Kenntnisnahme - FB 40/0215/WP15

Beschlussvorschlag:

Der Kinder- und Jugendausschuss und der Schulausschuss nehmen die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis. Die Anfrage der SPD Fraktion vom 19.11.2008 ist somit erledigt.

Erläuterungen:

Am 19.11.2008 stellte die SPD Ratsfraktion eine Anfrage zum Thema „ Ganztag an Schulen  in unserer Stadt“.

Die Situation stellt sich wie folgt dar:

 

Zu 1:    Wie viele Ganztagsplätze (Offene Ganztagsschule) gibt es an unseren Grund-und Förderschulen?

 

Von den 42 Grundschulen haben 37, davon eine Verbundschule, ein OGS Angebot. Von den 5 Förderschulen haben alle ein OGS Angebot.

Im Schuljahr 2008 / 2009 gibt es 119 Regelgruppen an Grundschulen mit jeweils 25 Plätzen, dies entspricht 2975 Plätzen

 

5 Gruppen GU (Gemeinsamer Unterricht) an Grundschulen mit jeweils 12 Plätzen, dies entspricht 60 Plätzen.

 

18,5 Gruppen an Förderschulen mit jeweils 12 Plätzen, dies entspricht 222 Plätzen.

 

Es gibt für das Schuljahr 2008 / 2009, damit insgesamt 3257 Ganztagsplätze an den

Grund- und Förderschulen in Aachen.

 

Zum Stichtag - 1. Schultag nach den Herbstferien - waren insgesamt 3214 Kinder an Offenen Ganztagsschulen im Primarbereich angemeldet.

 

2939 Kinder ohne sonderpädagogischen Förderbedarf an Grundschulen.

 

60 Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf an Grundschulen.

 

215 Kinder an Förderschulen.

 

Die Erfahrung hat gezeigt, dass in den vergangenen Jahren zum Stichtag - 1. Schultag nach den Herbstferien - noch nicht alle Plätze belegt sind. Im Laufe des Schuljahres werden diese Plätze belegt, z. B. durch Kinder von Eltern, die aufgrund ihrer familiären und beruflichen Situation während des Schuljahres einen OGS Platz benötigen.

 

Zu 2:     Wie hoch ist die prozentuale Angebotsquote in den jeweiligen Jahrgängen?

 

Es gibt im Schuljahr 2008 / 2009 insgesamt 7848 Grundschüler, einschließlich der Domsingschule. Dem stehen 3257 Plätze an offenen Ganztagsschulen gegenüber. Die bedeutet, dass für 41,5 % der Grundschüler ein OGS Platz zur Verfügung steht. Das OGS Angebot ist für alle Jahrgänge gleichermaßen offen.

 

Die prozentuale Angebotquote in den einzelnen Jahrgängen liegt nicht vor.

 

Zu 3:     Wie viele Plätze mit zusätzlichen Angeboten gibt es daneben

(8 - 13 Uhr, Silentien u.a.)?

 

An Städtischen Grundschulen mit OGS gibt es 675 Plätze in der 8 - 13 Uhr Betreuung und 475 Plätze an Grundschulen ohne OGS. Insgesamt stehen 1150 Plätze in der 8 – 13 Uhr Betreuung zur Verfügung.

 

Aus der nachfolgenden Tabelle sind die einzelnen Gruppen an den Schulen ersichtlich:

 

 

 

Silentien

Im laufenden Schuljahr 2008 / 2009 gibt es an der GGS Brander Feld - die noch keine OGS hat - ein Silentium mit 15 Schülern.

 

Andere Betreuungsformen

 

KGS Karl–Kuck–Schule

In der Karl-Kuck-Schule erfolgt die Betreuung über die „Schulmäuse“ als variable Betreuung bis längstens 16.00 Uhr. Derzeit besuchen ca. 75 Kinder die Nachmittagsbetreuung.

 

KGS Kornelimünster

In der KGS Kornelimünster läuft die Nachmittagbetreuung über „Spielraum“. Hier ist eine Betreuung bis 15.00 Uhr, die 30 Kinder besuchen oder bis 16.00 Uhr, die 20 Kinder besuchen, möglich.

 

KGS Höfchensweg

In der KGS Höfchensweg gibt es eine Nachmittagsbetreuung bis 16.00 Uhr, die 43 Kinder besuchen.

 

GGS Brander Feld

An der GGS Brander Feld gibt es eine Betreuung bis 14.30 Uhr, die derzeit 68 Kinder besuchen.

 

GS Montessorischule Eilendorf

An der GS Montessorischule Eilendorf gibt es eine Nachmittagsbetreuung bis 15.00 Uhr, die derzeit 48 Kinder besuchen.

Durch die oben genannten Angebote wird für Kinder, die das 8.00 Uhr - 13.00 Uhr Angebot nutzen, die Betreuungszeit entsprechend verlängert.

 

Domsingschule

Die Domsingschule ist mit 140 Schülern seit 2002 eine gebundene Ganztagsschule und hat

bis 15.45 Uhr geöffnet.

