Das würde in
diesem Bereich Rang 7 bedeuten.
Die nächste Sitzung der Kinderunfallkommission ist Anfang Mai 2008 und wird sich damit beschäftigen, wie diese Zahlen weiter gesenkt werden können.
Kriminalität
Hierzu teilte der Polizeipräsident mit Schreiben vom 09.04.08 folgendes mit:
„Gerne entspreche ich Ihrem Ansinnen und stelle Ihnen das Zahlenmaterial hinsichtlich der Deliktfelder
> vorsätzlich leichte sowie
> gefährliche und schwere Körperverletzung und
> Wohnungseinbruchdelikte
für den Bereich der Stadt Aachen zur Verfügung.
Die Zahlen wurden hier für die Jahre 2005, 2006 und 2007 überprüft und aktualisiert.
Das nunmehr verbindliche Zahlenmaterial ist in Form der nachstehenden Tabelle beigefügt.
Zahlen aus der polizeilichen Kriminalstatistik für die Stadt Aachen |
|
|
|
|
|
vors. leichte KV |
gefährliche und schwere KV gesamt |
gef.+ vors. leichte KV |
Wohnungseinbruch- |
2005 |
1025 |
638 |
1663 |
991 |
2006 |
1282 |
775 |
2057 |
707 |
2007 |
1183 |
739 |
1922 |
802 |
Der auf Seite 7 der Vorlage unter der Rubrik ´Kriminalität´ gewählte Begriff der „einfachen Körperverletzung“ kann so nicht mit statistischem Zahlenmaterial ausgefüllt werden.
Erfasst werden in der polizeilichen Kriminalstatistik die vorsätzlich leichte Körperverletzung und die qualifizierten Tatbestände der gefährlichen und schweren Körperverletzung.
Für das Stadtgebiet Aachen wurden auf Grund von Beschwerden seitens der Geschäftsbetreiber und Anwohner sogenannte Angsträume definiert, zu denen die Bereiche Kaiserplatz und Bushof zählten. Dort wurden infolge dessen verstärkte Präsenzdienststreifen meiner Beamten durchgeführt.
Ziel dieser Maßnahmen war es, das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung zu verbessern und gleichzeitig die Straßenkriminalität und die Ausübung der verbotenen Straßenprostitution einzudämmen und die Fallzahlen in diesen Deliktfeldern zu senken.
Zusätzlich wurde die gemeinsame Wache von Ordnungsamt und Polizei am Kaiserplatz eingerichtet. Daneben wurden gemeinsame Streifengänge vereinbart und durchgeführt, die bis heute Bestand und eine hohe Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung gefunden haben.
Aufgrund der Ergebnisse einer durchgeführten Analyse zu Beginn des Jahres 2007 wurde für das ´Ostviertel´ ein spezielles Handlungskonzept entwickelt, bei dessen Umsetzung auch der Bereich des Kaiserplatzes im Rahmen operativer Maßnahmen einbezogen wurde.
Darüber hinaus erfolgte im vergangenen Jahr in Form von täter- und brennpunktorientierten Maßnahmen eine besondere polizeiliche Schwerpunktsetzung zur Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen.
Die seit 2005 existierenden Konzepte zur Bekämpfung der Straßenkriminalität und des Woh-nungseinbruchs haben sich bislang als erfolgreich herausgestellt und werden weiter umgesetzt. „
Anteil der Familienwohnungen am
Wohnungsbestand
Der von Prognos angegebene
Indikatorwert „ 54,2“ kann aus den offiziellen Statistiken über die Anzahl der
Wohnungen verschiedener Größenordnungen abgeleitet werden. Er sagt aus, dass
der Anteil von Wohnungen mit mehr als drei Räumen 54,2 % am Wohnungsbestand
insgesamt ausmacht. Auch beispielhaft gewählte Indikatorwerte vergleichbarer
Städte in Nordrhein-Westfalen konnten so bestätigt werden.
Der prozentuale Anteil dieser
familiengerechten Wohnungen in Aachen ist seit dem Jahr 2000 bis Ende 2005 um
ca. 0,5 % gestiegen.
Dieser Indikator für sich alleine
stellt jedoch keine wirklich qualitative Aussage in Bezug auf
Familenfreundlichkeit im Wohnungsangebot dar. Es müsste ein Bezug hergestellt
werden zur Haushaltsstruktur.
