Entscheidungsvorlage - FB 61/1097/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Umgestaltung des Elisengartenshier:Vorstellung des Wettbewerbsergebnisses für eine archäologische VitrinePlanungsbeschluss
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- FB 61/50 // Dez. III
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Bezirksvertretung Aachen-Mitte
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Anhörung/Empfehlung
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29.04.2009
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Erledigt
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Planungsausschuss
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Entscheidung
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30.04.2009
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28.05.2009
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis und empfiehlt dem Planungsausschuss die Verwaltung mit der Vergabe der Entwurfsplanung zu beauftragen.
Der Planungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung mit der Vergabe der Entwurfsplanung.
Erläuterungen
Erläuterungen:
Zwischen August 2008 und Februar 2009 wurden im Elisengarten archäologische Untersuchungen zur Aachener Siedlungsgeschichte in großem Umfang durchgeführt, die neben den neuen Erkenntnissen ein extremes Publikumsinteresse hervorriefen. In einem etwa 60m² großen Bereich am Rand des nördlichen Weges überlagern sich die Funde von rd. 5000 Jahren Siedlungstätigkeit in besonderer Weise und lassen sämtliche wesentlichen Perioden der Aachener Stadtgeschichte sichtbar werden.
Um auch in Zukunft die Funde der Öffentlichkeit zu präsentieren, kam der Verwaltungsvorstand überein, den genannten Bereich durch eine „Überhausung“ zu sichern und erlebbar zu machen.
Um Gestaltungsvorschläge und erste Kostenschätzungen einzuholen, beauftragte das Dezernat für Planung und Umwelt drei Architekturbüros in einer Mehrfachbeauftragung. Dieser Auftrag wurde durch Beschluss am 05.02.09 im Planungsausschuss bestätigt.
Im Rahmen der Aufgabe mussten sich die bearbeitenden Büros mit spezifischen Anforderungen befassen, wie der Topografie, der Gartengestaltung, Anforderungen aus der Archäologie, wie der Sicherung der Funde vor Witterungseinflüssen, Vandalismus etc. und in die Gestaltungsvorschläge einfließen lassen.
Aufgefordert waren zur Entwurfsabgabe folgende Büros:
Fritschi Stahl Baum, Düsseldorf
Hahn Helten Architekten, Aachen
Kada Wittfeld Architekten, Aachen
Die Entwürfe wurden am 24.03.09 einem kleinen Fachgremium bestehend aus Mitgliedern des Dezernates Planung und Umwelt, Herrn Wehberg, dem Planverfasser der Gartengestaltung des Büros Lützow7, Berlin und Herrn Fuhrmann, dem Vorsitzenden des Architektenbeirates, Aachen durch die Entwurfsverfasser präsentiert.
Nach den Präsentationen erfolgte die Entscheidung der Begutachtenden einstimmig, dass die Arbeit des Büros Kada Wittfeld dem Verwaltungsvorstand und der Politik zur Realisation empfohlen werden sollte.
Am 31.03.09 beriet der Verwaltungsvorstand und auch dieser bestätigte den vorgenannten Beitrag dem Planungsausschuss zur Realisation zu empfehlen.
Das Büro Kada Wittfeld hat als wesentliche Leitidee die Formensprache des Gartens, das Thema des Grabungszeltes, nämliche die Verhüllung der Archäologie und die eigentliche Präsentation den Funde bearbeitet. Der Begriff “Vitrine“ wird als Distanz schaffend hinterfragt. Durch die Schaffung eines Zwischenraums (zwischen Archäologie und Außenhülle), von dem aus man die Archäologie erlebt, wird geantwortet. Die „Hülle“ aus einer transparenten Scherengitterkonstruktion aus Flachstahlbändern, die die organsiche Grundform der Beete nachzeichnet, bildet den eigentlichen Baukörper, ein leichter Pavillon der „auf dem Weg“ liegt und in seinem Inneren die Blicke auf Aachens Stadtgeschichte freigibt.
Die Kosten für das Bauwerk werden auf 415.000€ netto geschätzt und die Betriebskosten als gering veranschlagt.
Auszug aus dem Protokoll des Beurteilungsgremiums der o.g. Sitzung am 24.03.09:
„Der Entwurf wird von allen Teilnehmern des Gremiums als der eindeutig Beste gelobt. Mit seiner prägnanten unaufwendigen Formgebung habe die Arbeit sehr sensibel auf den Garten, die Gartengestaltung und den archäologischen Ort reagiert.
Die leichte Konstruktion der Außenhülle aus den Flachstahlbändern aus Edelstahl, die die Form der Blumenbeete aufnimmt und die polygonale Glasform des Schutzbaus für die Archäologie sei gleichermaßen überzeugend wie unprätentiös.
