Entscheidungsvorlage - FB 51/0005/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis und empfiehlt dem Rat der Stadt Aachen, das Projektes „PiA“ als Pilotprojekt in den Lebensräumen Haaren, Verlautenheide und dem Stadterneuerungsgebiet Aachen Nord zu realisieren.

 

Der Rat der Stadt Aachen nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis und beschließt auf Empfehlung des Kinder- und Jugendausschusses, vorbehaltlich der Bereitstellung der Mittel in den Haushalt und der Rechtskraft des Haushalts das Projektes „PiA“ als Pilotprojekt in den Lebensräumen Haaren, Verlautenheide und dem Stadterneuerungsgebiet Aachen Nord zu realisieren.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, in einem nächsten Schritt das Projekt Positives Aufwachsen in Aachen „PiA“ für den Elementarbereich weiterzuentwickeln. Der Ratsantrag der CDU Fraktion vom 19.05.2008 sowie der Bürgerantrag vom 30.04.2007 sind damit erledigt.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Der KJA und der Schulausschuss haben sich in ihrer gemeinsamen Sitzung am 10.03.2009 mit dem ersten Baustein des Projektes Positives Aufwachsen in Aachen „PiA“ befasst. Da zum damaligen Zeitpunkt im Haushalt 2009 keine Mittel für das Projekt eingestellt waren, haben die Ausschüsse darum gebeten, das Konzept in ihrer nächsten gemeinsamen Sitzung vorgestellt zu bekommen. Das erfolgte in der Sitzung am 22.9.09. Der Tagesordnungspunkt wurde jedoch aufgrund von Beratungsbedarf nicht behandelt. Die Vorlage zu diesem Tagesordnungspunkt ist der jetzigen Vorlage als Information beigefügt. Frau Wilms -CDU-Fraktion- hat darum gebeten, den Tagesordnungspunkt in der konstituierenden Sitzung am 12.01.2010 zu behandeln.

Das in der Vorlage vom 22.9.09 erläuterte Konzept soll nun zunächst in einem Sozialraum umgesetzt werden, um Erfahrungen zu sammeln. Ziel ist die Umsetzung des Konzeptes in der Gesamtstadt, ggf. in Kooperation mit „Lernen vor Ort“ in der Städteregion.

Pilotphase

1.       Grundidee von Pia

Neue Zugänge und Übergänge zu Vorhandenem zu entwickeln, Unterstützungs-, Fördermöglichkeiten und Bildungsangebote für Eltern vorzuhalten sowie „weiße Flecken“ in der Angebotspalette zu füllen, das ist die Idee des Projektes „Positives Aufwachsen in Aachen - PiA“. Es versteht sich in diesem Sinne als Präventionskonzept, damit alle Kinder in Aachen gute Entwicklungs- und Lebensbedingungen und zwar von Anfang an, erhalten. Das Gesamtprojekt nimmt die Lebensphasen in den Blick. Weitere Phasen sind der Elementar-, Primarbereich und der Sekundarstufe I und II / Berufsausbildung. .Für diese weiteren Lebensphasen müssen die Konzepte noch entwickelt werden. Die Verwaltung schlägt hier vor als nächstes ein Konzept für den Elementarbereich zu erarbeiten.

Nun liegt das Konzept für die 1. Lebensphase, im Weiteren auch ersten Baustein der Präventionskette genannt, vor. Hier wird das Fundament für gute Startbedingungen, Lebens- und Zukunftschancen der Kinder gelegt.

Der Grundgedanke des ersten Bausteins der Präventionskette ist es somit, früh und vernetzt allen Eltern Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsangebote anzubieten, damit kein Kind „durchs Netz fällt“.

Der erste Bausein der Präventions- oder auch Bildungskette ist ein aufeinander abgestimmtes Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungssystem der frühen Kindheit. Wirksam wird es durch die Vielzahl unterschiedlicher miteinander verzahnter „Puzzleteile“. Die meisten „Puzzleteile“ gibt es bereits, wie z.B. Frühe Hilfen mit dem dazugehörigen Unterstützungsnetzwerk. Andere Teile sind angepasst worden, wie z.B. der Elternbildungskurs PEPP („PiA“ Eltern-Kind-Plus-Programm) oder auch völlig neu entwickelt worden, wie z.B. der Besuchsdienst mit dem Elternbegrüßungspaket. Somit ist dem Anliegen von PiA im ersten Baustein der Präventionskette entsprochen worden, nämlich Zugänge und Übergänge zu erleichtern sowie weiße Flecken in der Angebotspalette zu füllen.

