Beschlussvorschlag:

Der Unterausschuss Bündnis für Familie nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.

Der Migrationsrat nimmt die Ausführungen der Verwaltung  zustimmend zur Kenntnis.

Der Betriebsausschuss Theater/Vhs nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.

Der Seniorenbeirat nimmt die Ausführungen der Verwaltung  zustimmend zur Kenntnis.

Der Sozial-und Gesundheitsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung  zustimmend zur Kenntnis.

Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.

Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.

Erläuterungen:

Das Bildungsmentorennetzwerk Aachen JutE - Jugend trifft Erfahrung -

wurde im Bündnis für Familie in der Arbeitsgruppe „Jung und Alt - für und miteinander“ entwickelt.

Beteiligt waren der Fachbereich Kinder, Jugend und Schule, die Leitstelle Älter werden in Aachen, die Volkshochschule Aachen, der Verein zur Förderung des Ehrenamtes e.V. sowie das Freiwilligenzentrum des Caritasverbandes.

Ziel:

Aufbau eines Bildungsmentorennetzwerkes für die Kinder der 42 Aachener Grundschulen und der 6 Förderschulen mit Primarzweig zur individuellen, bedarfsgerechten Förderung und Unterstützung von Grundschulkindern, insbesondere bildungsbenachteiligten Kindern, durch engagierte Menschen, um eine erfolgreiche Schullaufbahn der Kinder zu unterstützen. Diese Hilfe kann z.B. in den Kernfächern Lesen, Schreiben und Rechnen erfolgen.

Hintergründe:

In Aachen gibt es bereits verschiedene Mentoringprojekte in Schulen. Diese Projekte sind jedoch Einzelprojekte ohne zentrale infrastrukturelle Anbindung an und Unterstützung durch ein Netzwerk.

Bisher gibt es weder für Schulen, die Mentoren einsetzen wollen, noch für Personen, die sich für eine Mentorentätigkeit im Bildungsbereich interessieren, eine zentrale Anlaufstelle.

Deshalb wird mit dem Bildungsmentorennetzwerk JutE ein funktionierendes System für alle Kinder an den 42 Aachener Grundschulen und den 6 Förderschulen mit Primarzweig aufgebaut, um diese Aktivitäten zu koordinieren und damit die vorhandene Verantwortungsbereitschaft der älteren Generation für den schulischen Erfolg der nachwachsenden Generation, besonders der bildungsbenachteiligten Kinder zu nutzen.

1. Zielgruppe

Kinder von 6 Jahren bis 10 Jahren haben  in der Schule, besonders beim Übergang vom Kindergarten in die Grundschule als auch beim Übergang in eine weiterführende Schule, zahlreiche Aufgaben zu bewältigen. Viele von ihnen benötigen für eine gelingende schulische Bildung und persönliche Entwicklung eine individuelle Förderung und Unterstützung. Das betrifft nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund. Entscheidend ist die Wahrnehmung des individuellen Unterstützungsbedarfes jedes einzelnen Kindes in der Schule und zwar so früh wie möglich.

Zielgruppe des Mentorenprojektes sind sozial benachteiligte Kinder und damit auch ihre Familien. Ihre Lebenslage ist gekennzeichnet durch hohe Belastungen auf der einen und/oder geringe Ressourcen auf der anderen Seite. Neben der höchst eingeschränkten Einkommenssituation kommen noch weitere zentrale Faktoren hinzu, die die Benachteiligung von Kindern markieren.

-          Gestörte Stabilität der Familienbeziehungen und/oder gestörtes Familienklima

-          Mangelnden Erziehungskompetenz der Eltern

-          Schlechte Wohnung und/ oder schlechtes Wohnumfeld

-          Mangelnde Bildung/ Ausbildung/ Beruf

-          Migrationshintergrund

2. Zielgruppe

Die 2. Zielgruppe sind engagierte Bürger(innen), die ihre beruflichen und persönlichen Erfahrungen und Fähigkeiten einsetzen wollen, um Kinder für eine gelingende Schullaufbahn zu unterstützen. Sie sollen sie motivieren und stärken, Lernhilfen, Sprachförderung und Leseförderung geben als auch Kontakte zu Jugendeinrichtungen, Vereinen und Verbänden herstellen.

Trägerschaft:

Regionaler Caritasverband Aachen und

Verein zur Förderung des Ehrenamtes.

Kooperationspartner

Stadt Aachen- Bündnis für Familien

Stadt Aachen Leitstelle Älter werden in Aachen/Sozialplanung

Volkshochschule Aachen.

Aufgaben/Tätigkeiten:

-          Koordination mit den Kooperationspartnern zur Weiterentwicklung des Projektes

-          Koordination mit den Kooperationspartnern zur Weiterentwicklung des Projektes

-          Aufbau und Pflege einer Datenbank und Homepage

-          Bewerbergespräche mit potentiellen Mentoren

-          Informationsveranstaltung für die Mentoren

-          Erstellen eines Fortbildungsprogramms für Mentoren in Kooperation mit der VHS

-          Kontaktaufbau und Kontaktpflege zu den Ansprechpartnern in Schulen/OGS

-          Klärung organisatorischer Fragen und Rahmenbedingungen in Schulen /OGS

-          Vorbereitung und Zusammenführung von Mentoren und Kindern in den Schulen mit Unterstützung der Lehrer und Mitarbeiter der OGS

-          Ansprechpartner für die Mentoren in den Schulen/OGS

-          Schaffung von Foren für Austausch und Reflexion

-          Bestandsaufnahme soziales Netz, Organisation der Hilfesysteme

-          Anerkennungskultur/Zertifikat

-          finanzielle Abwicklung

-          Kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit

-          Fundraising

-          Evaluation

Unterstützung, Hilfe und Wertschätzung für die Mentoren

Die nötige Aus- und Weiterbildung der Mentoren wird durch die Volkshochschule Aachen gewährleistet.