Dieser Bezug stellt sich wie folgt
dar:
Haushaltsgröße |
Wohnungsgröße |
||
Anzahl Personen |
%-Anteil |
Anzahl Räume |
%-Anteil |
1 |
53,9 |
1 |
7,4 |
2 |
25,2 |
2 |
11,1 |
3 |
10,4 |
3 |
27,3 |
4 und mehr |
10,5 |
4 und mehr |
54,2 |
Diese Gegenüberstellung zeigt,
dass das Angebot an familiengerechten Wohnungen in der Relation zur Anzahl der
betreffenden Haushaltsgrößen mehr als gut proportioniert ist.
Gleichzeitig stellt sich hier dar,
dass kleine Haushalte in wesentlichem Umfange größere Wohnungen belegen. Hier
hat die seit Jahren in der Verwaltung, FB 50, etablierte Aufgabe „Wohnungstausch“ ihre Grundlage, die
ergänzt wird um das Projekt „Wohn-Duo“.
Auch für diesen Indikator gilt,
dass über eine rein statistische Darstellung das familienfreundliche Handeln
einer Stadt nicht wirklich abgebildet werden kann.
Die Zielsetzung als kinder- und
familienfreundliche Stadt hat auch im Themenfeld „Wohnen“ seit vielen Jahren
einen hohen Stellenwert und ist u.a. auch dokumentiert im „Strategischen Handlungsprogramm
Wohnen“, das auf Vorschlag der Verwaltung in 2003 durch die zuständigen
Ratsausschüsse beschlossen wurde. Hinter den globalen Zielformulierungen
Abwanderung verhindern
Zuzug motivieren
Eigentumsquote erhöhen und
Investitionen befördern
liegen eine Fülle von Maßnahmen,
die auch und insbesondere die weitere Stärkung der Kinder- und
Familienfreundlichkeit fördern, was sich an der tatsächlichen Entwicklung
vielfältiger Baugebiete dokumentieren lässt.
Dies wird konsequent in den in
Arbeit befindlichen Projekten:
„Kommunales Wohnungspolitisches
Handlungskonzept“ und
„Leitplan Stadtentwicklung“
fortgesetzt und weiter verfestigt.
Erschwinglichkeit von
Wohneigentum (Kaufkraft / Baulandpreis)
Der Indikator setzt sich aus
verschiedensten Teilaspekten zusammen, die ohne weiteres nicht nachvollziehbar
sind. Insbesondere lassen sich die von Prognos angestellten Verknüpfungen ohne
intensive Nachrecherchen nicht schlüssig aufzeigen bzw. qualitativ bewerten.
Unabhängig davon, sind über diesen
Indikator keine Aussagen zur Qualität und Anzahl der Mietwohnungen möglich, in
denen die meisten Menschen leben.
Als ein Beispiel, dass die Stadt
Aachen ihren aktiven Beitrag zur Erschwinglichkeit von Wohneigentum leistet, sei angeführt, dass bei dem
Verkauf von städtischen Grundstücken für Einfamilienhausbebauung der
Verkaufspreis abhängig von den Einkommensverhältnissen der ErwerberInnen
gestaffelt wird.
Freifläche und Erholungsfläche je Einwohner
Legt man die Angaben des Statistischen Jahrbuches 2004/2005 zugrunde, so sind die Angaben nicht nachzuvollziehen. Maßgeblich ist die Tabelle 1.03 Flächennutzung des Stadtgebietes auf Seite 10 des Jahrbuches. Addiert man hier alle Flächen die als Frei- oder Erholungsfläche gelten, ergeben sich für 2004 10147 ha oder umgerechnet 401 qm pro Einwohner (Stichtag 31.12.2004, Erholungsfläche 488 ha, Landwirtschaftsfläche 6617 ha, Waldfläche 2940 ha, Wasserfläche 102 ha). Unberücksichtigt bleiben hierbei die Freiflächenanteile der Kategorie Gebäude- und Betriebsflächen, die insgesamt 3853 ha ausmachen aber nicht differenziert sind.
Demgegenüber beziffert Prognos die Freiflächen und Erholungsflächen für Aachen mit 153 qm pro Einwohner was zum Rang 417 führt. Diese Abweichung ist so erheblich, dass sie sich nur mit methodischen Abweichungen erklären lässt. Darauf deutet auch die Tatsache hin, dass die Stadt Magdeburg mit dem höchsten Indikatorwert "nur" auf 278 qm pro Einwohner kommt.
