Entscheidungsvorlage - E 49/0001/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag Betriebsausschuss Kultur und Planungsausschuss:

Der Betriebsausschuss Kultur / Planungsausschuss nimmt die Vorlage zustimmend zur Kenntnis.

 

 

Beschlussvorschlag:

Der Hauptausschuss nimmt die Konzeptfortschreibung und den Statusbericht zur Route Charlemagne zustimmend zur Kenntnis.

Er beschließt, auf die Stationen St. Paul, Haus Löwenstein und die Installation von Infopoints und -kuben im Straßenraum zu verzichten, sowie die Achse der Wissenschaft in der von der Verwaltung reduzierten Form weiterzuverfolgen und zur Förderung anzumelden.

Er beschließt, den Euregiopark in seiner ursprünglichen Planung nicht weiterzuverfolgen und stattdessen die Archäologische Vitrine als neuen Baustein der Route Charlemagne aufzunehmen und wie vorgeschlagen aus Stadterneuerungsmitteln in 2010 umzusetzen.

Er begrüßt die Bereitschaft des Domkapitels, den Doms, die Domschatzkammer und die künftigen Dominformation eng mit der Route Charlemagne zu verknüpfen und auch durch den Aixplorer zu verbinden.

 

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Erläuterung und Statusbericht zur Route Charlemagne

 

1 Fördersituation des Gesamtprojektes und Konzeptfortschreibung

 

2 Umsetzungstand

 

3 Infostelle und Öffentlichkeitsarbeit

 

4 Stationen

 

5 Aixplorer

 

6 „across the borders“

 

7 Finanzen

 

 

 

 

 

 


1         Fördersituation des Gesamtprojektes  und Konzeptfortschreibung

 

Das Projekt Route Charlemagne folgt in seinen Grundzügen dem 2007 von Maurer United Architects (MUA) erarbeiteten Masterplan. Allerdings ist das Konzept im Zuge der Projektentwicklung sukzessive konkretisiert und weiterentwickelt worden. In einem ersten Schritt rief die Stadtverwaltung für jede Station der Route Charlemagne eine Arbeitsgruppe zur Entwicklung einer ersten Umsetzungsidee ins Leben. Die von den Arbeitsgruppen erstellten Erstideen wurden vom Hauptausschuss der Stadt Aachen am 28. Mai 2008 als Grundlage für die weitere Umsetzung bestätigt. Sie bildeten die Grundlage eines Rahmenkonzepts und einer Kalkulation der Investitions- und Betriebskosten, die der Hauptausschuss in der gleichen Sitzung zustimmend zur Kenntnis nahm. Auf Beschluss des Hauptausschusses reichte die Stadtverwaltung (B 03) am 27. Juni 2008 bei der Bezirksregierung Köln einen Grundantrag zur Städtebauförderung über alle Maßnahmen der Route Charlemagne (mit Ausnahme des Aixplorers, siehe unten) ein. Dieser Grundantrag war die Basis für die Einzelanträge, die für die Stationen Rathaus, Zeitungsmuseum und Haus Löwenstein im gleichen Antragsjahr eingereicht wurden. Von diesen Einzelanträgen wurde der Antrag Rathaus bewilligt sowie der Antrag Zeitungsmuseum anbewilligt. Die Förderanträge für die übrigen Stationen sollten zum 30. Juni 2009 bzw. in den Folgejahren eingereicht werden.

Die Landesregierung traf Anfang 2008 die Grundsatzentscheidung, Projekte der Euregionale 2008 und anderer Regionalen nicht nur  aus dem Städtebauförderprogramm zu fördern, sondern den Zugang zur Förderung aus der „Säule 2“ (Innovation und Tourismus) des EU-Programms EFRE zu ermöglichen. Der Hauptausschuss stimmte daraufhin am 25. März 2009 dem zwischenzeitlich weiterentwickelten Konzept – insbesondere auch zum Centre Charlemagne – im Grundsatz zu und beauftragte die Verwaltung mit der Ausarbeitung der entsprechenden EFRE-Förderanträge. Nachdem der Rat diesen Auftrag am 24. Juni bestätigte, reichte die Verwaltung am 29. Juli 2009 einen auf das EFRE-Programm abgestimmten Grundantrag sowie die Einzelanträge aller noch nicht genehmigten Maßnahmen bei der Bezirksregierung Köln ein. Bei einem Gesamtvolumen von 33.396.334 € betrug die beantragte Förderung 25.090.667 €.

Im Laufe des Jahres 2009 machten  Vertreter des Landes und der Bezirksregierung in Gesprächen mit der Stadt Aachen deutlich, dass die Route Charlemagne in den kommenden Jahren voraussichtlich mit rund 15.000.000 € aus dem EFRE Programm gefördert werden könnte und die weitergehende Förderung nach Prioritätensetzung durch die Stadt aus Städtebaufördermitteln erfolgen müsste. Ein darauf abgestimmter veränderter Förderantrag wurde am 8. Dezember 2009 der Bezirksregierung übersandt. Am 14. Dezember 2009 bewilligte die Bezirksregierung eine Zuwendung von 8.753.005 € zur Durchführung der Maßnahme Centre Charlemagne sowie Öffentlichkeitsarbeit und Marketing. Die zugesagte Restbewilligung für diese Maßnahme in Höhe von 3.247.000 € soll über die Jahre 2010 bis 2013 verteilt werden.