Themen sind u.a.

-          Situation von benachteiligten Kindern und deren Familien

-          Aspekte der Kinder- und Jugendpsychologie

-          Kennen lernen der Hilfesysteme

-          Bilingualität und Sprachförderung bei Kindern mit Migrationshintergrund

-          Aufgaben und Pflichten/Selbstverständnis von Mentoren

-          Distanz und Nähe

-          Konfliktbewältigung

Für die Mentoren sind weiterhin Stammtischrunden und verbindliche Reflektionsgespräche vorgesehen. Sie sollen nicht allein gelassen werden, sondern eingebunden sein und die Unterstützung bekommen, die sie für ihre anspruchsvolle und wichtige Arbeit brauchen. Integraler Bestandteil des Projektes ist eine wertschätzende Anerkennungskultur für die Mentoren.

Finanzierung

Zur Finanzierung und Förderung hat der Caritasverband  einen  Antrag bei der Aktion Mensch gestellt, der am 14.04.08.  bewilligt wurde.

Gesamtkosten                                          221.192,63 €

Zuschuss Aktion Mensch              155.910,52 €

Eigenleistung                                            65.282,11 €

Zugesagt

Caritasverband                                            17.000,00 €

Verein zur Förderung des

Ehrenamtes                                            16.810,00 €

Restsumme                                            31.472,11 €             

Diese Restsumme wird auf drei Jahre verteilt, sodass pro Jahr ein Fehlbetrag in Höhe von

10.500,00 € aufgebracht werden muss. Hierfür muss noch eine Finanzierungsmöglichkeit  gefunden werden.

Projektverlauf

Das Projekt ist auf 3 Jahre angelegt und startete am 01.07.08.

Es wird beim Freiwilligenzentrum des Caritasverband und beim Verein zur Förderung des Ehrenamtes angesiedelt.

Es wird von 2 hauptberuflichen Mitarbeiterinnen (jeweils Caritas und Verein zur Förderung des Ehrenamtes) in einer Bürogemeinschaft durchgeführt.

Das Projekt  wurde zwischen  allen relevanten Gremien, sowie den Schulräten und den Grundschulen vorgestellt, damit es den für seinen Erfolg nötigen Bekanntheitsgrad erhält und Unterstützung erfährt.

Erste Maßnahmen

Aus den Beschreibungen der Aufgaben/Tätigkeiten (siehe S. 3) ergaben sich erste Maßnahmen seit Aufnahme des Projektes in den Themenfeldern Schulen, Mentoren, Rahmenbedingungen für Mentoren Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising und Evaluation.

Schule:

-          Information über das Projekt durch die Schulleiterkonferenz

-          Rückmeldung der Schulen mit Bedarfsanmeldung über konkrete Anzahl an Schülern oder auch Bitte um Vorstellung des Projektes in der Lehrerkonferenz

-          Begleitung erster Mentoren bei der Zusammenführung von Lehrer und Mentor

-          Kontaktaufnahme zu Schulen, die sich bisher nicht rückgemeldet haben, für die aber Ehrenamtliche ihr Interesse angemeldet haben

Mentoren

-          Werbung der Mentoren über Aufruf in der Zeitung, im Radio, in der Lokalzeit

-          Bewerbungsgespräche mit interessierten Ehrenamtlichen

-          Kontaktaufnahme zu Ehrenamtlichen, die bereits in Schulen eingesetzt werden

-          Schulung und Begleitung der Mentoren:

-          Einführungsveranstaltung 04.11.08

-          Einführungsseminare in Kooperation mit der Volkskochschule

-          Seminar 1: Lerninhalte in der Grundschule: 10.11.08

-          Seminar 2: Lebenswelt von Grundschülern: 01.12.08

-          Reflexionsrunden: alle 6-8 Wochen

-          Stammtischrunden

-          Weitere Schulungsangebote

Rahmenbedingungen für Mentoren im Projekt JutE

-          Polizeiliches Führungszeugnis (kostenfrei)

-          Einverständniserklärung der Mentoren zur Aufnahme in die Datenbank

-          Einverständniserklärung der Eltern

-          Schriftliche Vereinbarung zur Mentorentätigkeit(Schweigepflicht, Zeitrahmen)

-          Fahrtkostenerstattung

-          Versicherungsschutz über die Träger des Projektes

-          Verpflichtende Einführungsveranstaltungen und Reflexionsrunden

-          Dokumentation der Einsätze durch Lerntagebuch

-          Fortbildungsangebote

-          Individuelle Absprachen mit Lehrern

Öffentlichkeitsarbeit

Pressekonferenz, Zeitungen, Radio, Lokalsender, Flyer, Homepage

Evaluation

Einrichtung einer Datenbank

Fundraising

Konzept: Bildungspatenschaften, Start Frühjahr 2009

Weitere Infos: www.jute-aachen.de

Finanzielle Auswirkungen:

Für den städtischen Haushalt ergeben sich keine finanziellen Auswirkungen.