Es ist nachvollziehbar, dass die Prognos AG eine
Datengrundlage für alle 439 Städte und Gemeinden gesucht und gefunden hat. Gleichzeitig zeigt
dies aber auch die Grenzen einer solchen Studie auf, da sie nicht die lokalen
Besonderheiten berücksichtigen kann. Als Beispiel sei hier der Aachener Wald
genannt, der unbestritten eine sehr hohe Erholungsqualität auch für Familien
mit Kindern aufweist. Mit Wegen und entsprechenden Spieleinrichtungen
ausgestattet, hebt er sich deutlich von reinen "Wirtschaftswäldern"
anderer Regionen ab. Würden auch nur Teile der 2940 ha Waldfläche einbezogen,
ergäbe sich ein ganz anderes Bild und ein deutlich höherer Freiflächenanteil
pro Einwohner.
Systematisch unzulänglich ist die Betrachtung von Prognos auch deshalb, weil gerade Städte wie Aachen mit einem gewachsenen, kompakten und verdichteten Siedlungskörper tendenziell gegenüber flächenintensiven Städten benachteiligt werden. Diese "verbrauchen" mehr Fläche zu Lasten einer geringeren Bevölkerungsdichte, weisen aber einen höheren (Frei-) Flächenanteil pro Einwohner auf.
Vor diesem Hintergrund muß die Eignung des gewählten Indikators für die getroffenen Schlussfolgerungen in Frage gestellt werden.
Handlungsfeld 3: Bildung und Ausbildung
Gesamtrang : 281 von 439 |
Rang von 439 |
Indikatorwert |
Schüler-Lehrer-Relation |
240 |
16.0 |
Durchschnittliche Klassengröße
in der Primarstufe |
319 |
22.9 |
Durchschnittliche Klassengröße
in Sekundarstufe I |
394 |
26.7 |
Wöchentlich erteilte
Unterrichtsstunden je Schüler |
396 |
1.29 |
Ausbildungsplatzdichte
(Ausbildungsplätze je 100 Nachfrager) |
47 |
100,7 |
Im Vergleich der 40 größten Städte |
Rang von 40 |
|
Rang 20 von 40 |
|
|
Schüler-Lehrer-Relation |
26 |
16.0 |
Durchschnittliche Klassengröße
in der Primarstufe |
21 |
22.9 |
Durchschnittliche Klassengröße
in Sekundarstufe I |
29 |
26.7 |
Wöchentlich erteilte
Unterrichtsstunden je Schüler |
33 |
1.29 |
Ausbildungsplatzdichte
(Ausbildungsplätze je 100 Nachfrager) |
6 |
100,7 |
Erläuterung der Quellen durch Prognos:
Schüler-Lehrer-Relation
Schüler an privaten und öffentlichen allgemeinbildenden Schulen (ohne Sonder- und Abendschulen) je hauptberuflicher Lehrkraft (Schuljahr 05/06) Statistische Landesämter; eigene Zusammenführung und Berechnung
Durchschnittliche
Klassengröße in der Primarstufe
Schüler an privaten und öffentlichen allgemeinbildenden Schulen (ohne Sonder- und Abendschulen) in der Primarstufe je Klasse in der Primarstufe (Schuljahr 05/06) Statistische Landesämter; eigene Zusammenführung und Berechnung.
Durchschnittliche
Klassengröße in Sekundarstufe I
Schüler an privaten und öffentlichen allgemeinbildenden Schulen (ohne Sonder- und Abendschulen) in der Sekundarstufe I je Klasse in der Sekundarstufe I (Schuljahr 05/06) Statistische Landesämter, eigene Zusammenführung und Berechnung
Erteilte
Unterrichtsstunden je Schüler
Wöchentlich erteilte Unterrichtsstunden aller Lehrkräfte in Primarstufe sowie Sekundarstufe I und II an allen öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen (ohne Sonderschulen und Abendschulen) je Schüler in den entsprechenden Stufen. (Schuljahr 05/06) Statistische Landesämter; eigene Zusammenführung und Berechnung
Ausbildungsplatzdichte (Indikator fließt aufgrund der geringeren Anzahl auf die berufliche Ausbildung bezogener Indikatoren mit dem Faktor 2 ein)
Gesamtangebot an betrieblichen Ausbildungsplätzen je 100 Nachfragenden (2004) auf Grundlage von
Daten des Bundesinstituts für Berufsbildung (geschlossene Ausbildungsverträge) und der Bundesagentur für Arbeit (offen gemeldete Ausbildungsplätze und nicht vermittelte Bewerber/-innen).
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, INKAR 2006.
