Kenntnisnahme - FB 61/0119/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Mobilitätsausschuss nimmt die Vorlage zur Kenntnis.

 

Er beauftragt die Verwaltung ein Konzept zu erstellen, wie Mobilitätsmanagement dauerhaft in Aachen etabliert werden kann.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Der Mobilitätsausschuss hat am 29. Januar 2009 der Teilnahme am „Aktionsprogramm Mobilitätsmanagement“ der Deutschen Energieagentur (dena) zugestimmt und eine halbe Stelle im FB 61 zur Koordinierung der Aktivitäten in der Region Aachen eingerichtet.

 

Das Aktionsprogramm Mobilitätsmanagement wird im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) von der dena durchgeführt. Darüber hinaus unterstützen das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und der ACE Auto Club Europa e.V. das Aktionsprogramm. 15 Regionen sind in diesem Aktionsprogramm vertreten: Aachen, Berlin/Brandenburg, Bremen, Dresden, Freiburg, Halle/Leipzig, Hannover/Braunschweig, Köln/Bonn, München, Nordhessen, Rhein/Main, Rhein/Neckar, Ruhrgebiet, Stuttgart, Trier.

 

Die regionalen Aufgaben bestehen darin:

-          das Thema „Mobilitätsmanagement“ in der Region bekannter zu machen

-          Betriebe für eine kostenlose Erstberatung zu vermitteln

-          am nationalen Masterplan Mobilitätsmanagement mitzuwirken

-          ein Netzwerk für Mobilitätsmanagement aufzubauen

-          Einreichung von Konzepten für Bundeswettbewerbe vorzubereiten

 

Aus den von der dena bereitgestellten Personalmitteln wurde Hr. Langweg eingestellt, der parallel in der IHK Aachen die Aufgaben des betrieblichen Mobilitätsmanagements betreut.

 

Hintergrund betriebliches Mobilitätsmanagement

 

Allein im Berufsverkehr werden in Deutschland jährlich 29 Mio. t CO2-Emissionen durch den motorisierten Individualverkehr verursacht. Mit Mobilitätsmanagement kann der Anteil der Pkw-Alleinfahrten um bis zu 20 Prozent reduziert werden. Darüber hinaus profitieren Betriebe und Kommunen von sinkenden Kosten und verbesserter Erreichbarkeit.

 

Mobilitätsmanagement umfasst dabei einen umfangreichen Katalog möglicher Einzelmaßnahmen auf lokaler Ebene: Job- und Schnuppertickets, individuelle Beratungen für neue Beschäftigte oder Neubürger, Radfahren und Zu-Fuß-Gehen oder Car- Sharing und Parkraumbewirtschaftung mit Vorteilen für Fahrgemeinschaften. Ein individueller Maßnahmenmix auf Grundlage einer gemeinsamen Strategie erleichtert den Umstieg auf den Umweltverbund oder steigert die Auslastung der eingesetzten Verkehrsträger. Insgesamt zeigen bisherige Erfahrungen ein Potenzial zur Verringerung von Pkw-Alleinfahrten zwischen 10 und 20 Prozent pro umgesetztem Maßnahmenbündel – bei geringen Investitionskosten.

 

Mobilitätsmanagement fördert die Gesundheit, steigert die Lebensqualität und sichert die Mobilität in der Region. Die lokalen Akteure haben auch ökonomische Vorteile: Kommunen profitieren von einer verbesserten Luftreinhaltung und einer Entlastung der Verkehrsbudgets, Betriebe von verbesserter Erreichbarkeit und sinkendem Parkraumbedarf. Beschäftigte und Einwohner sparen Geld, das sie früher für Kraftstoff und Pkw ausgegeben haben.

 

Kurzbericht der Arbeiten:

 

Zur Bekanntmachung des Themas in der Region wurden folgende Arbeiten geleistet:

1.)     Darstellung der Aachener Region und Ansprechpartner auf der Homepage www.effizient-mobil.de

2.)     Bekanntmachung des Themas und Aufruf zur Bewerbung von Betrieben in der IHK-Zeitung „Wirtschaftliche Nachrichten“.

3.)     Ausrichtung eines regionalen Workshops zum Mobilitätsmanagement unter Beteiligung der Kommunen heutigen StädteRegion. Dieser Workshop fand am 18. Juni 2009 in Alsdorf statt und wurde von 70 Teilnehmern besucht. Die Presse hat hierüber berichtet.

