Kenntnisnahme - A 51/0043/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Umsetzung der Bildungsvereinbarungen in den städt. Tageseinrichtungen für Kinder
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 45 - Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
- Verfasst von:
- A 51/50
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Kinder- und Jugendausschuss
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Kenntnisnahme
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26.04.2005
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Erledigt
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Schulausschuss
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Kenntnisnahme
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26.04.2005
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Seit der 1. Pisastudie liegt der Fokus auch im Elementarbereich wieder verstärkt auf der Bildungsarbeit und den Bildungsprozessen der Kinder. Die Träger der Einrichtungen haben mit dem Ministerium verbindlich die Bildungsvereinbarungen unterzeichnet und somit mehr Vereinheitlichung erreicht. Die Bildungsvereinbarungen sind seit 1.8. 2003 in Kraft , wobei das Land in sog. Modellen die Umsetzung erprobt. Am Ende der Modellversuche sollen die Erkenntnisse den Trägern zur Verfügung gestellt werden
Der Bildungsaspekt war schon immer ein wichtiger Bestandteil der Kindergartenpädagogik. Im Gesetz für Tageseinrichtungen für Kinder (GTK) ist bereits seit 1972 der Auftrag der Kindertageseinrichtungen mit den drei Aspekten Erziehung- Betreuung- Bildung festgeschrieben.
Alle 3 Aspekte werden gleichrangig berücksichtigt. Die Kindergartenpädagogik geht immer von der Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit eines Kindes aus.
Bei der Umsetzung des Rechtsanspruches auf einen Kindergartenplatz erfolgte in Aachen ein massiver Ausbau an Plätzen, vor allem an Ganztagsplätzen. Damit verlängerte sich die Aufenthaltsdauer der Kinder in der Einrichtung und immer jüngere Kinder besuchen die Tageseinrichtung. Dadurch bedingt wurde inhaltlich viel Wert auf die Sozialerziehung der Kinder gelegt.
Konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Bildungsvereinbarung in den städt. Tageseinrichtungen für Kinder:
<
Durchführung
von Sprachfördermaßnahmen mit
Unterstützung des Landesjugendamtes (Anlage praktisches Beispiel)
<
Zusammenarbeit
mit der RAA
<
Unterstützung
u. Beratung bei der
Konzeptionserstellung in den
einzelnen Einrichtungen. (Siehe Anlage als Beispiel). Die Konzeptions wird als
fortlaufender Entwicklungsprozess betrachtet.
<
Fortbildungen
organisieren und initiieren als Maßnahme der Qualitätssicherung und
Weiterentwicklung der pädagogischen Fachkräfte.
<
Evaluation
der Bildungsarbeit
<
Kooperation
mit den Grundschulen sowie anderen Institutionen begleiten
z.B. Gründung eines kontinuierlichen Arbeitskreises mit Vertretern des Jugendamtes und der freien Jugendhilfe, der Schulaufsicht, dem Schulamt, Tageseinrichtungen und Schulen.
<
Gemeinsame
Informationsveranstaltung von Schulen und Tageseinrichtungen zu Fördermaßnahmen
von Kindern im Elementarbereich
Mit den pädagogischen Fachkräften wurden eigene Beobachtungsbögen über den Entwicklungsprozess der Kinder erstellt und praxisnah entwickelt. In die Beobachtungsbögen werden auch Aspekte des Schulfähigkeitsprofils berücksichtigt. Dabei handelt es sich um eine prozessorientierte Beobachtung, die für jedes einzelne Kind gilt. Die Beobachtungsbögen beinhalten folgende Bereiche:
< Wahrnehmung (visuell, auditiv, taktil)
< Motorik (Grob- und Fein)
< personale/soziale Kompetenz (Kommunikation, Kooperation, Selbständigkeit, Emotionalität und
Selbstwertgefühl)
< kreativen Kompetenzen
< Sprache
< Mathematik
Zu diesen Bereichen, die eine ganzheitliche Sichtweise darstellen ,werden von den pädagogischen Fachkräften jeweils Handlungskonzepte erstellt , dokumentiert und umgesetzt. Die Handlungskonzepte sollen Hilfen für Erzieherinnen, Eltern und Kinder sein. Es geht darum jedes einzelne Kind in seinen Entwicklungsschritten zu begleiten, zu fördern und zu fordern.
Die Bildungsdokumentation umfaßt:
<eine intensive Beobachtung der Kinder als Grundlage des pädagogischen Handlungskonzeptes (Einsatz des Beobachtungsbogens)<eine kontinuierliche, schriftliche Reflexion der pädagogischen Arbeit
<regelmäßige situationsbezogene Elterngespräche
<Kreationen der Kinder: Zeichnungen, Bastelarbeiten, Fotos etc
<das Besprechen der Entwicklungs- und Lernfortschritte der Kinder.
