Entscheidungsvorlage - FB 61/1070/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Konjunkturpaket I - Förderprogramm Weltkulturerbe
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Beteiligt:
- FB 60 - Vertrags-, Vergabe- und Fördermittelmanagement; FB 20 - Fachbereich Finanzsteuerung; E 26 - Gebäudemanagement
- Verfasst von:
- FB 61/60 // Dez. III
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Hauptausschuss
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Anhörung/Empfehlung
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25.03.2009
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Erledigt
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Rat der Stadt Aachen
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Entscheidung
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25.03.2009
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Der Hauptausschuss empfiehlt dem Rat der Stadt, der Maßnahmenliste für das Förderprogramm Weltkulturerbe aus dem Konjunkturpaket I zuzustimmen. Das Programm umfasst den Bau der Dominformation, eine Verbesserung der Freiraumgestaltung für den ehemaligen Pfalzbereich, Domsanierungsmaßnahmen und Sanierungsmaßnahmen bzw. Grundlagenforschung am Rathaus. Die Gesamtkosten betragen 8.592.000,00 €, der Eigenanteil der Stadt beträgt 2.053.333,33 €. Der Hauptausschuss empfiehlt dem Rat der Stadt entsprechend zu beschließen und die Aufnahme der Konjunkturmaßnahmen in die Haushalte 2010 - 2013 zu vollziehen.
Der Rat der Stadt stimmt der Maßnahmenliste des Förderprogramms Weltkulturerbe zu. Das Programm umfasst den Bau der Dominformation, eine Verbesserung der Freiraumgestaltung für den ehemaligen Pfalzbereich, Domsanierungsmaßnahmen und Sanierungsmaßnahmen bzw. Grundlagenforschung am Rathaus. Die Gesamtkosten betragen 8.592.000,00 €, der Eigenanteil der Stadt beträgt 2.053.333,33 €. Der Rat der Stadt beschließt, die Aufnahme der Konjunkturmaßnahmen in die Haushalte 2010 – 2013 zu vollziehen.
Erläuterungen
Erläuterungen:
Weltkulturerbe „Dom zu Aachen“
Dom und Rathaus bilden mit dem von ihnen umfassten Katschhof den Kern der Aachener Innenstadt. Die Hauptgebäude der karolingischen Pfalzanlage sind einmal die eingeschriebene Pfalzkapelle, Bestandteil des heutigen Doms (erste deutsche Welterbestätte) und die Krönungshalle (aula regia), auf deren Grundmauern das heutige Rathaus mit dem teilweise aus karolingischer Zeit stammenden Granusturm steht.
Die Hauptbauten der ehemaligen Pfalzanlage repräsentieren das religiöse und politische Zentrum jener Zeit. Gleichzeitig ist nachweislich unterhalb des Katschhofes archäologisch erforscht, dass sich hier ebenfalls Reste der karolingischen Pfalz erhalten haben.
Die Pfalzanlage mit ihrer Bauten aus karolingischer und ottonischer Zeit prägte die Entwicklung des Stadtgefüges. Der Hofbezirk der Pfalz umfasste einen großen Teil des heutigen historischen Stadtkerns.
Die Pfalzanlage mit der Pfalzkapelle wurde nord-südlich ausgerichtet als Rechteckanlage geschaffen, ausgehend von der im christlichen Sinn ost-westorientierten Pfalzkapelle. Der Grundriss der Pfalzanlage wich von der aus römischer Zeit überlieferten Wege- und Parzellenstruktur im Winkel ab. Durch die Drehung blieben dreieckige Restflächen, die sich bis heute in einzelnen Platzausschnitten erhalten haben: Marktplatz, Hühnermarkt, Hof, Fischmarkt.
An der Stelle der römischen Thermenanlage am Büchel ließ Karl der Große erneut ein Bad einrichten und führte damit die Badetradition fort.
Die Pfalz ist mehr als der Dom und mehr als die Summe ihrer Teile: in der Pfalzanlage manifestierte sich die religiöse und politische Macht in einem Ensemble aus Bauwerken und umschlossenen Plätzen. In dieser räumlichen Konzentration, Proportion und Repräsentanz ist ihre Einmaligkeit auch heute noch spürbar.
Die Maßnahmen aus dem Förderprogramm sollen der Erhaltung, Sanierung oder Weiterentwicklung der UNESCO-Kulturerbestätte „ Dom zu Aachen“ dienen und der städtebaulichen Entwicklung der Welterbekommune Aachen dienen.
Maßnahmen aus dem Förderprogramm Weltkulturerbe
Das Förderprogramm Weltkulturerbe ist Teil des Konjunkturpaketes I. Für das Programm stehen in den Jahren 2009 – 2013 insgesamt 150 Millionen Euro zur Verfügung. Davon sind 50 Millionen Euro (Kasse) für das laufende Haushaltsjahr vorgesehen; in den Jahren 2010 – 2013 stehen jeweils 25 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel sind in voller Höhe noch im laufenden Jahr durch Zuwendungen zu binden. Im Rahmen der im Bundeshaushalt ausgebrachten Verpflichtungsermächtigung sind auch mehrjährige Maßnahmen förderfähig.
