Kenntnisnahme - E 49/0010/WP16

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Betriebsausschuss Kultur nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.

Reduzieren

Erläuterungen

Erläuterungen:

Umfang und Umsetzungsstand des Projekts

Das Gesamtkonzept der Route Charlemagne wurde in 2009 und 2010 mehrmals an veränderte Rahmenbedingungen angepasst. Hierbei war die im Masterplan formulierte Grundlinie ausschlaggebend, nämlich in herausragenden Gebäuden Vergangenheit und Zukunft sowie Lokales und Globales anhand konkreter Themen zu verbinden. Im Zuge der Konkretisierung und Schärfung dieses Konzepts wurde die Verortung in der karolingischen Pfalz und ihrem unmittelbaren Umfeld stärker akzentuiert. Gleichzeitig wurden die Planungen mit den Vorbereitungen zum Jubiläumsjahr 2014 sowie mit Projekten anderer Fachbereiche und Einrichtungen zur Neugestaltung des Pfalzbereichs, zur Erweiterung des Aixplorers auf den Freiraum und zur wissenschaftlichen Erforschung der Pfalz vernetzt. Der Vernetzung und Abstimmung dieser thematisch eng verbundenen Projekte ist von hoher Bedeutung für die Stadt Aachen im Sinne einer innovativen, fundierten und wirksamen Darstellung ihres kulturellen Erbes.

 

Die Route Charlemagne besteht aus mehreren Teilprojekten, die bis 2013 umgesetzt werden sollen. Aktuell stellt sich das Projekt wie folgt dar:

 

Realisiert wurden die Teilprojekte:

-          Rathaus (Themenstation „Macht“): Eröffnung in 2009

-          Haus Löwenstein (Infostelle): Eröffnung in 2009

-          Elisengarten: Eröffnung 2009


In der baulichen Realisierung begriffen sind die Teilprojekte:

-          Internationales Zeitungsmuseum (Themenstation „Medien“): Eröffnung in 2011

-          Centre Charlemagne (Anlaufstelle und Themenstation „Geschichte“): Eröffnung in 2012/13
 

In der Konzeptschärfung begriffen ist das Teilprojekt:

-          Grashaus (Themenstation „Europa“): Eröffnung in 2013
 

Aufgrund der politischen Beschlusslage noch nicht begonnen wurden die Teilprojekte:

-          Archäologische Vitrine im Elisengarten

-          Haus Löwenstein (Station „Wirtschaft“)

-          Achse der Wissenschaft
 

Folgende Einrichtungen und Denkmäler wurden/werden durch gemeinsame Kennzeichnung und Materialien (Flyer) mit der Route Charlemagne verbunden:
 

-          Couven-Museum: Flyer in 2010

-          Dom, Domschatzkammer und Dominfo: Flyer in 2011

 

Rathaus und Infostelle Haus Löwenstein:

Die Dauerausstellung im Rathaus wurde im Juni 2009 eröffnet, allerdings dauerte die Behebung einiger technischer Probleme bei den neu entwickelten Systemen (Aixplorer, Corona, Friedenstisch) bis 2010 an. Die Resonanz der Besucher ist durchweg positiv; Kritik und Anregungen von Besuchern werden von E 49/7 aufgenommen und soweit möglich umgesetzt. Die Besucherzahlen liegen seit der Eröffnung kontinuierlich über den Vorjahren. Sie stiegen von rund 70.000 (2008) auf 77.000 (2009 bei mehrmonatigen Umbauarbeiten) und 92.644 (2010) an.

 

Die Infostelle in Haus Löwenstein wurde im Juni 2009 zeitgleich mit dem Rathaus eröffnet. In 2010 wurden u.a. die Präsentationen der einzelnen Stationen angepasst und eine Wechselvitrine für die Ausstellungsreihe „Zeitsprünge“ ergänzt; die Infostelle wird für Veranstaltungen genutzt und ist in das Führungsangebot des aachen tourist service integriert. Die Besucherzahlen erhöhten sich von rund 13.000 (2009) auf 32.237 (2010). Die Infostelle wird mit der Eröffnung des Centre Charlemagne aufgelöst.

 

Internationales Zeitungsmuseum:

Das Internationale Zeitungsmuseum wird nach umfangreichen baulichen Maßnahmen am 8. Juli 2011 mit einer von Grund auf neu konzipierten Dauerausstellung sowie mit Wechselausstellungsraum, Lesesaal, Didaktikraum, Café und kleinem Shop neu eröffnet. Das neue Konzept baut auf der einzigartigen Sammlung von über 200.000 historischen Zeitungen auf, thematisiert jedoch bewusst auch neue Medien und nutzt innovative Techniken, um die Dynamik der Medienentwicklung zu verdeutlichen und Medienkompetenz zu vermitteln. Die Neueröffnung wird durch ein gezieltes Marketing vorbereitet und von einem hochwertigen Programm begleitet. Für den Festakt zur Neueröffnung ist die Ministerpräsidentin des Landes NRW, Frau Hannelore Kraft, angefragt.

