Entscheidungsvorlage - FB 61/0882/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Kronenberg Umbau, 2. Bauabschnitthier: Erneuerung der Fahrbahn und verkehrsberuhigende Maßnahmen
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- FB 61/30
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Bezirksvertretung Aachen-Mitte
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Anhörung/Empfehlung
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20.08.2008
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●
Erledigt
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Mobilitätsausschuss
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Entscheidung
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21.08.2008
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt den Bericht der Verwaltung mit den Ergebnissen der zweiten Bürgerinformationsveranstaltung zur Kenntnis und empfiehlt dem Verkehrsausschuss, den in den überarbeiteten Plänen „Kronenberg: Plan-Nr. 2008 / 03 – 02 L1 bis L4“ dargestellten Maßnahmen für den 2. Bauabschnitt des Kronenbergs zuzustimmen. Hierzu zählen die Reduzierung der Fahrbahnbreite auf 6,00 m, zwei Einengungen und zwei Mittelinseln, der Umbau von Bushaltestellen sowie der Umbau des Knotenpunkts Amsterdamer Ring ohne Mittelinseln. Die Verwaltung wird mit der Erarbeitung der Ausbauplanung und der Umsetzung der Maßnahmen beauftragt.
Der Verkehrsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung mit den Ergebnissen der zweiten Bürgerinformationsveranstaltung zur Kenntnis und beschließt, die in den überarbeiteten Plänen „Kronenberg: Plan-Nr. 2008 / 03 – 02 L1 bis L4“ dargestellten Maßnahmen für den 2. Bauabschnitt des Kronenbergs. Hierzu zählen die Reduzierung der Fahrbahnbreite auf 6,00 m, zwei Einengungen und zwei Mittelinseln, der Umbau von Bushaltestellen sowie der Umbau des Knotenpunkts Amsterdamer Ring ohne Mittelinseln. Die Verwaltung wird mit der Erarbeitung der Ausbauplanung und der Umsetzung der Maßnahmen beauftragt.
Erläuterungen
Erläuterungen:
Anlass
Am 08.12.2005 hat
der Verkehrsausschuss den Planungsbeschluss für die Maßnahme „Erneuerung der
Fahrbahn und verkehrsberuhigende Maßnahmen“ am Kronenberg gefasst. In beiden
Bauabschnitten soll die Fahrbahn erneuert werden. Zusätzlich sollen
verschiedene Querungshilfen im Fahrbahnverlauf sowie Einengungen an
Einmündungen und Kreuzungen, die Anlage von Stellplätzen sowie der Umbau von
Bushaltestellen vorgenommen werden.
Bestandsanalyse
Eine ausführliche Bestandanalyse ist
der Vorlage für den Verkehrsausschuss am 08.12.2005 zu entnehmen. Zusätzlich
wurde am 11.12.2007 eine Verkehrszählung für den Knotenpunkt Amsterdamer
Ring/Kronenberg durchgeführt, bei der sich die Werte der für die damalige
Bestandsanalyse verwendeten Verkehrszählung von 2003 bestätigt haben.
Darüber hinaus wird das
Unfallgeschehen der letzten drei Jahren vom 01.01.2005 bis zum 31.12.2007
ergänzt. Dieses zeigt, dass sich im Bereich des zweiten Bauabschnitts am
Kronenberg insgesamt 21 Verkehrsunfälle ereignet haben. Unfallursache war in
-
zwölf
Fällen ein Zusammenstoß mit parkenden Fahrzeugen (neun Mal im Bereich der
Straße Kronenberg; drei Mal auf den angrenzenden Parkplätzen),
-
sieben
Fällen Zusammenstöße im Bereich von Kreuzungs- oder Einmündungsbereichen (davon
vier Mal am Knoten Amsterdamer Ring/Kronenberg) und
-
zwei
Fällen sonstige Ursachen.
Damit ist das Unfallgeschehen weiterhin insgesamt nicht besorgniserregend.
Planungsziele
Nach einer ausschließlichen
Fahrbahnerneuerung ist - aufgrund der durchgehenden Fahrbahnbreite von ca.
7,50 m und der sehr gestreckten Linienführung - ein abschnittsweise
zügigeres Fahrverhalten zu erwarten, als die Tempo 30-Zonenausweisung vorgibt.