Seit Beginn des Kindergartenjahres 2004/2005 werden diese Maßnahmen in den städtischen Kindertageseinrichtungen umgesetzt.
Bezogen auf die praktische Arbeit mit Kindern bedeutet
dies für die einzelnen Bildungsbereiche z.B.:
BEWEGUNG
- regelmäßige Turn u. Rhythmikangebote
- Spiel und Bewegung im Freien ( Außengelände oder nähere Umgebung der Kita)
- Ausflüge in die Natur ( Wald, Wiesengelände, Parks usw. )
SPIELEN ;GESTALTEN, MEDIEN
- Einsatz von Tisch und Gesellschaftsspielen
- Rollenspiele, Kreis-u. Singspiele
- experimentieren mit Farben, Formen, unterschiedlichen Materialien
- Einsatz von Bilderbüchern, Hörspielen und anderen Medien
NATUR
- Tiere und Pflanzen kennen lernen,
- Wachstumsprozesse beobachten
- die Natur mit allen Sinnen erfahren ( riechen, schmecken..)
SPRACHE
- Situationen für Sprachanlässe schaffen und die Kinder dazu ermuntern
- spielerische Elemente zur Förderung der Sprache immer wieder einsetzen
- gezielte Sprachförderung anbieten
- bei der Sprachförderung die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe der Kinder beachten
- gezielte Elterninformation zur Sprachförderung speziell für ausländische MitbürgerInnen
KULTURELLE UMWELTEN
- Kennenlernen von anderen Religionen, Feste und Hintergründe (neben Weihnachten z. B. Zuckerfest)
- spielerischer Umgang mit Formen, Mengen, Maßen und Zahlen (Kaufladenspiele, schneiden, sortieren)
- Experimentieren mit Alltagsmaterialien um die Phänomene der Umwelt zu entdecken ( Globus, Uhren,
Magnete, Thermometer)
Die zahlreichen Spiel- und Lernangebote helfen den Kindern, sich zu eigenständigen Persönlichkeiten zu entwickeln, ihr Selbstwertgefühl zu stärken und sie auf einen positiven Schulstart vorzubereiten.
Neben dem Elternhaus ist die Kindertageseinrichtung die erste und wichtigste Institution, die den Kindern
neben Spiel und Spaß kindgerecht Bildung vermittelt. Hier werden die Grundlagen für ein positives lebenslanges Lernen gelegt.
Die pädagogischen MitarbeiterInnen tragen in hohem Maße zu dieser Entwicklung bei. Sie reflektieren
ihre Handlungsweisen und stehen in ständigem Austausch mit den Eltern.
Die Elementarpädagogik verlangt von den ErzieherInnen eine ständige Auseinandersetzung mit den
fachlichen Inhalten und die Bereitschaft, sich immer wieder mit neuen pädagogischen Strömungen
zu befassen .Dies geschieht durch die Teilnahme an Fortbildungen, Austausch mit anderen Institutionen
und das Lesen von Fachliteratur. Regelmäßige Teilnahme an pädagogischen Leitungsbesprechungen zu dem Thema Bildungsvereinbarungen.
Folgende Fortbildungen speziell zu den Bildungsvereinbarungen sind inzwischen durchgeführt worden:
Fortbildungen zu Sinneschulungen
Fortbildungen zur Sach- und Naturbegegnung
Fortbildungen zur Gesundheitsförderung
Fortbildungen zur Umsetzung der Bildungsvereinbarungen
Fortbildungen zum Beobachten
Fortbildungen zur Wahrnehmung
Fortbildungen zur Leserecht-Schreib-Schwäche
Fortbildung zu Teilleistungsstörungen
Fortbildungen zur Kreativität
Fortbildungen zur Sprachförderung und Sprachentwicklung
Fortbildungen zur Mehrsprachigkeit.
Fortbildungen zum Experimentieren
Die Fortbildungen waren zum Teil organisiert durch das Jugendamt mit Referenten, oder durch andere Fortbildungsträger teilweise auch in Projekten .
Es gibt zusätzliche Arbeitskreise, die sich mit speziellen Themen kontinuierlich beschäftigen, wie zum Beispiel Sprachförderung.
Zur Zeit laufen Gespräche mit dem Gesundheitsamt über ein Sprachprogramm, dass bereits evaluiert wurde und in einigen Städten erfolgreich durchgeführt wird. Kontakte sind hergestellt.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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8,4 MB
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2
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(wie Dokument)
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13,8 kB
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3
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(wie Dokument)
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367,5 kB
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