Insgesamt stellt sich die Fördersituation wie folgt dar:

 

 

 

Übersicht bisheriger und geplanter Förderung im Rahmen der Route Charlemagne

 

Teilmaßnahme

Bewilligungsjahr

bisherige Förderung

noch erwartete Förderung

Mittelherkunft

Präsentationsprogramm Across the Borders 2008

2008

215.000 €

 

Städtebauförderung

Umgestaltung Elisengarten

2007

2008

1.198.000 €

788.000 €

 

Städtebauförderung

Rathaus

2008

964.000 €

 

Städtebauförderung

Zeitungsmuseum

2008

2010 - 2012

257.000 €

 

 

2.600.000 €

Städtebauförderung

Centre Charlemagne mit Marketingmaßnahmen

2009

2010 - 2012

8.753.000 €

 

 

3.247.000 €

EFRE und Städtebauförderung

Archäologische Vitrine

2010

 

592.000 €

 

Städtebauförderung

Grashaus

2012 - 2013

 

1.790.000 €

Städtebauförderung

Achse der Wissenschaft

2013

 

838.000 €

Städtebauförderung

Summe

 

12.175.000 €

9.067.000 €

 

 

Zusätzlich wird derzeit durch die RWTH in Zusammenarbeit mit der Stadt Aachen der Förderantrag für die Erweiterung des Aixplorers vorbereitet.                                                                     

Aufgrund der Fördersituation auf Seiten des Landes und der Haushaltssituation der Stadt Aachen erscheint eine Realisierung der Stationen St. Paul (Station Religion) und Haus Löwenstein (Station Wirtschaft) nicht mehr realistisch. Verzichtet wird auch auf die von Maurer United Architects (MUA) vorgeschlagenen Infostelen und -kuben im Straßenraum.

Ebenso schlägt die Verwaltung eine Reduzierung des Bausteins Achse der Wissenschaft vor. Sie könnte in der reduzierten Form (s. Anlage) aus Städtebaufördermitteln in Folgejahren bezuschusst werden.  Da sie einwichtiges Bindeglied zwischen Innenstadt und Innenstadt-Campus sowie den Themen Historie und Zukunft ist, kann auf sie nicht in Gänze verzichtet werden.

Der im ursprünglichen Konzept enthaltene Euregiopark wurde zwischenzeitlich mit den Planungen zur Erweiterung des Leonhard-Gymnasiums (Freiflächen-Gestaltung) verknüpft und soll als Teil des Wettbewerbsergebnis umgesetzt und über Städtebaufördermittel gefördert werden. In dieser Funktion passt er nicht mehr in das Projekt Route Charlemagne. Stattdessen wurde mit dem Land und der Bezirksregierung besprochen, die Archäologische Vitrine in die Route Charlemagne aufzunehmen. Hierfür ist eine Förderung aus dem Bereich Städtebau vorgesehen.

Neben den Stationen, für die Fördermittel beantragt sind, verfügt die Route Charlemagne über einige weitere Stationen, die unverändert oder mit geringfügigen Anpassungen in das Gesamtprojekt integriert werden. Hierbei handelt es sich um den Dom, die Domschatzkammer, das geplante Dominformationszentrum, das Couven-Museum und das SuperC.

 

Hiervon ausgehend, umfasst die Route Charlemagne damit die folgenden Stationen:

-          Katschhof/Centre Charlemagne

-          Rathaus

-          Dom mit Domschatzkammer und Dom-Information

-          Grashaus

-          Zeitungsmuseum

-          Achse der Wissenschaft und SuperC

-          Couven-Museum

-          Archäologische Vitrine im Elisengarten

Aus Sicht der Verwaltung lässt sich das Gesamtkonzept der Route Charlemagne auch unter diesen veränderten Rahmenbedingungen fortschreiben und vermitteln. Die Landesregierung als Fördermittelgeber unterstützt die Veränderungen des Konzeptes. Kernelemente der Konzeptfortschreibung sind:

a.      die bewusste Situierung aller Stationen der Route Charlemagne im Bereich der historischen Pfalz Karls des Großen bzw. in ihrer direkten Umgebung (Alleinstellungsmerkmal);

b.      die exzellente Qualität des Centre Charlemagne als Ort der zentralen Ausstellung über die Geschichte Aachens und die Geschichte Karls des Großen sowie als Anlauf- und Ausgangspunkt für die touristische Erkundung des Aachener Kulturerbes;

c.      die enge inhaltliche Verzahnung des Centre Charlemagne mit den aus der karolingischen Pfalz unmittelbar hervorgegangenen „Stationen“ Rathaus und Dom, von denen der Dom gleichzeitig der mit Abstand wichtigste touristische Magnet in Aachen ist;

d.      die konsequente Herausarbeitung der europäischen Kontexte in Verbindung mit der Profilierung des Grashauses als „Haus des europäischen Lernens“;

e.      die konsequente Verknüpfung historischer Inhalte mit Gegenwarts- und Zukunftsfragen unter Einbeziehung der Wissenschaft (u.a. Achse der Wissenschaft);

f.        die Fortführung eines Ausstellungskonzepts, das innovative Medientechnik mit klassischen Exponaten verknüpft und gleichzeitig dem historischen Charakter des jeweiligen Gebäudes gerecht wird (Zeitungsmuseum, Ausstellungsräume im Grashaus);

g.      der Ausbau des Aixplorers zu einem verbindenden Element aller Stationen, das weitere Bereiche der Innenstadt in die Route Charlemagne einbezieht.