Der Durchgang durch das Gebäude sowie der mögliche Umlauf um das gläsern eingehauste Archäologiefeld stellen eine einladende Geste dar, sich der Archäologie zuzuwenden. Gleichzeitig biete der geschaffene Raum eine besondere Möglichkeit Führungen durchzuführen. Positiv sei ebenfalls, dass die angedachte Aufbereitung/Präsentation der Archäologie variabel nutzbar sei, dass sowohl im Inneren des Bauwerks wie nach Außen auf die Funde im Garten verwiesen werden könne.
Hervorgehoben wird der dienende Charakter der Architektur, der keinen Eigenanspruch in dem Sinne formuliert. Die stützenfreie Konstruktion des Scherengitters, eine Referenz an Konstruktionen des russischen Architekten Shukhov überzeugten, zumal die Lösung des Ringankers und der Mirkrobohrpfähle einen besonders schonenden Umgang mit dem, mit Funden durchsetzten Untergrund ermögliche.
Das Gremium sprach sich in seiner Empfehlung zu Realisation dafür aus, dass in der weiteren Ausarbeitung die konstruktive Ausbildung bzgl. des Dachaufbaus, der Entwässerung, der Belüftung und des energetischen Ansatzes mit Photovoltaik überprüft werden solle. Beispielhaft wurde zur Höhenlage des Daches die Anforderung genannt, dass dieses sich vom höchsten Punkt des Eintritts in den Garten, vom Münsterplatz und Geldbrunnen kommend, dem Betrachter nicht mit einer Dachaufsicht sondern die Sicht auf die Dachkante zeigen solle. Gleichzeitig sei der Dachaufbau möglichst flach zu konstruieren und die Aufsicht möglichst ruhig zu gestalten. Dazu gehöre neben den flach auszuführenden Oberlichtern auch eine angemessene Ausführung der Unterseite des Daches sowie eine „saubere“ Lösung der Regenwasserführung z.B. in Hohlprofilen in den diagonalen Bändern der Gebäudehülle. Die kontinuierliche Lüftung könne auch durch das auf Lücke setzen der Glasscheiben erreicht werden.“
Das Büro Kada Wittfeld wird seinen Entwurf in der Sitzung des Planungsausschusses präsentieren. Die Planunterlagen sind als PDF beigefügt.
Die im Rahmen des Gestaltungsvorschlages erstellte Grobschätzung von 415.000€ netto (ohne Planungskosten) beinhaltet Aussagen zur Konstruktion von Boden/Dach/Fassaden/ Technik und Informationssystem, vertiefte Aussagen zu technischen Anforderungen, Konservierung der Archäologie, etc. sind z.Zt. nicht quantifizierbar.
Für die Vergabe der Entwurfsplanung (LPH 2-4) werden rd. 15.000€ brutto benötigt, diese werden aus der Haushaltsstelle Elisengarten vorfinanziert.
Ohne weitere Planungsleistung können die Gesamtkosten nicht belastbar benannt werden. Erst mit der Entwurfsplanung wird eine verifizierbare Kostenschätzung vorgelegt und weitere Fachplanungen etc. benennbar sein.
Für die Realisation des Projektes wird z.Z. ein Deckungsvorschlag geprüft. Darüber hinaus wird eine Förderfähigkeit angefragt außerdem ist beabsichtigt Spendengelder durch besondere Marketingmaßnahmen zu aquirieren.
Die Verwaltung empfiehlt zur Realisation für den vorgelegten Entwurf in einem ersten Schritt die Entwurfsplanung zu beauftragen um eine belastbare Kostenschätzung zu erhalten.
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen: |
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Maßnahme: Elisengarten, Archäologische VitrineBeauftragung der Entwurfsplanung | B 12010012-7852012 | |||
| 15.000€ | |||
Investitionskosten (wenn ein entsprechender Baubeschluss gefasst wird): Grobschätzung des vorliegenden Entwurfsnetto ohne Planungskosten 415.000 € | ||||
a. | Im Haushalt? | nein | ___________€ | |
b. | Maßnahme über 150 T€: Liegt eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vor? | ja/nein |
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c. | Wenn bei a. nein: Deckung? |
| Wird z.Z. geprüft | |
| Maßnahme: |
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| ____________€ |
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d. Zuschüsse Beantragung von Fördergeldern, Aquise von Spendengeldern wird z.Zt. geprüft | ||||
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FolgekostenKönnen nur auf Grundlage einer konkreten Ausführungsplanung ermittelt werden, z.Z. ohne weitere Kostenschätzung nicht benennbar | ||||
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Konsumtiv z.Z. nicht quantifizierbar |
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Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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5,8 MB
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2
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(wie Dokument)
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6,8 MB
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