Kenntnisnahme - FB 36/0234/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Haaren nimmt die Ausführung der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis. Der Antrag der CDU- BV - Fraktion gilt damit als behandelt.

 

 

 

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

  1. Einleitung

 

Zur Förderung des Natur- und Landschaftsschutzes im Stadtbezirk Haaren sowie zur Verbesserung der Naherholungsfunktion wurde im Jahre 2003 das „Ökologieprojekt Haarberg“ zwischen Fachbe-reich Umwelt und Bezirksvertretung Haaren abgestimmt. Grundüberlegung des Fachbereichs Umwelt war, ein Projekt für den Gesamtraum Haarberg auszuarbeiten, das eine stufenweise Umsetzung gemäß Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln, Ausgleichsmitteln oder Fördermitteln zulässt. Hauptziel-setzungen des Ökologieprojekt Haarberg waren:

 

-          Anreicherung von Natur und Landschaft

-          Schaffung neuer Lebensräume für verschiedene Tier- und Pflanzenarten

-          Förderung der Naherholung im Bereich Aachen-Haaren

-          Aufwertung des Orts- und Landschaftsbildes.

 

  1. Aktueller Stand der Umsetzung

 

Nachfolgend werden die bislang durchgeführten Maßnahmen zusammenfassend dargestellt:

 

-          Anlegen einer attraktiven, höhenliniengleichen Wegeverbindung zwischen jüdischem Friedhof und Lindenweg, die einen Rundweg ermöglicht (2004)

-          Entwicklung einer Streuobstwiese mit 51 Bäumen (alte Sorten) auf einer Fläche von 1,1 Hektar mit Schaafbeweidung südlich der neuen Wegeverbindung (2004)

-          Anpflanzung von 10 Obstbäumen (alte Sorten) und Gehölzen auf einer ca. 0,6 Hektar großen Fläche entlang des neu angelegten Weges, incl. kleinem Ginsterhanges (2004)

-          Zurücknahme der Waldkante unterhalb des Haarberg-Kreuzes und Öffnung einer breiten Sichtschneise in Richtung Talkessel Aachen (2005)

-          Bepflanzung der Sichtschneise bis zum Friedensweg mit Wildrosen (2005)

-          Anpflanzung von 72 Obstbäumen (alte Sorte) auf der Weide direkt unterhalb der Kapelle in Richtung Haaren auf einer Gesamtfläche von rd. 2 Hektar. (2005)

-          Anpflanzung von Gehölzen auf einer kleinen, südlichen Teilfläche der oben genannten Weide (2005)

-          Anlegen eines kleinen Ginsterhanges entlang des Lindenweges (2005)

- STAWAG: Rückbau der Mittelspannungsleitung (vom jüdischen Friedhof in Richtung Gewerbegebiet Rothe Erde) mit der Folge einer Verschönerung von Landschaftsbild und Aussichtssituation des Haarberges. (2006)

-          Durchführung vorbereitender Maßnahmen zur Integration von zwei weiteren Teilflächen (ehem. Kleingartenanlage und Weidefläche an der Haarener Gracht) in das Ökologieprojekt Haarberg (2007)

-          Anlegen einer Fußwegeverbindung direkt von der Haarener Gracht über die ehem. Kleingartenanlagenfläche und die Weidefläche zum Dirgeltweg (2008)

-          Anpflanzung von neuen Obstbäumen (Reimser Birne) auf der Weide an der Haarener Gracht aus einem Partnerschaftsprojekt Aachen-Reims (2008)

 

3.  Bewertung aus Sicht Naturschutz/ Naherholung

 

Die bislang durchgeführten Maßnahmen haben belegbar dazu beigetragen, die Naherholungsfunktion und das Landschaftsbild des Ortsteiles Haaren zu verbessern. Insbesondere die angelegten, zt. temporär begehbaren Streuobstwiesen, aber auch die Vielzahl neuer Biotopflächen mit unterschiedlichen Blühpflanzen als weithin sichtbare „Bunte Punkte“ ermöglichen ein besonderes Naturerlebnis und haben die Erholungsqualität des Freiraumes rund um den Haarberg nachhaltig gefördert.

