Entscheidungsvorlage - E 18/0060/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen – Laurensberg nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Der Winter – und seine Auswirkungen auf die Straßen

 

 

I. Technische Grundlagen

 

 

Der Winter 2010 / 2011 war wie der vorangegangene Winter 2009/2010 für unsere Breiten außergewöhnlich streng.

 

Der jahreszeitliche Wechsel ist für eine „gesunde“ Straße kein Problem. Die Technik des Straßenbaus ist imstande, den Aufbau so anzulegen, dass Winter und Schnee ebenso wenig zur Substanzzerstörung führen wie Sommer und Wärme.

 

Gefährlich für Straßen wie auch für alle anderen Bauwerke ist das Eindringen von Wasser in den Straßenaufbau. Dieses führt zunächst zu Aufweichungen des Untergrundes, hierdurch ist die Auflage und damit die Lastabtragung nicht mehr gleichmäßig verteilt, und es führt zu weiteren und größeren Spannungsrissen in der Oberfläche. Hier dringt dann weiteres Wasser in den Straßenaufbau ein.

 

Im Winter werden die Schäden durch das Gefrieren des Wassers noch größer. Wenn Wasser friert, vergrößert sich sein Volumen. Ist das Wasser im Straßenkörper oder im Unterbau, so führt die Ausdehnung zur Zerstörung der darüberliegenden Asphaltschichten. So entstehen dann die Schlaglöcher in den Straßen, die durch den darüberlaufenden Verkehr ständig vergrößert werden.

 

Dieses physikalische Phänomen konnte in diesem Winter wieder vielfach auf den städtischen Straßen beobachtet werden. Insbesondere in Straßen, in denen schon zahlreiche Flickstellen, z.B. durch die nachträgliche Verlegung von Versorgungsleitungen, vorhanden waren, ist es durch den Frost zu großflächigen Ausbrüchen bis in die tiefer liegenden Asphalttragschichten gekommen.

 

Solange der Boden noch gefroren ist, kann keine dauerhafte Sanierung der Schlaglöcher durchgeführt werden. Die fachgerechte Asphaltsanierung benötigt Temperaturen oberhalb +5°C. Die Schlaglöcher wurden daher vorerst nur mit Kaltasphalt aufgefüllt, einer Asphaltmischung, die aufgrund ihrer speziellen Zusammensetzung auch bei Minustemperaturen von bis zu -10 °C verarbeitet werden kann, sich jedoch bei dauerhafter Einwirkung von Nässe entmischt und dann durch den Verkehr ausgefahren wird.

 

Um die Verkehrssicherheit kurzfristig wieder herzustellen, wird dieses Material im Winter verbaut. Mit dem beginnenden Frühjahr werden dann die Schäden nach und nach dauerhaft saniert.

 

 

 

II. Schäden in der Fahrbahn

 

Im Zeitraum vom 01.11.2010 bis 15.03.2011 wurden in Laurensberg insgesamt 236 Einsätze zur Verfüllung von Schlaglöchern in den Fahrbahnen gefahren. Zum Vergleich: Im gesamten Stadtgebiet wurden im o.g. Zeitraum 1.699 Einsätze protokolliert. Ein Einsatz ist dabei nicht gleichbedeutend mit der Reparatur von nur einem Schlagloch, vielmehr handelt jeder Einsatz einen Straßenabschnitt ab. Die einzelnen Schlaglöcher wurden anzahlmäßig nicht erfasst.

