Entscheidungsvorlage - FB 61/0068/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt den Bericht der Verwaltung zum Sachstand der „Freiraumgestaltung Weltkulturerbe Pfalzbezirk“ zur Kenntnis und empfiehlt dem Planungsausschuss die Verwaltung zu beauftragen, auf Grundlage der vorgestellten Arbeitsschritte das Projekt weiter zu bearbeiten.

 

Der Planungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zum Sachstand der „Freiraumgestaltung Weltkulturerbe Pfalzbezirk“ zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, auf Grundlage der vorgestellten Arbeitsschritte das Projekt weiter zu bearbeiten.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

1.       Stand des Verfahrens

Mit Ratsbeschluss vom 25.3.2009 wurde die Verbesserung der Freiraumgestaltung für den ehemaligen Pfalzbezirk als Teil des Förderprogramms Weltkulturerbe aufgenommen. Es handelt sich dabei um eine Maßnahme im Rahmen des Konjunkturpakets I, die in den Jahren 2010 bis 2013 durchgeführt werden soll. Mit Schreiben vom 18.6.2009 erhielt die Stadt die Förderzusage, in der die Aufforderung enthalten war, einen Wettbewerb für die Freiraumgestaltung durchzuführen. Auf Grund des engen Zeitplans wurde ein Wettbewerb in Form einer Mehrfachbeauftragung von 6 geeigneten Büros vorgenommen. Unter den 5 abgegebenen Arbeiten fiel die Entscheidung des Preisgerichts am 4.9.2009 auf den Vorschlag von Fritschi Stahl Baum, Düsseldorf (FSB). Das Konzept (siehe Punkt 2 und Anlage 1) ist damit die Grundlage für die Entwurfsplanung, die im ersten Quartal 2010 erarbeitet werden soll. In einem interfraktionellen Gespräch am 14.9.2009 wurde der Politik von den Wettbewerbsergebnissen berichtet und der Entwurf von FSB vorgestellt.

 

Auf Grund der Komplexität der Aufgabe bzgl. des Finanz- und Zeitrahmens aber auch der  Koordination mit den parallelen Baustellen Dominformation und Centre Charlemagne und den besonderen Anforderungen im innerstädtischen Zusammenhang wurde ein externer Projektsteuerer gesucht. Die Verträge mit dem Projektsteuerer und dem Entwurfsplaner sollen im Januar 2010 geschlossen werden.

 

Mit dem Zuwendungsbescheid vom 24.11.2009 sind nun auch die Mittel für die Maßnahme abrufbar.

Am 26.11.2009 stellte Herr Baum das Konzept zur Gestaltung des ehemaligen Pfalzbezirks im Architektenbeirat vor. Dieser begrüßte den stadträumlich gedachten Gestaltungsansatz. Anregungen bezüglich der Straßenraumbegrünung und des Kräutergärtchens Karls des Großen werden im weiteren Entwurfsprozess geprüft werden.

 

Weitere interne und externe Abstimmungsgespräche sind aufgenommen worden, um besonders schwierige Punkte möglichst frühzeitig zu klären. Weitere Gespräche sind in Planung, um die Einbindung möglichst aller Interessen zu gewährleisten.

Die großen Baumaßnahmen sind für die Jahre 2011 und 2012 vorgesehen. Kleinere Maßnahmen sollten nach Möglichkeit bereits im Jahr 2010 umgesetzt werden.

 

 

2.       Entwurf von Fritschi Stahl Baum

 

Das Entwurfskonzept von Fritschi Stahl Baum zeichnet sich durch einen stadträumlichen Ansatz aus, der über die Grenzen des engeren Aufgabengebiets hinaus denkt. Das Ergebnis ist als ein Gestaltungsansatz für den historischen Kern Aachens zu sehen, der Richtschnur für weitere Maßnahmen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sein kann.

Im Rahmen des Konjunkturpakets werden Maßnahmen im Bereich Katschhof, Ritter-Chorus-Straße und Johannes-Paul-II.-Straße sowie kleinere Maßnahmen auf dem Domhof und Fischmarkt. (vgl. Anlage 2) umgesetzt.