Der vorhandene schlechte Straßenbelag entfällt als wesentliche Ursache für die
bisher als unproblematisch einzuschätzende Geschwindigkeitssituation.
Als sinnvolle Maßnahme sollte
daher die Breite der Fahrbahn verringert und damit das zukünftige Geschwindigkeitsniveau
gesenkt werden. Dazu wird empfohlen in regelmäßigen Abständen punktuelle
Maßnahmen umzusetzen, um so den Verkehr z.B. an kreuzenden Fußgängerachsen oder
Bushaltestellen zu beruhigen. Weiterhin soll durch die Schaffung von
eindeutigen Eingangssituationen an den Zufahrten in das Wohngebiet Kronenberg
die Funktion eines Tempo 30-Gebietes unterstrichen werden.
In der Vorplanung wurde sowohl die
Anlage von Fahrbahneinengungen als auch von Mittelinseln untersucht. Im
Ergebnis kommen in der vorliegenden Planung zwei Fahrbahneinengungen (vor dem
Montessori-Kinderhaus St. Hubertus (Kronenberg 50) und im Bereich der
Hausnummer 19-21) zum Einsatz. Die beiden anderen Querungsstellen des zweiten
Bauabschnitts werden als Mittelinseln ausgeführt.
Separate Anlagen für den
Radverkehr werden aufgrund der Ausweisung als Tempo 30 – Zone nicht vorgesehen.
Bei der Umplanung der
Bushaltestellen am Kronenberg ist zu berücksichtigen, dass die ASEAG im
Linienbetrieb der Linie 5 Doppelgelenkbusse einsetzt. Diese rund 25 m
langen Fahrzeuge befahren z. Z. auch den Kronenberg. Für den Fahrplanwechsel im
Juni 2009 wird über Linienwegänderungen diskutiert. Gegenstand dieser
Diskussion sind auch Änderungen der Linienwege, nach denen der Doppelgelenkbus
den Kronenberg dann nicht mehr befahren würde. Für die Nutzungsdauer der
Straßenbaumaßnahme Kronenberg soll aber mit dem Ausbau der Haltestellen für den
Doppelgelenkbus die Option erhalten bleiben, diesen auch zu einem späteren
Zeitpunkt über den Kronenberg zu führen.
Politische Beratung und Ergebnisse der Bürgerbeteiligung
Die Planung für den Kronenberg wurde
am 26.10.2005 in der Bezirksvertretung Aachen-Mitte erstmalig vorgestellt. Im
Anschluss wurden die auf Wunsch der Bezirksvertretung nochmals mit der ASEAG
abgestimmten Maßnahmen am 08.12.2005 vom Verkehrsausschuss beschlossen.
Am 28.02.2007 wurde eine erste Bürgerinformation über die geplanten Maßnahmen durchgeführt. Bei dieser Veranstaltung wurden die Planungen für den Bereich des gesamten Kronenbergs vorgestellt. An der Veranstaltung nahmen ca. 200 Anwohner des Kronenberg und der umgrenzenden Straßen teil; es beteiligten sich ca. 60 Bürger an der Diskussion. Hinzu kamen über 20 weitere schriftliche und telefonische Änderungswünsche, die vor und nach der Veranstaltung bei der Stadt eingingen bzw. in der Bürgerfragestunde des Verkehrsausschusses am 25.01.2007 eingereicht wurden.
Die vielfältigen Änderungswünsche der Bürger wurden von der Verwaltung überprüft und, soweit dies möglich war, aufgegriffen und als punktuelle Änderungen in die Planung eingearbeitet.
Im Bereich des ersten Bauabschnitts (Am Friedrich bis Vaalser Straße) wurde aufgrund der Anregungen der Bürger beispielsweise an einer Stelle (in Höhe Haus Nr. 80) auf den Wunsch der Bürger eingegangen statt der zunächst geplanten Einengung eine Mittelinsel zu realisieren. Dies war an dieser Stelle möglich, da die Einrichtung der Mittelinsel aufgrund der ausreichenden Straßenbreite dort technisch möglich war. Am 20.09.2007 wurde im Verkehrsausschuss (auf Empfehlung der Bezirksvertretung Aachen-Mitte vom 15.08.2007) der Baubeschluss für den ersten Bauabschnitt gefasst.