Für die Stadt Aachen sind folgende Maßnahmen
erarbeitet worden:
Baustein 1: Dominformation
(DI) und Umfeldverbesserung
Dominformation
:
Etwa 1,5 Mio. Touristen besichtigen den Dom und ca. 300.000 davon zusätzlich die Domschatzkammer. Im Dom, der Bischofskirche des Bistums Aachen, finden jeden Tag noch mindestens zwei Gottesdienste statt, so dass der Zugang für Besucher in der Woche immer erst ab 11:00 Uhr und am Wochenende ab 13:00 Uhr möglich ist, im Winter bis 18:00 Uhr, im Sommer bis 19:00 Uhr abends. Dadurch komprimiert sich natürlich der Touristenandrang auf diese wenigen Stunden am Tag. Über die Domschatzkammer werden Führungen in Gruppen von max. 25Personen angeboten für Dom und/oder Schatzkammer (im Jahr ca. 9.000 Gruppen)
Die steigende Zahl der Besucher in den letzten Jahren hat dazu geführt, dass man sich immer öfter mit der Regulierung des Besucherstroms befassen musste.
Um diese Situation zu verbessern
bietet sich zur Zeit die Chance, ein gegenüber von Haupteingang Dom und Eingang
Schatzkammer liegendes Gebäude des Bischöflichen Generalvikariats Aachen, dass
zur Zeit nicht genutzt wird, umzunutzen, um hier eine Dominformation zu
integrieren. Es handelt sich um die frühere Poststelle des BGV.
Mit der Dominformation soll gewährleistet werden:
- die Touristen können sich vor der Besichtigung über Dom oder Schatzkammer informieren,
- die Information kann bereits während der Gottesdienstzeiten erfolgen, die Öffnungszeit kann also länger sein als die zur Verfügung stehende Besuchsmöglichkeit des Doms
- es können kurze Einführungsvorträge für Gruppen gehalten werden, mit oder ohne Bildunterstützung
- an Terminals können Informationen zu der Architektur und den Ausstattungsstücken abgerufen werden
- die Buchung von Führungen kann hier bei der Mitarbeiterin persönlich vorgenommen werden
- die Funktion des Domes zu Aachen als Gotteshaus kann verdeutlicht werden
- die Wege zur Schatzkammer und zum Dom sind von hier aus eindeutig
- die Kennzeichnung und Beschreibung der Architekturteile und Ausstattungstücke des Domes und die Ausstellungsstücke der Schatzkammer kann neu strukturiert werden und mit verschiedenen Medien dargestellt und übermittelt werden.
- dadurch kann die Intensität des Besuchs verbessert und die Länge des Besuchs evtl. verkürzt werden
- der Besucherstrom kann besser verteilt werden und, wenn der Dom bei Überfüllung kurzzeitig geschlossen werden muss, kann die Dominformation besucht werden
- die Mitarbeiter können den Touristen bei Fragen, die nicht den Dom betreffen, die entsprechende Auskünfte, Hinweise und Wegweisungen geben, so dass der gesamte Touristenservice verbessert wird.
Umfeldverbesserung:
Ziel des Konzeptes zur Gestaltung der Freiräume der Pfalz Aachen ist es, den Pfalzbezirk mit seinen Bauten und Stadträumen sinnlich wahrnehmbar zu machen. Da man nur sieht, was man weiß, soll durch weitere Angebote und Installationen den Aachener Bürgern und ihren Gästen ermöglicht werden, die verschiedenen Dimensionen, die Historie, die Macht, die Besonderheit der Bauten, die Ausstrahlung der Orte zu verstehen und zu reflektieren. Es sollen Folgen von Objekten, Hinweisen, Wegeführungen, Blicklenkungen eine imaginäre Erzählung bilden, die Pfalzerzählung. Sie verbindet sich mit den Absichten der Route Charlemagne und ist eng mit ihr abzustimmen.