 

Von den insgesamt 100 Erstberatungen der Dena konnten 4 in die Region Aachen geholt werden. Die Erstberatungen analysieren mithilfe von Mitarbeiterbefragungen den Status Quo im Berufspendelverkehr und betrachten auf Wunsch der Betriebe Dienstreisen und sonstige betriebliche Verkehre. Aus den Analysen soll ein Konzept entwickelt werden, mit dem der CO2-Ausstoß von Firmen reduziert werden kann. Die Beratungen laufen derzeit noch und sollen vrstl. im April 2010 abgeschlossen werden. Folgende Betriebe erhalten über dieses Aktionsprogramm eine Erstberatung durch einen von der dena zertifizierten Mobilitätsberater:

 

-          Lindt und Sprüngli Chokoladenfabriken

-          Verwaltung des Kreises Aachen / StädteRegion Aachen

-          Gemeinschaftsberatung der Aachener Krankenhäuser Luisenhospital, Marienhospital, Alexianer Krankenhaus und Franziskushospital. Das Klinikum der TH Aachen war angefragt, hat sich jedoch nicht beteiligt.

 

Innerhalb der Stadtverwaltung Aachen wurde begonnen, Mobilitätsmanagement stärker in Planungsverfahren zu integrieren. Dies erfolgte z.B. im Kontext der Kaiserplatzgalerie, des Campus Melaten und ist auch für den Campus West eingeplant. Hierzu besteht weiterer Abstimmungsbedarf innerhalb der Stadtverwaltung und mit externen Partnern.

 

Ein regionales Netzwerk zum betrieblichen Mobilitätsmanagement ist bisher nicht formalisiert worden. Es bestehen maßnahmenbezogene Kontakte des Mobilitätsberaters mit ASEAG, AVV, cambio, IHK Aachen, Umweltamt der StädteRegion und dem Aachener Fahrradhandel. Zudem existiert ein Netzwerk verkehrssicheres Rheinland, in dem v.a. Maßnahmen des schulischen Mobilitätsmanagements und der Seniorenmobilität abgestimmt werden.

 

Insgesamt ist die Beteiligung der Stadt Aachen am „Aktionsprogramm Mobilitätsmanagement“ sehr positiv zu bewerten. Das Thema Mobilitätsmanagement konnte in Aachen weiter etabliert werden. Es ist erkennbar, dass nur durch eine hierfür abgestellte Arbeitskraft neue Themen erschlossen, entwickelt und notwendige abteilungs- bzw. organisationsübergreifende Koordinierung wahrgenommen werden kann. Mit Auslaufen der Personalstelle zum 1.4.2010 ist dies nicht mehr gewährleistet.

 

Bundeswettbewerbe

Für einen ersten Bundeswettbewerb zu kommunalen Mobilitätsmanagement-Aktivitäten wurden die Aachener Aktivitäten des Luftreinhalteplanes mit dem Schwerpunkt der Job-Ticket-Initiative eingereicht. Dieser Beitrag ist leider nicht zum Zuge gekommen. Vom Komitee wurden aufgrund ihrer Gesamthaftigkeit die kommunalen Ansätze in München, Dortmund und Brühl ausgezeichnet.

 

„In der Kategorie betriebliches Mobilitätsmanagement hat das Uniklinikum Freiburg den Wettbewerb für sich entschieden. Überzeugt hat die Jury eine sehr innovative Parkraumbewirtschaftung, in der 30 Prozent der Einnahmen in die Finanzierung von Jobtickets und ein Bonussystem fließen, das diejenigen belohnt, die auf einen Parkplatz verzichten. Darüber hinaus wurden die Fahrradabstellplätze ausgebaut sowie eine Mitfahrbörse und Mobilitätsberatung für die Beschäftigten eingeführt. Den zweiten Preis in dieser Kategorie erhielt die Lincoln AG in Walldorf, die sehr effektiv die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen fördert. Zudem hat das Unternehmen eine neue standortnahe Haltestelle gebaut. Die Verwaltung der Region Hannover wurde für ein sehr breites Bündel von Maßnahmen, das vom Jobticket bis zur Fahrradförderung reicht, mit dem dritten Platz ausgezeichnet.“ (Quelle: www.effizient-mobil.de)

 

Bis zum 31.3.2010 ist ein zweiter Wettbewerb ausgelobt. Dabei können kommunale und betriebliche Konzepte eingereicht werden, die mit Preisgeldern von 10tsd bis 50tsd Euro prämiert werden können.

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

Keine.

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