Für den zweiten Bauabschnitt (Am Friedrich bis Amsterdamer Ring) wurden die vielfältigen und teilweise widersprüchlichen Änderungswünsche der Bürger, die im Rahmen der ersten Bürgerinformationsveranstaltung bei der Verwaltung eingegangen waren, ebenfalls eingehend geprüft. Als Ergebnis dieser Prüfung wurden zwei Variantenvorschläge erarbeitet, die auf einer zweiten Bürgerinformationsveranstaltung am 28.04.2008 in der GHS Kronenberg den interessierten Bürgern vorgestellt wurden.
Zweite Bürgerinformation am 28.04.2008
Die in der Informationsveranstaltung
vorgestellte erste Variante sah für große Teile des zweiten Bauabschnitts eine
Reduzierung der heute vorhandenen Fahrbahnbreite von etwa 7,50 m auf – für eine
Erschließungsstraße ausreichende 6,00 m vor. Dadurch konnte der südliche Gehweg
von derzeit etwa 1,50 m auf etwa 3,00 m verbreitert werden. Darüber hinaus
waren zusätzlich Maßnahmen zur Verbesserung der Querungssituation und zur
Verkehrsberuhigung vorgesehen.
Dagegen sah die zweite Variante für
überwiegende Teile eine durchgehende Fahrbahnbreite von etwa 7,20 m vor. An den
Stellen, an denen im Straßenraum Parkplätze vorgesehen waren, verblieb dann
eine Restfahrbahnbreite von etwa 5,40 m. Für den südlichen Gehweg war eine
Verbreitung auf das notwendige Mindestmaß von 2,00 m vorgesehen.
An der Veranstaltung nahmen ca. 90
Anwohner des Kronenberg und der umgrenzenden Straßen teil. Es entwickelte sich
eine sehr rege Diskussion, an der sich etwa 20 Bürger beteiligten. (Das
Protokoll ist als Anlage beigefügt). Hinzu kamen über 20 weitere schriftliche
Änderungswünsche, die vor und nach der Veranstaltung bei der Verwaltung
eingingen.
Als Ergebnis der zweiten
Informationsveranstaltung ergab sich für die Verwaltung der Bürgerwunsch, in
der weiteren Planung eine Lösung mit breiterem Gehweg (Variante 1 bei der
Bürgerinformationsveranstaltung) und einigen Parkplätze am Supermarkt (Variante
2 bei der Bürgerinformationsveranstaltung) zu verfolgen. Außerdem sollte vor
allem die Planung im Bereich der Haltestelle Am Neuenhof erneut überprüft
werden. Darüber hinaus wurden vereinzelt auch Änderungswünsche bezüglich der
Lage der anderen Bushaltestellen und Querungshilfen geäußert.
In den bei der Verwaltung
eingegangen Schreiben zum zweiten Bauabschnitt wechseln sich Kritik und
Zustimmung zu den beiden auf der Bürgerinformationsveranstaltung
vorgeschlagenen Varianten ab. Auch hier wird überwiegend die Haltestelle Am
Neuenhof thematisiert. Die sehr differenzierten und ausführlichen Schreiben
stehen teilweise auch in direktem Widerspruch zueinander. Während eine Gruppe
von Eltern des Montessori-Kinderhauses beispielsweise die Verbreiterung der
Gehwege lobt und als unbedingt notwendig einstuft, wird von einer anderen
Gruppe gefordert, die Fahrbahn- (etwa 7,50 m) und Gehwegbreiten (1,50 m) bei
den heutigen Maßen zu belassen.
Planung
Nach
eingehender Prüfung aller relevanten Fakten (inklusive erneuter Absprache mit
der ASEAG) schlägt die Verwaltung die nachfolgende Planung vor.
Während die Fahrbahn im gesamten Bereich
des zweiten Bauabschnitts erneuert wird, sollen darüber hinaus nur punktuell
die in den Plänen gekennzeichneten Flächen im Seitenbereich verändert und
erneuert werden. Dies betrifft vor allem den südlichen Gehweg im Abschnitt
zwischen Hs.-Nr. 35 und Hs.-Nr.5. Im nördlichen Gehwegbereich sind nur einige
räumlich begrenzte Anpassungen vorgesehen. Ebenso sind auch im Bereich der
Einmündung Am Friedrich bis zur Einmündung Leo-Blech-Straße ausschließlich die
gekennzeichneten punktuellen Maßnahmen vorgesehen.
