Kenntnisnahme - FB 61/0859/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
B 258 n- Sachstandsbericht über die Verkehrsuntersuchung des Landesbetriebs Straßenbau für den Nordraum Aachenhier: Antrag der CDU- Fraktion in der Bezirksvertretung Aachen- Richterich vom 17.04.2008
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- FB 61/30
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Bezirksvertretung Aachen-Richterich
|
Kenntnisnahme
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|
|
20.08.2008
|
Erläuterungen
Erläuterungen:
B
258n- Sachstandsbericht über die Verkehrsuntersuchung des Landesbetriebs
Straßenbau für den Nordraum Aachen
hier: Antrag der CDU- Fraktion in
der Bezirksvertretung Aachen- Richterich vom 17.04.2008
Beigefügter Antrag (Anlage 1) vom 17.04.2008 wurde dem Landesbetrieb Straßenbau NW zur Stellungnahme zugestellt.
Mit Schreiben vom 15.05.2008 (Anlage 2) erfolgte eine Antwort, aus der ersichtlich war, dass die Umweltverträglichkeitsuntersuchung (UVS) für das o.g. Projekt fertig gestellt ist. Bestandteil der UVS sind auch Auszüge eines Verkehrsgutachtens, welche die verkehrliche Entwicklung im Norden von Aachen unter Berücksichtigung des Außenringes Parkstad Limburg und ohne B 258n darstellt.
Der in den Schreiben angesprochene 3. Behördentermin fand am 17.06.2008 statt.
Der Verwaltung wurden Unterlagen zur Verfügung gestellt. Aus diesen Unterlagen wurden der Abschnitt 5 “Transport und Verkehr” kopiert und ist der Vorlage als Anlage 3 beigefügt.
Grundsätzlich ist bedauerlich, dass im Rahmen der Verkehrsmodellerarbeitung kein Kontakt mit der Stadt Aachen stattgefunden hat. Die Annahmen der Varianten sind bis heute nicht bekannt und abgeglichen. Gleichwohl hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass die Notwendigkeit besteht, Prognose- und Eingangsdaten abzustimmen (Bsp.: Randweg Noord, Vaals) und die Modelle hier entsprechend anzugleichen. Während in den Unterlagen zum limburgischen Buitenring dargestellt wird , dass mit einer Steigerungsrate von 1,5 % Kfz-Verkehr/Jahr gerechnet wurde, findet sich in den deutschen Unterlagen nirgendwo ein Hinweis darauf. Dennoch ist davon auszugehen, dass mit diesem immensen Verkehrswachstum gerechnet wurde, der im absoluten Gegenteil zur bekannten aktuellen Verkehrsentwicklung steht. Zwar bestehen im Transitverkehr hohe Steigerungsraten, nicht aber im städtischen oder regionalen Verkehr. Eine Abstimmung sollte also unbedingt nachgeholt werden, ansonsten kann von Seiten der Stadt Aachen die Validität der Daten, Annahmen und Schlüsse nur bezweifelt werden. Dies betrifft insbesondere die Darstellung der I/C-Kapazitäten auf dem deutschen Staatsgebiet, die unseres Erachtens nicht die Realität widerspiegeln.
Hinsichtlich der dargestellten Hauptfunktion für den
regionalen Verkehr ist zu bemerken, dass - so haben ja bereits auch frühere
Verkehrsuntersuchungen ergeben - vor allem die Autobahnen entlastet werden. Im
Wissen um das bekannte niederländische Nadelöhr der A2 bei Born ist zu
erwarten, dass ein viel stärkerer Anteil an internationalen Transitverkehren
zwischen der A 4 auf deutscher Seite über B 258n und Buitenring mit
verbessertem Anschluss an die A2 angezogen und verlagert und damit die
umgebenden Räume weiter entwertet werden. Es wird deutlich mehr Verkehr und zu
einem nicht unerheblichen Teil auch gefährlicherer Schwerlastverkehr in die
Region geholt, der hier weder Quelle noch Ziel hat. Dies zeigt sich auch darin, dass auf dem Gebiet der Stadt
Aachen eine Zunahme der Intensitäten um >20% zwischen B 258n und A4
dargestellt wird, in Richtung der Stadt Aachen keine weiteren Zunahmen mehr;
eindeutig eine Zunahmen nicht zielgerichteter regionaler Verkehre.
