Kenntnisnahme - FB 36/0006/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung nimmt die Forstwirtschaftspläne für das Forstwirtschaftsjahr 2010 für den Aachener Wald zustimmend zur Kenntnis.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Im Einrichtungszeitraum 2003-2013 sind im siebten Jahr die Maßnahmen für die Bewirtschaftung des Aachener Waldes zu planen.

 

a) Holzeinschlag

*) Alh = andere Laubbäume mit hoher Umtriebszeit (Esche, Bergahorn, Kirsche)

 Aln = andere Laubbäume mit niedriger Umtriebszeit (Roteiche, Birke, Roterle, Eberesche, Robinie, Rosskastanie)

 

Im Hiebssatz eines Forstbetriebes findet die Planung der Holznutzung ihren zahlenmäßigen Ausdruck. Der Hiebssatz wird so bemessen, dass die Ertragskraft des Waldes sowie die Nachhaltigkeit der Waldfunktionen erhalten bleiben.

Aus dieser Planung geht hervor, dass im Stadtwald jährlich 8.563 fm dauerhaft genutzt werden können (Zeile 1). Der abgeglichene Hiebssatz summiert die im Laufe der Jahre eingetretenen Abweichungen zum Ursprungsplan auf und stellt dar, was im Folgejahr genutzt werden müsste, um den Betrieb wieder auf das ursprüngliche Planungsniveau zurück zu führen (Zeile 2). Dies ist aufgrund von Markgegebenheiten, waldbaulichen Notwendigkeiten und nicht beeinflussbaren Faktoren (Insekten, Sturm, Metallsplitter bei Buche und Eiche usw.) jedoch nicht immer realisierbar.

 

Im Forstwirtschaftsjahr 2010 könnte der Forstbetrieb über 10.000 fm einschlagen, geplant sind jedoch lediglich 2.406 fm. Hintergrund ist die nach wie vor schlechte Absatzlage für Laubschnitthölzer, die auf fast allen Märkten auf niedrigem Niveau stagniert. Der Export von sägefähigem Buchenstammholz ging beispielsweise im ersten Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahr um rund 50 % zurück, bei sägefähigem Eichenstammholz sanken die deutschen Exporte um 32 %. Dies blieb nicht ohne Folgen für die Nachfrage nach Laubstammholz. Nur Energieholz ist derzeit problemlos abzusetzen; die Preise tendieren leicht nach oben.

Nadelholzeinschläge (insbesondere Fichte) wurden für das kommende Forstwirtschaftsjahr trotz steigender Nachfrage für Fichtenrundholz noch zurückhaltend geplant. Die Holzvorräte sind durch verschiedene Kalamitätsereignisse (Sturm, Käfer) in den vergangenen Jahren gesunken. Der Holzeinschlag bei Fichte und Douglasie wird daher in den jungen bis mittelalten Beständen aus Pflegegründen fortgesetzt; hochwertiges Fichtenstammholz wird das Gemeindeforstamt erst wieder bei weiter anziehenden Preisen einschlagen.

 

b) Kulturen, Wege, Erholung

Kulturbegründung

Im kommenden Forstwirtschaftsjahr ist die Pflanzung von 6000 Buchen geplant. Der überwiegende Teil der Planzungen sind so genannte Voranbauten. Als Voranbau bezeichnet man die künstliche Einbringung von Schlusswaldbaumarten in einen Altbestand, in dem diese Baumarten nicht vorkommen und somit auch nicht natürlich zu verjüngen sind. Ziel des Voranbaus ist es, aktiv einen Baumartenwechsel herbeizuführen. Des Weiteren werden kleinere Kahlflächen (Sturm, Borkenkäfer) aufgeforstet, auf denen sich keine Naturverjüngung eingestellt hat.

 

Kulturpflege

Diese Arbeiten fallen überwiegend in den Sommermonaten (zweites und drittes Quartal) an. In der Kulturpflege werden bei Bedarf junge Bestände gegen starke Konkurrenzvegetation wie Brombeere und Adlerfarn frei geschnitten. Insbesondere auf Freiflächen und in sehr lichten Beständen besteht die Gefahr, dass sich diese Konkurrenz gegenüber den gepflanzten Bäumen durchsetzt und den Erfolg der Pflanzung gefährdet.

Aufgrund der zahlreichen Freiflächen (Borkenkäferbefall: 2006, Sturmeinwirkung Kyrill/Emma: 2007/2008) ist ein einmaliger Freischnitt auf rund 28ha erforderlich, ggf. ein zweiter Freischnitt auf 7 ha.

 

Jungwuchspflege

Im Rahmen der Jungwuchspflege werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Dicht aufwachsende

       Naturverjüngungen werden bereits in der Jugend vereinzelt und es werden bis zum

       Stangenholzalter die angestrebten Baumarten nach Zusammensetzung und Qualität ausgewählt.

Im Aachener Wald werden diese Maßnahmen auf ca. 20 ha durchgeführt.

 

Wegebau/Wegeunterhaltung

Die Unterhaltungsarbeiten an den überwiegend sand-wassergebundenen Wegen sollen - wie in der Vergangenheit - regelmäßig fortgeführt werden. Eine konsequente Instandhaltung der Wege durch betriebseigene Geräte zur Profilierung der Wege und durch den Einsatz von Grabenfräsen (Vergabe an Fremdfirmen) stellt die rasche Wasserableitung vom Wegekörper und den notwendigen Abfluss der Niederschläge aus dem Graben sicher. So können dauerhafte Schäden und teure Instandsetzungsmaßnahmen verhindert werden.

 

c) Fremdaufträge

       Rückekosten: Das in Eigenregie aufgearbeitete Holz (v.a. Laubholz) muss durch Unternehmer bis an die LKW-befahrbaren Wege geliefert werden. Für diese Arbeiten werden Kosten in Höhe von 30.000 Euro kalkuliert.

       Verkehrssicherungsmaßnahmen: 20.000 Euro

       Ankauf von Pflanzen: 6250 Pflanzen für rund 3.200 Euro (Pflanzung in Eigenregie)

       Verbiss- und Fegeschutzmittel.: ca. keine

       Unterhaltungsarbeiten an Wegen, Gräben und Böschungen (Grabenfräse, Erhaltung des Lichtraumprofils, Wegebaumaterial): ca. 2.000 Euro

 

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

Ca. 55.000 € durch Vergabe von Fremdaufträgen

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