Entscheidungsvorlage - FB 61/1030/WP15-1
Grunddaten
- Betreff:
-
Internationale Gartenbau-Ausstellung (IGA) 2017
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- Dez. III/ EuRegionale-Agentur
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
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|
Rat der Stadt Aachen
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Entscheidung
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18.02.2009
|
Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt Aachen beschließt, sich auf der Basis
des vorliegenden Bewerbungskonzepts mit den regionalen Partnern für die Internationale
Gartenbau Ausstellung 2017 zu bewerben. Der Beschluss der Stadt Aachen ist
vorbehaltlich des Beschlusses des Kreises Aachen und umgekehrt, da es um die
Bewerbung der StädteRegion geht.
Erläuterungen
Erläuterungen:
Die
Internationale Gartenbauausstellung 2017 (IGA 2017) ist Anfang 2008 neu zur
Disposition gestellt worden, nachdem der schon vergebene Zuschlag an die
Dreiländer-Region Bodensee durch die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft
(DBG) zurückgezogen wurde. Daraufhin ist im Rahmen der EuRegionale 2008 eine
mögliche Bewerbung für eine solche Internationale Gartenbauausstellung geprüft
und eine Machbarkeitstudie beschlossen und durchgeführt worden. Die
Machbarkeitstudie wurde im Dezember 2008 abgeschlossen, und die Resultate der
Machbarkeitstudie werden momentan in den politischen Gremien der
Beteiligungsgesellschaft (Stadt und Kreis Aachen, Kreis Düren, Kreis Euskirchen
und Parkstad Limburg) vorgestellt. Parallel dazu wird das Bewerbungsbuch
erstellt, das für die Bewerbung bei der Deutschen
Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) bis zum 13. März 2009 (Einsendetermin) eingereicht
werden muss.
Das
herausragende Zukunftspotenzial der Dreiländer-Region Aachen liegt in ihrer
Forschungs- und Entwicklungslandschaft. Als ehemaliger Standort für Steinkohle,
als aktiver Braunkohletagebaustandort und als Technologiestandort hat die
Region eine konkurrenzfähige Kompetenz im Bereich „Umwelt und Energie“,
beispielsweise das Forschungszentrum Jülich und die Großforschungsanlage
Sonnenkraftzentrale, das neue E.ON Energy Research Center als Kooperation mit
der RWTH, die Indeland-Perspektive für die Nachfolgenutzung des
RWE-Braunkohletagebaus, die Holzkompetenz-Initiative der Eifel-Ardennen, das
Grubenwasser-Projekt der Parkstad Limburg und der Science & Businesspark
Avantis mit der Solarfabrik Solland. Der Handlungsbedarf im Bereich „Umwelt und
Energie“ ist offensichtlich, und die IGA 2017 bietet die Chance, dazu regional
die Kräfte zu bündeln.
Thematisch will
sich die Region mit der IGA 2017 der Frage des „Wandels … oder wie wir morgen
leben“ stellen und die damit verbundenen Auswirkungen auf Stadt- und
Landschaftsentwicklung aufzeigen. Dabei bewirbt sich die Region mit einem
regionalen Konzept, das auf einer zentralen Ausstellung in Aachen und
dezentralen Projektfenstern in der Region basiert. Das zentrale
Ausstellungsgelände besteht aus einer ca. 118 Hektar großen Flächenkulisse in
Aachen, die unmittelbar an das Erweiterungsgebiet RWTH Campus (Westbahnhof und
Melaten) angrenzt und als Stadtentwicklung im Nord-Westen angedacht ist. Die
IGA 2017 ist die Bühne, auf der die Stadt und die Region ihre technologische
Kompetenz, Standortattraktivität und Erneuerungskraft zeigen. Mit den
dezentralen Projekten soll der notwendige Wandel konkret und attraktiv
dokumentiert und damit der Prozess für eine umfassende regionale Erneuerung
geschaffen werden. Die IGA 2017 steht also für das Thema „… wie wir Morgen
leben“ und den notwendige Erneuerungsbedarf und ist sowohl Bühne als auch
Prozess in der Dreiländer-Region Aachen. Die Machbarkeitstudie hat folgendes
gezeigt:
·
Die Stadt
Aachen kann mit einem Stadtentwicklungsprojekt „Nord-West“ in unmittelbarer
Nähe zum Erweiterungsgebiet RWTH Campus eine zentrale Flächenkulisse für die
IGA 2017 einbringen. Diese zentrale Ausstellungsfläche umfasst einen Verbund
von historischen Parkanlagen (Veltmanplatz/Alleenring, Lousberg und Müschpark),
Konversionsfläche (Westbahnhof und Süsterfeldstraße) und Kulturlandschaft
(Raher Parklandschaft), insgesamt eine Flächenkulisse von zirka 118 ha.