Grundsätzlich bedauerlich ist, dass die Auswirkungen einer Verbesserung des grenzüberschreitenden ÖPNV’s in der Verkehrsmengenentwicklung nicht berücksichtigt werden. Gerade in Anbetracht eines steigenden grenzüberschreitenden Angebots sind Verlagerungswirkungen zu erwarten und wesentlicher Bestandteil bei der Bewertung einer derart hohen Investition.
Unabhängig davon fehlt bereits eine vollständige Darstellung
grenzüberschreitender Busverbindungen zwischen Deutschland und der Parkstad
Limburg ( z.B. Linien 34 und 57 zwischen Kerkrade und Herzogenrath/ Aachen.
Entsprechend fehlt eine Auflistung der aktuellen infrastrukturellen Probleme,
obwohl gerade durch verschiedenste Initiativen (Koordinationskommissie OV in
der Euregio) bekannt sind. Angesichts der enormen Herausforderungen die durch
das europäische Umweltrecht gleichermaßen in den Niederlanden wie auch in
Deutschland entstehen, ist ein Verzicht auf eine mengenmäßige Untersuchung
von Verlagerungsaspekten auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel nicht
verständlich.
Da der Stadt Aachen kein Verkehrsgutachten zur Verfügung gestellt wurde, kann auch nur zu den Daten eine detailliertere Aussage erfolgen, die im Kapitel 5 „Transport und Verkehr“ enthalten sind. Hierbei wird festgestellt, dass keine Aussage zu Belastungen, außer der B 258n über Straßen, die die Stadt Aachen betreffen erfolgt. Der einzige Übergangspunkt liegt auf der Roermonder Straße und ist gekennzeichnet als “Querschnitt Südliche Roermonder Straße” auf Kohlscheider Gebiet.
Variante |
Belastung B 258n [Kfz/ 24h] |
Südl.
Roermonder Straße
[Kfz/ 24h] Be-/ Entlastung |
a) Zustand 2004 |
0 |
34.569 0 |
b) Nullvariante Prognose 2025 (Autonom) |
0 |
40.948 0 |
c) Buitenring ohne B 258n |
0 |
37.482 -3.465 |
d) Variante 3.1 |
19.747 |
34.101 -6.847 |
e) Variante 3.2 |
9.398 |
36.443 -4.505 |
f) Variante 3.3 |
10.194 |
37.333 -3.614 |
g) Variante 3.4 |
5.760 |
37.546 -3.401 |
h) Variante 3.5 |
3.731 |
37.778 -3.170 |
i) Variante 3.6 |
4.997 |
37.421 -3.527 |
Da auf Aachener Stadtgebiet keine Daten
angegeben sind, weder für
die Kohlscheider- noch für
die Roermonder Straße
in Richterich, wird beispielhaft eine Verkehrserhebung Kohlscheider Straße/ Roermonder Straße
aus dem Jahre Mai 2005 für
die Zeit von 7 –
19 Uhr herangezogen. In dieser Zeit waren das Verkehrsaufkommen und die
Verteilung der Verkehre entsprechend der nachfolgenden Skizze verteilt.
Die einzelnen Äste
waren im Querschnitt mit
Roermonder Straße
(Kohlscheid)
18.780 Kfz
Küppershofweg
79 Kfz
Kohlscheider Straße
17.988 Kfz und die
Roermonder Straße ( Richterich)
8.021 Kfz
belastet.
Verkehrserhebung Mai 2005; 7 - 19 Uhr
Zu a) Zustand
Da in der vorgegebenen Tabelle für den Querschnitt Roermonder Straße eine Belastung im Zustand von 34.569 Kfz/ 24h angegeben ist, wird der
Knotenpunkt entsprechend angepasst. Hieraus ergeben sich nachfolgende
Belastungen:
Roermonder Straße
(Kohlscheid)
34.569 Kfz
Küppershofweg
145 Kfz
Kohlscheider Straße
33.111 Kfz und die
Roermonder Straße ( Richterich)
14.764 Kfz.
Belastung Zustand Kfz/ 24h
Zu b) Nullvariante Prognose 2025
Laut Tabelle wird für
den Querschnitt Südl.