 

Darüber hinaus ist der Fachbereich Umwelt davon überzeugt, dass die initiierten Anpflanzungen in absehbarer Zeit nachweisbare Verbesserungen in der Artenvielfalt und hier insbesondere der Vogelwelt ergeben werden. Das ohnehin breite Artenspektrum der Vogelwelt (belegt durch Ornithologen aus Haaren) dürfte sich damit zukünftig nochmals erweitern. Unter anderem für den streng geschützten Steinkauz dürften neue Lebensraumchancen möglich werden. Die mageren Weidenstandorte und die extensive Beweidung, die den Artenreichtum der Flora weiter erhöhen, sind  hierfür wichtige Randbedingungen.

 

Darüber hinaus profitiert insbesondere die Insektenwelt (unter anderem verschiedene Falterarten), denen die Vielzahl von Blütenpflanzen neue Lebensräume eröffnet.

 

4. Ausblick

 

Zu den wichtigsten beiden Zukunftsaufgaben des Ökologieprojekt Haaren zählen:

  • die Entwicklung der nordöstlichen Seite des Haarbergs in Richtung Würselen mit der Ausweitung der Streuobstwiesenflächen (Fortsetzung des „Strahlenkonzeptes“) und
  • die Entwicklung eines verbreiterten Waldsaumes (Sichtschutz, Immissionsschutz) entlang der Autobahn BAB 4.

 

Zur Umsetzung der geplanten Streuobstwiesen werden durch den Fachbereich Immobilienmanagement entsprechende Grundstücksverhandlungen geführt.

 

Die geplanten Pflanzmaßnahmen entlang der BAB 4 wurden vom Fachbereich als Ausgleichsmaßnahmen für den Umbaus des Autobahnkreuzes angeregt und sollen durch den Landesbetrieb Straßen NRW geplant und umgesetzt werden.

 

Darüber hinaus wird seitens des Fachbereichs Umwelt angestrebt, an geeigneten Stellen des Gesamtraumes (besondere Ausblicke und hohe Erlebnisqualität) durch Aufstellen von Bänken die Aufenthalts- und Naherholungsqualität weiter zu steigern und damit noch mehr Bürger der Stadt Aachen zum Besuch des Haarberges zu motivieren.

 

Flankierend zu den einzelnen Pflanz- und Naherholungsmaßnahmen werden verwaltungsseitig folgende Vorschläge gemacht:

 

  • ein Obstwiesenfest für die Haarener Bürger mit fachlichen Führungen sollte für 2009 geplant und koordiniert werden (Bezirk Haaren)
  • das Aufstellen eines kostenlos nutzbaren Fernrohres (kein Münzeinwurf) am Haarbergkreuz wird  aus RWE Spendenmitteln kurzfristig veranlasst (FB Umwelt)
  • das Aufstellen von Bienenkörben durch professionelle Imker oder Hobbyimker wird aktiv angegangen (FB Umwelt)

 

  1. Fazit

 

Sowohl aus Sicht der Naherholungsförderung als auch aus Sicht des Naturschutzes darf das Ökologieprojekt Haaren als Erfolg gewertet werden. Der Gesamtraum wird deutlich stärker als bislang von Erholungssuchenden genutzt, die nicht nur den besonderen Ausblick sondern auch die vielfältigen Lebensraumtypen zu genießen wissen.

 

 

 

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

Sämtliche Maßnahmen werden als Ausgleichmaßnahmen konzipiert. Die Finanzierung erfolgt daher, soweit keine Deckung aus noch vorhandenen Spendengeldern möglich ist, ausschließlich aus Mitteln, die für die Umsetzung naturschutzfachlicher Festsetzungen in konkreten Planungsvorhaben bereitgestellt werden.

 

 

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Anlagen

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