Zu den Rahmenbedingungen der Route Charlemagne gehört nicht zuletzt die städtebauliche Erneuerung des historischen Pfalzbereichs im Rahmen des Weltkulturerbeprogramms (Konjunkturprogramm I). Hier sind inhaltliche und gestalterische Abstimmungen mit dem Ziel einer homogenen Wahrnehmung durch den Besucher erforderlich.

 

2 Umsetzungsstand

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über den Umsetzungsstand aller Stationen und Maßnahmen. Darin sind auch die Stationen enthalten, für die keine Förderung beantragt wurde (Dom etc.):

 

Maßnahme bzw. Station

Förderung durch

Aktueller Umsetzungsstand

Fertig-stellung

Centre

Charlemagne

EFRE und

Städtebau

Baumaßnahmen begonnen

Febr. 2012

Gestaltung der Ausstellung begonnen

Ende 2012

Rathaus

Städtebau

Baumaßnahmen abgeschlossen

Juni 2009

Ausstellung eröffnet

Juni 2009

Dom und Domschatz-kammer

(keine)

Integration von Dom und Domschatzkammer in die Route Charlemagne

2010

Dominfor-mation

KP I

Einrichtung der Dominformation

Ende 2010

Zeitungs-museum

Städtebau

Baumaßnahmen begonnen

Herbst 2010

Ausstellung in Feinplanung und Realisierung

Ende 2010

Grashaus

Städtebau

Vorplanungen in 2008

2013

Achse der Wissenschaft

Städtebau

Aktualisierte Planungen in 2009

ab 2010

SuperC

(keine)

Bespielung durch die RWTH vereinbart

2010/11

Couven-Museum

(keine)

Integration in die Route Charlemagne

Juni 2009

Elisengarten

Städtebau

Neugestaltung des Parks abgeschlossen

2009

Städtebau

Archäologische Vitrine in Planung

2010/11

Aixplorer

Separate EFRE-Mittel

Erweiterung des Aixplorers auf den innerstädtischen Raum in Planung; Antragstellung durch RWTH läuft

2012

Across the Borders

Städtebau

(nur 2008)

Kulturfestival der Route Charlemagne

seit 2008

Planung und Öffentlichkeits-arbeit

EFRE

Virtuelle Ausstellung, Broschüren, Werbefilm, Infomappe/Pressearbeit, pädagogisches Material, Kennzeichnung der Stationen

ab 2010

 

 

3.                Infostelle und Öffentlichkeitsarbeit

Nach der Auflösung der Infobox auf dem Theaterplatz eröffnete am 27. Juni 2009 die Infostelle der Route Charlemagne in Haus Löwenstein. Die Ausstellung stellt ein Pfalzmodell in den Mittelpunkt und vermittelt mit Hilfe von Exponaten, Visualisierungen und Texten einen Eindruck von den künftigen Stationen. Die Präsentation kann leicht an den aktuellen Planungsstand angepasst werden, was aufgrund des veränderten Projektumfangs kurzfristig erfolgt.

Gegenüber der vorherigen Infobox ist die Anzahl der Besucher geringer, die öffentliche Resonanz hingegen durchgängig positiv. Gespräche mit Besuchern lassen auf ein besseres Verständnis und eine gestiegene Akzeptanz des Projekts schließen. Hierbei „zieht“ insbesondere das Pfalzmodell Besucher in die Infostelle. Regelmäßig wird die Infostelle von Stadtführern insbesondere des Aachen Tourist Service als Anlaufpunkt genutzt.

Um die Frequentierung der Infostelle zu erhöhen, wurde die Beleuchtungssituation des Eingangs verbessert und die Aufstellung einer Fahne (analog zu den übrigen Stationen) vorbereitet. Gleichzeitig wurde MUA mit der Entwicklung einer Wechselvitrine beauftragt, in der aussagekräftige Exponate zur Geschichte Aachens und zu den Hauptthemen der Route Charlemagne gezeigt werden sollen. Die Reihe wird durch Veranstaltungen, Pressearbeit und Informationsmaterial begleitet sein.

