Entscheidungsvorlage - FB 61/0832/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Ursulinerstraße zwischen Hartmannstraße und Buchkremerstraße, Entwurfsplanung hier: Anmeldung zur Städtebauförderung
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- FB 61/50 // Dez. III
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Bezirksvertretung Aachen-Mitte
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Anhörung/Empfehlung
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11.06.2008
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Erledigt
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Planungsausschuss
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Entscheidung
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12.06.2008
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Die Bezirksvertretung Aachen - Mitte nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und empfiehlt dem Planungsausschuss, die vorgelegte Entwurfsplanung zu beschließen. Darüber hinaus empfiehlt sie die Verwaltung zu beauftragen, Städtebauförderungsmittel und den vorzeitigen Maßnahmenbeginn zu beantragen sowie die Ausführungsplanung zu beauftragen.
Der Planungsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis. Er beschließt die Entwurfsplanung. Darüber hinaus beauftragt er die Verwaltung, Städtebauförderungsmittel und den vorzeitigen Maßnahmenbeginn zu beantragen sowie die Ausführungsplanung zu beauftragen.
Erläuterungen
Erläuterungen:
Der Planungsausschuss hat in seiner Sitzung am 15.05.08 dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt und die Beauftragung der Entwurfsplanung an das Büro Fritschi Stahl Baum aus Düsseldorf beschlossen.
Anlass für den Vorschlag zur Umgestaltung der Ursulinerstraße ist der sich bis ins Frühjahr 2009 hinziehende Ausbau des Elisengartens und die sich daraus eröffnende Möglichkeit der sich anschließenden Baumaßnahme für die Ursulinerstraße.
In den politischen Beratungen am 15.05.08 wurde als begleitende Thematik für den Bereich das Thema der Verkehrsführung und die städtebauliche Entwicklung im Umfeld Büchel deutlich. Aus diesem Grund beabsichtigt die Verwaltung nach der Sommerpause einen entsprechenden Tagesordnungspunkt im Ausschuss beraten zu lassen.
Städtebauliche Situation
Im historischen Stadtgrundriss weist die Ursulinerstraße eine besondere Lage auf. Sie stellt quasi eine Schnittstelle zwischen der historischen und der modernen Stadt dar. Das städtebauliche Umfeld ist geprägt durch Großbauten wie dem Dom und der Nachkriegsarchitektur, dem Haus der Kohle und dem sogenannten Bücherplatz, die nach der Fluchtlinienplanung und dem Wettbewerb Prof. Fischers entstanden, das Hotel Aquisgrana, das Kaiserbad und mit großer Strahlkraft für das Umfeld, dem Neubau der Mayer´schen Buchhandlung. Zukünftig wirken weitere Projekte auf diesen Bereich der Innenstadt, wie die beschlossene Neugestaltung des Holz- und Dahmengrabens und der direkt angrenzende Umbau des Elisengartens. Der Bereich erhält durch die bereits vollzogenen und die gestarteten Maßnahmen eine massive Aufwertung. Der Bedeutung der Lage im Stadtgrundriss und hier der Verbindung zwischen Altstadt, dem angrenzenden Münsterplatz und dem kommerziellen Zentrum, wird die Qualität des öffentlichen Raums heute nur unzureichend gerecht.
Das Erscheinungsbild wird einerseits bestimmt durch die gewaltige Grünkulisse des Elisengartens, andererseits durch den erst in den 60er Jahren angelegten Bücherplatz, der in seiner Gestaltung überfrachtet ist und die zurückhaltende Straßenrandbebauung der Ziegelbauten der 50er Jahre. Die im Zweirichtungsverkehr befahrene Straße und das mögliche Längsparken sowie vorhandene Fahrradabstellanlagen stellen neben dem vorhandenen KFZ-Verkehr eine starke Barriere zwischen Gehweg und Garten dar, so dass Fußgänger nur längs unterwegs sind. Der Gehweg weist an Samstagen oder bei besonderen Aktivitäten in der Innenstadt schnell eine zu geringe Breite auf. Mit der Vergrößerung der Gartenzugänge wird die fehlende Attraktivität für Fußgänger noch deutlicher. Neben den hochwertigen Natursteinmaterialien (Großpflaster und Mosaikpflaster) fallen die Gehwegoberflächen (u.a.Kupferdreh-Platten) in ihrer Qualität stark ab.