·
Es gibt
viele gute Projektideen von regionalen Partnern, die zum Teil auf der
EuRegionale 2008 aufbauen (u. a. Indeland, Vogelsang und Energeticon) und zum
Teil in einem Qualifizierungsprozess mit der Aachener Gesellschaft für
Innovation und Technologietransfer (AGIT) weiterentwickelt werden müssen.
Wichtige Anwendungsbereiche sind dabei die Nutzung von Grubenwasser als
Wärmekraftzentrale, die industrielle Produktion von Biomasse auf Konversions-
und Altindustrieflächen und die Anwendung kleiner Windkraftanlagen in urbanen
Räumen. Diese Projekte müssen einen sinngebenden regionalen Maßstab erfüllen.
Das Büro
Herbstreit Landschaftsarchitekten bewertet diesen Bewerbungsansatz als
innovativ für eine Gartenschau. Auf dieser Basis besteht die Möglichkeit, eine
Bewerbungsposition zu entwickeln, die sich wesentlich von „klassischen“ Gartenschauen
unterscheidet. Die Machbarkeitstudie für die IGA 2017 konzentriert sich auf die
Frage der thematischen Ausrichtung und der zentralen Ausstellungsfläche, da
dies der entscheidende Bewerbungsfaktor ist. Das heißt auch, dass erst bei
einem Zuschlag der IGA 2017 an die Region sowohl die dezentralen Projekte als
auch die Stadtentwicklung Aachen Nord-West und das IGA-Gelände detailliert
ausgearbeitet werden können. Die Finanzübersicht ist zum jetzigen Zeitpunkt
entsprechend belastbar für die zentrale Ausstellungsfläche und richtungweisend
für die regionalen Projekte. Die regionalen Projekte werden über attraktive
Landschaftsachsen in das IGA 2017-Konzept eingebunden und stärken insbesondere
die Fahrradinfrastruktur in der Region.
Finanzierung
und Planung
Der
Finanzierungsbedarf der IGA 2017-Initiative ist in folgender Übersicht global
dargestellt. Die unterschiedlichen Posten beruhen auf fundierten Schätzungen,
Erfahrungswerten und dem jetzigen Planungsstand. Die geschätzten Kosten werden
im Zeitraum 2010-2018 anfallen.