Der Pfalzbezirk besteht aus einem Geflecht prägnanter Freiräume. Sie lassen sich in drei Kategorien einteilen: die Plätze/Höfe, die Straßen/linearen Elemente und die Nischen/schmalen Durchgänge. Unter den Plätzen befinden sich die für Aachen charakteristischen Dreiecksplätze Markt und Münsterplatz mit einem hohen Besucher- und Passantenaufkommen und eher kontemplative Plätze wie der Katschhof. Als lineare Elemente sind vor allem der Raum vom Fischmarkt bis zur Kreuzung der römischen Hauptstraßen (Johannes-Paul II. – Straße) und die Krämerstraße zu nennen. Die Johannes – Paul II. –Straße hat dabei in Zukunft eine besonders verbindende Funktion. Zum einem bildet sie den öffentlichen Raum zwischen dem Dom, der Domschatzkammer und der geplanten „Dominformation“. Gleichzeitig erstreckt sie sich zwischen den Gebäuden der „Dominformation“ und der „Stadtinformation“, die ihren Ort im umgebauten Katschhofgebäude finden wird. Als wichtiges Bindeglied und Teil der Route Charlemagne erhöht sich entsprechend der Anspruch an ihre Gestaltung und Attraktivität für Fußgänger. Der Umbau des Verwaltungsgebäudes löst weitere Gestaltungserfordernisse im Öffentlichen Raum aus. So sollte nicht nur die Gebäudeecke (Johannes-Paul II.-Straße/Ritter-Chorus-Straße) ebenso auf die Nutzung im Inneren des Gebäudes aufmerksam machen wie dies an der Gebäudeecke der Dominformation geplant ist. Auch für den Freiraum ergeben sich neue Optionen: die Ritter-Chorus-Straße gewinnt den Charakter eines kleinen Stadtplatzes zurück, die Westseite des Katschhofes kann entlang des Gebäudes umgestaltet werden.
Die Nischen und schmalen Durchgänge, zahlreich zu finden im Pfalzbezirk, haben ihre Bedeutung in der Lenkung der Blicke, in den überraschenden Bildern („Aha-Effekt), den sie bieten. In der Krämerstraße wurde schon vor Jahrhunderten gehandelt. Sie ist heute eine wichtige Fußgängerzone, weist aber starke Gestaltungsdefizite aus.
Im Gestaltungskonzept für die Freiräume sollen diese prägnanten Stadträume sorgfältig betrachtet werden. Der Blick auf ihre Besonderheiten soll geschärft werden. In das Gesamtkonzept für den Pfalzbezirk eingewoben, soll eine Umgestaltung für die wichtigsten Freiräume den Weg entwickeln, für die Aachener einzigartige, qualitätvolle Lebensräume und für die Besucher lange nachwirkende Bilder zu schaffen (siehe Anlage 3 Exposé für ein Gestaltungskonzept „Karolingische Pfalz Aachen“).
Begleitend zu den umzubauenden Stadträumen
+ Johannes-Paul II.-Straße
+ Ritter-Chorus-Straße
+ Katschhof – Längsseiten
+ Katschhof – Kopfseiten
+ den Nischen und Durchgängen
sowie den vertikalen Elementen („Möblierung“) auf dem Fischmarkt und dem Domhof soll der gesamte Raum erfahrbar und erkennbar gemacht werden. Erste Ideen gehen von einem „Band“, verstärkt durch Lichtelemente, aus, das den Pfalzbezirk umfasst. Tafeln weisen auf besondere Orte und Grundrisse hin, möglicherweise hinterleuchtete Bilder zeigen in Überblendungen die historischen Schichten. Ergänzend soll ein weiteres archäologisches Fenster am Rathaus und ein Modell des Pfalzbezirks für Blinde hinzukommen. Das Domkapitel plant auf der Nordseite des Domes seine Spolien (besondere Bauteile wie Wasserspeier, Schmucksteine) besser in Szene zu setzen (Stichwort Spolienhof). Auf bessere Nutzungsmöglichkeiten für behinderte Personen soll hingewirkt werden; dazu gehört auch der Umbau der bestehenden öffentlichen Toilette am Rathaus zu einer barrierefreien.
Für die Umgestaltung des Öffentlichen Raums im Pfalzbezirk sind 1,69 Mio € veranschlagt, für die Aspekte des Sehens und Verstehens im Pfalzbezirk 930.000 € .
Die Gesamtkosten für den Bau der Dominformation (1.364.000,00 € ) und die Verbesserung des Umfeldes ( 2.620.000,00 €) werden 3.984.000,00 € betragen. Ein Drittel der Gesamtkosten (1.328.000,00 €) muss als Eigenanteil geleistet werden. Das Domkapitel wird sich mit 227.333,34 € an den Kosten der Dominformation beteiligen. Der Eigenanteil der Stadt für den Baustein 1 beträgt daher 1.100.666,66 €.
Baustein 2: Sanierungs-
und Sicherungsmaßnahmen Dom zu Aachen
Mosaiken,
Marmorverkleidung und Fußböden im Zentralbau
Die Unesco-Welterbestätte Aachener Dom ist nicht nur ein einzigartiges Beispiel karolingischer Baukunst nördlich der Alpen und durch seine Chorhalle kühner gotischer Architektur, sondern auch die Innendekoration des Zentralbaus in Marmor und Mosaik, entstanden zwischen 1880 und 1913, suchen hinsichtlich Qualität der Durchführung, der Einbindung in ein historisches Umfeld wie auch hinsichtlich ihrer Ausmaße in Deutschland ihresgleichen. Insgesamt entstanden ca. 2500qm Mosaik und 2500qm Marmorbekleidung nach Entwürfen von Jean Bethune und Hermann Schaper.
