Anhörung - FB 40/0210/WP15

Beschlussvorschlag:

Der Schulausschuss nimmt die Erläuterungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis und spricht sich wie bereits in der Sitzung am 11.12.2008 bei weiterhin bestehendem Bedarf vorbehaltlich zur Verfügung stehender räumlicher Ressourcen und der Bereitstellung der erforderlichen zusätzlichen personellen Ressourcen durch die zuständige Schulaufsicht für die weitere Ausweitung des Gemeinsamen Unterrichts und die Einrichtung weiterer Integrativer Lerngruppen zum Schuljahresbeginn des Schuljahres 2009/10 aus.

Erläuterungen:

Zuletzt wurde in der Sitzung des Schulausschusses am 11.12.2008 aufgrund eines Ratsantrages  der SPD-Fraktion und der Grüne Fraktion vom 16.06.2008 über einen Ausbau der gemeinsamen Förderung von Kindern mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf im Gemeinsamen Unterricht ( GU ) und in Integrativen Lerngruppen ( ILG ) an Aachener Schulen aller Schulformen beraten.

In dieser Sitzung hatte der Ausschuss einstimmig eine Empfehlung zur Einrichtung einer Integrativen Lerngruppe an der GHS Drimborn ab dem kommenden Schuljahr an die obere Schulaufsichtsbehörde beschlossen und sich weiterhin bei Bedarf für die Einrichtung von Integrativen Lerngruppen zum Schul­jahres­beginn des Schuljahres 2009/10 - vorbehaltlich zur Verfügung stehender räumlicher Res­sourcen und der Bereitstellung der erforderlichen zusätzlichen personellen Ressourcen durch die zuständige Schulaufsicht – ausgesprochen.

Aufgrund einer Anfrage der SPD-Fraktion in der Sitzung des Rates am 10.12.2008 wird nunmehr ein aktueller Bericht über den gegenwärtigen Stand des Gemeinsamen Unterrichts in Aachen gegeben:

1.       An wie vielen Schulen und Klassen wird im laufenden Schuljahr GU durchgeführt?

-          an 12 Grundschulen werden in 48 Klassen derzeit 147 Schüler/innen,

-          an  6 Schulen der Sekundarstufe I in 49 Klassen derzeit 107 Schüler/innen

-          und an der Gesamtschule Brand 47 Schüler/innen in 6 Integrativen Lerngruppen unterrichtet.

2.       Wie verteilt sich der GU auf die verschiedenen Schulformen?

-          in den Grundschulen werden 147 Schüler/innen,

-          in den Hauptschulen werden 103 Schüler/innen und

-          in den Gesamtschulen werden 51 Schüler/innen im Gemeinsamen Unterricht beschult.

3.       Wie viele Schulen und Klassen sind in diesem Schuljahr neu hinzu gekommen?

-          an 2 Grundschulen sind seit Schuljahresbeginn in 7 Klassen 13 Schüler/innen neu (und insgesamt 38 Schüler/innen an den Grundschulen, die bereits im Schuljahr 2007/08 GU durchgeführt haben) hinzu gekommen,

-          an der Maria-Montessori-Gesamtschule werden 4 Schüler/innen in 3 Klassen neu in diesem Schuljahr unterrichtet.

4.       Wie viele neue Stellen sind dafür mit welchen Förderschwerpunkten zugewiesen?

-          im Grundschulbereich wurden zum Schuljahr 2008/09 6 Stellen ausgeschrieben, wovon allerdings 3 Stellen nicht besetzt werden konnten und in Stellen für die Primarstufe umgewandelt wurden, jedoch zum Schuljahr 2009/10 wieder als Stellen für Lehrkräfte an Förderschulen ausgeschrieben werden sollen. Die drei eingestellten Förderschullehrkräfte besitzen die Lehrbefähigungen für die Förderschwerpunkte Lernen, Sprache, geistige Entwicklung und körperliche und motorische Entwicklung. Im laufenden Schuljahr werden im GS-Kapitel 17,6 Stellen (incl. 2,0 Abordnungen aus dem Förderschulkapitel) geführt. Sofern die 3 umgewandelten Stellen im kommenden Schuljahr mit Förderschullehrkräften besetzt werden können, würden dann mindestens 20,6 Stellen zu Verfügung stehen.