 

Im o.g. Zeitraum wurden in Laurensberg ca. 45 to Asphalt verbaut (vgl. Stadtgebiet: ca 260 to). Einige Schwerpunkte in diesem Winter waren:

 

Straßenname

Anzahl Einsätze

Materialverbrauch in to

Vgl. 09/10

Krefelder Straße

8

1,0

 

Kullenhofstraße

5

1,3

 

Neukellerweg

1

1,0

 

Purweider Weg

3

1,1

 

Roermonder Straße

29

3,5

 

Stiewistraße

7

2,6

 

Vaalser Straße

8

1,6

 

 

vgl. Stadtgebiet

Aachener Straße

13

2,6

 

Adalbertsteinweg

15

6,1

14/4,4

Debyestraße

11

2,4

 

Grauenhofer Weg

11

9,5

15/7,0

Heinrichsallee

23

22,4

17/8,1

Jülicher Straße

18

1,4

 

Lütticher Straße

14

7,2

7/6,7

Trierer Straße

22

5,3

 

Von-Coels-Straße

21

1,5

 

Viktoriaallee / Viktoriastraße

9

6,4

10/3,9

 

 

 

 

 

 

 

 

 

III. Finanzbedarf

 

Für die Beseitigung der Schlaglöcher zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit mussten bislang  ca. 120.000 €  eingesetzt werden. Die Summe setzt sich zusammen aus den Kosten für Personal, Fahrzeuge, Material und die Miete für einen zweiten Thermowagen.

 

Es ist zu erwarten, dass sich die Kostensteigerung für diese Flickerei in den nächsten Jahren weiter fortsetzt, so dass für die Substanzerhaltung der Straßen immer weniger Mittel zur Verfügung stehen.

 

IV. Sanierungsbedarf

 

Wie in jedem Jahr werden auch in 2011 wieder große Asphaltdeckenüberzüge ausgeschrieben.

Die Abschnitte, die in diesem Jahr vorgesehen sind, sind folgende:

 

Straßenname

Abschnitt

Ca. Fläche [m²]

Adalbertsteinweg

Kaiserplatz bis vor Steffensplatz

410,00

Adalbertsteinweg

Vor Justizzentrum

580,00

Albert-Einstein-Straße

Prämienstraße bis Senkestraße

1410,00

Albert-Einstein-Straße

Vor der Kirche

590,00

Breslauer Straße

Vor der Kreuzung Dresdener Straße

750,00

Grachtstraße

Indeweg bis Tor

1540,00

Heinrichsallee

Von Litfasssäule bis Promenadenstraße

1000,00

Lütticher Straße

Von Berliner Ring bis Amsterdamer Ring

1820,00

Scherbstraße

Von Horbacher Straße bis Haus 32

1500,00

St.-Vither-Straße/Siegelallee

Von Haus 11 bis 22

4970,00

Vaalser Straße

Bereich Jakobsplatz

610,00

 

 

Der Finanzbedarf für diese Maßnahmen wird ca. 450.000 € betragen.  Die Albert-Einstein-Straße und die Lütticher Straße sind ebenso wie der Grauenhofer Weg für den Neubau vorgesehen, mussten aber wegen der angespannten Haushaltssituation – auch des Fördergebers – bisher immer wieder verschoben werden. Derzeit ist der Ausbau Grauenhofer Weg für 2014 vorgesehen, die Lütticher Straße soll von Schanz bis Berliner Ring in drei Abschnitten von 2012 bis 2016 ausgebaut werden, die Albert-Einstein-Straße wird noch geplant. Auch die Heinrichsallee ist nach Abschluss der Hochbaumaßnahme Kaiserplatzgalerie zum Vollausbau vorgesehen.

 

Da die Straßenabschnitte aber in besonders schlechtem Zustand sind, ist es erforderlich, bis zum tatsächlichen Ausbau diese Sanierungsmaßnahmen durchzuführen.

 

Insgesamt stehen in 2011 ca. 1,4 Mio € für die Straßen- und Brückenunterhaltung zur Verfügung. Hiervon werden ca. 500.000 € für die verschiedenen Jahresaufträge der Straßenunterhaltung verausgabt, 220.000 € werden für verschiedene Maßnahmen der Brückenunterhaltung benötigt, so dass für besondere Aufträge wie Ölspurbeseitigungen, Kanalschachtanpassungen oder sonst wie erforderliche, durch eigene Kräfte nicht leistbare Aufgaben noch ca. 230.000 € für 2011 zur Verfügung stehen.

 

 

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