Im Bereich zwischen Hs.-Nr.35 und 5 wird
die Breite der Fahrbahn zur Senkung des zukünftig zu erwartenden
Geschwindigkeitsniveaus auf 6,00 m reduziert. Gleichzeitig kann dadurch der
südliche Gehweg auf ein komfortables Maß von etwa 3,00 m verbreitert werden. Die
derzeitige Gehwegbreite von 1,50 m entspricht nicht dem heutigen Stand der
Technik und ist darüber hinaus ausgesprochen unkomfortabel (insbesondere für
Begegnungsfälle mit mobilitätseingeschränkten Personen oder Personen mit
Kinderwagen). Die heutige Fahrbahnbreite von 7,50 m dagegen ist nach heutigem
Stand der Technik für eine Erschließungsstraße mit den Verkehrsbelastungszahlen
des Kronenbergs überdimensioniert.
Die
Haltestelle Am Neuenhof (stadteinwärts) wird an der bisherigen Position
belassen und nicht direkt an den Knotenpunkt Amsterdamer Ring/Kronenberg
verlegt, was dem überwiegenden Wunsch der Bürger entspricht.
Querungsstellen
An zahlreichen Stellen führen aus den umliegenden
Wohnstraßen Fußwege in den mittig angeordneten Grünzug, der fingerartig vom
Amsterdamer Ring bis in den höher gelegenen Teil des Wohngebietes reicht. Um
die Erreichbarkeit dieses Grünzugs zu verbessern, sind Querungsstellen
möglichst dort vorgesehen, wo diese Fußwege die Straße Kronenberg kreuzen. Die
Möglichkeit zur Überquerung der Fahrbahn wird an diesen Stellen durch die
Anlage von Mittelinseln oder einseitigen Einengungen, bei Restfahrbahnbreiten
von jeweils mindestens 3,50 m, verbessert.
Die folgenden beiden Standorte für Mittelinseln sind
vorgesehen:
• unmittelbar
nordöstlich der Einmündung Am Backes und
• im
Bereich der Bushaltestelle Am Neuenhof.
Da die Haltestelle Am
Neuenhof auch in besonderem Maße von Schülern der Grund- und Hauptschule in der
Händelstraße benutzt wird, wurde bei der Planung besonders Augenmerk auf die
Sicherheitsbelange der querenden Schüler gelegt. Schüler lassen sich aber in
der Regel nicht auf eine Querung der Straße an einer punktuellen (schmalen)
Querungsstelle festlegen, sondern überqueren die Straße (gerade an einer
Haltestelle) dort, wo es am schnellsten geht und in direkter Abhängigkeit von
ihrem Ziel. Umwege werden (gerade bei eventuell schon haltenden Bussen) noch
weniger in Kauf genommen als bei Erwachsenen. Deswegen wurde im Bereich der Haltestelle
eine flächige Querungsstelle mit einer Länge von 20 m eingeplant. Damit wird
den Schülern die Möglichkeit gegeben, in einem größeren Bereich die Straße
sicher zu überqueren. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass die an der
Haltestelle haltenden Busse nicht mehr von den nachfolgenden Fahrzeugen
überholt werden und so zu einer Gefährdung der querenden Schüler werden können.
Darüber hinaus wurde
aus Sicherheitsgründen am Montessori-Kinderhaus St. Hubertus eine Einengung
vorgesehen, die den Straßenraum auf 3,50 m reduziert.
Im Bereich des
Kronenbergs 19-21 wurde auf der südlichen Fahrbahnseite ebenfalls eine
Einengung eingeplant, die vor allem zur Geschwindigkeitsreduzierung dienen
soll. Für die Gefällestrecke in Richtung Amsterdamer Ring sollen so überhöhte
Geschwindigkeiten unterbunden werden. Die Einengung ist aber auch ein Angebot
zur einfacheren und sichereren Querung für schwächere Verkehrsteilnehmer. Die
Anlage einer Mittelinsel ist dort aus Platzgründen nicht möglich.