Seither sind die Mosaiken und Marmorbekleidungen nicht restauriert worden. Große Teile sind durch Staub und Ruß unkenntlich geworden, Kohlensäureverwitterung hat dass Erscheinungsbild der Marmorplatten beeinträchtigt und in der Substanz geschädigt. Zwischen Mosaik und Gewölbemauerwerk haben sich Hohlstellen gebildet, einzelne Steinchen sind schon herab gefallen. In einigen Jochen zeigen sich Risse. Die Unterkonstruktion der Fußböden im Sechzehneck EG sind durch unterdimensionierte und Korrosion statisch nicht mehr tragbar und müssen erneuert werden. Auch weitere bedeutende Ausschmückungsgegenstände müssen unbedingt überprüft und besser geschützt werden: die karolingischen Bronzegitter, sowie die karolingischen Kapitelle mit den teilweise antiken Säulen.
Ziele der Sanierung sind:
Mosaike: Entfernen der Schmutzauflagen, Verfüllen der Hohlstellen mit Kalkmilch, fehlende Tessare ergänzen, Risse stabilisieren und neu verfugen
Marmorbekleidung: Entfernen der Schmutzauflagen, Wiederherstellung der ursprünglichen glatten Oberfläche, Neumontage von losen Platten, Vernadelung von gerissenen Platten, Oberflächenschutz durch Wachsauftrag
Fußboden: De- und Remontage des Schmuckbodens, Demontage der instabilen Unterkonstruktion System „Biesel“, Herstellung einer neuen Stahlbetondecke
Kapitelle, Säulen, Gesimse, Bronzegitter: restauratorische Reinigung, Dokumentation
Sanierung
des Dachstuhls Nikolauskapelle
Die Nikolauskapelle stammt aus dem 15.Jh., der Dachstuhl wurde nach dem großen Aachener Stadtbrand 1656 erneuert. In den Jahren 1983-1985 wurden die Mauerkrone mit einem Stahlbetonbalken und Vernadelungen in das Hintermauerwerk stabilisiert. Die hölzerne Dachkonstruktion wurde jedoch nur punktuell gesichert. Der Dachstuhl weist eine große Anzahl von Schäden auf, die durch Alterung und vor allem Verdrehung und Setzung entstanden sind. Viele Verbindungen sind augenscheinlich nicht mehr intakt, vermutlich werden aber die meisten Verbindungen oder Hölzer selber innerlich in einem desolaten Zustand sein, da ein Holzschädling (gescheckter Nagekäfer) über Jahre hinweg Fraßschäden verursacht hat. Der Schädling wurde durch eine Heißluftbehandlung, die im Zusammenhang mit den Dachstühlen über dem Oktogon und der Karlskapelle durchgeführt wurde, bereits erfolgreich bekämpft. Eine weiterer großer Schwachpunkt sind fünf Dachgauben, in deren Anschlussbereich viel Feuchtigkeit in den Dachstuhl eindringt und somit Hölzer durch Fäulnis ihre Festigkeit und Tragkraft verlieren.
Ziele der Sanierung: handwerkliche Überarbeitung bzw. Sanierung der Gratbalken, Binderbalken, Streben, Kopfbänder und Pfetten unter größtmöglicher Beibehaltung der vorhandenen Substanz, statisch notwendige Ergänzungen bzw. Unterstützungen aus Leimbauholz, Neueindeckung mit Schiefer, Verbesserung der Regenwasserabführung.
Die Gesamtkosten für die Sanierungsmaßnahmen am Dom werden auf 2.500.000,00 € geschätzt. Die Sanierungsarbeiten sollen den gesamten Zeitraum des Förderprogramms in Anspruch nehmen und sind daher auf die Jahre 2009-2013 verteilt. Ein Drittel der Kosten (833.333,33 €) ist als Eigenanteil zu leisten, der Anteil der Kommune kann bis auf 10 % der Gesamtkosten durch Drittmittel ersetzt werden. Das Domkapitel übernimmt 583.333,33 €, die Stadt Aachen 250.000,00 €. Die Finanzierung soll über den jährlichen Zuschuss (50.000,00 €) der Stadt an den Dom gewährleistet werden. Für die Jahre 2009 und 2010 sind die Mittel bereits in die Haushalte eingestellt. Für die Jahre 2011-2013 muss der jährliche Zuschuss an den Dom noch beschlossen werden. Ein entsprechender Antrag des Domkapitels ist als Anlage beigefügt.
Baustein 3: Rathaus
1.)Sanierungsmaßnahmen
Fassadensanierung Ark‘sches
Treppenhaus
Das heutige Treppenhaus zum Krönungssaal des Rathauses wurde in den Jahren 1845 -1848 an der Südseite angefügt. Im Zuge der Umgestaltung des Krönungssaals, der keinen repräsentativen Zugang besaß, wurde ein solcher gefordert. Weiterhin wurden statische Gründe für dieses Bauwerk angeführt, das eine Stabilisierung der Südfassade bewirken sollte.
Das Treppenhaus wurde nach Plänen von Friedrich Ark, dem damaligen Stadtbaumeister, errichtet.