Mit dem Ausbau dieses Teilstücks wird ein hoher Zugewinn an Attraktivierung und Qualität des öffentlichen Raums erwartet, der zukünftig sowohl zum Aufenthalt (u.a. der Außengastronomie) wie zum Flanieren einladen und zu weiteren positiven Synergien für das Umfeld führen soll. Gleichzeitig wird die Verkehrsbelastung abnehmen. Eine adäquate Gestaltung des weiteren öffentlichen Straßenraums auch des im Privatbesitz befindlichen Bücherplatz - der ein hohes Potential aufweist- wird von der Verwaltung als nächste Schritte empfohlen.
Erläuterungen zum Entwurf
Günter Baum Architekt Dipl.-Ing. Atelier Fritschi Stahl Baum Düsseldorf
Das vorliegende Entwurfskonzept für den Teilbereich der Ursulinerstraße zwischen Hartmann- und Buchkremerstraße erfolgt im Vorgriff auf die Umgestaltung des gesamten öffentlichen Raums um den Elisengarten bis in den Bereich Büchel. Konkreter Anlass ist die Absicht, im Zuge des laufenden Umbaus des Elisengartens den angrenzenden Teil der Ursulinerstraße für den allgemeinen Kfz-Verkehr zu unterbrechen und eine den Fußgängern vorbehaltene Fläche entsprechend neu zu gestalten.
Es ist zu erwarten, dass sich auf der Sonnenseite der Ursuliner-Fassaden mit demnächst befreitem Blick in den Elisengarten sehr schnell weitere Außengastronomien ansiedeln werden. Insgesamt wird die fußläufige Verbindung vom Holzgraben oder von der Buchkremerstraße zum Münsterplatz und Dom entscheidend aufgewertet.
Die Ursulinerstraße wird in ihrem Querschnitt völlig neu zoniert: Es verbleibt eine minimierte befahrbare Breite von 5m ausschließlich für Anliefer-, Anlieger- und Notverkehre unmittelbar entlang des Saumweges um den Elisengarten. Es folgt eine in der Oberfläche ablesbare Zone für die Außengastronomie nahezu über die gesamte Länge des Straßenteilstücks in Höhe des Bücherplatzes beginnend bis einmündend in den Münsterplatz. Die ca. 3 - 3,5m breite Zone wird zusätzlich durch eine Reihe Mastleuchten zum befahrbaren Profil abgegrenzt. Zu den Hausfassaden verbleibt ein schmaler Bewegungsbereich von ca.1,5 2m für die kurzen Wege zu Haus-, Ladeneingängen und Schaufenstern.
Das Konzept konzentriert sich ausschließlich auf die Oberflächenmaterialien der genannten Zonen und verzichtet auf andere Objekte, Möblierungen oder Bepflanzungen. Dafür wird Wert gelegt auf eine optisch und haptisch wahrnehmbare, hochwertige Qualität der Bodenbeläge, aber auch auf Einfachheit und Klarheit.
Im gesamten Abschnitt wird Grauwacke-Natursteinpflaster als Fortsetzung der schönen Platinen des Münsterplatzes im gleichen Verband und gleicher Richtung verlegt. Die Zone der Außengastronomie wird in Form großformatiger Natursteinplatten ebenfalls Grauwacke im römischen Verband mit wechselnden Größen niveaugleich in den Pflasterbelag eingeflochten. Die Längskanten changieren und folgen dem wechselnden Fugenversatz. Die eingangs des Münsterplatzes inzwischen stark beschädigten roten Gehwegplatten sollten im Zuge der Maßnahme wieder durch Platinenpflaster ersetzt werden.
Die weiterhin befahrbare Kurve der unteren Ursulinerstraße zur Buchkremerstraße markiert das Ende des Platinenpflasters. In diesem Abschnitt sollen Steckpoller oder eine deutliche Einengung der Zufahrtmöglichkeit mittels fester Poller Parksuchverkehr o.ä. verhindern. Auf der anderen Seite wird die Verbindung zur Hartmannstraße mittels Poller abgesperrt (nur für Not- und Sonderverkehre passierbar). Mit dem Wegfall des letzten Stellplatzpakets wird auf einfache Weise eine Wendemöglichkeit für Fahrzeuge am neuen Kopfende der Hartmannstraße geschaffen.