 

Der Entwurf verfolgt drei Hauptthemen, um den Ort als „Ganzes“ spürbar zu machen:

?         Raumfolge

Die schon heute erlebbare und charakteristische Folge von belebten und eher ruhigen kontemplativen Räumen im Bereich des ehemaligen Pfalzbezirks (Münsterplatz, Domhof, Fischmarkt, Katschhof, Markt…) soll gestärkt werden. Dazu gehört eine Klärung der Situation insbesondere im Bereich der Ritter-Chorus-Straße und Johannes-Paul-II.-Straße. Durch die Betrachtung der historischen Raumfolgen kommt FSB zu einem gestalterischen Ansatz, der einerseits Plätze mit Aufenthaltsqualität schafft und andererseits, den Zusammenhang der ehemaligen Pfalzanlage spüren lässt.

?         Material

Durch eine Vereinheitlichung des Bodenmaterials soll die heterogene Bebauung zusammen gehalten werden. Die auf dem Münsterplatz verlegten Grauwacke-Platinen werden als in allen Bereichen des Pfalzbezirks zu verwendendes Material vorgeschlagen.

?         Erzählung

Neben Führern wie dem Aixplorer sollen „erzählende Spuren“ auch im öffentlichen Raum gelegt werden, indem Orte des Pfalzbezirks mit Themen verknüpft werden, die in der karolingischen Zeit ihren Ursprung hatten und von initialer Bedeutung für die heutige Zeit waren.

 

 

3.       Zeitliches Vorgehen

 

Die Baumaßnahmen müssen im Jahr 2013 abgeschlossen sein. Im Zuwendungsbescheid festgelegte Jahrestranchen gehen von einer Verausgabung der Mittel ab dem Jahr 2010 aus.

 

Im Januar 2010 werden die für die Entwurfsplanung notwendigen Vermessungsarbeiten durchgeführt, so dass im Februar/ März mit der Fertigstellung der Entwurfsplanung gerechnet wird und ein Baubeschluss durch den Planungsausschuss erfolgen kann. Die sich dann anschließenden Schritte (Ausführungsplanung, Ausschreibung und Vergabe) machen größere Umsetzungsmaßnahmen im Jahr 2010 allerdings unmöglich, da in der zweiten Jahreshälfte auf Grund der Veranstaltungen auf dem Katschhof (Domspringen, Septemberspecial, Weihnachtsmarkt u.a.) keine großen Zeitfenster für den Bau zur Verfügung stehen. Zudem erschwert die Baustelle des Centre Charlemagne (geplanter Baubeginn: Januar 2010, Bauzeit: 2 Jahre) die Situation.

 

Für das Jahr 2010 sind daher nur kleinere Maßnahmen im öffentlichen Raum möglich. Vorgesehen sind bisher der Bereich „Spolienhof“, das Archäologische Fenster und die Aufwertung der barrierefreien öffentlichen Toilettenanlage im Standesamt (s. Anlage 3).

Im Jahr 2011 sollen dann die größeren Maßnahmen am Katschhof umgesetzt werden. Der Anschluss mit der Freiraumgestaltung an das Centre Charlemagne wird Ende 2011/ Anfang 2012 erfolgen können. Im Jahr 2012 ist dann der Umbau der Ritter-Chorus-Straße und der Johannes-Paul-II.-Straße vorgesehen.

 

4.       Finanzen

 

Insgesamt stehen für die Maßnahmen im Freiraum im Rahmen des Konjunkturpakets I 2,6 Mio. Euro zur Verfügung. Neben Planungskosten sind in diesem Budget jeweils 60.000 Euro für Projektsteuerung und Archäologie veranschlagt. Der kommunale Anteil beträgt ein Drittel der Gesamtmaßnahme, d.h. insgesamt 870.000 Euro. Diese Summe wird sich auf die Jahre 2010 bis 2013 verteilen.

Im Haushaltsentwurf sind entsprechende Mittel vorgesehen:

2010: 430.000 Euro (VE 500.000 Euro)

2011: 920.000 Euro (VE 500.000 Euro)

2012: 1.170.000 Euro

2013: 80.000 Euro

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

siehe Punkt. 4 der Erläuterungen

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Anlagen

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