Stellungnahme der Verwaltung:
Schüler-Lehrer-Relation,
durchschnittliche Klassenstärken in Primarstufe und Sekundarstufe I
und wöchentliche Unterrichtstunden je Schüler sind schon 4 von 5 Faktoren im Handlungsfeld „Bildung und Ausbildung“. Die Verantwortung
liegt hier aber nicht bei der Stadt Aachen, sondern beim Land NRW, das zum
Beispiel die Lehrer zuweist. Hingegen sind die Rahmenbedingungen, für die die
Stadt Aachen zuständig ist, also z.B. die Ausstattung der Schulen, der Ausbau
der OGS, die Investition
kommunaler Mittel in die Qualitätsentwicklung der OGS, die Planung eines
Bildungsbüros etc, nicht erfasst.
Auch bei der Qualität der schulischen Bildung,
gemessen an den Übergangsquoten
von den Grundschulen zu weiterführenden Schulen nimmt Aachen innerhalb
Nordrhein Westfalens eine Spitzenstellung ein, die im Familienatlas nicht abgefragt wurde.
|
Aachen |
NRW |
Hauptschule |
11,10 % |
15,1 % |
Realschule |
15,76 % |
27,7 % |
Gymnasium |
53,40 % |
39,0 % |
Gesamtschule |
19,79 % |
17,4 %
|
Quelle: Schulwesen in NW aus quantitativer Sicht - Schuljahr 2006/2007
Bei der Ausbildungsplatzdichte punktet Aachen gesamtdeutsch mit
Platz 47 und im Vergleich der 40 größten Städte mit sogar mit Rang 6.
Handlungsfeld 4: Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche
Gesamtrang
: 69 von 439 |
Rang
von 439 |
Indikatorwert |
Betreuungspersonen in der Jugendarbeit je 1000
Jugendliche |
211 |
5.5 |
Kinder- und Jugendpartizipation im Sportverein in % |
34 |
71.3 |
Musikschüler-Anteil in % |
189 |
5.8 |
Nutzung öffentlicher Bibliotheken (Entleihungen pro
Einwohner) |
133 |
4.6 |
Kino-Angebot (Leinwände pro 100.000 Einwohner) |
125 |
8.1 |
Im
Vergleich der 40 größten Städte |
Rang
von 40 |
|
Rang
17 von 40 |
|
|
Betreuungspersonen in der Jugendarbeit je 1000
Jugendliche |
31 |
5.5 |
Kinder- und Jugendpartizipation im Sportverein in % |
1 |
71.3 |
Musikschüler-Anteil in % |
15 |
5.8 |
Nutzung öffentlicher Bibliotheken (Entleihungen pro
Einwohner) |
28 |
4.6 |
Kino-Angebot (Leinwände pro 100.000 Einwohner) |
17 |
8.1 |
Erläuterung der Quellen durch Prognos:
Betreuungspersonen
in der Jugendarbeit
Tätige Personen in der Jugendarbeit je 1000 Jugendliche (10-18jährige) (2002) Statistisches Bundesamt; eigene Berechnung.
Die Daten zur Anzahl der tätigen Personen in der Jugendarbeit beruhen auf der Statistik der Kinder- und Jugendhilfe von 2002 (die neueren Daten von 2006 lagen bei Abschluss der Studie leider noch nicht vor). Um das Angebot im Hinblick auf den Bedarf zu bewerten, wurde die Anzahl der 10-18-jährigen pro Kreis (Regionalstatistik, Statistisches Bundesamt (2002)) als Bezugsgröße gewählt.
Zu den Arbeitsbereichen der in der Jugendarbeit tätigen Personen gehören nach der Definition zur Statistik der Kinder- und Jugendhilfe (Schlüssel 3) die folgenden neun Arbeitsbereiche:
1. Kulturelle Jugend(bildungs)arbeit
2. Außerschulische Jugendbildungsarbeit (§ 11 Abs. 3 Nr. 1 SGB VIII) und Aus- und Fortbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern freier träger im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit (§74 Abs. 6 SGB VIII)
3. Kinder- und Jugenderholung
4. Internationale Jugendarbeit
5. Freizeitbezogene, offenen Jugendarbeit und Jugendpflege
6. Jugendverbandsarbeit
7. Mobile Jugendarbeit
8. Jugendberatung gemäß § 11 Abs. 3 Nr. 6 SGB VIII
9. Spielplatzwesen.
Laut Auskunft von Frau Riemann, Tel. 0211/94493853 vom Statistischen Landesamt Nordrhein-Westfalen wurden als „Tätige Personen in der Jugendarbeit „ alle haupt- und nebenberuflich Beschäftigten erfasst, inklusive zeitlich befristeter und ABM Stellen. Unter den nebenberuflich beschäftigten versteht man alle Personen, die bis zu 20 Stunden pro Woche tätig sind. Hier muss allerdings noch ein Hauptberuf vorliegen. Ehrenamtliche sowie 1Euro-Jobber sind nicht erfasst. Haupt- und nebenberuflich Beschäftigten.