IGA 2017 |
Umschreibung |
Geschätzte
Kosten
(Periode 2010-2018) |
1. IGA 2017 Prozess-kosten |
Die
Prozesskosten betreffen die Koordination und Kommunikation der Initiative,
Qualifizierungskosten und Beratungskosten der Deutschen Bundesgartenschau
Gesellschaft. Ähnlich wie bei der EuRegionale 2008 muss hierfür eine
gemeinsame Struktur (GmbH) aufgebaut werden. |
Diese Kosten
betragen zirka 10 Mio. Euro. |
2. IGA 2017 Projekte in Aachen |
Das IGA
2017-Projekt in Aachen besteht aus allen nachhaltigen Maßnahmen im Rahmen der
Stadtentwicklung „Nord-West“ und des IGA 2017-Geländes. Hier sind eine
sorgfältige Abstimmung mit der Campusentwicklung und Infrastrukturmaßnahmen
erforderlich. |
Diese Kosten
betragen insgesamt 56 Mio. Euro und betreffen insbesondere
Flächenentwicklung, Infrastruktur und einige wenige Hochbaumaßnahmen. |
3. IGA 2017 Projekte in der Region |
Die IGA
2017-Projekte in der Region beziehen sich auf Projekte, die das Thema „…wie
wir morgen leben“ beispielhaft und konkret vor Ort zeigen. Diese Projekte
werden als Schaufenster in die IGA 2017 eingebunden und über attraktive
Landschaftsachsen erschlossen. |
Diese Kosten
basieren auf EuRegionale 2008 Erfahrungswerten und werden auf ein Niveau von
80-90 Mio. Euro geschätzt. |
4. IGA 2017 Durchführung |
Die
Durchführung bezieht sich auf alle temporären Maßnahmen, die notwendig sind
für die so genannten Previews in 2011, 2013 und 2015 und auf die Durchführung
der internationalen Ausstellung in 2017. |
Diese Kosten
werden auf zirka 39,5 Mio. Euro geschätzt. 5 Mio. Euro fallen auf die
Previews, 34,5 Mio. Euro fallen an für die Durchführung des
Ausstellungsjahres (Stadt und Region) |
Die
Finanzierung der genannten Positionen der IGA 2017 ist unterschiedlich:
- Die Prozesskosten müssen durch die
Beteiligungsgemeinschaft gemeinsam und auf Basis eines Verteilerschlüssels
aufgebracht werden. Diese Kosten sind im Allgemeinen nicht über
Förderprogramme kofinanzierbar.
- Die Kosten für die IGA 2017-Projekte
müssen durch Projektträger/Trägergesellschaften aufgebracht werden und
können über Förderprogramme kofinanziert werden.
- Die Durchführungskosten müssen über
IGA-Einnahmen (Besucher, Rechte und Sponsoren) finanziert werden. Wir
schätzen für die IGA 2017 in der Dreiländer-Region auf der Grundlage der
Besucherprognose, dass eine 50- bis 60-prozentige Deckung dieser Kosten
erreichbar ist. Das Defizit muss über Beiträge der
Beteiligungsgemeinschaft und andere Mittelbeiträge gedeckt werden und
beträgt zirka
20 – 25 Mio. Euro (Previews und IGA 2017).
Insgesamt
beträgt der finanzielle Aufwand über die Periode 2010-2018, den die regionale
Beteiligungsgesellschaft für die IGA 2017-Initiative aufbringen muss, zirka
45-60 Mio. Euro (Prozesskosten, Defizit Durchführung und Eigenanteile
Projekte). Natürlich wird die Region für eine breite Unterstützung seitens des
Landes NRW werben, wenn sie den IGA 2017-Zuschlag bekommt. Die gesamten
investiven Projektkosten dieser IGA 2017-Initiative liegen damit, bedingt durch
die regionalen Projektfenster, deutlich über denen anderer
Gartenschau-Initiativen. Die Kosten für das zentrale Ausstellungsgelände liegen
eher im unteren Bereich und die Durchführungskosten liegen wieder am oberen
Ende der Skala aufgrund des Ausstellungskonzepts mit den Previews.
Der direkte
und unmittelbare Wert der IGA 2017 wird bis 2017 auf Basis von Erfahrungswerten
auf zirka 350 Mio. Euro geschätzt. Er wird insbesondere durch öffentliche und
private Investitionen, Mehreinnahmen von Tagesbesuchern, Tourismus und
Kongressaktivitäten, Arbeitsmarkteffekte und Standortmarketing erzeugt. Die
zusätzlichen Langzeiteffekte nach 2017 werden auf über 500 Mio. Euro geschätzt,
u.a. neue Wohnungsbauflächen in der Stadt Aachen und regionale
Energiewirtschaftsentwicklung. Damit kann die IGA 2017-Initiative ein
regionales Konjunkturprogramm bewirken und für die Stadt und die regionalen
Partner einen Schub leisten, indem eine gemeinsame regionale Erneuerungspolitik
im Bereich „Umwelt und Energie“ angegangen wird. Für die StädteRegion Aachen
beinhaltet die IGA 2017 die Chance, sich international zu profilieren und eine
authentische Identität als europäischer und innovativer Standort aufzubauen.
