Kenntnisnahme - FB 36/0206/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Informationstafeln im Naturschutzgebiet Klauser- und Frankenwaldhier: Antrag der CDU-Fraktion vom 11.04.07
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 36 - Fachbereich Klima und Umwelt
- Verfasst von:
- FB 36/10
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz
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Kenntnisnahme
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10.06.2008
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Anliegen des Antrags der CDU-Fraktion im Rat der Stadt ist es, für das Naturschutzgebiet (NSG) Klauser- und Frankenwald geeignete Informationstafeln aufzustellen.
a) Tafeln Naturschutzgebiete
Der Antrag verweist auf entsprechende Tafeln im NSG Indetal. Diese wurden im Rahmen eines alle NSG umfassenden Konzeptes der Verwaltung für eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit zu den Aachener NSG geplant und erstellt. Nach diesem Konzept werden die Aachener NSG seit einigen Jahren nach und nach mit Informationstafeln ausgestattet. Die Strategie der Informationen für die Naturschutzgebiete wurde im Umweltausschuss am 15.06.2006 umfassend dargelegt (s. dort).
Grundlegende Absicht ist, über Naturschönheiten zu informieren. Ebenso wird auf Betretungs-/Verhaltensregeln hingewiesen, um die Einhaltung des Naturschutzes zu gewährleisten. Die Tafeln sind optisch attraktiv gestaltet und textlich nicht ‚überladen’, um den belehrenden Anteil interessant zu machen. Sie erklären leicht fassbar an geeigneten Beispielen konkrete naturschutzfachliche Maßnahmen oder forstwirtschaftliches Handeln und informieren über Besonderheiten in den jeweiligen Gebieten (z.B. über die Gelbbauchunke, besondere Pflanzengesellschaften u.a.m.). Insofern haben sie auch einen Lehrtafel-Charakter.
Konzeptionell wird eine angemessene Anzahl von verschieden getexteten und bebilderten Tafeln je nach Größe und Besonderheit des Gebietes an markanten Punkten aufgestellt, wobei aus Sicht des Landschaftsrechts eine zu umfangreiche ‚Möblierung’ der Naturschutzgebiete vermieden werden muss.
Ein Problem entsteht bei den bisher aufgestellten Informationstafeln durch die notwendigen Reparaturarbeiten - Tafeln wurden zerstört, besprüht und beschädigt. Bedauerlicherweise fehlen derzeit die Mittel für die Instandsetzung; hierzu müssen zukünftig Mittel eingeworben werden.
Nach den Naturschutzgebieten Indetal, Brander Wald, Seffent/Wilkensberg und den Tafeln für Haaren in den vergangenen Jahren sind in 2008 Tafeln für die Naturschutzgebiete Bildchen und Orsbacher Wald textlich erarbeitet worden; sie sollen noch in diesem Jahr gedruckt und aufgestellt werden. Die sukzessive Vorgehensweise ergibt sich aus dem finanziellen Umfang: die Komplettkosten einer Tafel (für Text, Layout, Druck, Ständerwerk, Montage...) liegen bei ca. 2000 Euro. Die Reihenfolge, in der die Gebiete mit Tafeln ausgestattet wurden bzw. werden, orientiert sich an der Problemlage in den jeweiligen Gebieten: z.B. eine hohe Anzahl von Verstößen gegen bestehende Regelungen oder eine Neu-Einordnung (wie „natura 2000“ im Brander Wald) wurde prioritär behandelt.
Nach den Planungen des FB 36 sind die Tafeln Klauser Wald/Frankenwäldchen für 2008/2009 vorgesehen, sie sollen im 2. Halbjahr erarbeitet und im Frühjahr 2009 aufgestellt werden.