Die Melderegisterauswertung der Stadt Aachen vom 31.12.2002 ergab: 10 - 18 Jahre 20.287 Personen
Kinder
und Jugendpartizipation im Sportverein
Mitglieder in Sportvereinen unter 18 Jahren pro Einwohner unter 18 Jahren (2006) Landessportbünde; Sportkreise; Statistisches Bundesamt; eigene Zusammenführung und Berechnung.
Musikschüler-Anteil
Anzahl der Musikschüler bis 18 Jahre pro gleichaltriger Wohnbevölkerung (2005) Verband Deutscher
Musikschulen (VDM); Statistisches Bundesamt; eigene Berechnung.
In der Stadt Aachen gibt es 2251 Musikschüler unter 18 Jahren und 38665 Kinder und
Jugendliche unter 18.
Die Berechnung lautet: 2251 : 38665 x 100=5,8%.
Nutzung öffentlicher
Bibliotheken
Bibliotheks-Entleihungen pro Einwohner (2005) Deutsche Bibliotheksstatistik; Statistisches Bundesamt; eigene Berechnung.
Kino-Angebot
Kinosäle, d.h. Leinwände, pro 100.000 Einwohner (2005) Entertainment Media Verlag, Kinohandbuch 2006; Statistisches Bundesamt; eigene Berechnung.
Stellungnahme der Verwaltung:
In diesem Handlungsfeld schneidet die Stadt Aachen überdurchschnittlich gut ab, was vor allem auf die sehr hohe Anzahl von Kindern und Jugendlichen in Sportvereinen zurückzuführen ist.
Betreuungspersonen in der Jugendarbeit
Die Melderegisterauswertung der Stadt Aachen vom 31.12.2002 ergab: 10 - 18 Jahre 20.287 Personen. Bei 5,5 Betreuungspersonen pro 1000 Kinder und Jugendliche im Alter von 10-18 Jahren wären das in Aachen laut Prognos 111,6 Betreuungspersonen, die in diesem Bereich tätig waren.
Diese Zahl kann von der Verwaltung des Jugendamtes nicht nachvollzogen werden. Hierzu wären aufwändige eigene Recherchen nötig.
In der offenen Jugendarbeit sind bei freien Trägern und der Stadt Aachen insgesamt 32 Hauptamtler beschäftigt, davon 5 in städtischen offenen Einrichtungen. Informationen über die übrigen Bereiche liegen im Jugendamt nicht vor.
Nutzung öffentlicher Bibliotheken
Die Attraktivität des Angebotes der Öffentlichen Bibliothek der Stadt Aachen wird in der Prognos-Studie an den Entleihungen pro Einwohner festgemacht und beruht auf den aktuellen Angaben der Deutschen Bibliotheksstatistik. Entleihungen sind ein wichtiger Indikator für die Nutzung. Hier hat die Öffentliche Bibliothek der Stadt Aachen seit 1995 einen deutlichen Aufschwung genommen (1995 mit 897.555 Entleihungen / Höhepunkt in 2002 mit 1.110.384 Entleihungen), der jedoch bedingt durch die Haushaltssperre und infolgedessen fehlende bzw. sehr späte Freigabe von Erwerbungsmitteln deutlich abgebremst wurde (2006 mit 1.049.351 Entleihungen). Nach Erhebungen anderer Bibliotheken kann man heute davon ausgehen, dass statistisch nicht erfassbare Nutzungen vor Ort in den Einrichtungen in gleicher Höhe dazu kommen. Die Öffentliche Bibliothek erzielt mit einem relativ spärlichen aktuellen Bestand von 1,3 Medieneinheiten/Einwohner mittlerweile 4,6 Ausleihen/Einwohner gegenüber 3,5 Ausleihen/Einwohner in 1995, was eine Steigerung des Indikatorwertes von 31% bedeutet.
