Kenntnisnahme - A 61/0097/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Haaren nimmt den Sachstandsbericht zur Kenntnis und em-pfiehlt dem Verkehrsauschuss, die Verwaltung mit der Planung einer Mittelinsel in der Verlautenheidener Straße (zwischen Blumenstraße und Großheidstraße) zu beauftragen.

 

 

Der Verkehrsausschuss nimmt den Sachstandsbericht zur Kenntnis und beschließt, die Verwaltung mit der Planung einer Mittelinsel in der Verlautenheidener Straße (zwischen Blumenstraße und Großheidstraße) zu beauftragen.

 

 

 

 

 

 

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Anlass

Am 18.11.2004 und 15.12.2004 hat sich die Bezirksvertretung Aachen-Haaren mit der Verkehrssituation in der Verlautenheidener Straße auf Grund folgender Anträge beschäftigt:

a)   Antrag der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Aachen-Haaren vom 03.11.2004 auf Errichtung       eines signalgestützten Überweges sowie

b)       der Antrag der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Aachen-Haaren vom 17.11.2004 zur Schulwegsicherung Verlautenheide – Einmündung Kalkbergstraße/Waldstraße/Verlautenheidener Straße.

Die Verwaltung wurde beauftragt, „aufgrund des hohen Gefährdungspotentials kurzfristig geeignete  Maßnahmen zu ergreifen, die Geschwindigkeit in der Ortslage Verlautenheide zu reduzieren und mit dem Landesbetrieb Verbindung aufzunehmen, um die seinerzeit geforderte Signalanlage nun mehr zu errichten.“

Anlass waren zwei Unfälle mit Kindern, die bei ihrem Versuch, die Verlautenheidener Straße zu überqueren, angefahren und verletzt wurden.

Am 02.12.2004 ging

c)   ein Bürgerantrag von Frau Maria Poquett zum selben Thema bei der Stadt ein, in dem um Prüfung

·         einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h und

·         der Einrichtung einer Ampel

gebeten wird.

 

Da alle Anträge die Verkehrssituation und Schulwegsicherheit  in der Verlautenheidener Straße zwischen Einmündung Kelmesbergweg (Ortsausgang) und Einmündung Kalkbergstraße (Ortsmitte) problematisieren, werden sie hier gemeinsam behandelt.

 

Sachstand

Die Verkehrssicherheit an der Verlautenheidener Straße ist  seit langem Thema besorgter Eltern, Schulpflegschaften und Mitgliedern der Sozialraumkonferenz, dass insbesondere Schulkinder die Verlautenheidener Straße regelmäßig überqueren müssten. Die Bürger haben sich in der Vergangenheit  auch telefonisch an die Bezirkspolizei sowie das Bezirksamt mit der Bitte gewandt, die Situation für die Fußgänger zu verbessern.

 

In der Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Haaren vom 18.11.2004 wurden von der Verwaltung weitere Arbeitsschritte vorgestellt, deren Ergebnisse nachfolgend beschrieben sind:

 

·         Durchführung von Fußgängerzählungen

·         Auswertung aller Unfallberichte der Polizei aus dem Jahre 2004 (zwischen Endstraße und dem Ortsausgang)

·         Beobachtung der Geschwindigkeiten

·         Wiederaufnahme der Verhandlungen mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW zum Bau der Lichtsignalanlage Kelmesbergweg / Verlautenheidener Straße

 

 

Ergebnisse

Am 18.01 2005 wurden in der Zeit von 7.00 – 19.00 Uhr Fußgängerzählungen sowie eine Kfz-Zählung durchgeführt.