Die Infostelle ist Teil eines übergreifenden Kommunikationskonzepts, das von AachenMarketing entwickelt wurde und in Abstimmung mit E 49 im Wesentlichen vom Presseamt umgesetzt wird. Realisiert wurde zum einen die Entwicklung des Corporate Design (Handbuch hierzu folgt), das in den aktuellen Informationsmedien (Website, Flyer, Display des Aixplorers, Karlspreisstelen im Rathaus, Infostelle) bereits angewandt wird. In Arbeit ist eine neue viersprachige Homepage mit einem erweiterten Informationsangebot zur Route Charlemagne. Die Homepage wird über ein dreidimensionales Innenstadtmodell verfügen, das einen virtuellen Rundgang zu den Stationen erlaubt. Die Freischaltung der neuen Homepage erfolgt in Kürze. Aktuell sind eine Reihe weiterer Marketingmaßnahmen in Vorbereitung, darunter die Entwicklung einheitlicher Broschüren als Führer der einzelnen Stationen, die einheitliche Markierung der Gebäude, eine virtuelle Ausstellung, ein Werbefilm usw. Aus Sicht der Verwaltung wird die Erstellung einer übergreifenden Marketingstrategie durch externe Fachleute vorgeschlagen. Sinnvoll erscheinen darüber hinaus ein Katalog und die Materialien für thematische Routen in das Umland. Die ursprünglich vorgesehenen Infokuben werden nicht weiter verfolgt.

Darüber hinaus besteht Kontakt zu einer französischen Initiative zur Etablierung einer „Europäischen Route Charlemagne“ von Paris über Reims nach Aachen.

Auf Beschluss des Lenkungskreises hat E 49 beim Amt der Europäischen Union zur Eintragung von Marken und Geschmacksmustern den markenrechtlichen Schutz der Begriffe „Route Charlemagne“ (incl. Logo), „Centre Charlemagne“ und „Aixplorer“ in allen EU-Staaten erwirkt. Der markenrechtliche Schutz gilt für die Dauer von 10 Jahren und impliziert eine Verlängerungsoption

 

4.               Stationen

4.1 Centre Charlemagne (Katschhof)

Das Verwaltungsgebäude Katschhof ist von Projektbeginn an als „zentrale Anlaufstelle“ und „Station Geschichte“ der Route Charlemagne vorgesehen. Im März 2008 legte eine Arbeitsgruppe unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Armin Heinen und Dr. Frank Pohle die Erstidee eines „Geschichtslabors“ vor. In die Erarbeitung dieser Idee war die Interessengemeinschaft Stadthistorisches Museum – ein Zusammenschluss historischer Vereine und Initiativen aus dem gesamten Stadtgebiet – einbezogen. Zur baulichen Generalplanung wurde im Rahmen eines Wettbewerbs das Aachener Architekturbüro „hks Architekten + Generalplaner“ (hks) ausgewählt. Mit der Erarbeitung eines Grobkonzepts für die Ausstellung sowie der darauf aufbauenden Gestaltung wurde das Münsteraner Ausstellungsbüro Dr. Ulrich Hermanns beauftragt. Parallel dazu wurde mit der systematischen Erfassung möglicher Exponate begonnen und erste Gespräche mit möglichen Leihgebern geführt.

Im Zuge der architektonischen und inhaltlichen Planungen war Ende 2008 deutlich geworden, dass sich das ursprüngliche Konzept eines „Geschichtslabors“ mit einer durchgängigen stadthistorischen Erzählachse, acht vertiefenden Abteilungen und einem abschließenden Blick auf Gegenwarts- und Zukunftsfragen auf der verfügbaren Fläche von ca. 800 m² nicht realisieren lässt. Das Konzept wurde daher auf vier Themenschwerpunkte konzentriert, denen jeweils eine Abteilung der Dauerausstellung gewidmet sein soll: (a) die karolingische Zeit, (b) die Zeit der Krönungen, (c) der Aufbruch in die Moderne mit Fokus auf der napoleonischen Zeit und (d) die Zeit der „Europastadt“ nach der Befreiung vom Nationalsozialismus. Für jede dieser Epochen wird herausgearbeitet, in welcher Weise sich die städtische und die europäische Geschichte miteinander verbinden und in welcher Weise Karl (entweder durch sein unmittelbares Wirken, oder durch seine spätere Rezeption und Deutung) diese Geschichte beeinflusst hat.

Das vorliegende Grobkonzept konkretisiert die Themenschwerpunkte und verbindet sie durch Übergangsbereiche, in denen das zum Verständnis der „Großthemen“ erforderliche Wissen vermittelt wird. Die gesamte Ausstellung wird durch zwei parallele Erzählstränge strukturiert, die zum einen die Entwicklung Aachens und zum anderen das Wirken und das Nachleben Karls des Großen behandeln. Beide Erzählstränge sind klar erkennbar, werden jedoch immer wieder zueinander in Beziehung gesetzt und in ihren europäischen Kontext eingeordnet. Jeder der vier Themenabteilungen wird durch eine Medieninstallation eingeleitet, die den Besucher einlädt, Aachen mit den Augen einer historischen Person zu sehen, der in der jeweiligen Epoche zum ersten Mal nach Aachen kommt. Für die karolingische Zeit ist dies Karl der Große, für die Zeit der Krönungen Karl V., für den Aufbruch in die Moderne Napoleon I. und für die Europastadt ein amerikanischer Soldat, der sich scherzhaft die Aachener Kopie der Reichskrone aufgesetzt hat. Dieser Wandel von den Herrscherpersönlichkeiten hin zu einem einfachen Menschen ist als bewusster Bruch gedacht und symbolisiert den Beginn der Demokratisierung nach der Befreiung von der NS-Herrschaft. Das Finale der Ausstellung bildet ein Blick in die Gegenwart und Zukunft der „Europastadt“. Darüber hinaus hat der Besucher die Möglichkeit, sich in „Geschichtslaboren“ unterhalb der Wechselausstellungsfläche experimentell und spielerisch mit ausgewählten Themen der Ausstellung zu befassen. Unterstützt wird die Ausstellung durch den bislang im Rathaus eingesetzten Aixplorer.

