Kenntnisnahme - FB 51/0251/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
1. Bericht über die Fallzahlen- und Kostenentwicklung im Bereich der Hilfen zur Erziehung und Maßnahmen nach § 35 a SGB VIII für das Haushaltsjahr 2008 (21.12.2007 - 31.03.2008)
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 45 - Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
- Verfasst von:
- FB 51/02
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Kinder- und Jugendausschuss
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Kenntnisnahme
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29.04.2008
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Die Verwaltung hat für das Jahr 2008 wieder dezidierte Angaben zu der Fallzahlen- und Kostenentwicklung mit Stand 31.03.2008 erstellt.
Wie von der Verwaltung in den Quartalsberichten des Vorjahres mehrfach und ausdrücklich prognostiziert wurde, ergibt sich für 2008 eine wesentlich höhere Vormerkungssumme als für 2007.
Neben Steigerungen durch Entgelterhöhungen liegt die Hauptursache für die aktuelle Kostensteigerung in einem veränderten und vor allem erhöhten Fallaufkommen ( vgl. auch Anlage 1).
In ihrer Kostentwicklung fallen insbesondere folgende Hilfearten auf:
Hilfeart | Vorbelastungssumme 2007 (Stand Dezember 2007) | Vorbelastungssumme 2008 (Stand 31.03.2008) | Unterschieds-betrag | prozentuale Steigerung |
§ 31 Sozialpädagogische Familienhilfe ( SPFH ) | 3.137.283 | 4.064.445 | 927.162 | 22,81% |
§ 19 Mutter/Kind Gruppen | 881.887 | 1.371.561 | 489.674 | 35,70% |
§ 41/35a stationär (volljährige) | 1.065.695 | 1.320.610 | 254.915 | 19,30% |
§ 34 Heimunterbringung (minderjährig) | 8.872.847 | 9.419.341 | 546.494 | 5,80% |
? Die gestiegenen Fallzahlen sind in 2007 nur anteilig zu Buche geschlagen. Im Haushaltsjahr 2008 belasten sie jedoch in voller Höhe das Budget. Besonders deutlich wird dieser Umstand u. a. an den stationären Hilfen nach § 41/35 a SGB VIII, welche im Vergleich zum vierten Quartal 2007 zwar keine Fallzahlensteigerung ausweist, aber dennoch eine Kostensteigerung auf der Basis der Vorbelastungen von 2008 für 19,30 % verzeichnet.
? Vor dem Hintergrund der prekären Mitarbeitersituation in den Sozialraumteams in 2007 und der Tatsache, dass sowohl die freien Träger, die Erziehungsberatungsstellen, die KJP und die Klinikambulanzen zum Teil Wartezeiten von mehreren Monaten aufweisen, wird im Rahmen der ambulanten Hilfen zunehmend auf die Einrichtung von sozialpädagogischer Familienhilfe zurückgegriffen.
? Darüber hinaus ist nicht zu verkennen, dass auch die Meldungen zur Kindeswohlgefährdung mit Stand 31.12.2007 einen Höchststand von rd. 760 Meldungen aufweist, die auch wiederum bedingt durch das noch nicht kleinmaschig vorhandene Netz von Präventionsangeboten sich ebenfalls in der Einrichtung von Hilfen zur Erziehung widerspiegelt.
? Der Anstieg im Bereich der Mutter-Kind-Gruppen zeichnet sich dadurch aus, dass die Anzahl minderjähriger bzw. gerade volljähriger junger Mütter ansteigt. Hierbei ist festzustellen, dass es den jungen Müttern an den einfachsten Ressourcen zum Umgang mit dem Kind fehlt. Ein Eingebundensein in verlässliche familiäre Herkunftsstrukturen ist kaum/nicht gegeben, so dass zum Schutze des neugeborenen Kindes die stationäre Unterbringung der jungen Mütter zunimmt.
? Eine verlässliche Prognose des Finanzbedarfs für das Haushaltsjahr 2008 wird dadurch erschwert, dass die Qualität der Datenbasis im Bereich der Vormerkungen deutlich nachgelassen hat. Die Realisierungsquote der Vormerkungen für 2007 liegt zwar insgesamt bei jetzt 96 %.
Diese Quote hatte aber im letzten Halbjahr eine deutlich abnehmende Tendenz, so dass für 2008 von einer geringeren Realisierungsquote ausgegangen wird. Auswertungen lassen erkennen, dass die Zahl der Fälle, bei denen sich eine erhebliche Abweichung zur Vormerkung ergibt, stark zunehmend ist. Damit verbunden ist auch die entsprechende Ist-Ausgabe schwerer vorhersehbar.
Hintergrund hierzu wird, wie bereits oben beschrieben, die zunehmende Arbeitsintensität durch eine kontinuierliche Fallzahlenerhöhung in allen Leistungsbereichen der Sozialraumteams gesehen.
Die Verwaltung sieht sich zurzeit noch nicht in der Lage, den Finanzbedarf exakt zu beziffern. Eine vorsichtige Schätzung auf der Grundlage des derzeitigen Mittelabflusses geht von einem Mehrbedarf von mindestens 1 Mio Euro zu den Ansätzen 2008 aus. Eine Konkretisierung wird erst nach dem Sommer möglich sein.
Bedingt durch NKF ist ab 2008 eine Unterscheidung in Aufwand und Finanzrechnung erforderlich. Hierbei werden sich noch abweichende Zahlen ergeben. Ein Problem ist die Rechnungsabgrenzung zu 2007 und in 2009 zu 2008, ein weiteres der Jahresabschluss 2008. Hier sind die endgültigen Entscheidungen der Kämmerei noch abzuwarten.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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70,5 kB
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41,5 kB
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