Wenn die Öffentliche Bibliothek der Stadt Aachen dennoch nur einen Rang im Mittelfeld der 40 größten deutschen Städte erreicht, liegt eine der Ursachen in der Tatsache begründet, dass in Aachen keine flächendeckende bibliothekarische Versorgung wie in anderen großen Städten gegeben ist: neben einer starken Zentralbibliothek mangelt es an einem ausgebauten Zweigstellennetz, dass auch nicht durch den Bücherbus kompensiert werden kann.
Realistische Maßnahmen zur Steigerung des Beitrags der Öffentlichen Bibliothek zu den beiden gesamtstädtischen strategischen Zielsetzungen (SMU) und hier insbesondere zur zweiten Zielsetzung “Stärkung der demographischen Situation Aachens durch verbesserte Angebote zur Lebensqualität für die Einwohnerschaft, insbesondere die in der Stadt lebenden Familien”:
•
frühzeitige
und kontinuierliche Sicherstellung eines angemessenen Anschaffungsetats
•
Fortführung
und Ausbau bibliothekspädagogischer Maßnahmen, die mit dem Bibliotheksangebot
und seiner Nutzung bekannt machen sollen
•
Ausbau
des medienpädagogisch wichtigen Angebots, Bücherkisten für Grundschulen und
KiTas nach Themenwünschen zusammenzustellen.
Aktualisierung des Internet/Multimedia-Angebots der Bibliothek
Rahmenbedingungen Arbeitsmarkt und Demografie
Erläuterung
der Quellen durch Prognos:
Die Attraktivität von Regionen für Familien wird nicht nur
durch die kommunalpolitischen Handlungsfelder beeinflusst. Für Eltern ist
ebenfalls entscheidend, welche wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und
insbesondere berufliche Perspektiven ihnen eine Region bieten kann. Und auch
ausgewählte demografische Indikatoren wie Fort- und Zuzüge von Familien oder
die Geburtenhäufigkeit zeigen deutlich, wie attraktiv Städte und Regionen für
Familien sind. Der Familienatlas 2007 berücksichtigt daher Indikatoren zu
Arbeitsmarkt und Demografie als Rahmenbedingungen. Im Familienatlas wurde
bewusst nur ein für Familien besonders relevanter Ausschnitt aus Demografie-
und Wirtschaftsindikatoren herangezogen. Anspruch beim Familienatlas war es
keineswegs, ein umfassendes Bild der demografischen und wirtschaftlichen
Situation zu zeichnen, sondern lediglich, die entsprechenden Rahmenbedingungen
für Familien anhand einiger weniger Indikatoren abzubilden. Im Vordergrund der
Studie sollen die familienpolitischen Handlungsfelder stehen. Aus diesem Grund
sind die Demografie- und Arbeitsmarktindikatoren in Internet-Angebot von Prognos
auch nicht im Detail ausgewiesen. Ein Ranking in diesem Bereich erfolgte nicht.
Arbeitslosenquote
Arbeitslosenquote (Jahresdurchschnitt 2006) in % bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen Bundesagentur für Arbeit.
Jugendarbeitslosenquote
Jugendarbeitslosenquote (unter 25Jährige; Jahresdurchschnitt 2006) in % bezogen auf abhängige zivile Erwerbspersonen, Bundesagentur für Arbeit.
Beschäftigungswachstum
von 2001 bis 2006
Veränderung der Gesamtbeschäftigung (Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) von 2001 bis 2006
in %, Bundesagentur für Arbeit.
Anteil
der Beschäftigten in 11 Zukunftsbranchen
Anteil der Zukunftsbranchen, d.h. Branchen mit prognostiziertem Beschäftigungswachstum an der
Gesamtbeschäftigung 2006 in %. Zu den Zukunftsbranchen zählen folgende Wirtschaftszweige:
55, 62, 66, 67, 70, 71, 72, 73, 74, 80, 85 (Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2003) Bundesagentur für Arbeit.
Anteil
der Kinder und Jugendlichen
Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 18 an der Gesamtbevölkerung (2005) Statistisches Bundesamt; eigene Berechnung.
Anteil
der Kinder und Jugendlichen
(dynamisch)
(dynamische Indikatoren werden mit Faktor 0,25 gewichtet)
Veränderung des Anteils der Kinder und Jugendlichen unter 18 an der Gesamtbevölkerung von 2000 bis 2005, Statistisches Bundesamt; eigene Berechnung.
Familienwanderung Saldo der Zu und Fortzüge in der Altersgruppe 0-18 und
30-50 je 1000 Einwohner in dieser Altersgruppe (2005)
Statistisches Bundesamt; eigene Berechnung.