Noch zu schärfen sind aus Sicht von E 47/7 die Profile der „Geschichtslabore“ sowie das Finale der Ausstellung. Die Exponaterfassung muss fortgeführt und Verhandlungen mit potenziellen Leihgebern begonnen werden, sofern dies nicht bereits erfolgt ist (Domkapitel). Erforderlich sind außerdem gezielte Themen- und Exponatrecherchen. Ebenfalls vorzubereiten ist das künftige Informationsangebot in Form von Katalog, Website, Audofiles, didaktischem Material und vertiefenden Themenrouten durch die Stadt und die Euregio. Bedingt durch den Wegfall der Stationen St. Paul und Haus Löwenstein sowie die Reduzierung der Achse der Wissenschaft ist außerdem eine partielle Neujustierung der Dauerausstellung erforderlich.

Neben der klimatisierten Dauerausstellung wird das Centre Charlemagne einen ebenfalls klimatisierten Wechselausstellungsraum besitzen. Bei dessen Bespielung sollte aus Sicht von E 49/7 die Qualität der Wechselausstellungen und ihr inhaltlicher Bezug zu den Themen „Aachen“, „Europa“ und „Karl“ ausschlaggebend sein. Der Wechselausstellungsraum eignet sich insbesondere für eine hochwertige Präsentation zum 1200. Todestag Karls des Großen 2014 sowie für Ausstellungen im Falle einer erfolgreichen Bewerbung Maastrichts als europäische Kulturhauptstadt 2018. Ein Szenario zur Bespielung der Wechselausstellungsfläche wird von E 49/7 erarbeitet.

Nicht zuletzt verfügt das Gebäude über ein Foyer, das als zentrale Anlaufstelle der Route Charlemagne dient, einen Überblick über die Struktur der Altstadt gibt und auf die übrigen Stationen verweist. Im Foyer werden sich außerdem der Kassenbereich mit der Ausgabestelle des Aixplorers, ein Museumscafé und ein Museumsshop befinden. Hinzu kommen ein Auditorium, ein museumsdidaktischer Bereich, ein Depot mit Werkstatt, ein Besprechungsraum sowie Garderoben-, Sanitär- und Nebenräume.

Die Umbauarbeiten am Gesamtgebäude haben begonnen. Mit der baulichen Fertigstellung wird im Februar 2012 gerechnet. Die Fertigstellung der Dauerausstellung ist Ende 2012 möglich. Aus Sicht von E 49/7 ist die hohe Qualität der Ausstellung einem möglichst frühen Eröffnungszeitpunkt vorzuziehen.

 

4.2 Rathaus

Das Rathaus wurde als erste Station der Route Charlemagne fertig gestellt und am 27. Juni 2009 eröffnet. Dabei werden neuartige Präsentationstechniken verwendet, darunter die dreidimensionale Akustikinszenierung „Corona“, die ein Krönungsmahl im Jahr 1520 in Szene setzt. Die Ausstellung und das Aixplorer-System wurden von den Besuchern durchweg angenommen und überwiegend positiv bewertet; die Besucherzahlen und die Einnahmen (Eintrittsgelder) liegen durchgängig höher als im Vorjahreszeitraum.

Unabhängig vom Projekt Route Charlemagne finanziert, wurde im Marienturm des Rathauses ein Aufzug installiert, der ebenerdig vom Marktplatz erreichbar ist und die Ausstellungsräume des Erdgeschosses und den Krönungssaal für Rollstuhlfahrer zugänglich macht.

 

4.3 Dom

Der Dom ist nicht in die Projektförderung der Route Charlemagne einbezogen. Gleichwohl aber sind Dom, Domschatzkammer und das künftige Dominformation mit Zustimmung des Domkapitels als Stationen der Route Charlemagne definiert. Dies ist für das Gesamtprojekt von hoher Bedeutung, da Centre Charlemagne, Dom und Rathaus dadurch als historische und kulturtouristische Einheit erscheinen. Nach dem Verzicht auf die Station St. Paul reprä sentiert der Dom zudem das Thema Religion. Dom, Domschatzkammer und Dominformationszentrum sollen in das künftige Wegleitungs-System der Route Charlemagne (Beschilderung, Fahnen, Hinweistafeln) und das Aixplorer-System integriert sein.

 

4.4 Zeitungsmuseum

Als zweite Station der Route Charlemagne wird in 2010 das Zeitungsmuseum eröffnen. Mit den Sanierungsarbeiten des Hauses wurde im Mai 2009 begonnen. Hinsichtlich des Dachstuhls des hinteren Gebäudeteils, der im Keller entdeckten Böden und der Ausschachtungsarbeiten im Hof war bzw. ist eine archäologische Begleitung erforderlich.

Die von der Arbeitsgruppe in 2008 erstellte Konzeption wurde nach erfolgter europaweiter Ausschreibung und Beauftragung der Fa. Inside TAV weiterentwickelt und in Teilen bereits umgesetzt.