Parkraum
Wesentliches Ergebnis der Parkraumanalyse ist, dass fast im
gesamten Bereich des zweiten Bauabschnitts am Kronenberg die Anzahl der
vorhandenen Parkplätze ausreicht. Es ist daher nur auf Höhe der Gebäude Nr. 53
und 59 (zehn Parkplätze) in Kombination mit einer Fahrbahneinengung die
Neuanlage von einem Parkstreifen vorgesehen. Vor dem Supermarkt (Bereich
Kronenberg 35) bleiben neun Parkplätze erhalten. Gleichzeitig wird im Bereich
der Haltestelle Am Backes (Richtung Vaals) zwischen Leo-Blech-Straße und
Neckesstraße zur Herstellung einer Fahrbahnbreite von 6 m neben einem 2 m
breiten Parkstreifen der nord-westliche Gehweg baulich angepasst.
Bushaltestellen
Über den zweiten Bauabschnitt des Kronenbergs fahren
zurzeit Doppelgelenkbusse mit einer Länge von 25 m. Sie bedienen die drei
Haltestellen Am Friedrich, Am Backes und Am Neuenhof. Zum Teil ist die
Situation an diesen Haltestellen verbesserungswürdig. Die Haltestelle Am
Friedrich weist in Fahrtrichtung stadteinwärts zurzeit nur eine Länge von
12 m auf. Die Haltestelle Am Neuenhof hat in Fahrtrichtung stadteinwärts
starke Fahrbahnschäden. In Fahrtrichtung stadtauswärts befindet sich im
Anschluss an die Haltestelle ein nicht vollständig zurückgebauter Rest einer
ehemaligen Busbucht, der als Aufstellfläche für wartende Fahrgäste nicht zur
Verfügung steht, aufgrund seiner asymmetrischen Form als Parkstand aber auch
nicht den Anforderungen entspricht. An derselben Haltestelle ist die Situation
für querende Fußgänger unbefriedigend – die meisten Straßenquerungen finden
hier nicht an der vorhandenen Querungshilfe, sondern östlich davon statt.
Im Einzelnen sind die folgenden Haltestellenumbauten
vorgesehen:
Am Friedrich:
• In
Fahrtrichtung Innenstadt soll die zurzeit nur 12 m lange
Fahrbahnrandhaltestelle verlängert werden. Um gleichzeitig die beiden
gegenüberliegenden Haltestellen näher zueinander zu bringen und den
Einmündungsbereich der Straße Am Blockhaus enger zu fassen, ist vorgesehen, die
Haltestelle um ca. 7 m nach vorne zu verlegen und bis zur Straßeneinmündung
zu verlängern.
• In
Fahrtrichtung Uniklinik ist ebenfalls eine Verlängerung der Haltestelle nach
vorne vorgesehen, wodurch sowohl eine für einen Doppelgelenkbus ausreichende
Länge erreicht als auch die Querung über die ehemalige Buswendeschleife verkürzt
wird. Ein vollständiger Rückbau der Wendeschleife wäre grundsätzlich zu
begrüßen; aus Kostengründen wird hierauf jedoch verzichtet.
Am Backes:
• Die
Haltestelle erfüllt in beiden Fahrtrichtungen ihre Funktion zurzeit in
zufriedenstellender Weise. Es ist daher nur eine Fahrbahnmarkierung mit Zeichen
299 (Zick-Zack-Linie) vorgesehen.
• In
Fahrtrichtung Uniklinik ist eine Verlängerung um ca. 6,0 vorgesehen.
Am Neuenhof:
• In
Fahrtrichtung Uniklinik ist aus gestalterischen und funktionalen Gründen ein
kompletter Umbau der ehemaligen Busbucht und damit auch eine Verlängerung auf
25 m vorgesehen.
• Die
Haltestelle in Fahrtrichtung Innenstadt wird auf 25 m verlängert. Im Bereich
der Haltestelle wird eine flächige Querungshilfe angelegt (siehe oben).
Einengungen und Anpassungen an Einmündungen und Kreuzungen
Der Straßenraum des Kronenbergs und der einmündenden
Straßen stellt sich heute mit meist ca. 7,50 m Fahrbahnbreite und großzügigen
Einmündungsbereichen – für eine Erschließungsstraße in einer Tempo 30-Zone –
überdimensioniert dar. Um nach der Fahrbahnerneuerung ein der Tempo 30-Zone
angepasstes Fahrverhalten zu erhalten, ist vorgesehen, besonders groß
dimensionierte Straßeneinmündungen und Kreuzungen zu verschmälern. Dies
betrifft die folgenden Bereiche:
• Ehemalige
Buswendeschleife gegenüber dem Gebäude Nr. 65
• Einmündung
der Straßen Am Blockhaus
• Einmündung
der Straße Am Neuenhof
• Einmündung
des Kronenbergs in den Amsterdamer
Ring.