-          Im Bereich der Sekundarstufe I wurden 1,5 Stellen (Förderschwerpunkte Lernen und Sprache) zusätzlich zur Verfügung gestellt. Im laufenden Schuljahr stehen in der Sekundarstufe I 14, 4 Stellen für den gemeinsamen Unterricht und für den Unterricht in Integrativen Lerngruppen zu Verfügung.

5.       Welche Kosten entstehen für den Schulträger?

Für die zusätzlichen Test- und Verbrauchsmaterialien  der Schulen stehen im Schulbudget derzeit 15.000 € zur Verfügung.

Angesichts der zwischenzeitlich neu hinzugekommenen Schulen, die gemeinsamen Unterricht 

anbieten, und der angestiegen Schülerzahl ist eine gleichmäßigen Arbeitsbelastung der Sonderschullehrkräfte aller Förderschulen, die mit der Durchführung der Verfahren zur Feststellung von sonderpädagogischem Förderbedarf beauftragt werden, anzustreben. Hierzu sind alle Förderschulen mit Materialien zu Diagnoseverfahren auszustatten, das bedeutet, dass drei Förderschulen, die bisher nicht über die entsprechenden Hilfsmittel verfügen konnten, zusätzliches Diagnosematerial in einem Kostenumfang von 6.000 € erhalten.

Wünschenswert und zielführend sind Gruppenräume für Differenzierungsmaßnahmen. Im Haushaltsjahr 2007 wurde an der KGS Beekstraße und an der KGS Michaelsbergstraße je ein Gruppenraum hergerichtet, hierbei entstanden Kosten in Höhe von 13.000 € bzw. 8.000 €. Im Haushaltsjahr 2009 wird an der KGS Michaelsbergstraße ein weiterer Gruppenraum mit einem voraussichtlichen Kostenaufwand von 8.000 € hergerichtet. Der Schulträger geht davon aus, dass diese Kosten aus dem Ansatz für laufende Unterhaltungsarbeiten gedeckt werden können.

Sollte ein behindertengerechter Ausbau eines Schulgebäudes im Rahmen der Beschulung von schwer körperbehinderten Schüler/innen erforderlich werden, sind die Kosten im Einzelfall zu ermitteln.

Finanzielle Auswirkungen:

Für Test- und Unterrichtsmaterialien stehen den Schulen im Schulbudget jährlich 15.000 € zur Verfügung. Angesichts der zwischenzeitlich neu hinzugekommenen Schulen und der angestiegenen Schülerzahl, ist der Ansatz um 6.000€ auf nunmehr 21.000 € zu erhöhen. Deckung für die Mehrkosten besteht bei folgenden Produktsachkonten wegen hier zu erwartender Minderausgaben:

„Silentien für Kinder ausländischer Mitbürger“

030 010 010 5019000              5.000 €

030 010 020 5019000              700 €

030 010 040 5019000              300 €

Die zusätzlichen Ausgaben liegen im Bereich der Förderschulen, daher ist zur Veränderungsnachweisung eine jährliche Aufstockung der Produktsachkonten 030.010.060 – 5279002 bzw. 7279002 „Sächliche Schulausgaben“ ab dem HJ 2009 vorgesehen.

Sollte im Rahmen des Gemeinsamen Unterrichts ein behindertengerechter Ausbau eines Schulgebäudes erforderlich bzw. gewünscht werden, sind die Kosten im Einzelfall zu ermitteln und zusätzlich zur Verfügung zu stellen.