 

Aufgrund archäologischer Grabungen (Bodendenkmal) war eine Umplanung erforderlich. Die ursprünglich geplante Anlage eines Kellers zur Unterbringung der Toilettenanlagen im Hofbereich wude zugunsten eines ebenerdigen Anbaus an den rückwärtigen Gebäudeteil aufgegeben. Die Umplanung bedingt die Verschiebung des Eröffnungstermins von 2010 auf den 8. Juli 2011.

 

Centre Charlemagne:

Das Centre Charlemagne soll nach dem Abschluss umfangreicher Baumaßnahmen um die Jahreswende 2012/13 eröffnen.

 

Das Konzept umfasst zum einen die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle im Foyerbereich; hier soll ein dynamisches Stadtmodell die Entwicklung Aachens verdeutlichen, die Lage der karolingischen Pfalz anzeigen und die einzelnen Stationen der Route Charlemagne markieren. Jede Station bzw. jedes Thema werden in kleinen Ausstellungs- und Medieninstallationen vorgestellt. Darüber hinaus sind ein Museumscafé und ein Museumsshop geplant.

 

Die museale Dauerausstellung auf einer Ausstellungsfläche von knapp 800 qm stellt die Stadtgeschichte Aachens sowie die Geschichte und Wirkung Karls des Großen dar. Beide Erzählstränge sind eng aufeinander bezogen, beide werden für einzelne Epochen vertieft dargestellt und in ihre euregionalen und europäischen Kontexte eingeordnet. Insgesamt werden alle Epochen vom Siedlungsursprung bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts thematisiert; vertiefend jedoch die karolingische Pfalz, die Stadt der Krönungen, der Aufbruch in die Moderne und die Herausbildung des Selbstbildes als Europastadt. Die Dauerausstellung wird für jede Epoche klassische museale Exponate, Modelle/Inszenierungen und Medieninstallationen umfassen. Ein separater, zentral liegender Bereich wird mit vertiefenden und interaktiven Installationen zu einem „Geschichtslabor“ entwickelt. Darüber hinaus werden ein Auditorium, ein museumsdidaktischer Bereich sowie Depoträume zur Verfügung stehen.

 

In 2010 wurde das Grobkonzept von E 49/7 in Zusammenarbeit mit dem Ausstellungsbüro Dr. Hermanns (Münster) und Historikern der RWTH Aachen zu einem detaillierten Feinkonzept ausgearbeitet. Ergänzend wurden die Leistungspakete „grafische Arbeiten“ und „Medienplanung“ ausgeschrieben. In der zweiten Jahreshälfte 2010 führte ein aus mehreren Historikern bestehendes Team unter der Leitung von E 49/7 intensive Recherchen in regionalen und überregionalen Museen, Depots und  privaten Sammlungen einschließlich der Niederlande, Belgiens und Frankreichs statt. Durch diese Recherchen konnten eine Reihe bislang wenig bekannter Objekte und Dokumente von teils herausragender Qualität identifiziert und dokumentiert werden. In diesem Kontext rief E 49/7 auch die Bürgerinnen und Bürger Aachens mit Erfolg zur Mitwirkung auf. Damit ist es nicht nur möglich, bislang unbekannte Objekte zu präsentieren, denn vor allem können die Kernthemen des Centre Charlemagne nun wesentlich besser vermittelt und inszeniert sowie die grenzübergreifenden und europäischen Kontexte stärker herausgearbeitet werden. So konnten Objekte und Dokumente vom karolingischen Aachen in seinem maasländischen Kontext über die Vor- und Frühindustrialisierung bis hin zu den beiden Weltkriegen und zur Befreiung Aachens 1944 erschlossen werden. Entsprechende Leihanfragen werden nach endgültiger Auswahl der Exponate erfolgen.

 

Grashaus

Das Grashaus soll nach dem Umzug des Stadtarchivs an den Reichsweg zur Themenstation „Europa“ der Route Charlemagne mit einem „Europäischen Klassenzimmer“ als Lernort für junge Menschen umgestaltet werden. Momentan werden die bestehenden konzeptionellen Überlegungen durch den Kulturbetrieb überarbeitet. Dieses Konzept stellt das „Europäische Klassenzimmer“ in den Mittelpunkt. In zwei Ausstellungsräumen, die auch für Besucher der Route Charlemagne zugänglich sind, sollen aus der europäischen Geschichte Kernthemen herausgearbeitet und zu Zukunftsszenarien des 21. Jahrhunderts verdichtet werden. Das Angebot des Europäischen Klassenzimmers greift diese Szenarien auf, regt zur Diskussion über die Zukunft Aachens/Europas an und zeigt politische Handlungsmöglichkeiten auf. Darüber hinaus wird das Grashaus das „Europe direct“-Informationsbüro beherbergen.

 

Integration von Dom, Domschatzkammer, Couven-Museum

Durch eine übergreifende und abgestimmte Beschilderung, durch Markierungen (Fahnen), eine Flyerreihe und den Internetauftritt sind Orte in die Route Charlemagne einbezogen, die – wie Dom und Domschatzkammer – von zentraler Bedeutung für die Geschichte Aachens und der Aachener Pfalz sind oder die, wie das Couven-Museum, eng mit der Geschichte Aachens verknüpft sind.

 

 

Loading...