Der Arbeitsmarkt, die Forschungslandschaft und kleinere- und mittelständische
Unternehmen in der Region bekommen mit der IGA 2017 einen Impuls insbesondere
im Bereich zukunftsträchtiger Technologien, Stadt- und Landschaftsentwicklung
und Tourismus sowie Kongressaktivitäten. Parkstad Limburg hat Vorschläge
eingebracht, ihre demografische Stadtumbau-Aufgabe mit der IGA 2017 zu
verbinden und damit die Bedeutung der gemeinsamen und grenzüberschreitenden
Initiative zu stärken.
Die Planung für die IGA 2017 sieht wie
folgt aus:
·
Die
Bewerbung muss bis zum 13. März 2009 eingereicht werden. Vorgeschlagen wird
- vorausgesetzt, es gibt ein
eindeutiges politisches Votum für die Initiative -, dass sich die zukünftige StädteRegion Aachen offiziell
bewirbt und dass die Bewerbung als offener Prozess betrieben wird, mit der Möglichkeit
für (regionale) Partner, sich an der Initiative zu beteiligen.
·
Der
Zuschlag für die IGA 2017 durch die Deutsche Bundesgartenschau Gesellschaft mbH
erfolgt öffentlich im November 2009 und wird in einem Wettbewerbsverfahren
ausgetragen.
·
Die weitere
Qualifizierung der IGA 2017 (Stadtentwicklungskonzept, Ausstellungskonzept,
Entwicklung der Projektfenster usw.) würde nach erfolgtem Zuschlag in den
Jahren 2010 und 2011 erfolgen und mit einem ersten Preview Ende 2011
abgeschlossen werden.
·
Die
Umsetzung der IGA 2017 wird in den Jahren 2012-2017 durchgeführt, mit Previews
in den Jahren 2013 und 2015 dokumentiert und mit der Internationalen
Gartenbauausstellung im Jahr 2017 abgeschlossen.
Für die
Finanzplanung bedeutet dies, dass in 2010 und 2011 die Qualifizierungsmaßnahmen
durchgeführt werden müssen und ab 2012 bis 2017 die Investitionsphase in den
Haushaltsplanungen berücksichtigt werden muss. In 2018 werden dann notwendige
Rückbaumaßnahmen (temporäre Ausstellungsmaßnahmen) und der Abschluss der
Initiative durchgeführt.
In der Anlage
1 befindet sich eine Zusammenfassung der Machbarkeitstudie, auf deren Basis im
Moment am Bewerbungsbuch gearbeitet wird. Das Konzept des Bewerbungsbuches wird
am 25. Februar 2009 fertig gestellt. Es wird eine attraktive Bewerbung
erstellt, die den Formalien der DBG entspricht, eine breite regionale
Beteiligungsbasis bietet und einen soliden finanziellen Rahmen beinhaltet. Eine
detaillierte inhaltliche Entwicklung kann aber erst, sowohl aus zeitlichen als
auch aus finanziellen Gründen, nach dem Zuschlag für die IGA 2017 erfolgen. Das
heißt auch, dass eine weitere planerische Entwicklung notwendig und möglich ist
und dass Partner sich in diesem offenen Prozess noch einbringen können.
In der
regionalen Arbeitsgruppe, die die Bewerbung vorbereitet hat, wurden erste Einschätzungen
zur Kostenverteilung gemacht. Auf der Grundlage der Finanzübersicht und dieser
Einschätzungen sind grundsätzliche Vereinbarungen für die gemeinsamen Kosten
(Prozesskosten, die Previews und das Durchführungsdefizit) anvisiert, die
zurzeit noch beraten werden (siehe auch jeweilige Seiten in Anlage 1).
Die direkten
Projektkosten müssen durch Projektträger oder Trägergemeinschaften selbst
getragen werden, inklusive Wettbewerbs- und Planungskosten! Für die IGA 2017
muss zum ersten Mal im Haushalt 2010 insgesamt zirka 1 Mio. Euro durch die
Beteiligungsgemeinschaft auf der Grundlage des Verteilerschlüssels eingestellt
werden. Die Finanzplanung für die Periode 2011-2018 ist abhängig von der
weiteren Projektentwicklung, Zusagen von Sponsoren und Unterstützung des Landes
NRW und kann nach dem Zuschlag und weiterer Qualifizierung in 2010 erstellt
werden.