Die Elemente des ersten Bausteins der Präventionskette sind:

?         Frühe Hilfen mit seinem Unterstützungsnetz in der ersten Lebenswoche

?         Besuchsdienst mit einem persönlichem Gespräch, bei Bedarf Vermittlung von Hilfs- und Unterstützungsangebote aus dem Netzwerk von Frühe Hilfen bis zur achten Lebenswoche

?         Elternbegrüßungspakt oder  besser. Elternbegrüßungsgeschenk mit Informationen, Sponsorengeschenken und einem Gutschein für den Elternbildungskurs „PEPP“

?         PEPP – ein Familienbildungsangebot in Form einer Krabbelgruppe, kostenfrei für alle Eltern, das Konzept ist ein gemeinsames mit und von den Familienbildungsanbieter in Aachen entwickelt und soll in den Familienzentren oder Kita´s im Stadtteil angeboten werden

?         Flexible, niedrigschwellige Angebote für Eltern, die durch PEPP nicht erreicht werden, aber dennoch ein frühes Bildungsangebot wünschen und benötigen

?         Serviceangebot für nicht miteinander verheiratete Eltern, im Rahmen des Besuchsdienstes können Leistungen nach §§ 18 und 52 SGB VIII (Beratung und Unterstützung der Mutter, insbesondere bei der Vaterschaftsfeststellung gffl. der Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen des Kindes) in der häuslichen Umgebung erbracht werden

 

2.       Auswahl der Lebensräume

Die Auswahl der Lebensräume für die Erprobungsphase erfolgt nach den Kriterien der Problembelastung und der Repräsentativität für die Gesamtbevölkerung , damit die gemachten Erfahrungen auf die Gesamtstadt übertragen werden können.

Im ersten Schritt wurde auf der Datengrundlage  von den Hilfen zur Erziehung, der Kindeswohlgefährdung, der Belegung im Frauenhaus, des Förderbedarfs bei Einschulung und der Anzahl der  Bedarfsgemeinschaften analysiert, welcher Sozialraum am stärksten belastet ist.

Nicht überraschend stand die Obere und Untere Jülicher Str., das Rehmviertel und Teile des Ostviertels im Fokus. Die Obere Jülicherstr. gehört zum Sozialraum Haaren / Kalkofen. Haaren selbst ist, laut Aussagen des Sozialentwicklungsplans, ein Gebiet  im Übergang zu den Problembereichen. Verlautenheide ist weitgehend ein unproblematischer Stadtbezirk.

Es wird vorgeschlagen, im Sozialraum 8 plus des Gebiets des Programms SMBE Nord das Pilotprojekt zu starten.

 

Anzahl der Geburten zwischen dem

01.10.2008 und dem 30.09.2009

 

 

Lebensräume

Geburten

Haaren

LR 531

61

Verlautenheide

LR 532

44

Untere Jülicher Str.

LR 240

66

Obere Jülicher Str.

LR 250

26

Kaiserplatz / Rehmviertel

LR 312

9

Scheibenstr. / Eifelstr.

LR 322

42

Gesamt

 

248

 

 

3.       Aufgaben in der Pilotphase

In der Pilotphase wird das beigefügte Konzept in den o.g. Lebensräumen umgesetzt und erprobt. Im ersten Schritt müssen die notwendigen Strukturen aufgebaut werden, was personeller  Mehraufwand bedeutet. Diese Aufgaben sollten gebündelt in der Hand des Besuchsdienstes liegen.