Im 1. Obergeschoss werden fünf Ausstellungsräume realisiert. Die Planungen für Raum 1 zum Thema „Vom Ereignis zur Nachricht“ entsprechen weitgehend dem Konzept der Arbeitsgruppe vom Mai 2008. Das Gleiche gilt für Raum 2 „Medien für die Massen“. Die zwischen Raum 2 und 3 geplante „Chaoskammer“ kann aus denkmalpflegerischen Gründen nicht verwirklicht werden, allerdings wird das Thema der Informationsbeschleunigung nun in Raum 5 integriert. In Raum 3 „Lesen und lesen lassen“ wird neben der Kulturgeschichte der Medienrezeption auch die Entwicklung der Schrift (mit Blick auf die karolingische Minuskel) behandelt und eine interaktive Weltkarte mit aktuellen Zeitungsexemplaren aus allen Staaten der Welt realisiert. Raum 4 zum Thema „Lüge und Wahrheit“ wird weitgehend unverändert umgesetzt, während Raum 5 „Zukunft der Medien“ von Grund auf neu entwickelt werden musste. Der aktuelle Entwurf sieht die Ausstellungselemente „Nebelkästen“ (Vitrinen, deren Exponate erst bei Berührung der Oberfläche sichtbar werden), „Talking Heads“ (Einblendung weit reichender Zukunftsvisionen zur Medientechnik und Mediengesellschaft) und „Netz“ (holographische Inszenierung eines Netzwerks von Schlüsselbegriffen und -aussagen zur Mediengesellschaft) vor. In einer runden Kapsel soll der Besucher außerdem eine stark verdichtete filmische Inszenierung des Themas Informationsbeschleunigung (anstelle der ursprünglichen Chaoskammer) erleben können. Herausragende und exemplarische Stücke der Sammlung können in den Räumen 2 und 4 sowie im Lesesaal sowie eventuell auch in Raum 3 eingesehen werden. Der Lesesaal mit Theke, das Newscafé, der Wechselausstellungsraum, das Auditorium und die Büroräume entsprechen den ursprünglichen Planungen.

Das künftige Verhältnis zwischen dem Kulturbetrieb und dem Förderverein als Betreiber des IZM wird momentan vertraglich geregelt. Dies schließt verbindliche Regelungen zur Integration es IZM in die Route Charlemagne ein.

Mit der Fertigstellung des Hauses und der Ausstellung ist Ende 2010 zu rechnen. Es ist zu beachten, dass der Ausstellungseröffnung ein ausreichender Probelauf vorausgehen muss. Die Eröffnung wird durch Marketingmaßnahmen vorbereitet und flankiert.

 

4.5 Grashaus

Das von der Arbeitsgruppe vorgelegte Konzept wurde zwischenzeitlich mit dem Thema Kinder- und Jugendpartizipation verknüpft. Demnach repräsentiert das Grashaus weiterhin das Thema „Europa“. Es beherbergt das „Europe direct“-Informationsbüro, nimmt Impulse des Europäischen Wissenschaftsparlament, des Jugendkarlspreises und der Europäischen Horizonte auf und verfügt über ein Europäisches Klassenzimmer sowie über zwei Ausstellungsräume (Urkundensaal und „Kapelle“). Im Grashaus sollen gezielt Projekte zur politischen Partizipation von Kindern und Jugendlichen verortet werden. Dies bietet die Möglichkeit, globale und europäische Kernthemen, die beispielsweise vom Europäischen Wissenschaftsparlament oder vom Jugendkarlspreis behandelt werden, auf die lokale und regionale Lebenswelt zu beziehen. Das Grashaus fungiert damit als ein „Haus des europäischen Lernens“. Entscheidend hierfür ist die Entwicklung eines attraktiven und fundierten Angebots.

Zur baulichen Realisierung der Station „Europa“ sowie zur Entwicklung der Ausstellung sind bislang keine weiteren Beauftragungen erfolgt. Hier bestehen Abhängigkeiten vom Umzug des Stadtarchivs in das Haus der Identität und Integration. Erforderlich ist eine inhaltliche und gestalterische Konkretisierung der Ausstellung und des Europäischen Klassenzimmers. Eine besondere Herausforderung hierbei ist die Aufbereitung der abstrakten Themen „Europa“ und „Demokratie“.

 

4.6 Haus Löwenstein

Seit Juni 2009 befindet sich in Haus Löwenstein die Infostelle der Route Charlemagne.

Das von der Arbeitsgruppe vorgelegte Konzept zur Station „Wirtschaft“ wurde bislang nicht weiter konkretisiert. Aufgrund des Vorschlags, auf  diese Station zu verzichten, werden die wirtschafts- und sozialgeschichtliche Seite der Stadtentwicklung im Centre Charlemagne stärker berücksichtigt werden.

 

4.7 St. Paul

Die bislang geplante Station „Religion“ in der Kirche St. Paul soll nicht weiter verfolgt werden. Das Thema Religion bleibt durch den Dom, die Domschatzkammer und die künftige Dominformation in der Route Charlemagne präsent, allerdings kann die Thematik des interreligiösen und interkulturellen Dialogs dann innerhalb der Route Charlemagne nicht mehr verortet werden. Die stadtgeschichtliche Bedeutung der Religion ist bereits jetzt in den Planungen zum Centre Charlemagne enthalten (z.B. Christianisierung; Kirchenpolitik Karls des Großen; Marienstift; Sakralisierung Karls; Heiligtumsfahrten etc.).

