Kenntnisnahme - FB 36/0228/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung nimmt die Forstwirtschaftspläne für das Forstwirtschaftsjahr 2009 für den Aachener Wald zustimmend zur Kenntnis.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Im Einrichtungszeitraum 2003–2013 sind im sechsten Jahr die Maßnahmen für die Bewirtschaftung des Aachener Waldes.

 

a ) Holzeinschlag



*) Alh = andere Laubbäume mit hoher Umtriebszeit ( Esche, Bergahorn, Kirsche )
 Aln = andere Laubbäume mit niedriger Umtriebszeit (Roteiche, Birke, Roterle, Eberesche, Robinie, Rosskastanie )

Im Hiebssatz eines Forstbetriebes findet die Planung der Holznutzung ihren zahlenmäßigen Ausdruck. Der Hiebssatz wird so bemessen, dass die Ertragskraft des Waldes sowie die Nachhaltigkeit der Waldfunktionen erhalten bleibt. Aus dieser Planung geht hervor, dass im Aachener Wald jährlich 8.563 fm dauerhaft genutzt werden können (Zeile 1). Der abgeglichene Hiebssatz summiert die im Laufe der Jahre eingetretenen Abweichungen zum Ursprungsplan auf und stellt dar, was im Folgejahr genutzt werden müsste, um den Betrieb wieder auf das ursprüngliche Planungsniveau zurück zu führen (Zeile 2). Dies ist aufgrund von Marktgegebenheiten, waldbaulichen Notwendigkeiten und nicht beeinflussbaren Faktoren (Insekten, Sturm, Metallsplitter bei Buche und Eiche usw.) jedoch nicht immer realisierbar.

 

Aus der Übersicht und der nachfolgenden Abbildung wird deutlich, dass die Übernutzung in der Baumart Fichte, in erster Linie verursacht durch den Sturm Kyrill, noch nachwirkt.

 

 

Im abgelaufenen Forstwirtschaftsjahr wurden rund 1200 fm Kalamitätsholz (Fichte) genutzt, die durch den Sturm Emma und durch Borkenkäferbefall angefallen sind. Im kommenden Forstwirtschaftsjahr sind Pflegehiebe in jungen Fichten- und v.a. Douglasienbeständen eingeplant, die langfristig der Stabilisierung der Bestände dienen. Der Einschlag von stärkerem Fichtenstammholz wird aufgrund der Übernutzung und der schlechten Holzmarktlage zunächst zurückgestellt.

 

Die anderen Baumarten unterliegen den üblichen Abweichungen, die überwiegend durch Schwankungen am Holzmarkt bedingt sind.

 

Auf Basis der geplanten Einschläge ist mit Holzverkaufserlösen in Höhe von 120.000 Euro zu rechnen.

 

Aufgrund der Förderprogramme der Landesforstverwaltung und der EU konnten für alle Forstbetriebsbezirke der Stadt Aachen folgende Fördermittel eingeworben werden:

Mittelgeber

Zweck der Förderung

Betrag

Landesbetrieb Wald und Holz

Förderung der Wiederaufforstung von Sturmschadens-flächen (Flächenräumung, Ankauf von Pflanzen)

18.039 Euro

EU-Solidaritätsfond

Aufwandsentschädigung für den Mehraufwand bei der Holzernte auf Sturmschadensflächen

41.519 Euro

gesamt

 

59.558 Euro

 

 

 

b ) Kulturen, Wege, Erholung

 

Kulturbegründung

Die größeren Sturmschadensflächen wurden - wie in der Forstwirtschaftsplanung 2008 dargestellt –durch Unternehmer aufgeforstet. Kleinere Flächen (< 0,2 ha) wurden der natürlichen Sukzession überlassen.

Die aufgeforsteten Flächen zeigen größere Ausfälle (rund 20 % der Pflanzen). Im Rahmen der Gewährleistung werden die ausgefallenen Pflanzen durch den Unternehmer kostenfrei nachgebessert.

Im Rahmen der regulären Waldbewirtschaftung  ist die Pflanzung von 950 Laubbäumen (Buche, Stieleiche) vorgesehen.

 

Kulturpflege

Diese Arbeiten fallen überwiegend in den Sommermonaten (zweites und drittes Quartal) an. In der Kulturpflege werden bei Bedarf junge Bestände gegen starke Konkurrenzvegetation wie Brombeere und Adlerfarn frei geschnitten. Insbesondere auf Freiflächen und in sehr lichten Beständen besteht die Gefahr, dass sich diese Konkurrenz gegenüber den gepflanzten Bäumen durchsetzt und den Erfolg der Pflanzung gefährdet.

Aufgrund der zahlreichen Freiflächen (Borkenkäferbefall: 2006, Sturmeinwirkung Kyrill/Emma: 2007/2008) ist ein zum Teil zweimaliger Freischnitt auf rund 28 ha erforderlich. Zeitpunkt und Häufigkeit der Maßnahmen richten sich nach der tatsächlichen Entwicklung der Konkurrenzvegetation und werden gegebenenfalls nach unten korrigiert.

 

Jungwuchspflege

Im Rahmen der Jungwuchspflege werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Dicht aufwachsende

       Naturverjüngungen werden bereits in der Jugend vereinzelt und es werden bis zum

       Stangenholzalter die angestrebten Baumarten nach Zusammensetzung und Qualität ausgewählt.

Im Aachener Wald werden diese Maßnahmen auf ca. 10 ha durchgeführt.

 

Wegebau/Wegeunterhaltung

Neubaumaßnahmen sind im Stadtwald nicht erforderlich, da die Wegedichte vergleichsweise hoch ist. Die Unterhaltungsarbeiten an den überwiegend sand-wassergebundenen Wegen sollen - wie in der Vergangenheit - regelmäßig fortgeführt werden. Eine konsequente Instandhaltung der Wege durch betriebseigene Geräte zur Profilierung der Wege und durch den Einsatz von Grabenfräsen (Vergabe an Fremdfirmen) stellen die rasche Wasserableitung vom Wegekörper und den notwendigen Abfluss der Niederschläge aus dem Graben sicher. So können dauerhafte Schäden und teure Instandsetzungsmaßnahmen verhindert werden.

 

c) Fremdaufträge

       Rückekosten: Das in Eigenregie aufgearbeitete Holz (v.a. Laubholz) muss durch Unternehmer bis an die LKW-befahrbaren Wege geliefert werden. Für diese Arbeiten werden Kosten in Höhe von 28.000 Euro kalkuliert.

       Verkehrssicherungsmaßnahmen:  12.000 Euro

       Ankauf von Pflanzen: 950 Pflanzen für rund 1.000 Euro (Pflanzung in Eigenregie)

       Kulturpflege (Freischnitt) auf 14 ha: rund 9.000 Euro (Rest Eigenregie)

       Unterhaltungsarbeiten an Wegen, Gräben und Böschungen (Grabenfräse, Erhaltung des Lichtraumprofils, Wegebaumaterial): ca. 3.000 Euro

 

 

 

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Mehrbelastungen auf der Ausgabenseite ergeben sich nicht, da

die vorgesehenen Maßnahmen im Rahmen des Haushaltsplanes 2009 liegen.

Infolge des reduzierten Holzeinschlages ergeben sich im Haushaltsjahr 2009 zwangsläufig Mindereinnahmen auf der Einnahmenseite.

 

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