Familienwanderung (dynamisch) (dynamische Indikatoren werden mit Faktor 0,25 gewichtet)
Veränderung des Saldo der Familienwanderer je 1000 Einwohner (siehe oben) von 2000 bis 2005
Statistisches Bundesamt; eigene Berechnung.
Fertilitätsrate
Zusammengefasste Geburtenziffer (2005) Statistische Landesämter; eigene Zusammenführung.
Fertilitätsrate (dynamisch) (dynamische Indikatoren werden mit Faktor 0,25 gewichtet)
Zusammengefasste Geburtenziffer - Veränderung in % von 2000 bis 2005
Statistische Landesämter; Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, INKAR; eigene Zusammenführung.
Stellungnahme der Verwaltung:
Aachen wird vom
Familienatlas im Bereich Arbeitsmarkt als durchschnittlich eingeschätzt und im
Bereich Demografie als stark unterdurchschnittlich.
Demografie
Im Demografiebereich stellt sich die Sachlage scheinbar
widersprüchlich dar: Aachens Bevölkerung wächst, obwohl Jahr für Jahr weniger
Kinder geboren werden. Dies liegt an den „Bildungswanderungsgewinnen“.Die Attraktivität der Stadt Aachen als Ausbildungsort
schlägt sich demografisch darin nieder, dass im Jahre 2006 von 1000 jungen
Menschen im Alter von 18-24 Jahren, 126 nach Aachen gekommen sind, um hier ihre
Ausbildung zu absolvieren!
Das qualitativ hochwertige Bildungsangebot Aachens wirkt sich positiv auf
die Bevölkerungsentwicklung aus:
Der Bildungsbereich ist Aachens Bevölkerungsmagnet .
Richtig ist, dass Aachen mit einer
Geburtenrate 1,22 Kindern/Frau noch unter dem Bundesdurchschnitt von 1,34
Kindern/Frau liegt und deshalb weitere Maßnahmen zur Förderung von
Familiengründungen in Aachen entwickelt werden müssen.
Zukunftsatlas 2007
Anfang 2007 veröffentliche Prognos den Zukunftsatlas 2007. Im Gegensatz zum Familienatlas 2007 werden Zukunftsatlas 2007 völlig andere Werte genannt.
Im Gesamtranking erhält die Stadt Aachen dort den 24 Rang von 439 Städten und Kreisen. Aachen wird hier als Region mit SEHR HOHEN ZUKUNFTSCHANCHEN eingestuft. Bei dem Indikator Demografie, belegt die Stadt Aachen den Rang 1; bei dem Indikator Wettbewerbsfähigkeit & Innovation den 57 Rang; bei dem Indikator Arbeitsmarkt den Rang 104.
Lediglich bei dem Indikator Soziale Lage & Wohlstand belegt die Stadt Aachen beim Zukunftsatlas mit Rang 267 einen Platz im hinteren Mittelfeld.
Zusammenfassung:
Eine
Ableitung angemessener örtlicher Politik- und Handlungsansätze für mehr
Familienfreundlichkeit in Aachen ist mit diesen Ergebnissen nur in einigen
Bereichen möglich. Die Ergebnisse sind kaum geeignet, Aachens Familienpolitik
zu qualifizieren. Das vorgenommene Ranking ist wenig aussagekräftig und für
Aachen unzutreffend. Aachen ist
keine gefährdete, sondern eine aufstrebende Region in der das Thema
„Familienfreundlichkeit“ in allen kommunalen Politikfeldern erkennbar hohe
Priorität hat!
Aus der Sicht der Verwaltung sind besonders die hohen Kinderunfallzahlen und die hohe Kriminalitätsrate besorgniserregend, auf die rasch planvoll und zielgerichtet reagiert werden muss.
Eine
weitere Konsequenz aus dem Familienatlas ist die Erkenntnis, dass die Stadt Aachen eigene datenbasierte Entwicklungs- und Steuerungsinstrumente
für die Kommunalpolitik im allgemeinen und die Familienpolitik im besonderem
benötigt, die sie von der Flut und
Vielfalt der bundesweiten Kommunalbeschreibungen und Rankings zu den
verschiedenen Bereichen unabhängiger macht.
Hierzu
sind folgende Entwicklungen zu nennen.