 

Fußgängerzählungen

Zwischen Kalkbergstraße und Kelmesbergweg überquerten 274 Fußgänger die Verlautenheidener Straße. Es wurden in sechs Bereichen, in denen Straßen und Wege auf die Verlautenheidener Straße einmünden, alle querenden Fußgänger gezählt (siehe Plan Fußgängerverkehr). In der nachstehenden Tabelle sind die Tageswerte sowie die jeweiligen Spitzenstunden des Fußgängerverkehrs  aufgelistet:

 

 

Untersuchungsbereich

Querende Fußgänger (7.00 – 19.00 Uhr)

Querende Fußgänger

(jeweilige Spitzenstunde)

I

Kalkbergstraße

 

18

6 (17.00-18.00 Uhr)

II

östlich der Kalkbergstraße

 

24

          11 (12.00-13.00 Uhr)

III

zw. Hs. Nr. 131 und Hs. Nr. 141 (Blumenstraße)

55

          10 (10.00-11.00 Uhr)

IV

Zw. Hs. Nr. 149b und Hs. Nr. 171f (Großheidstraße)

16

3 (10.30-11.30 Uhr)

V

Querungshilfe (Bushaltestelle)

               136

         33 (7.00-8.00 Uhr)

VI

Einmündung Kelmesbergweg

 

25

         10 (12.30-13.30 Uhr)

 

 

Ein Querungsbedürfnis liegt zwar im gesamten Bereich vor, doch wird die Mittelinsel an der Bushaltestelle „Quinx“ am stärksten frequentiert, die ein gutes Angebot zum Überqueren darstellt. Östlich der Kalkbergstraße, östlich der Blumenstraße sowie an der Einmündung Kelmesbergweg gingen maximal ca.10 Fußgänger in der Spitzenstunde über die Verlautenheidener Straße. Etwas weniger Fußgänger überquerten die Verlautenheidener Straße im Bereich der Großheidstraße und direkt an der Kalkbergstraße.

 

Kfz-Zählungen

Im gleichen Untersuchungszeitraum (7.00 – 19.00 Uhr) befuhren in Höhe  der „Haltestelle Quinx“ 11.000 Fahrzeuge die Verlautenheidener Straße, davon ca. 1300 in der nachmittäglichen Spitzenstunde (16.00-17.00 Uhr).

 

Unfallauswertung

Es ereigneten sich im Jahr 2004 auf der Verlautenheidener Straße zwischen der Einmündung Endstraße und der Heckstraße insgesamt 28 Unfälle (siehe Plan - Unfälle 2004). Davon wurden bei 10 Unfällen Personen verletzt. Bei den restlichen Unfällen entstand Sachschaden; hierbei handelte es sich vorwiegend um Auffahr – oder Abbiegeunfälle.

 

 

 

 

Zwei Unfallarten mit Personenschaden, die häufiger auftraten, wurden näher betrachtet: Unfälle beim Überqueren der Fahrbahn und Unfälle beim Linksabbiegen aus der Kalkbergstraße.

·         Im März wurde eine Schülerin, als sie die außerorts liegende Bushaltestelle „Forsthaus“ verließ, angefahren. Im April, Oktober und Dezember 2004 wurden in Höhe der Haus. Nrn. 149, 171 und 187 Schulkinder beim Überqueren von Motorrädern bzw. einem Pkw erfasst. Im ersten Fall war das Kind in Begleitung von zwei Erwachsenen; es versuchte von der Mittellinie aus, die Fahrbahn zu queren, während die Erwachsenen stehen blieben. Im zweiten und dritten Fall handelte es sich bedauerlicherweise um dasselbe Kind, das zwischen parkenden Fahrzeugen auf die Fahrbahn ging und zu spät gesehen wurde.

·         Im März, Juli und September kam es zu Zusammenstößen zwischen nach links aus der Kalkbergstraße in die Verlautenheidener Straße abbiegenden Fahrzeugen und Fahrzeugen in Richtung Stolberg. Hierbei wurden von den Beteiligten die schlechten Sichtverhältnisse in der Kurve der Verlautenheidener Straße erwähnt.

