Entscheidungsvorlage - FB 61/1147/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Verkehrsausschuss beschließt, die Ampelschaltung an der Kreuzung Napoleonsberg (B 258)/ Steinkaulplatz so zu belassen wie zurzeit.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Mit Datum vom 25.09.2008 beantragte die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster eine Änderung der Ampelschaltung an der Kreuzung B 258/Steinkaulplatz. Die Fachverwaltung sollte überprüfen, ob eine Rund-um-Grün-Schaltung für die Fußgängerüberwege eingerichtet werden kann.

 

Bereits im Jahr 1996 wurde aufgrund eines politischen Antrages die Einrichtung einer Fußgängerphase überprüft.

Das Ergebnis der Verwaltung war, dass eine eigene Fußgängerphase die Leistungsfähigkeit des Knotens gerade in der morgendlichen Verkehrspitzenzeit zum Erliegen bringen würde.

 

Die Bezirksvertretung beschloss damals, an der Kreuzung B 258 (Napoleonsberg)/ Steinkaulplatz für die Schulanfangszeiten ein Sonderprogramm aufzuschalten, das dafür sorgt, dass die Fußgänger an beiden Furten über den Napoleonsberg deutlich früher Grün erhalten als die Fahrzeuge aus dem Steinkaulplatz.

Die Freigabe für Fußgänger beginnt acht Sekunden vor der Freigabe des Individualverkehrs.

Damit wird gewährleistet, dass insbesondere bei Dunkelheit die Straße gequert werden kann, bevor die abbiegenden Fahrzeuge die Furt erreichen.

Seitdem sind bei der Verwaltung keine Hinweise auf eine besondere Fußgängergefährdung an dieser Stelle mehr eingegangen.

 

Durch die Brückenbaumaßnahme und die Sperrung der B 258 in Kornelimünster wurde ein großer Teil des Kfz-Verkehrs verdrängt. Dadurch konnten während der Bauphase Grünzeiten anders verteilt und eine separate Fußgängerschaltung eingerichtet werden. Das „Baustellenprogramm“ war für die Fußgänger komfortabler als das aktuelle Programm, wäre aber bei den jetzigen Verkehrsverhältnissen nicht mehr ausreichend leistungsfähig.

Daher wurde nach der Fertigstellung der Brückenbauarbeiten die Lichtsignalanlage wieder auf die vorhandenen stärkeren Verkehrsströme eingestellt.

 

Zähldaten aus dem Jahr 2005 werden für die jetzige Bewertung der Situation verwendet:

Anlage 1 gibt einen Überblick über die Belastungssituation in der Zeit von 07:00 – 19:00 Uhr.  In den Anlagen 2 und 3 wurden die Verkehrsdaten für die Morgenspitze (7:30 – 8:30 Uhr) und Nachmittagsspitze (16:00 – 17:00) in einer Systemskizze dargestellt.

 

Um zufällige Belastungsschwankungen innerhalb der Spitzenstunden zu berücksichtigen und um sicherzustellen, dass sich der jeweilige Reststau in zumutbaren Grenzen hält, werden die Belastungszahlen mit einem Sicherheitsfaktor von 1,2 multipliziert (Anlage 4 und 5). Auch aufgrund der zwischenzeitlich stattgefundenen Besiedlung des Neubaugebietes Kornelimünster-West ist diese Hochrechnung sinnvoll.

 

Bei Einführung der  „Rund-um-Grün“-Schaltung für Fußgänger würden die Freigabezeiten für den Kfz-Verkehr reduziert werden müssen. Bei der heutigen Umlaufzeit (die Zeit, in der jeder Verkehrsteilnehmer einmal Grün erhält)  von 75 Sekunden in der Morgenspitze würde dies bedeuten, dass die Hauptströme auf dem Napoleonsberg nicht in einem Umlauf abgewickelt werden können, sich die Rückstausituation, insbesondere des Linksabbiegers in den Steinkaulplatz erhöht. Um die zusätzliche Fußgängerphase zu ermöglichen und die Qualität der Kfz-Verkehrsabwicklung an diesem Knoten zu erhalten, wäre es notwendig, die Umlaufzeiten auf 90 Sekunden auszudehnen. 

 

Dadurch werden für alle Verkehrsteilnehmer die Wartezeiten erhöht. Die Wartezeit für Fußgänger zum Beispiel erhöht sich von 60 Sekunden auf 75 Sekunden.

Fachliche Erfahrungen zeigen, dass diese Wartezeiten besonders von Fußgängern als unkomfortabel empfunden werden. Insbesondere wenn ein haltender Bus erreicht werden soll, ist zu erwarten, dass vermehrt Fußgänger die Fahrbahn bei „Rot“ überqueren.

 

Der Nachteil der längeren Umlaufzeit müsste - zur Wahrung der Verkehrsflusskoordinierung – auch auf die Signalanlage an der Einmündung Napoleonsberg/ Indebrücke übertragen werden, damit eine Koordinierung zwischen den beiden Anlagen aufrecht erhalten bleibt. Dies ist nur möglich, wenn die Umlaufzeiten der benachbarten Anlagen gleich sind.

 Auch an dieser Kreuzung würden sich also die Wartezeiten für alle Verkehrsteilnehmer erhöhen.

 

Die Aseag lehnt die Einführung einer konfliktfreien Fußgängerphase ab, da diese Änderung sich nachteilig auf die Verkehrssituation in der Ortslage  und auf die Pünktlichkeit des Linienbusverkehrs auswirkt. Die Stellungnahme der Aseag ist als Anlage 7 beigefügt.

 

Die Bezirksvertretung Kornelimünster sprach sich in ihrer Sitzung am 18.03.2009 trotz der in der Vorlage erwähnten Nachteile für die Einführung der Fußgängerphase aus.

Sie beschloss, die Signalschaltung an der Kreuzung B 258/Steinkaulplatz zugunsten einer „Rund-um-Grün“-Schaltung für Fußgänger von montags bis samstags von 07:30 Uhr bis 08:15 Uhr sowie in Absprache mit den beiden Schulen auch in den Mittagsstunden zu den Schulschlusszeiten umzuändern.

 

In Abwägung der Vor- und Nachteile einer möglichen „Rund-um-Grün“-Schaltung empfiehlt die Verwaltung, die Signalschaltung an der Einmündung Napoleonsberg/Steinkaulplatz so zu belassen wie zur Zeit.

Um die positiven Möglichkeiten, die eine „Rund-um-Grün“-Schaltung für Fußgänger sicherlich bietet, nicht aus den Augen zu lassen, schlägt die Verwaltung jedoch vor, die Verkehrsmengen nach Abschluss der Bauarbeiten auf der Trierer Straße erneut zu überprüfen.

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Auswirkungen

Finazielle Auswirkung:

Keine

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Anlagen

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