Das Außenmauerwerk besteht aus rechteckig bearbeitetem Bruchstein. Die Eckquaderung, Fenstereinfassungen, Gesimse, Zinnenplatten, Ecktürme sowie ein großer Erker sind aus Sandstein gearbeitet. 2 Eckfiguren bestehen wahrscheinlich aus weicherem französischem Sandstein.
Teilweise besteht der Sockel aus Blaustein. Der Erker sowie die Ecktürme sind mit Schiefer abgedeckt.
Türen und Fenster sind teilweise noch aus der Bauzeit, Teile wurden nach dem 2. Weltkrieg erneuert.
Die Verfugung der Bruchsteinflächen ist zum großen Teil ausgewaschen und soll großflächig mit Traßkalkmörtel überarbeitet werden. Die Sandsteinelemente sanden teilweise an der Oberfläche ab. Die Oberflächen sollen zurückgearbeitet werden. Einzelne Teile der Zinnen sowie des Erkers sind stärker geschädigt, so dass ggf. ein materialgerechter Austausch notwendig wird. Die seitliche Eingangstreppe aus Blaustein muss in Teilen saniert werden. Die Standfestigkeit der Eckfiguren muss geprüft und ggf. durch Edelstahlverankerungen verbessert werden.
Der Anstrich der Fenster muss komplett überarbeitet werden.
Sanierung Postwagen und Haus Eulenspiegel
Bei den durchzuführenden Sanierungsarbeiten handelt es sich um Maßnahmen zur denkmalpflegerischen Instandsetzung am Dach des Postwagens und des Hauses Eulenspiegel sowie der Fassade des Eulenspiegels.
Das Holzwerk des Postwagens wurde im Jahre 2004 saniert und wird in diesem Rahmen nur mit geringen malertechnischen Ausbesserungen berücksichtigt.
Die festgestellten Schäden sind auf mehrere Ursachen zurückzuführen, die sich teilweise überlagern. Das Schadensbild zeigte sich vor allem in folgenden Punkten:
An einigen Stellen sind Werksteine, z.B. Kreuzstöcke und Sockelplatten u.ä. gerissen oder durch Witterungseinflüsse geschädigt, sodass deren Tragverhalten oder Festigkeit eingeschränkt ist. Blausteinflächen sind verwittert und haben Fehlstellen.
Das Ziegelmauerwerk zeigt in Teilbereichen Rissbildung und ausgelöste Fugen.
An der Schiefereindeckung des Daches sind sowohl in der Fläche als auch an First- und Fußgebinden Fehlstellen und verrutschte Schieferplatten vorhanden.
Der Anstrich des Ziegelmauerwerks ist fast vollständig lose und ohne feste Haftung an die Fassade.
In der Folge sind die einzelnen zu treffenden Maßnahmen aufgezeigt:
- Erneuerung von gerissenen und nicht mehr tragfähigen Stützen der Kreuzstockfenster. Einbringen von Vierungen im Bereich der Kopf- und Brüstungsgesimse.
- Im gesamten Fassadenbereich, Schließen von Rissen sowie Erneuerung von geschädigten Fugen. Mauerwerksaustausch in einzelnen Partien.
- Erneuerung von gerissenen Sockelplatten an Haus Eulenspiegel.
- Erneuerung der Schiefereindeckung und der sonstigen Dachabdichtung. Erneuerung des gläsernen Oberlichts über der Treppe Postwagen.
- Erneuerung des Anstrichs des Ziegelmauerwerks. Überholungsanstrich des Holzwerks.
- Reparatur der Bleiverglasungen.
Dachsanierung
Marienturm
Das Hauptdach des Rathauses wurde in den Jahren 2005-2007 an der Süd-, Nord- und Ostseite saniert. Die weiteren Dachflächen sollten zunächst nicht bearbeitet werden, da die Deckungen jüngeren Datums sind.
Es hat sich durch verschiedene kleinere Schadenereignisse gezeigt, dass auch die Schieferdeckung am Marienturm und am Westwalm des Hauptdaches nicht genügend dicht ist und vor allen Dingen bei Regen in Verbindung mit stärkerem Wind Wasser durch die Deckung eintritt. Ebenfalls bestehen Undichtigkeiten an den Gauben der Turmspitze des Marienturmes.
Weiterhin scheinen Fugen an der Bleideckung der 1979 fertiggestellten Turmhaube des Marienturms offen zu sein, da Tropfwasser hinter der Bleideckung auf der Holzkonstruktion des Daches erkennbar ist.
Aus den Gründen muss eine Sanierung der Flächen vorgenommen werden.
Die Schieferdeckung soll am Westwalm, auf dem Marienturm und der Turmspitze in altdeutscher Deckung erneuert werden. Schadhafte Holzteile werden ausgetauscht. Auf dem Westwalm soll eine neue Schalung als notwendige Unterlage für die neuen Schiefer aufgebracht werden. Ob diese Maßnahme am Marienturm erfolgen muss, muss noch untersucht werden. Die Schalung macht hier einen guten Eindruck. Die Holzteile der Dachgauben müssen überarbeitet werden und einen neuen Anstrich erhalten.