 

 

Empfehlung

Die Verwaltung hat in enger Zusammenarbeit mit der Polizei die Anregungen der Antragsteller geprüft. Die o.a. Untersuchungsergebnisse bestätigen die ersten Eindrücke, dass folgende Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit möglich sind:

 

1.       Querungsstelle

Die vorhandenen Angebote zum Überqueren der stark befahren Verlautenheidener Straße reichen zur Zeit nicht aus, um den Querungsbedarf der Bewohner beidseitig der Verlautenheidener Straße abzudecken, da zwischen der Querungshilfe an der Haltestelle „Quinx“ und der Lichtsignalanlage Endstraße ca. 700 m liegen. Allerdings zeigt die Untersuchung auch, dass nicht in allen Bereichen das Fußgängeraufkommen so hoch ist, dass die Einrichtung von zusätzlichen Querungshilfen rechtfertigt.

Die Verwaltung schlägt deshalb in Abstimmung mit der Polizei Aachen vor, eine Mittelinsel zwischen Einmündung Blumenstraße und Großheidstraße einzurichten. Diese Stelle liegt etwa mittig zwischen den bestehenden Querungshilfen und soll die Querungsbefürfnisse in diesem Bereich bündeln. Zur Zeit wird ein genauer Bestandsplan angefertigt, um die optimale Lage der Querungshilfe festzulegen.

 

2.Kreuzung Kalkbergstraße/Verlautenheidener Straße/Waldstraße/Quinxer Straße

·         Für die Kreuzung Kalkbergstraße/Verlautenheidener Straße/Waldstraße/Quinxer Straße sollen grundsätzlich neue Konzepte zur besseren Abwicklung des Kfz-Verkehrs sowie des Fußgängerverkehrs erarbeitet und überprüft werden. Dabei sollen ältere Überlegungen (Kreisverkehr, Lichtsinalanlage) berücksichtigt werden.

·         Nach einem Ortstermin im Januar 2005 mit der Polizei, dem Bezirksamt, der Schulleiterin der Grundschule Verlautenheide sowie einer Elternvertreterin wurde von der Straßenverkehrsbehörde hier folgendes angeordnet: Um die Schulwegsituation der Kinder (außerhalb der Zeiten des Verkehrshelfers) kurzfristig zu verbessern, werden Schutzgitter aus Absperrschranken am Gehwegrand in der Kurve Verlautenheidener Straße/Kalkbergstraße als Verkehrsversuch aufgestellt. Dies soll verhindern, dass die Kinder diagonal zum Gehweg Waldstraße queren. Der Versuch geht zunächst bis Ostern; danach wird entschieden, ob die Absperrschranken langfristig durch einen Handlauf zu ersetzen sind.

 

3.Geschwindigkeiten

Die Auswertung der Unfälle sowie Beobachtungen der Polizei vor Ort haben ergeben, dass die Ursachen für die Unfälle nicht im erhöhten Geschwindigkeitsniveau liegen. Es wurden deshalb keine zusätzlichen Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. Viele Unfälle mit Sachschaden entlang der Verlautenheidener Straße waren Auffahrunfälle: Dadurch, dass der Verkehr sich plötzlich – u.a. aufgrund von Ein-und Ausparkvorgängen - verlangsamte, fuhren diverse Fahrzeuge wegen Unachtsamkeit auf das vordere Fahrzeug. Lediglich im Bereich der Ortseinfahrt (Kelmesbergweg), fahren lt. Polizei einige Fahrzeuge -aus Richtung Stolberg kommend- zu schnell.

 

4.   Lichtsignalanlage Kelmesbergweg

Die Verhandlungen mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW  werden aufgenommen.

 

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

Zurzeit nicht absehbar. Mittel für Querungshilfen stehen in Abhängigkeit von der Rechtskraft des Haushaltes und der Korridorverhandlungen bei der Haushaltstelle 9.6300.95020 „Schulwegsicherung 2005-2008“ zur Verfügung. Voraussetzung ist die Aufnahme der Querungshilfe in die Prioritätenliste.

 

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Anlagen

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