 

4.8 Achse der Wissenschaft und SuperC

Das 2008 vorgelegte Konzept der Achse der Wissenschaft erwies sich aus verschiedenen Gründen als schwer realisierbar. Das von der Stadt Aachen mit der städtebaulichen Neugestaltung des Innenstadtcampus beauftragte Büro „Sinai“ legte im Sommer 2009 ein verändertes Konzept der Achse der Wissenschaft vor. Es verzichtet u.a. auf die ursprünglich geplante Aufstellung von Freiluftexponaten mit erläuternden Computerstelen. Der Beginn der Achse wurde vom Grashaus in die Nähe des Centre Charlemagne verlegt. Gegenüber dem ursprünglichen Konzept ist die Achse der Wissenschaft nun wesentlich besser auf die städtebaulichen Planungen für den Pfalzbereich und den Innenstadtcampus abgestimmt. Durch den Verzicht auf die wartungsintensiven Freiluftexponate verringern sich die Investitions- und Betriebskosten erheblich.

Das neue Konzept wurde im Zuge der Erstellung zwischen dem Büro „Sinai“ und Vertretern der vier Aachener Hochschulen abgestimmt und stieß auf reges Interesse.

Vor dem Hintergrund der Fördersituation wurde auf Beschluss des Lenkungskreises Route Charlemagne im Dezember 2009 eine Version dieses Konzepts erarbeitet, die sich auf die grundlegenden Molule der Achse der Wissenschaft beschränkt und die Kosten weiter reduziert (siehe Anlage). In dieser reduzierten Form sollte das Projekt aus Sicht der Verwaltung umgesetzt werden.

Als Station „Wissenschaft“ verfügt das SuperC über einen Ausstellungsbereich im Untergeschoss mit separatem Eingang, der von der RWTH Aachen bespielt wird.

 

4.9 Elisengarten, Elisenbrunnen und Archäologische Vitrine

Die Umgestaltung des Elisengartens im Rahmen der Route Charlemagne ist weitgehend abgeschlossen. Die ergänzende Archäologische Vitrine kann aus Stadterneuerungsmitteln gefördert werden.

Elisenbrunnen und Elisengarten mit der Archäologischen Vitrine sollten innerhalb der Route Charlemagne als ein Gesamtensemble wahrgenommen werden, das exemplarisch die hohe Bedeutung der Thermalquellen für die Siedlungsgründung, die römische Phase, die Besonderheiten der Pfalz und einige andere Aspekte der Stadtentwicklung repräsentiert. Zwischen der Route Charlemagne und der von der Bürgerstiftung separat entwickelten Thermalquellenroute bestehen vielfältige Berührungspunkte.

 

4.10 Euregiopark

Der Euregiopark kann nach der Zusammenlegung mit dem geplanten Erweiterungsbau des Leonhard-Gymnasiums nicht mehr als ein Teilprojekt der Route Charlemagne betrachtet werden. Die ursprünliche Planung von Maurer United Architects ist nicht mehr umsetzbar.

Allerdings ist der Kerngedanke des Euregioparks, nämlich die symbolische Darstellung der Sprachenvielfalt in der Euregio, in den Gestaltungswettbewerb für den Erweiterungsbau und die umgebenden Freiflächen eingeflossen. Der im November 2009 ausgewählte Siegerentwurf greift diesen Gedanken in Form einer Reihe über den Platz verteilter Throne auf.

 

4.11 Couven-Museum

Zeitgleich zur Eröffnung des Rathauses und der Infostelle wurden die Öffnungszeiten des Couven-Museums angepasst und ein entsprechendes Kombiticket eingeführt. Das Couven-Museum wird seitdem (auch) als eine Station der Route Charlemagne vermarktet. Es erfährt jedoch weder eine bauliche noch inhaltliche Veränderung.

Auf der Basis des Masterplans wurde das Couven-Museum zunächst als eine Vertiefungsmöglichkeit der geplanten Station „Wirtschaft“ in Haus Löwenstein betrachtet. Diese Zuordnung ist aus Sicht der Verwaltung nicht mehr zielführend. Allerdings ergänzt das Museum mit seiner Ausstellung zur bürgerlichen Lebenskultur zwischen Stadtbrand und Industrialisierung in hervorragender Weise das Centre Charlemagne (Abteilung „Aufbruch in die Moderne“). Daher sollte vor allem im Centre Charlemagne auf das Couven-Museum verwiesen werden.