Besucherprognose,
Verkehrsplanung und Marketing
Für das
Durchführungsjahr 2017 hat das Büro Herbstreit Landschaftsarchitekten eine
Besucherprognose mit einer unteren und einer oberen Grenze von 1.8 bis 2.5
Millionen zahlenden Besuchern erstellt. Diese Prognose basiert auf einem
Einzugsbereich für die IGA 2017 von maximal zwei Stunden Fahrtzeit. Aus der
Machbarkeitstudie geht hervor, dass zusätzliche Verkehrsmaßnahmen und
Parkplätze nur im beschränkten Umfang notwendig erscheinen, wenn die
Infrastruktur an der Krefelderstraße und am Westbahnhof in Kombination mit
einem IGA Shuttle-Service genutzt werden kann. Besondere Erschließungsmaßnahmen
sind vorgesehen über eine Landschaftsbrücke zwischen dem Lousberg und der
Parklandschaft Rahe sowie dem Stadtteil Laurensberg und einen barrierefreien
Berg-Shuttle zwischen Bendplatz und Lousberg.
Die Durchführung
der IGA 2017 muss sich im Wesentlichen über Besuchereinnahmen finanzieren. Es
ist darum notwendig, bestimmte Teile des Ausstellungsgeländes einzuzäunen.
Obwohl die Flächenkulisse nicht aus einer geschlossenen Ausstellungsfläche
besteht, sondern aus 4 Teilen, ist eine gute Besucherlenkung in Kombination mit
modernem Ticketing möglich. Das gesamte Marketingkonzept für die IGA 2017 muss
noch entwickelt werden, aber schon jetzt ist deutlich, dass dabei eine
synergetische Konzeption mit dem vorhandenen Tourismusangebot notwendig ist,
insbesondere Stadt Aachen, Eifel-Ardennen und Süd-Limburg inkl. Parkstad
Limburg. Dieses Konzept wird nachhaltig unterstützt durch die Anbindung der
Standorte der IGA 2017 über attraktive Landschaftsachsen, Besucherlenkung und
gute Fahrradwege-Infrastruktur.
Eine IGA braucht
eine Landmarke, die für die Stadt Aachen und alle regionalen Partner eine
symbolische und werbewirksame Bedeutung hat. In der Finanzplanung ist diese
Maßnahme vorgesehen, obwohl wir noch keine „leuchtende“ Idee dazu haben
entwickeln können. Diese Aufgabe wird als Teil der weiteren Qualifizierung
verstanden und soll sich schlüssig aus der gesamten Konzeption mit einem
Wirkungsbereich in der StädteRegion Aachen und bei den regionalen Partnern
ergeben.
In einem
Schreiben vom 19.12.2008 hat die Geschäftsführung der Deutschen
Bundesgartenschau Gesellschaft die Teilnehmer am Wettbewerb darüber informiert,
dass sie eine Bewerbungsgebühr in Höhe von € 25.000,- inkl. Umsatzsteuer in
Rechnung stellt, die innerhalb von 14 Tagen nach Einreichung der Bewerbung zu zahlen
ist. Diese Gebühr war bislang nicht in unseren Vorbereitungskosten vorgesehen.
Des Weiteren muss sichergestellt werden, dass der Bewerbungsprozess (Bereisung
der Region durch den DBG-Verwaltungsrat, Vorstellen der Bewerbung durch die
Region in Bonn, Teilnahme an der Entscheidung im November und eventuell andere
öffentliche Aufgaben und Präsentationen) gewährleistet ist, so dass ein
ordentliches Wettbewerbsverfahren geleistet werden kann. Auch diese Kosten sind
bislang noch nicht berücksichtigt. Für die Bewerbungsgebühr und den
Bewerbungsprozess muss in 2009 nach Abgabe der Bewerbung im März noch mit zirka
60.000,- € an Kosten gerechnet werden, die bislang nicht eingeplant sind. Diese
Kosten könnten, wenn die Gesellschafter der EuRegionale 2008, die Bezirksregierung
Köln und das NRW Ministerium für Bauen und Verkehr dies mittragen, über die
Abwicklung der EuRegionale 2008 geleistet werden.