Die aufwändige Bleideckung des Turmes soll überprüft und durchgreifend repariert werden
Mauerwerkssanierung Marienturms
Der Marienturm an der Westseite des Rathauses war mit großer Wahrscheinlichkeit (das Kellermauerwerk ist höchstwahrscheinlich karolingisch) bereits in der karolingischen Pfalz als Apsis des Kaisersaales angelegt. Das heterogene Bruchsteinmauerwerk zeigt eine Blendbogengliederung und harrt der Erforschung. Der Marienturm wird nach Süden hin durch einen Eckturm des 19. Jahrhunderts aus regelmäßig behauenem Quaderbruchsteinmauerwerk begrenzt. Nach Norden als Übergang zur Hauptfassade befindet sich das mit Steinmetzarbeiten verzierte Marienportal sowie der leicht vortretende Bau der sog. Kaiserstiege, deren oberer Abschluss aus schräg behauenen Sandsteinen besteht.
Das Marienportal ist eine Schöpfung der 50er Jahre des aus Aachen stammenden Künstlers Ewald Mataré. Die Fensteröffnungen des Marienturms sind geschlossen mit Betonglasfenstern, die von Prof. Gerhard Graubner im Zuge der Umgestaltung des Inneren des Turmes in den 60er Jahren eingebaut wurden. Der Zinnenkranz stammt aus dem Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg.
Das innere Mauerwerk des Marienturms zeigt zum großen Teil eine Ziegelsteinschale, die wahrscheinlich nach dem 2. Weltkrieg zur Stabilisierung vor das Bruchsteinmauerwerk gesetzt wurde.
Das Innere wurde sehr qualitätvoll durch Prof. Graubner neu gestaltet.
Das Mauerwerk zeigt typische Schäden eines Bruchsteinmauerwerkes. Die Verfugung, die teilweise nicht tief genug eingebracht wurde, löst sich und lässt so Schlagregenwasser tief in das Mauerwerk eindringen, das nur sehr langsam wieder austrocknet. Teilweise wird der gesamte Querschnitt des Mauerwerks durchfeuchtet. Im Inneren blühen dann zur entsprechenden Jahreszeit Salze aus.
Die weicheren Bruchsteine des Außenmauerwerks zeigen typische Steinschäden durch Abwitterung bzw. Frostsprengung.
Das Quadermauerwerk des Eckturms an der Südwestseite besitzt ab einer Höhe von ca. 3 m keine Verfugung. Hier kann es sich ggf. auch um ein gestalterisches Merkmal handeln. Die fehlende äußere Verfugung schädigt jedoch das Mauerwerk nachhaltig.
In den Keller dringt immer wieder von außen Niederschlagswasser ein. Die Verfugung des höchstwahrscheinlich karolingischen Mauerwerkes löst sich stark auf.
Die Betonglasfenster der 60er Jahre zeigen starke Rostschäden.
Um eine bessere Erforschung des Mauerwerks zu ermöglichen, soll zunächst eine fotogrammetrische Aufnahme erstellt werden. Hierbei wird neben dem Marienturm auch das Äußere des Granusturms erfasst, da hier karolingisches Mauerwerk bis zu einer Höhe von ca. 20 m vorhanden ist, das ebenfalls erforscht werden muss.
Es muss eine Stein- und Schadenskartierung erfolgen, um einen entsprechenden Maßnahmenplan ausarbeiten zu können.
Die Fugen werden in großen Teilen überarbeitet bzw. erneuert werden müssen Der Abschluss des Vorbaus der Kaiserstiege soll wie der Nordostturm eine Bleideckung erhalten. Die Schieferdeckung über dem Marienportal muss erneuert werden.
Um das Kellermauerwerk vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen, soll ein offener Entwässerungsgraben vor dem Mauerwerk angelegt werden (ähnlich eines Lichtschachtes), der komplett an der Rundung entlang läuft. Da dieser Bereich noch nicht archäologisch erforscht wurde, ist eine komplette archäologische Begleitung der Maßnahme, die bis ca. 3 m Tiefe reichen muss, erforderlich.
Die Betonglasfenster sollen demontiert werden und neue verzinkte Stahlrahmen erhalten. Hierbei sind ebenfalls rostende Rundstähle zu entfernen. Anschließend muss eine Betonsanierung der Fenster erfolgen. Die Fensterbänke der tiefliegenden Betonglasfenster sollen eine Abdeckung in Bleiblech erhalten.
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Dachsanierung Granusturm
Der Granusturm erhielt nach vollständiger Zerstörung seines Turmhelmes im 2. Weltkrieg zunächst ein Notdach. Ende der 70er Jahre wurde die heute vorhandene Turmhaube aufgesetzt.
