Entscheidungsvorlage - A 51/0046/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Kinder- und Jugendausschuss und der Schulausschuss nehmen die Ausführungen zur Kenntnis und beauftragen die Verwaltung des Sportamtes und des Jugendamtes, das Projekt federführend in Kooperation fortzuführen.

Der Sportausschuss nimmt die Ausführungen zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung des Sportamtes und des Jugendamtes, das Projekt federführend in Kooperation fortzuführen

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Ausgangspunkt ist eine Bestandserhebung des Jugendamtes im Februar 2004 zur Überprüfung der Umsetzung des Mädchenförderplanes in Aachen. Erhoben wurden alle Leistungsbereiche des Kinder- und Jugendhilfegesetzes und die Angebote der Sportvereine in Aachen.

 

 Die Ergebnisse für den Bereich der Offenen Jugendarbeit wurden im Unterausschuss Jugendhilfeplanung am 1.3.05 dargestellt.

 

Nun liegen auch Ergebnisse aus dem Bereich des Sportes vor.  Zentrale Ausgangsdaten sind die Mitgliederzahlen der Sportvereine in Aachen. Hier zeigte sich, dass genau wie im Bundesschnitt die Sportangebote zu  64% von Jungen (13.260) und nur von 36% der Mädchen (7.225)  wahrgenommen werden (Stand 2002). Die Bedeutung dieser Zahl wird durch die Tatsache untermauert, dass die Sportvereine in Aachen mit insgesamt  über 20.000 Kindern – und Jugendlichen bis zu 26 Jahren der größte Freizeitanbieter in der Kommune sind und Sport nach Aussagen der Jungen und Mädchen für sie die beliebteste Freizeitbeschäftigung darstellt.

 

Zur Vertiefung wurden entsprechende Kommunal-, Landes- und Bundesdaten aus Sport und Jugendhilfe, geschlechtsdifferenziert aufbereitet und auf der Grundlage einer Gender-Analyse  ausgewertet.

 

Schlussfolgernd aus dieser Gender- Analyse lässt sich konstatieren, dass in Aachen Frauen in den Gremien des Sportes unterrepräsentiert sind. Der Blick auf die Angebotsebene zeigt, dass die Bedürfnisse von Mädchen unzureichend berücksichtigt werden. Zielgruppenscharfe Angebote (Behinderung, Migrationshintergrund, soziale Benachteiligung) sind für Jungen und Mädchen notwendig. Hier liegen Entwicklungsbedarfe und –potenziale, die in Kooperation von den Sportvereinen, Jugendhilfe und Schulen aufgegriffen werden könnten.

 

Aufgrund der Analyse hat sich ein Kooperationsprojekt von Jugendhilfe und Sport unter Leitung von Frau Tiltmann (Jugendamt) und Herrn Suchotzki (Sportamt) entwickelt.

 

Es hat sich eine Projektgruppe gebildet, in der die offene und verbandliche Jugendarbeit, die Jugendpflege, der Stadtsportbund, mit dem Vorsitzenden, dem Jugendvorstand und dem Geschäftsführer, sowie ein Vertreter des Arbeitskreises Kirche und Sport mitarbeiten. Ein Vertreter aus dem Schulbereich ist angefragt. Die Projektgruppe hat erste Projektziele aus der Gender- Analyse entwickelt.

 

Unter dem ersten Ziel: “Schaffung von attraktiven Angeboten für Mädchen, die deren Bedürfnissen entsprechen“ werden nun die ersten Angebote umgesetzt:

q       In Richterich und Haaren sind pilothaft erste offene sozialräumliche Sportangebote - in Kooperation von Jugendhilfe, Sport, Schulen und Bezirksämter - für Mädchen und Orientierungsangebote für Jungen geschaffen worden. Der Start ist im April 05 geplant.

q        Ein Konzept für ein Angebot für Mädchen im Bereich der Gesundheitsprävention (offene Sportangebote)  wird derzeit mit Fachkräften aus dem Gesundheitsamt, der Suchthilfe, dem Landessportbund, der Jugendarbeit, erarbeitet. Die Ideen gehen in Richtung offene Reitangebote, offene Angebote der Eishalle und offene Sportangebote, die in Kooperation mit  den Häusern der Offenen Tür stattfinden sollen.

 

Über den aktuellen Stand wird in der Sitzung durch Frau Tiltmann und Herr Suchotzki berichtet.

 

Eine Vielzahl von Themen und Zielen könnten sich noch aus der Gender-Analyse ergeben.

 

 Beispielhaft sind zu nennen:

q       Die Sportangebote für spezifische Zielgruppen (Behinderte, Migranten, sozial Benachteiligte) sollen sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungen erhöht werden. Die Integrationskraft des Sportes soll  verstärkt genutzt werden.

q       Es sollen ausreichend weibliche und männliche Übungsleiter/innen zur Verfügung stehen. Der Anteil des  weiblichen Personals ist gezielt zu erhöhen.

q       Es sollen räumliche, zeitliche und personelle Rahmenbedingungen geschaffen werden, in denen Mädchen die Sportangebote gerne annehmen.

q       Es soll ein breites, differenziertes sportliches Orientierungsangebot für Mädchen und Jungen vorgehalten werden.

q       Der Mitgliederanteil von Mädchen in den Aachener Sportvereinen ist zu erhöhen.

q       Die offene und verbandliche Jugendarbeit soll die Förderung von Bewegung und Sport von Mädchen und Jungen mit in das pädagogische Leitkonzept aufnehmen.

q       Die Schulen und die Kindertageseinrichtungen sind bei der Konzeption der Angebote zu beteiligen. Sie können einerseits bei der Ausbildung von Gruppen- und Übungsleiter/innen mitwirken, als auch Bindeglied für die Mädchen und Jungen zu den Sportvereinen sein.

q       Bei der Gestaltung der außerunterrichtlichen Angebote im Rahmen der Offenen Ganztagsschule sind die Sportvereine verstärkt einzubinden und die unterschiedlichen Bedürfnisse von Mädchen und Jungen zu berücksichtigen.

 

 

 

In der Sitzung referieren Herr Suchotzki und Frau Tiltmann durch einen foliengestützten Vortrag über den aktuellen Projektstand.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen ergeben sich je nach Beschlusslage bei der Haushaltsstelle 1.55000.71811.8.

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