Analog zur Verfahrensweise bei den anderen bisher bearbeiteten Gebieten sollen hier Tafeln an drei Standorten (an den ‚Haupt-Eingängen’) aufgestellt werden (s. Skizze): Dies bedeutet eine Investition von ca. 6000 Euro. Die bisher zur Verfügung stehenden Naturschutzmittel (Ausgleichsmaßnahmen) stehen nicht mehr in ausreichendem Maße zur Verfügung, so dass ergänzend Möglichkeiten zur Finanzierung (u.U. auch der Einsatz von Mitteln des Bezirks ?) gefunden werden müssen.
b) Informationsfaltblätter
Als weitere Maßnahme innerhalb der Informationsstrategie für Bürgerinnen und Bürger der Stadt (s. ebenso die o.g. Vorlage) wird in diesem Jahr eine Serie von Faltblättern aufgelegt, die Besonderheiten der kleinräumlichen Umgebung in den Stadtbezirken darlegen und erläutern. Auch sie verfolgen den Ansatz, zu informieren und zu aktivem Naturschutz aufzufordern, indem sie die Naturschönheiten in das Bewusstsein von Bürgerinnen und Bürgern zu rücken.
Die Serie wird im Sommer 2008 (nach Rechtskraft des Haushaltes) gedruckt werden. Die Faltblätter sollen in den jeweiligen Bezirksämtern ausliegen und auch an Institutionen (Firmen, Schulen, Altenheime etc.) weitergegeben werden. Als „Gesamtpaket“ werden sie auch dem Tourist-Service zur Verfügung gestellt werden, zudem könnten Hotels in den Stadtbezirken sie vorrätig halten.
Die Faltblätter sollen dazu anregen, in kurzen Wegen vor der Haustür das Schöne und Besondere in der alltäglichen Umgebung zu sehen, die Natur wahrzunehmen, zu achten und zu respektieren. Insofern werden sie zu der im CDU-Antrag beabsichtigten Information ebenso beitragen: Besonders Kornelimünster steht mit den insgesamt 5 Naturschutzgebieten im Bezirk „an der Spitze.“
Insgesamt geht die Verwaltung davon aus, dass durch Planung und Aufstellung der Informationstafeln im NSG Klauser- und Frankenwald und ergänzend durch die Drucklegung der beschriebnen Faltblätter dem Anliegen des Ratsantrags Rechnung getragen wird.
c) Naturlehrpfad
Des weiteren zielt der Ratsantrag auf die Planung und Errichtung eines Naturlehrpfades im gleichen NSG. Dabei wird auf einen Pfad verwiesen, der dort vor 25 Jahren existiert habe. Diesbezügliche Recherchen der Verwaltung waren bislang ergebnislos.
Grundsätzlich wird die Einrichtung eines reinen Naturlehrpfades eher kritisch gesehen, da die Erfahrung von zahlreichen Umweltpädagogen in den vergangenen Jahren zeigt, dass der belehrende Charakter von „reinen“ Lehrpfaden immer weniger ankommt. Vor diesem Hintergrund wird bei dem derzeit im Rahmen der Euregionale 2008 entstehenden grenzüberschreitenden Natur-Erlebnis-Pfad (Eröffnung: 5. Juni 2008) der Terminus und die Technik des Natur-ERLEBENS in der Vordergrund gestellt. Ein solcher Pfad ist jedoch mit hohen Kosten verbunden, und im aktuellen Falle nur aufgrund einer Landesförderung in Höhe von ca 90 000 Euro zu realisieren.
Im Falle des NSG Klauser Wald / Frankenwäldchen sind zusätzlich noch die strengen landschaftsrechtlichen Schutzbestimmungen zu beachten, die grundsätzlich auch auf die Aufstellung und Fundamentierung von Schildern und „Stationen“ eines Lehrpfades anzuwenden sind.
Die Verwaltung schlägt daher vor, auf die zusätzliche Aufstellung von Lehrtafeln oder sonstigen „Stationen“ zu verzichten, auch weil die o.g. geplanten Tafeln bereits auf Wissenswertes eingehen und anschaulich über Einzelheiten ‚belehren’. Sollten sich bei der Sach-Analyse kleinräumige ‚besondere Besonderheiten’ ergeben, könnte geprüft werden, ob vereinzelt an den gegebenen Punkten noch kleine Schilder zusätzlich aufgestellt werden können (etwa zum Gelbblütigen Buschwindröschen o.ä.). Allerdings ist –wie bereits erwähnt- bei der Aufstellung von Schildern stets der (Rechts-)Charakter des Naturschutzgebietes zu bedenken.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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