Im Knotenpunkt Amsterdamer Ring/Kronenberg/Hanbrucher
Straße gibt es derzeit auf dem Amsterdamer Ring noch zwei Mittelinseln für
Fußgänger, die aber jeweils nur 1,50 m breit sind. Um eine sichere
Aufstellfläche für querende Fußgänger zu bieten, sind sie daher zu schmal. Für
den Bus ist heute aufgrund der Radien und der Mittelinsel das Rechtseinbiegen
vom Kronenberg in den Amsterdamer Ring nicht von der Rechtsabbiegerspur
möglich. Obwohl besonders der Doppelgelenkbus heute über beide Fahrspuren am
Kronenberg in den Amsterdamer Ring einfährt, ist es zu Beschädigungen an der
Mittelinsel gekommen.
Um
die Situation für den Amsterdamer Ring querende Fußgänger zu verbessern und das
Einbiegen der Busse aus der Rechtsabbiegerspur zu ermöglichen, sind für den
Knotenpunkt die folgenden beiden Varianten möglich:
Variante 1 (vgl. Kronenberg 2. BA – 3)
Die beiden Mittelinseln werden entfernt und die Radien und
Spuraufteilung so angepasst, dass das Einbiegen vom Kronenberg in den
Amsterdamer Ring für die Busse von der Rechtsabbiegespur ermöglicht wird. Dazu
könnten die Signalmasten von der Mittelinsel auf die gegenüberliegende
Straßenseite versetzt werden.
Variante 2 (vgl. Kronenberg 2. BA – 4)
Die beiden Mittelinseln werden auf jeweils 2,50 m
verbreitert, so dass sie eine sichere Aufstellfläche für Fußgänger bieten. Die
Signalplanung wird aber trotzdem so ausgelegt, dass die Fußgänger den
Amsterdamer Ring in einem Zug überqueren, ohne dass sie auf den Mittelinseln
warten müssen. Die Lage der Mittelinseln und die Ausgestaltung des Knotenpunkts
werden so angepasst, dass das Einbiegen der Busse vom Kronenberg in den
Amsterdamer Ring von der Rechtsabbiegespur ermöglicht wird.
Aufgrund des Wegfalls der Mittelinseln auf dem Amsterdamer
Ring wird der zu überquerende Weg für die Fußgänger bei der ersten Variante
kürzer. Dadurch wird die Zwischenzeit kürzer und es steht mehr Freigabezeit (z.
B. für den Amsterdamer Ring) zur Verfügung. Darüber hinaus sind die
Herstellungs- und Unterhaltungskosten für die erste Variante niedriger. Daher
empfiehlt die Verwaltung die Umsetzung der ersten Variante ohne Mittelinseln.
Die Abstimmung mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW, in
dessen Baulast sich der Knotenpunkt befindet, läuft. Über das Ergebnis wird
berichtet.
Kosten und
Finanzierung
Für den 2. Bauabschnitt ergeben sich Kosten in Höhe von etwa 1,2 Millionen Euro. Ein Teil der Kosten wird gemäß Kommunalabgabengesetz von Nordrhein-Westfalen durch die Erhebung von Beiträgen auf die Anlieger umgelegt. Die Mittel stehen bei der Haushaltsstelle B 12010235-7852235 „Kronenberg, Umbau, 2. BA“ zur Verfügung.
Weiteres Vorgehen
Nachdem der überarbeitete Planungsbeschluss für den zweiten Bauabschnitt gefasst wird, kann mit der Ausführungsplanung begonnen werden. Sobald der Baubeschluss durch den Verkehrsausschuss gefasst wird, werden die Arbeiten ausgeschrieben und dann schnellstmöglich durchgeführt.
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
Es entstehen Kosten in Höhe von ca. 1,2 Mio. Euro. Bei der Haushaltsstelle B 12010235-7852235 „Kronenberg, Umbau, 2. BA“ stehen die Mittel zur Verfügung.
Maßnahmenbezogene Einnahmen:
Maßnahmenbezogene Einnahmen ergeben sich durch die Erhebung von Beiträgen gemäß Kommunalabgabengesetz NW (KAG NW).
Anlagen
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