Kenntnisnahme - FB 02/0032/WP16

Beschlussvorschlag:

Der Hauptausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.

Erläuterungen:

Im Jahr 1999 erhielt die Stadt Aachen den Aufnahmebescheid des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes NRW in das Städtebauförderprogramm Soziale Stadt NRW. Seitdem wurden die Stadtteile Ostviertel und Rothe Erde in ihrer Entwicklung in den Bereichen Städtebau, Wirtschaft, Umwelt, Soziales und Gesundheit unterstützt, um eine positive Trendwende zur Stabilisierung und Aufwertung der Lebensqualität in den Teilquartieren zu erreichen.

Die vorliegende Dokumentation gibt einen Überblick über die Förderphase in Aachen-Ost, in der in elf Jahren insgesamt über 400 Projekte mit einem Volumen von rund 16 Millionen Euro realisiert wurden. An dem Prozess der Stadtteilerneuerung, d. h. der Erarbeitung der Ziele als auch der Projektplanung und -umsetzung, waren Bürger/-innen, Mitarbeiter/-innen der Verwaltung als auch Politiker/-innen beteiligt. Die hierfür aufgebauten Strukturen sicherten einerseits eine große Beteiligung verschiedener Personen mit unterschiedlicher Herkunft, Fachwissen und Herangehensweisen und ermöglichten andererseits die Verknüpfung von investiv-städtebaulichen und sozial-integrativen Maßnahmen mit der Möglichkeit zur flexiblen Anpassung an die aktuellen Gegebenheiten.

Die offensichtlichsten Maßnahmen und zugleich größten Kostenfaktoren stellen die investiv-städtebaulichen Projekte dar, die zur Aufwertung von öffentlichen Plätzen und Grünflächen als auch des öffentlichen Straßenraums führten. Es konnten z.B. die Hütten- und Barbara- oder Weißwasserstraße neu gestaltet werden und das Wohnumfeld zusätzlich durch Begrünungen verbessert werden. Dies führte zu einer erhöhten Aufenthaltsqualität, was ebenfalls die Neu- und Umgestaltung des Bahnhofs Rothe Erde, Elsassplatzes und Kennedyparks bewirkte. Bei den zwei zuletzt genannten Maßnahmen entstanden neue Nutzungs- und Freizeitmöglichkeiten, die von der Bevölkerung seitdem gut angenommen werden. Aufgrund der wenigen Freiflächen im Quartier war zudem die erfolgreiche Aufwertung und Öffnung der Schulhöfe von zentraler Bedeutung.

Von eben solcher Bedeutung waren die Maßnahmen im sozialen Bereich, um die Themen Gesundheit und Integration. Neben Projekten zur Unterstützung spezieller Personengruppen, zum Beispiel von Alleinerziehenden oder überschuldeten Menschen, konnten Präventionsmaßnahmen erfolgreich durchgeführt werden, wie die zur Gesundheitsförderung. Insbesondere für Jugendliche, Frauen und Familien wurden der Ausgangssituation entsprechend vielfältige Bildungs-, Kultur- und Freizeitangebote umgesetzt, die von der Hilfe zur Alltagsbewältigung bis hin zur Förderung der individuellen Fähig- und Fertigkeiten der Bewohner/-innen reichten. Die individuelle Förderung verfolgten ebenfalls die Projekte zur Qualifizierung und Eingliederung im Bereich Arbeitsmarkt und lokale Ökonomie, wobei ergänzend eine allgemeine Standortverbesserung durch Industrieansiedlungen unternommen wurde.

Der Verstetigungsprozess verdeutlichte das große Potential des gewachsenen, sozialen Netzwerkes im Sozialraum, woran maßgeblich die Stadtteilkonferenz Aachen Ost/Rothe Erde und Vereine und Organisationen beteiligt waren.

Insgesamt entsprachen die vielfältig umgesetzten Projekte in den Handlungsfeldern den zu Beginn der Förderphase aufgestellten Zielen der Stadtteilerneuerung.

Auch zukünftig finden die behandelten Themen mit Fertigstellung des letzten Großprojektes, der Nadelfabrik ihren Platz im Viertel. So konnte mit Hilfe des Förderprogramms Soziale Stadt NRW eine positive Entwicklung im Quartier in Gang gesetzt werden, auf die künftig aufgebaut werden kann.

Weitere Informationen über die Stadtteilerneuerung Aachen-Ost können der vorliegenden Dokumentation entnommen werden.