 

Zu 4:     Was hat der bisherige Ausbau gekostet und wie viele Zuschüsse aus dem

Bundesprogramm haben wir erhalten?

 

Für die Haushaltsjahre 2004 / 2005 / 2006 und 2007 liegen entsprechende Förderbescheide der Bezirksregierung Köln über die bewilligten IZBB- Fördermittel vor. In diesen Förderbescheiden wird nach folgenden Kostengruppen unterschieden:

 

2.1 Baukosten

2.2 Ausstattung

2.3 Schulhofgestaltung

 

Den nachfolgenden Tabellen (Stand 01.10.2008) sind folgende Daten, getrennt nach Kostengruppen und Förderjahren zu entnehmen:

 

-          Höhe der bewilligten Zuweisung (90 %)

-          Gesamtbudget, einschließlich 10 % Eigenanteil der Stadt Aachen

-          Ausgaben bis einschließlich 01.10.2008

 

 

Kostengruppe	2.2 Ausstattung (in €)
Jahr	2004	2005	2006	2007
Zuweisung (90 %)	375.000,00	2.275.000,00	650.000,00	122.500,00
OGS Budget (100 %)	416.666,70	2.527.777,98	722.222,28	136.111,08
Ausgaben	387.444,02	2.031.307,51	492.781,71	57.741,50

 

Kostengruppe	2.3 Schulhofgestaltung (in €)
Jahr	2004	2005	2006	2007
Zuweisung (90 %)	150.000,00	910.000,00	240.000,00	49.000,00
OGS Budget (100 %)	166.666,65	1.011.111,01	266.666,64	54.444,42
Ausgaben	62.949,26	91.222,50	4564,84	0,00

 

Im Jahr 2004 wurden für 15 Gruppen, im Jahr 2005 für 91 Gruppen, im Jahr 2006 für 26 Gruppen und im Jahr 2007 für 7 Gruppen, IZBB-Fördermittel bewilligt. Die IZBB-Mittel für das Förderjahr 2007 wurden um 30 % gekürzt.

 

Die unterschiedlichen Ausgaben in den einzelnen Jahren stehen damit im Zusammenhang, dass die Baumaßnahmen und die Ausstattung an den einzelnen OGS sukzessive erfolgt. So erklärt sich, dass für die Schulhofgestaltung, die in der Regel zuletzt erfolgt, die Ausgaben noch in größerem Umfang erfolgen werden.

 

Die Auszahlung der Fördermittel erfolgt auf Anforderung, in der Regel in zwei Teilbeträgen –

jeweils 50 % - nach Vergabe des Auftrags und nach Beendigung der Maßnahme, jeweils zum 01. April, 01. Juli, bzw. 01. Oktober.

Bis auf wenige Ausnahmen konnte bisher nur der Teilbetrag nach Vergabe des Auftrags abgerufen werden.

 

In der nachfolgenden Tabelle (Stand 01.10.2008) sind die bis dahin tatsächlichen Gesamtausgaben aufgeführt, getrennt nach Kostengruppen.

 

 

Zu 5:     Erfüllt das vorhandene Angebot die Nachfrage oder ist nach Ansicht der

            Verwaltung ein weiterer Ausbau erforderlich?

 

Zu dieser Frage wurde in einem ersten Schritt Kontakt mit den Kooperationspartnern und Schulleitungen aufgenommen und ihre Einschätzung zum Bedarf abgefragt.

Trotz des beschriebenen, umfangreichen Betreuungsangebots in den unterschiedlichen Bereichen zeichnet sich ab, dass immer mehr Eltern ihre Kinder in der OGS anmelden möchten. Die Nachfrage steigt, teilweise über die 2007 im Schulentwicklungsplan festgelegten Gruppenzahlen für OGS.

Bei einigen Schulen laufen bauliche Maßnahmen für den OGS Betrieb. In mehreren Schulen werden die Räume, einschließlich der Klassenräume, multifunktional genutzt. In anderen Schulen gibt es eventuell noch räumliche Möglichkeiten im Bestand.

 

Eine vorsichtige erste Einschätzung seitens der Schulen und der Träger legt nahe, dass an etwa 16 Schulen eine Erweiterung von OGS Gruppen erwartet wird. Folgt der Bedarf und die Möglichkeit der tatsächlichen Umsetzung dieser Einschätzung, wären insgesamt

ca. 12 Gruppen zusätzlich erforderlich. Hierbei handelt es sich, an einzelnen Schulen, teilweise auch um halbe Gruppen.

 

Die Verwaltung ist derzeit noch dabei den Bedarf zu konkretisieren und die Umsetzungsmöglichkeiten für das Schuljahr 2009 / 2010 zu überprüfen und einzuschätzen.

 

Für Mitte März 2009 wird eine Abfrage bei allen Schulen getätigt, um bei der Bezirksregierung den Bedarf an OGS Gruppen für das Schuljahr 2009 / 2010 anzumelden.

Finanzielle Auswirkungen:

Keine