Die neue Zonierung der Ursulinerstraße animiert zum Flanieren auf breitester Fläche des Straßenprofils. Die Einzelmastleuchten (gleicher Typ wie im aktuellen Projekt Holz- Dahmengraben) in einem reduzierten klaren Design werden mit neuentwickelten Leuchtmitteln bestückt, die mit warmweißer Lichtfarbe eine realistische Wiedergabe der Umgebungsfarbigkeit garantieren.
Wichtig und wünschenswert ist eine zeitnahe Umgestaltung des privaten, aber öffentlich genutzten Bücherplatzes. Entsprechend dem Konzept der Ursulinerstraße ist eine Fortsetzung der Platinenbeläge naheliegend. Notwendig ist eine Neuordnung der momentan chaotischen Positionierung einzelner Objekte (Geldautomat, Telefon, Spielobjekt, Ruhebänke etc.) aber auch der Verzicht auf überflüssige, den Raum eher verstellende Objekte (Baumkübel, Koniferenbeete etc.).
Vorgeschlagen wird eine arrondierende, aus der Distanz deutlich wahrnehmbare Pergola mit dicht rankender immergrüner Bepflanzung. Sie ist ein nutzbares natürliches Schattendach und überspannt die jetzt unruhig verspringenden Niveaus, Bastionen und Treppen zur Buchkremerstraße.
Die Verwaltung begrüßt die ausgearbeitete Grundidee einer Zonierung der Ursulinerstraße, die bereits heute auf eine mögliche Nutzung mit Außengastronomie abzielt. Auch die Verwendung des bereits auf dem Münsterplatz vorhandenen Materials der Grauwacke, mit dem Steinformat und Oberflächenbeschaffenheit der Platine ist in Anbetracht der Harmonisierung und Beruhigung zu vieler verschiedener Materialien im direkten Umfeld bei gleichzeitiger Gehfreundlichkeit als sehr positiv anzusehen. Die Wahl der Steinformate, großformatige Steinplatten für den Bereich der Außengastronomienutzung kommt dieser Nutzung entgegen. Die Verlegung im römischen Verband sind als Reminiszenz an die beiden Thermenanlagen am Münsterplatz/Dom und Buchkremerstraße ein angenehmes Begleitelement. Die in den Raum, hier in die Platzaufweitungen gezogene Fläche hat einen hinweisenden und führenden Charakter. Der Vorschlag für den Bücherplatz wird als tragfähig und mit den Anrainern und dem Besitzer zu diskutierender Vorschlag angesehen. Die Straßenverkehrsregelung und Anordnung der Pollerung zur Regelung der Liefer- und Ladeverkehre wird z.Zt. geprüft.
Die Kostenaufstellung des Planungsstandes 30.05.08 mit
1. Abbruch, Baustelleneinrichtung 45.000
2. Oberflächen, einschl. Unterbau 267.000
3. Ausstattung 24.000
führen zu einem m²-Preis netto von 197,65 /m²
überplante Fläche (inkl. Anpassflächen) 1700m² -> Netto Gesamtsumme: 336.000
Haushalt
Auf der Haushaltstelle B12010020 Kostenart 7852012 stehen Mittel f. d. Auftragsvergabe zur Verfügung.
Deckung durch zu erwartende Einnahmen: Zuschüsse aus der Städtebauförderung,
Die geschätzten Brutto Baukosten belaufen sich auf rd. 400.000.
Unter der Haushaltstelle B1201 0282 Kostenart 7852 282 stehen für 2009 Mittel in Höhe von 500.000 für die weitere Beauftragung und den Ausbau zur Verfügung.
Empfehlung
Die Verwaltung empfiehlt die Förderantragsstellung, dabei ist auf den frühzeitigen Maßnahmenbeginn hinzuweisen und die Förderunschädlichkeit der Erstellung der Ausführungsplanung von der Bezirksregierung zu bestätigen.
Darüber hinaus empfiehlt die Verwaltung die weitere Ausführungsplanung erstellen zu lassen.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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990,9 kB
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2
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(wie Dokument)
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2,7 MB
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