Kenntnisnahme - FB 36/0005/WP16
Grunddaten
- Betreff:
-
Forstwirtschaftsplan 2010
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 36 - Fachbereich Klima und Umwelt
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster / Walheim
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Kenntnisnahme
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09.12.2009
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Im Einrichtungszeitraum 2003-2013 sind im siebten Jahr die Maßnahmen für die Bewirtschaftung des Münsterwaldes zu planen.
a) Holzeinschlag
*) Alh = andere Laubbäume mit hoher Umtriebszeit (Esche, Bergahorn, Kirsche)
Aln = andere Laubbäume mit niedriger Umtriebszeit (Roteiche, Birke, Roterle, Eberesche, Robinie, Rosskastanie)
Im Hiebssatz eines Forstbetriebes findet die Planung der Holznutzung ihren zahlenmäßigen Ausdruck. Der Hiebssatz wird so bemessen, dass die Ertragskraft des Waldes sowie die Nachhaltigkeit der Waldfunktionen erhalten bleiben.
Aus dieser Planung geht hervor, dass im Aachener Wald jährlich 4.914 fm dauerhaft genutzt werden können (Zeile 1). Der abgeglichene Hiebssatz summiert die im Laufe der Jahre eingetretenen Abweichungen zum Ursprungsplan auf und stellt dar, was im Folgejahr genutzt werden müsste, um den Betrieb wieder auf das ursprüngliche Planungsniveau zurück zu führen (Zeile 2). Dies ist aufgrund von Markgegebenheiten, waldbaulichen Notwendigkeiten und nicht beeinflussbaren Faktoren (Insekten, Sturm, Metallsplitter bei Buche und Eiche usw.) jedoch nicht immer realisierbar.
Im Forstwirtschaftsjahr 2010 könnte der Forstbetrieb lediglich noch 856 fm einschlagen. Grund hierfür sind die Sturmwürfe im Jahr 2007 (Kyrill), die zu einer massiven Reduktion der Holzvorräte bei der Hauptbaumart Fichte geführt haben. Wie im Forstwirtschaftsjahr 2009 wird das Gemeindeforstamt auch 2010 trotz leicht steigender Nachfrage für Fichtenlangholz die hochwertigen Sortimente nur verhalten einschlagen und den Schwerpunkt der Holzerntemaßnahmen auf den Einschlag der pflegebedürftigen jungen und mittelalten Fichtenbestände legen.
Die Durchforstung der Kiefer – insbesondere in Mischbeständen mit Laubholz – ist aus waldbaulichen Gründen dringend erforderlich. Ziel der Einschläge ist es zum einen, die Kronen von eingemischten Eichen und Buchen frei zu stellen und zum anderen, die qualitativ guten Kiefern durch die Entnahme geringwertiger Kiefer zu begünstigen.
Aufgrund der schlechten Holzmarktlage für Laubstammholz werden überwiegend Pflegeeingriffe in mittelalten Buchen- und Eichenbeständen durchgeführt. Dabei fällt ausschließlich Brennholz an. Die Absatzmöglichkeiten für Brennholz sind derzeit gut bis sehr gut.
b) Kulturen, Wege, Erholung
Kulturbegründung
Für das kommende Forstwirtschaftsjahr sind keine Pflanzungen vorgesehen. Die Wiederaufforstungen und Nachbesserungen auf den Windwurfflächen (Kyrill) sind abgeschlossen, mit gutem Pflanzerfolg. Größere Freiflächen sind seither nicht entstanden.
Kulturpflege
Diese Arbeiten fallen überwiegend in den Sommermonaten (zweites und drittes Quartal) an. In der Kulturpflege werden bei Bedarf junge Bestände gegen starke Konkurrenzvegetation wie Brombeere und Adlerfarn frei geschnitten. Insbesondere auf Freiflächen und in sehr lichten Beständen besteht die Gefahr, dass sich diese Konkurrenz gegenüber den gepflanzten Bäumen durchsetzt und den Erfolg der Pflanzung gefährdet. Geplant ist ein einmaliger Freischnitt auf rund 2,5 ha.
Jungwuchspflege
Im Rahmen der Jungwuchspflege werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Im kommenden Jahr werden die stammzahlreichen Fichtennaturverjüngung auf einer Fläche von rund 10 ha ausgedünnt. Hierdurch erhalten die verbleibenden Fichten einen größeren Standraum; Wurzeln und Kronen können sich anschließend besser entwickeln.
Waldschutz
Vor dem Hintergrund der verhältnismäßig hohen Wilddichte sowie der schlechten naturräumlichen Ausstattung mit Äsungsmöglichkeiten (Fichtendominanz) im Münsterwald müssen Aufforstungen und Naturverjüngungen gegen Wildverbiss geschützt werden. Geplant ist die Ausbringung von Verbiss-/Fegeschutzmitteln auf rund 18 ha.
Wegebau/Wegeunterhaltung
Die Unterhaltungsarbeiten an den überwiegend sand-wassergebundenen Wegen sollen - wie in der Vergangenheit - regelmäßig fortgeführt werden. Eine konsequente Instandhaltung der Wege stellt die rasche Wasserableitung vom Wegekörper und den notwendigen Abfluss der Niederschläge aus dem Graben sicher. So können dauerhafte Schäden und teure Instandsetzungsmaßnahmen verhindert werden. Im vergangenen Jahr wurden Teile der Gräben durch eine so genannte Grabenfräse instand gesetzt, so dass im kommenden Jahr kein weiterer Einsatz notwendig erscheint.
c) Fremdaufträge
Rückekosten: Das in Eigenregie aufgearbeitete Stammholz muss durch Unternehmer bis an die LKW-befahrbaren Wege geliefert werden. Für diese Arbeiten werden Kosten in Höhe von 15.000 Euro kalkuliert.
Verkehrssicherungsmaßnahmen: 7.000 Euro
Ankauf von Pflanzen: keine
Verbiss- und Fegeschutzmittel: ca. 5.000 Euro
Unterhaltungsarbeiten an Wegen, Gräben und Böschungen (Grabenfräse, Erhaltung des Lichtraumprofils, Wegebaumaterial): keine