Roermonder Straße
ein Prognose- Wert für
das Jahr 2025 von 40.948 Kfz/ 24h angegeben. Nach einer Umrechnung würde sich folgende Belastung im Knoten zeigen:
Roermonder Straße
(Kohlscheid)
40.948 Kfz
Küppershofweg
172 Kfz
Kohlscheider Straße
39.221 Kfz und die
Roermonder
Straße ( Richterich)
17.488 Kfz.
Nullvariante
Prognose 2025
Zu c) Buitenring ohne B 258n
Bei dieser Variante ist der Buitenring auf niederländischem Gebiet ausgebaut und am Querschnitt Südl.
Roermonder Straße
wird mit einem Rückgang
des Verkehrsaufkommens von40.948 Kfz um 3.465 Kfz/ 24h auf 37. 482 Kfz/ 24h
gerechnet. Eine Umsetzung auf den Knoten ergibt eine Belastung in den einzelnen Ästen wie nachfolgend:
Roermonder Straße
(Kohlscheid)
37.482 Kfz
Küppershofweg
157 Kfz
Kohlscheider Straße
35.901 Kfz und die
Roermonder Straße
( Richterich)
16.008 Kfz
Buitenring
ohne B 258n
Zu d - i) Varianten mit B 258n
Da keine Verteilung der Verkehre mit Ausbau zu einer Kreuzung im Knoten
und auch die Verkehrsströme
nicht bekannt sind können
auch keine Daten für
die einzelnen Straßenabschnitte
bekannt gegeben werden. Laut Tabelle pendeln jedoch die Werte beim Querschnitt
Südl. Roermonder Straße mit Bau der B 258n zwischen 34.101 Kfz / 24h und 37.778 Kfz/ 24h . Mit
diesem Verkehrsaufkommen wird der Ast der Roermonder Straße (Kohlscheid) belastet.
Bis auf die d) Variante 3.1 wird der Querschnitt Südl. Roermonder Straße
bei allen Varianten mit Bau der B 258n höher belastet als der derzeitige Zustand ist. Zusätzlich wird neben den genannten Belastungen auf der Roermonder Straße mit dem Bau der B 258n das Stadtgebiet Aachen noch mit den weiteren
Belastungen belegt. Im negativsten Fall mit 19.747 Kfz/ 24h durch die d)
Variante 3.1.
Fraglich ist, warum am Querschnitt d) Variante 3.1 Südl. Roermonder Straße
nur eine Entlastung von 6.847 Kfz/ 24h eintritt, obwohl durch den Bau der B 258n dort eine Belastung von 19.747 Kfz/ 24h
auftritt. Eine Erklärung
könnte darin liegen, wenn
an anderen Stellen eine Sogwirkung eintritt und dadurch eine Verlagerung der
Verkehre stattfindet.
Fazit:
Bei Betrachtung der vorgelegten Daten kann aus verkehrsplanerischer
Sicht für
die Stadt Aachen keine positive Stellungnahme abgegeben werden, da alle
Varianten zusätzliche
Belastungen auf das vorhandene städtische Straßennetz
bringen.
Bei den Voraussetzungen für
die UVS wird ausgesagt: „BKR Arcadis, Seite 27, Beschreibung der Alternativen,
Deutschland: „Alle Alternativen schließen im Süden
des Untersuchungsraums an die
L 232 an, die im Aachener Nordraum in nordwestliche Richtung von der
Aachener Innenstadt zu den Stadtteilen Laurensberg und Richterich verläuft mit einer unmittelbaren Anbindung an die A4
( Anschlussstelle Aachen- Laurensberg ). In diesem Abschnitt verläuft die L 232 außerhalb
der bebauten Ortslagen und ist überwiegend
4-streifig-zum Teil mit Lärmschutz
– ausgebaut.“
Hierzu kann nur folgendes ausgesagt werden:
Dort wo die Kohlscheider Straße 4-streifig befahren wird, dort ist kein Lärmschutz vorhanden und dort wo Lärmschutz vorhanden ist, kann sie nur 2-streifig befahren werden.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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505,3 kB
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429,3 kB
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(wie Dokument)
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3,6 MB
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