Vier kleine Ecktürme besitzen eine altdeutsche Schieferdeckung. Das Schiefer gedeckte Pyramidendach des fast quadratischen Granusturmes geht über in eine zwölfeckige offene Laterne, die mit Bleiblech verkleidet ist und auch Zierelemente trägt. Die Turmspitze besitzt wieder eine Schieferdeckung mit einem Zierelement aus Kupfer.
Ähnlich wie beim Marienturm wird die Bleiblechabdeckung an defekten Stellen von Wasser hinterlaufen. Dieses dringt dann unter die Schalung und tropft unkontrolliert in den Granusturm. Die Dachrinne des Granusturms ist mit Bleiblech abgedeckt, das in Stufensprüngen von ca. 5 cm Höhe zu den Ausläufen an der Westseite des Turmes führt. Die Ausläufe und Fallrohre sind bereits erneuert worden.
Die Schieferdeckung der Turmspitze muss vollständig überprüft werden.
Sanierung der Fenster
Die im 2. Weltkrieg zerstörten Fenster des Krönungssaales des Rathauses wurden bis ca. 1957 vollständig erneuert. Es handelt sich hierbei um eine vom Künstler Ewald Mataré gestaltete Bleiverglasung aus prismatisch geformten Pressgläsern, die in Stahlrahmen eingefügt sind.
Im Erdgeschoss befinden sich Holzfenster zum Teil aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg aber auch noch Eichenfenster wahrscheinlich aus der Zeit um 1900. Im Sockelgeschoss befinden sich neben kupferbeschlagenen Außentüren einige Stahlrahmenfenster, die große Rostschäden zeigen.
Die Verglasung der Krönungssaalfenster ist bis auf wenige Stellen in Ordnung. Es zeigen sich an zwei Stellen Ausbeulungen der Bleiglasfenster, die gerichtet werden können. Die Stahlrahmen sollen vollständig auf Gängigkeit überprüft und überarbeitet werden. Der Anstrich der Fenster muss vollständig überholt werden, wobei die Rostschutzgrundierung noch in Ordnung erscheint.
Der Anstrich der Holzfenster im Erdgeschoss muss vollständig überholt werden. Hier werden in der Regel ein gründliches Anschleifen und eine entsprechende zwei- bis dreifache Lackierung ausreichen. Auf der Innenseite der Fenster muss ein Überholungsanstrich erfolgen.
Die stark rostenden Stahlfenster im Sockelgeschoss müssen erneuert werden.
Sanierung des Figurenschmucks
Der Figurenschmuck des Aachener Rathauses stammt aus der Zeit der historisierenden Umgestaltung der Fassade im 19. Jahrhundert und wurde bis zum Jahr 1901 fertig gestellt. Die Figuren sind aus Savonnieres - Kalkstein hergestellt.
Während der Sicherung und Sanierung der Nordfassade in den Jahren 1996 bis 2003 wurden die Figuren vorsichtig abgenommen. Die Eisenhalter wurden durch Edelstahlhalterungen an der Rückseite ersetzt. Ansonsten wurden keine weiteren Arbeiten vorgenommen.
Die über dem Eingang befindliche Figurengruppe Majestas Domini hat im Jahr 2000 als einzige Skulptur der Nordseite ein Taubenschutznetz erhalten, das optisch wenig auffällig ist.
Zum Figurenschmuck liegt eine Stellungnahme der Restauratoren des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege vor. Hier sind folgende Maßnahmen vorgesehen:
Untersuchung und Kartierung des Zustandes der Figuren und Reliefs einschl. Konsolen und Baldachine. Ggf. konservierende Arbeitsschritte im Sinne einer Festigung von entfestigter Steinsubstanz mit Festigungsmitteln auf Basis von Kieselsäureester.
Eine Reinigung der freistehenden Figuren von schwarzen Verkrustungen bis auf das helle Steinmaterial ist unter konservatorischen Aspekten zu vertreten, nicht aber unbedingt notwendig. Der Taubenschutz für die sanierten Bauteile ist ebenfalls mit der Denkmalpflege zu überlegen. Hier muss in alle Richtungen gedacht werden. Das Einnetzen wird ggf. an bestimmten Bauteilen möglich sein. Hierbei muss allerdings das Berühren der Skulpturen vermieden werden, da sich hier wieder Moose ansiedeln. Ggf. ist eine akustische Taubenvergrämung wirkungsvoll oder das Einziehen feiner Spanndrähte, die das Absetzen von Tauben verhindern.
Sanierung der Fresken,
Stuckaturen und Wandbespannungen
Das Rathaus Aachen besitzt in vielen Räumlichkeiten Fresken, die nach Beschädigungen des 2. Weltkriegs restauriert wurden. Die Fresken des Ratssaals sind nach Übermalungen in den 70er Jahren wieder aufgefunden worden. Im Krönungssaal konnten fünf der ursprünglich acht Fresken im 2. Weltkrieg gerettet und nach dem Krieg wieder angebracht werden. Teilweise wurden Fresken transloziert.