 

5 Aixplorer

Der Aixplorer wurde in einer ersten Stufe im Rathaus realisiert. Das System ortet den Besucher in jedem Raum und bietet raumspezifische Basisinformationen und Features an, die zum Teil hörspielartig inszeniert sind. Neben diesem einfachen Ortungssystem wurde im Krönungssaal ein zweites Ortungssystem aufgebaut, das die exakte Position, Bewegungs- und Blickrichtung des Besuchers im Raum erkennt und ein dreidimensionales Audioerlebnis generiert (fiktive Geräusch- und Gesprächskulisse eines Krönungsmahls im Jahr 1520). Diese Anwendung des Aixplorers geht über herkömmliche Guidesysteme hinaus und ist nach Einschätzung der RWTH Aachen weltweit einzigartig. Bereits jetzt ist der Aixplorer auch auf dem Marktplatz einsetzbar, allerdings fehlt noch das geplante Ortungssystem für den Freiraum (das Gerät bietet die Informationen zur Fassade und zum Markt immer dann an, wenn keine Ortungssignale aus den Innenräumen mehr empfangen werden). In die Entwicklung des Rathaus-Aixplorers inbegriffen waren die Entwicklung der Ladestation, einer automatischen täglichen Aktualisierung der Inhalte sowie die technischen Voraussetzungen für die spätere Ausweitung des Systems. Die Resonanz der Besucher ist positiv.

Verantwortlich für die Entwicklung war Prof. Jan Borchers (Lehrstuhl für Medieninformatik der RWTH Aachen). Nachwuchswissenschaftler des Lehrstuhls sind z.T. durch Promotionen bzw. Abschlussarbeiten in das Projekt involviert. Ein Team von studentischen „Infotrainern“, die vom Lehrstuhl geschult und koordiniert werden, begleitete die Implementierung bis zum Jahresende 2009.

In einem zweiten Schritt soll der Aixplorer zu einem Bindeglied zwischen allen Stationen der Route Charlemagne ausgebaut werden, das im Prinzip sowohl innerhalb der einzelnen Gebäude und Ausstellungen, als auch zwischen den Stationen und im übrigen innerstädtischen Freiraum einsetzbar ist. Wie im Rathaus, bewegt sich der Besucher individuell, doch bietet der Aixplorer ihm ortspezifische Informationen an und weist ihn auf laufende Ausstellungen, Veranstaltungen etc. hin. Das System bietet die Möglichkeit, Besucherflüsse zu regulieren (z.B. bei vorübergehender Schließung einer Station) und entsprechende (anonyme) Daten auszuwerten. Der Besucher kann seinen individuellen Weg durch Aachen per Internet rekapitulieren und vertiefende Informationen nutzen. Nicht zuletzt besteht die Möglichkeit, zielgruppenspezifische und barrierefreie Informationsangebote zu schaffen. Erste Gespräche mit dem Domkapitel zur Integration des Doms in das erweiterte Aixplorer-System sind positiv verlaufen. 

Eine Förderzusage des Landes für den Ausbau des Aixplorers wurde durch das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie ausgesprochen. Der Antrag (Ziel 2-Programm EFRE) wird momentan von der RWTH Aachen in Abstimmung mit der Landesbank ausgearbeitet. Aus Sicht der Stadt Aachen ist eine Beteiligung der Stadt als Mitantragsteller erforderlich. Hierbei fällt ein städtischer Eigenanteil von 20 % an.

Aus dem Jahr 2009 besteht ein Haushaltsrest i.H.v. 444.275,34 €. Dieser kann zur Deckung des Eigenanteils in Höhe von 300.000,-€ (100.000,-€ per anno) aus konsumtiven Mitteln zur Verfügung gestellt werden.

Die Aixplorer-Geräte werden zunächst über das Netz der Telecom betrieben. Allerdings ist eine Umstellung auf das momentan von der RWTH (Prof. Werle) entwickelte System „Mobile Access“ geplant. Von einer solchen Umstellung ist ein kostengünstigerer Betrieb zu erwarten.

 

6 „across the borders“

Als Teil der Route Charlemagne fand im Sommer 2008 erstmals das internationale Kunstfestival „across the borders“ statt. Das Konzept des Festivals sieht eine Bespielung der bestehenden und geplanten Stationen der Route Charlemagne sowie des innerstädtischen Raumes durch spartenübergreifende und innovative Kunstprojekte vor. Nach erfolgreichem Beginn ist das Festival als jährliches Begleitprogramm der Route Charlemagne vorgesehen. Die Künstler werden dabei gebeten, in ihren Arbeiten jeweils ein Thema zu reflektieren. Die Themen sollen in der Regel den Stationen der Route Charlemagne entsprechen, die im gleichen Jahr eröffnet werden. In 2009 war dies das Thema „Macht“ (Rathaus), in 2010 wird es das Thema „Medien“ (Zeitungsmuseum) sein.

 

Finanzielle Auswirkungen:

 

Die Haushaltsmittel für den laufenden Betrieb der Route Charlemagne wurden von E 49 kalkuliert und am 28. Mai 2008 vom Hauptausschuss der Stadt Aachen zustimmend zur Kenntnis genommen. Im Jahre 2009 wurde die Haushaltsstelle seitens E 49 bewirtschaftet. Insgesamt wurden  725.724,66 € verausgabt. Im Hinblick auf die Verwendung der restmittel verweise ich auf Ziffer 5 (Aixplorer). Für das Haushaltsjahr 2010 ist der Zuschuss für die Route Charlemagne in den Wirtschaftsplan für den Kulturbetrieb aufgenommen worden und wurde am 16.12.2009 vom Rat der Stadt verabschiedet.

 

 

 

 

 

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Auswirkungen

 

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Anlagen

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