Aufgaben sind u.a. im Einzelnen:

?         Aufbau und Durchführung der notwendigen Vernetzung und Kooperation

o        Kooperation mit den Akteuren in den Lebensräumen des ersten Bausteins der Präventionskette z.B. Frühe Hilfen, Guter Start ins Leben, Familienbildungseinrichtungen, Familienzentren, Kinderärzte, Frühförderung, Behindertenverbänden, Kirchengemeinden, Arge, VHS, Initiativen und Kooperationen im Rahmen von Aachen Nord….

o        Kooperationen mit den Beiständen

o        Aufbau des Netzwerkes „niedrigschwellige Angebote“

o        Aufbau der Kooperationsbeziehungen im Rahmen „Lernen vor Ort“, ggf. Transfer in die Städteregion

?         Zusammenstellung der Inhaltes  des Elternbegrüßungspäckchens

?         Aufbau der Qualitätssicherung bezüglich aller Elemente des ersten Bausteins

?         Unterstützung der wissenschaftlichen Begleitung des Pilotprojektes

 

4.       Ausblick

Die besonderen Gesichtspunkte der Armutsprävention und der Inklusion sollte das  Pilotprojekt ebenfalls mit in den Fokus nehmen.

Durch die Kooperation mit der Arge sind z.B. arme Familien so anzusprechen, dass sie die Angebote annehmen können.

Die Geburt eines Kindes ist häufig gerade für die Mütter mit gravierenden Brüchen in der Erwerbsbiografie verbunden. Durch die Zusammenarbeit beispielsweise mit der Bildungsberatung könnten Familien neue –familienkompatible – Erwerbs- und Beschäftigungsperspektiven eröffnet werden. Erwerbstätigkeit ist der wirksamste Schutz gegen Armut.

Der 13. Kinder- und Jugendbericht und die UN Konvention über die Rechte von behinderten Menschen betonen das Recht der Teilhabe von behinderten Menschen in unserer Gesellschaft. Um Eltern von behinderten oder von Behinderung bedrohten Kindern anzusprechen sollten die Angebote im ersten Baustein der Präventionskette integrativ gestaltet sein. Um das zu sichern, ist die Kompetenz von Behinderteneinrichtungen / -beratungsstellen gefragt.

Die externe Evaluation des Pilotprojektes soll zeigen, ob die formulierten Ziele erreicht wurden bzw. erreicht werden können. Die Evaluation soll so aufgebaut sein, dass es als Grundgerüst für die Qualitätssicherung im weiteren Verlauf verwendet werden kann. Die Eltern sind bei der Evaluation in den Mittelpunkt zu stellen: es ist zu fragen,  wie Zufriedenheit sie mit den Angeboten sind und welche neuen Ideen sie haben, die Angebote noch bedarfsgerechter zu gestalten.

Das Pilotprojekt sollte in 18 Monate abgeschlossen sein.

Im Rahmen des Audits familiengerechte Kommune wird dem Rat der Stadt Aachen empfohlen, das Projekt „Positiv Aufwachsen in Aachen – PiA“ für die erste Lebensphase in beschriebener Weise in den o.g. Lebensräumen als Pilot in 2010 umzusetzen.

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

 

Maßnahme:

Pilotprojekt in Haaren und Aachen Nord

–         Umsetzung des ersten Bausteins der Präventionskette –

 

 

 

 

Investitionskosten

 

____0______€

a.

Im Haushalt?

 

 

b.

Maßnahme über 150 T€: Liegt eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vor?

 

 

c.

Wenn bei a. nein: Deckung?

 

 

 

Maßnahme:

 

 

 

d.

Zuschüsse

 

 

 

Folgekosten

 

 

 

Aufwand

 

 

 

 

Personalkosten

 

 

 

Sachkosten

 

 

 

 

Abschreibung

 

 

a.

Im Haushalt?

 

 

b.

Wenn bei a. nein: Deckung?

 

 

 

Maßnahme:

 

 

 

c.

Zuschüsse

 

 

____0______€

Konsumtiv

 

 

 

a.

Im Haushalt?

ja

 

b.

Konsolidierung?

 

 

c.

Personalkosten

 

67.250,00 € €_

d.

Sachkosten

 

 

34.015,00 €

e.

Wenn bei a. nein: Deckung?                                                     

 

 

 

Maßnahme

 

 

 

 

 

 

 

 

f.

Dauer

 

begrenzt

 

g.

Zuschüsse

 

keine

_________

 

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Anlagen

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