Der Weiße Saal mit seinen barocken Stuckaturen wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört, jedoch bereits im Jahre 1950 wieder vollständig nach Originalbefund restauriert.
Die verschiedenen Fresken zeigen unterschiedliche Schädigungen, wozu in einem Gutachten vom Rheinischen Amt für Denkmalpflege vom 16.02.2009 Stellung genommen wurde. Hier ist allen gemeinsam, dass zunächst eine Befunduntersuchung zu erfolgen hat, woraus sich dann die notwendigen Restaurierungsmaßnahmen ergeben. Es sind in der Regel folgende Arbeiten vorzunehmen:
Untersuchung zum erhaltenen Umfang an Original-Substanz und zum Zustand der Malereien, evtl. Reinigung der Malereioberflächen sowie ggf. Überarbeitung der Retuschen. Bei Bedarf sind weiterführende Maßnahmen im Sinne von Malschichtfestigung, Hohlstellenverfüllungen, Rissschließungen und Vollretuschen an Fehlstellen durchzuführen.
Zu den Stuckaturen und Wandflächen im Weißen Saal lautet die Stellungnahme wie folgt:
Untersuchung zum Zustand der Vergoldungen und der Stuckaturen und Putzflächen insbesondere in den stark mit Rissen durchzogenen Bereichen. Befunderhebung zu ggf. noch vorhandenen älteren Fassungen unter der derzeitigen Sichtfassung. Ggf. Hinterfüllung und Wiederanbindung loser Putz- und Stuckmörtelbereiche an den Untergrund. Kittung von Fehlstellen. Reinigung der Oberflächen. Ggf. Spachtelung und Neuanstrich der glatten Wandflächen und Neuanstrich der Stuckaturen.
Im Ratssaal, Werkmeistergericht, Roter Saal, Vorzimmer und Zimmer des Oberbürgermeisters befinden sich textile Wandbespannungen, die nach dem Krieg aufwendig hergestellt und angebracht wurden.
Der Großteil der Bespannungen hat seine Färbung durch Lichteinwirkung stark verloren. An einigen Stellen gibt es Beschädigungen des Stoffes, die schwierig zu reparieren sind.
Wo die Wandbespannungen so stark ausgeblichen sind, dass die Farben kaum noch erkennbar sind, sollen sie erneuert werden. Ansonsten werden sie geprüft und ggf. Reparaturen vorgenommen.
2.)
Historisches Rathaus: Dokumentation und denkmalpflegerisches Leitbild
Das Rathaus der Stadt Aachen mit dem angrenzenden Granusturm und dem Aachener Dom beschreiben zusammen in etwa das Areal der ehemaligen Karolingischen Pfalzanlage. Diese beiden Bauwerke bezeugen damit nicht nur die Ausdehnung der ursprünglichen Anlage, sondern bewahren in ihrem Mauerwerk auch bedeutende materielle Zeugnisse der Pfalz.
Die weit über das stadtgeschichtliche Interesse hinausreichende, abwechslungsreiche Geschichte des Rathauses ist wissenschaftlich an Hand von Bild- und Schriftzeugnissen schon bearbeitet worden. Eine zusammenhängende Dokumentation als Grundlage einer bauforscherischen Erfassung des Bestandes des Aachener Rathauses existiert bisher nicht.
Es soll daher in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen – Lehr- und Forschungsgebiet Denkmalpflege - eine detaillierte und wissenschaftlich exakte Baudokumentation und Analyse des historischen Rathauses erarbeitet werden. Folgende Ziele sollen erreicht werden:
· Die Erstellung einer umfassenden Dokumentation des Gebäudes inklusiver einer Analyse der Materialien und Konstruktionen, ergänzt durch alle notwendigen bauforscherischen Untersuchungen. Diese Dokumentation ist eine Grundlage für alle weiteren Forschungen und für die Bewertung aller denkmalpflegerischen, bau- und nutzungstechnischen Maßnahmen, die zukünftig im neuen Kontext der Erweiterung der Welterbestätten zu entscheiden sind.
· Erstellung von belastbaren Planungsgrundlagen in Form digitaler architektonischer Bestandszeichnungen und Bauzustandsanalysen, die der langfristigen Sicherung des historischen Bestandes und als Grundlage von Sanierungsmaßnahmen und einem langfristig orientierten Gebäudemanagement dienen.
· Präsentation der Ergebnisse, um die Pfalzanlage an Hand von virtuellen und haptischen 3D – Modellen, Zeichnungen und Artefakten einer breiten Öffentlichkeit veranschaulichen zu können. Die Dokumentation wird hierdurch projektierte Museumsprojekte und das Stadtmarketing unterstützen.
Die Gesamtkosten der Maßnahmen am Rathaus betragen 2.108.000,00 €, der Eigenanteil der Stadt beträgt 702.666,66 €.
Die Kostenverteilung des Förderprogramms Weltkulturerbe auf die einzelnen Jahre ist in der beigefügten Liste dargestellt.
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