Leitplan
Derzeit wird für Aachen fachübergreifend ein "Leitplan" erarbeitet. Ziel dieses "Leitplanes" ist es, in einem umfassenden Prozess eine Zukunftsperspektive für die Stadt Aachen zu entwickeln. Unter Berücksichtigung der Herausforderungen, die sich durch den demografischen Wandel und die gesellschaftlichen Veränderungen ergeben, werden für die verschiedenen Felder der Stadtplanung (Wohnen, Soziales, Mobilität, Freiraum, ...) insbesondere im Hinblick auf die räumliche Wirkung strategische Ziele, Konzepte und Handlungsempfehlungen erarbeitet.
Durch
seine fachübergreifende Ausrichtung schafft der "Leitplan" die
Voraussetzungen für eine umfassende Zukunftsperspektive und integriert die
familienpolitischen Zielsetzungen.
Sozial-
und Familienberichterstattung
In Aachen fehlt bisher eine sozialräumlich gegliederte Sozial- und Familienberichterstattung die nach dem Motto „klein, aber fein“ aufgebaut sein sollte. Zurzeit werden z.B. weder sozialräumliche Erhebungen zur materiellen Armut, noch zu den Armutsauswirkungen auf Kinder Jugendliche und Familien in Bezug auf bestimmte Lebenslagen, wie z.B. Bildung, Arbeitslosigkeit, kulturelle und soziale Teilhabe, Gesundheit, Wohnsituation, Migration etc. systematisch erhoben und fortgeschrieben. Das betrifft auch den großen Bereich der Familien.
Das Wissen um diese Dinge ist fragmentiert und befindet sich isoliert in den unterschiedlichen Dienststellen und Fachbereichen. Ziel muss es sein, alle städtischen Planungen, wie z.B. die Schulentwicklungsplanung, die Jugendhilfeplanung, die Sozialplanung, die Stadtentwicklungsplanung, die Planungen zum demografischen Wandel, zur Integration, zur gesundheitlichen Versorgung, im Behindertenbereich etc., zu bündeln und auf eine gemeinsame und fortschreibbare Grundlage zu stellen.
Die Notwendigkeit zum Aufbau einer integrierten Sozial – und Familienberichterstattung, in der die wesentlichen steuerungsrelevanten Informationen auf der Grundlage einer einheitlichen sozialräumlichen Gliederung des Stadtgebietes systematisch erhoben, aufbereitet und fortgeschrieben werden, ist Gegenstand eines gemeinsamen Ratsantrages der SPD – und Grüne-Fraktion vom 22.08.2007. Dieser Antrag steht im Zusammenhang mit dem Beschluss des Sozial- und Gesundheitsausschusses vom 31.08.06 zum Thema Armut in Aachen (gemeinsame Entwicklung von Handlungsstrategien mit den Wohlfahrtsverbänden)
Der Verwaltungsvorstand hat zu beiden Anträgen am 16.10.07 einen Maßnahmen- und Zeitplan beschlossen, der dazu führen wird, dass Ende 2008/Anfang 2009 ein Bericht mit steuerungsrelevanten Informationen vorliegt, der in der Folge jährlich fortgeschrieben wird und dadurch Veränderungen sichtbar macht.
Er wird u.a. folgende Inhalte haben:
1.Allgemeines
Bevölkerung / Demografie
Sozialhilfebezug / Armut
2. Lebenslagen
Erwerbssituation / Arbeitslosigkeit
Wohnsituation
Bildung und Schulwesen
Gesundheit
Sonstiges (Umweltbelastungen, Verkehrssituation,...)
3. Lebenslagen von Bevölkerungsgruppen
Familien mit minderjährigen Kindern
Kinder und Jugendliche
Ältere Menschen
Migrantinnen und Migranten
Menschen mit Behinderungen
4. Institutionen und ihre Inanspruchnahme
Soziale Infrastruktur
Beratung und Intervention
Doppelte Evaluation
Die Verwaltung spricht sich dafür aus, zukünftig die Wirksamkeit von wesentlichen kommunalpolitischen Maßnahmen durch eine doppelte Evaluation festzustellen, d.h. sowohl datenbasiert, als auch durch gezielte Befragungen der Kinder, Jugendlichen, Bürgerinnen und Bürger. Nur so können Unterschiede zwischen objektiven Feststellungen und Beschreibungen von Lebenslagen und den subjektiven Eindrücken und Empfindungen der Menschen deutlich gemacht werden und in politisches Handeln einfließen.
Anlage:
Ratsantrag SPD-Fraktion: Familienatlas 2007: Wo steht Aachen, vom 24.10.2007
Anlagen
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