Regionale
Trägerschaft
Die Bewerbung
ist im Falle eines Zuschlages verbindlich und erfordert eine breite regionale
Beteiligung und Unterstützung des Landes NRW. Die formelle Bewerbung wird durch
die StädteRegion Aachen auf der Basis von Ratsbeschlüssen der Stadt Aachen und
des Kreises Aachen geleistet. Die Stadt Aachen beabsichtigt, am 18.02.09 eine
Entscheidung zu treffen, der Kreis Aachen beabsichtigt, am 26.02.09 eine
Entscheidung im Hauptausschuss zu treffen. Auf Basis dieser
Grundsatzentscheidung will die StädteRegion Aachen sich bewerben und ihre
regionalen Partner einladen, sich an der Initiative zu beteiligen. Der Kreis
Düren, der Kreis Euskirchen und die
Parkstad Limburg haben an der Machbarkeitstudie mitgewirkt und möchten
die Bewerbung unterstützen und sich im weiteren Prozess einbringen.
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
Die StädteRegion
Aachen möchte sich mit ihren regionalen Partnern für die Internationale
Gartenbau Ausstellung 2017 bewerben. Dazu ist eine Machbarkeitstudie
durchgeführt und ein Bewerbungskonzept erstellt worden. Das Thema der IGA 2017
befasst sich mit dem „…wie wir morgen leben“ und möchte die notwendige
Erneuerungsaufgabe insbesondere im Bereich der Stadt- und
Landschaftsentwicklung (u.a. Umwelt, Energie, Mobilität, Flächennutzung)
angehen. Die IGA 2017 hat für die Periode 2010-2018 (9 Haushaltsjahre)
folgende finanzielle Auswirkungen:
- Die Prozesskosten (Koordination,
Kommunikation, Qualifizierung und Beratungskosten Deutsche
Bundesgartenschau Gesellschaft) betragen zirka 10 Mio. Euro.
- Die Projektinvestitionen betragen
für die zentralen Projekte in Aachen zirka 56 Mio. Euro und für die
regionalen Projekte zirka 80-90 Mio. Euro.
- Die Durchführungskosten betragen für
die Previews in 2011, 2013 und 2015 zirka
5 Mio. Euro und für die internationale Ausstellung in 2017 zirka 34,5 Mio. Euro (Stadt und Region).
Die Finanzierung
dieser Kosten und Investitionen ist auf Seite 4 – 5 dargestellt und erfordert
je nach Gewichtung von den Partnern ab dem Haushaltsjahr 2010 einen Beitrag.
Die StädteRegion Aachen und die Stadt Aachen beteiligen sich mit einem Anteil
von 50% an dieser Finanzierung. Für die Gewichtung der finanziellen Beteiligung
der Partner finden noch Abstimmungsgespräche statt.
Die
Prozesskosten müssen auf der Basis dieses Verteilerschlüssels von allen
Beteiligten gemeinsam getragen werden, dabei ist noch keine mögliche
Unterstützung seitens Sponsoren und/oder Land berücksichtigt.
Die
Projektinvestitionen müssen durch die jeweiligen
Projektträger/Trägergemeinschaften erbracht werden, wobei alle relevanten
Förderprogramme zu berücksichtigen sein werden.
Die
Durchführungskosten müssen weitestgehend über Einnahmen (Besucher, Rechte und
Sponsoren) erwirtschaftet werden und können auf der Grundlage der Besucherprognose 50- 60% der Kosten decken.
Das mögliche Defizit beträgt zirka 20 – 25 Mio. Euro und muss auf Basis der
Verteilerschlüssel durch die Beteiligungsgemeinschaft und andere finanzielle
Beiträge getragen werden.
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