Kenntnisnahme - A 61/0130/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

1.       Die Bezirksvertretung Aachen-Laurensberg nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

2.       Der Verkehrsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Der Antrag gilt damit als behandelt.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Anlass

Im November ereignete sich am Knotenpunkt Vaalser Straße/ Steppenbergallee/ Neuenhofer Weg ein Unfall, bei dem Grundschüler verletzt wurden.

Ein aus der Steppenbergallee links abbiegendes Fahrzeug fuhr die Kinder, die die Vaalser Straße überqueren wollten, an.

Die Verwaltung wurde beauftragt zu überprüfen, inwieweit die Schaltung einer konfliktfreien Signalisierung möglich ist und welche alternativen Möglichkeiten es gibt, um das Konfliktpotenzial an dem Knotenpunkt zu verringern. 

 

Bestand

Zur Zeit wird der Fußgänger über die Vaalser Straße progressiv geschaltet. Das heißt, dass das Fußgängersignal auf dem Mittelstreifen früher von Grün auf Rot schaltet als das Signal am gegenüberliegenden Fahrbahnrand.

Dadurch soll vermieden werden, dass Fußgänger auf dem Mittelstreifen zum Stehen kommen.

Nachteil bei dieser Signalschaltung ist, dass Fußgänger, die wegen des Rot zeigenden Signals auf dem Mittelstreifen zunächst am Fahrbahnrand stehen bleiben, verleitet werden können, gegen Rot zu gehen, weil die entgegenkommenden Fußgänger länger Grün haben.

Unfalldaten

Laut Polizei kam es in den letzten 4 Jahren zu 2 registrierten Unfällen, einem Auffahrunfall in 2002 und dem o.g. Unfall in 2004.

 

Rundum-Grün für Fußgänger

Um die Gefährdung der Fußgänger durch abbiegende Fahrzeuge auszuschließen, kann man in allen Fußgängerfurten gleichzeitig Grün anzeigen, während alle Kfz-Verkehre Rot erhalten. So können alle Fußgänger gefahrlos die Straße queren.

Nachteil dieser Fußgängerphase mit Rundum-Grün sind die längeren Wartezeiten für alle Verkehrsteilnehmer und die negativen Auswirkungen für die Grüne Welle.

Auch an dem Knotenpunkt Vaalser Straße/ Steppenbergallee wäre die Einführung des Rundum-Grüns möglich.

Bei Betrachtung des einzelnen Knotenpunktes wäre die Leistungsfähigkeit trotz der zusätzlichen Phase gewährleistet. Eine Überprüfung mit dem Programm HBS ergibt die längsten Wartezeiten für den Arm Steppenbergallee. Für die morgendliche Spitzenstunde kommt es zu einer mittleren Wartezeit von 35 Sekunden und in der Spitzenstunde am Nachmittag zu einer mittlere Wartezeit von 47 Sekunden. Das bedeutet, dass nahezu alle während der Sperrzeit ankommenden Verkehrsteilnehmer in der nachfolgenden Freigabezeit weiterfahren können, die Wartezeiten jedoch spürbar sind. Es tritt nur geringer Stau am Ende der Freigabezeit auf. Für die Kfz-Fahrer aus den  anderen Zufahrten sind die Wartezeiten kurz.

Für die Fußgänger kommt es durch die konfliktfreie Signalschaltung zu längeren Wartezeiten und teilweise zu kürzeren Grünzeiten als bisher. Die Wartezeit für den Fußgänger beträgt ca. 77 Sekunden, die Grünzeit für den Fußgänger 10-13 Sekunden.

Beim Betrachten der „Grünen Welle“ erkennt man Nachteile für den fließenden Verkehr auf der Vaalser Straße. Durch die zusätzliche Phase müssen Grünzeiten für die Hauptrichtungen (Vaalser Straße stadteinwärts und stadtauswärts) gekürzt werden, so dass es zu Störungen in der Grünen Welle kommt.

Auch der zur Zeit noch bestehende Vorlauf für den Linksabbieger in den Neuenhofer Weg fällt weg.

Verlängerte Grünzeiten für den Fußgänger ohne „Rundum-Grün“

Eine weitere Möglichkeit um den Konfliktpunkt zu entschärfen wäre, die Grünzeit für die die Vaalser Straße querenden Fußgänger zu verlängern und die Kfz-Verkehre aus den Nebenrichtungen (Steppenbergallee, Neuenhofer Weg) erst einige Sekunden später dazu zu schalten. Somit würden sich die Fußgänger schon auf der Fahrbahn befinden und besser gesehen werden, wenn die Fahrzeuge aus den Nebenrichtungen anfahren. In diesem Fall müsste die Grünzeit für den stadtauswärts fahrenden Kfz-Verkehr um 5 Sekunden gekürzt werden. Alle anderen Signalzeiten würden bestehen bleiben, wie zur Zeit gegeben.

Aufhebung der progressiven Signalschaltung

Bei progressiver Fußgängersignalisierung kommt es vor, dass rechts abbiegende Kraftfahrer, die das rote Fußgängersignal auf dem Mittelstreifen sehen, die Situation missdeuten und  eventuell den Fußgänger „bedrängen“, weil sie von einer verkehrswidrigen Handlung des Fußgängers ausgehen.

Daher könnte die Aufhebung der progressiven Schaltung zu einer erhöhten Sicherheit führen, hätte jedoch den Nachteil, dass Fußgänger, je nachdem wann sie anfangen die Vaalser Straße zu überqueren auf der Mittelinsel zum Stehen kommen können.

Zusätzliches gelbes Blicklicht

Ein gelbes Blicklicht, welches „Vorsicht Fußgänger“ anzeigt, kann kurzfristig angebracht werden. Jedoch sollte bedacht werden, dass durch häufige Anwendung des Gelbblinkers der Warneffekt abgenutzt ist und von vielen Kfz-Fahrer übersehen wird.

Fazit

Aus Sicht der Verwaltung ist die Grünzeitverlängerung für den Fußgänger die beste Lösung, um das Konfliktpotential zu minimieren. Aus diesem Grund wird die Signalschaltung in Kürze angepasst.

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

Kosten werden noch ermittelt.

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Anlagen

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