Entscheidungsvorlage - FB 50/0145/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie stimmt der Verwendung der Mittel zur Durchführung sozialraumbezogener Maßnahmen gemäß der von der Verwaltung vorgetragenen Aufstellung zu. Zudem beschließt er die „Richtlinie zur Förderung von Projekten mit Bürgerbeteiligung aus einem Stadtteilfonds“ und beauftragt die Verwaltung, diese entsprechend umzusetzen.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

In seiner Sitzung am 16.06.2011 hat der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie zu TOP 5 „Verwendung der Mittel aus dem Haushaltsansatz für sozialraumbezogene Maßnahmen“ wie folgt beschlossen: „Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und bittet die Verwaltung die Gespräche zu vertiefen und in der nächsten Sitzung wieder vorzustellen.“

Bezüglich des Stadtteilfonds wurde im Rahmen eines Treffens der AG Stadtteilkonferenzen beschlossen, gemeinsam mit den sozialpolitischen Sprechern der Fraktionen ein Konzept zu erarbeiten, das die berechtigten Belange von Politik, Verwaltung und Stadtteilkonferenzen angemessen berücksichtigt.

Dieses Treffen findet statt am 15.09.2011.

Die daraus zu entwickelnde Richtlinie wird nachgereicht.

 

Zur Durchführung von sozialraumbezogenen Maßnahmen stehen im Haushaltsplan für die Jahre 2011-2014 jeweils 200.000,--€ (PSP-Element 4-050101-916-5, Sachkonto 53180000) zur Verfügung. Die Verwendung ist wie folgt vorgesehen:

 

A. Begegnungszentren Aachen Ost, Kronenberg und Haaren                                            21.900,--€

B. Stadtteilfonds für Forst, Preuswald, Kronenberg, Brander Feld

    Haaren und Kullen                                                                                                                73.000,--€

C. sonstige sozialraumbezogene Projekte (davon 41.100 noch nicht verplant)      105.100,--€

 

Die unter Punkt B genannten Mittel (Stadtteilfonds) sind an die Förderung von Projekten mit Bürgerbeteiligung gebunden. 

 

Die unter Punkt C genannten Projekte 2011sind:

 

1. Stadtteilbüro Preuswald               15.000€

2. Barierefreie Toiletten BZ Ost                9.000€

3. Rampe BZ Kronenberg                8.000€

4. „Gesund Gefrühstückt“                6.000€

5. Generationsbrücke Aachen                6.000€

6. Flyer Begegnungszentren                1.000€

7. Öffentlichkeitsarbeit Quartiere  5.000€

8. Stadtseiten „Stadtteilarbeit“              12.000€

9. Tagung Stadtteilorientierung                 2.000€

 

Erläuterungen:

 

Zu1.:

Im Preuswald ist zur Stabilisierung des Stadtteils ein Stadtteilbüro eingerichtet worden. Von hier aus wird das Quartiersmanagement sowie eine trägerübergreifende Beratung (Bürogemeinschaft) unter Mitwirkung der Fachbereiche Soziales und Integration, Jugend, Kinder und Schule, Wohnungswesen sowie dem Diakonischen Werk (ASD) für die Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels erfolgen. In Zukunft ist auch eine ehrenamtliche Beteiligung angedacht. Das Büro wird am 16.09.2011 eröffnet. Aus dem Haushaltsansatz werden der Bau des Büros, die Öffentlichkeitsarbeit sowie Teile der Einweihungsfeier finanziert. Darüber hinaus wurden Sponsoren gewonnen, die u.a. die PC-Ausstattung, den drahtlosen Zugang zum Internet, Kindermöbel und Spielzeug, die Hinweisschilder, Rollos für das Fenster u.ä. zur Verfügung gestellt haben.

 

Zu 2. und 3:

Um die neuen Begegnungszentren den Förderrichtlinien anzupassen, müssen Zugänge (Begegnungszentrum der Pfarre St. Hubertus auf dem Kronenberg) und Toiletten (Begegnungszentrum der Arbeiterwohlfahrt in Aachen-Ost, Schleswigstraße) barrierefrei angepasst bzw. umgebaut werden. Die Bezuschussung der Maßnahmen erfolgt in Analogie zu derjenigen in Brand, wo 2009 ebenfalls der barrierefreie Umbau der Toiletten erfolgte.

 

Zu 4.:

Der Verein zur Förderung der Kinder und Jugendlichen im Stadtteil Aachen, Rothe-Erde e.V. beantragt die weitere Bezuschussung des Projektes „Gesund gefrühstückt lernt es sich leichter“.

 

Das Projekt wird seit 2007 in der Grundschule Barbarastraße in Aachen Rothe Erde durchgeführt. Es verbessert die gesunde Ernährung und zugleich die Lernbereitschaft der Schülerinnen und Schüler im Stadtteil. Die hauptsächlichen Mittel des Projekts werden durch Sach- und Geldspenden von Sponsoren bereitgestellt. Es handelt sich um ein Projekt der „Hilfe zur Selbsthilfe“, denn Mütter der Kinder bereiten als ehrenamtliche Kräfte schultäglich ein gesundes Frühstück für die Grundschulkinder.

 

Von 2007 bis Juni 2008 erfolgte eine Förderung des Projektes im Rahmen der Stadtteilerneuerung Ost.

 

Zur Verstetigung des Projektes hat der Sozial- und Gesundheitsausschuss in seiner Sitzung am 30.04.2009 beschlossen, im Jahr 2009 einen Zuschuss in Höhe von 3.000€ für das Projekt „Gesund gefrühstückt lernt es sich leichter“ aus dem Produkt Sachkonto 050-010-010 5318028 „sozialraumbezogene Maßnahmen“ bereit zu stellen und die Verwaltung gebeten, für das Jahr 2010 einen Zuschuss in Höhe von 6.000€ ein zu planen.

 

Die Barbaraschule wurde in 2009 mit dem Projekten „Bewegte Schule“ und „Gesund gefrühstückt lernt es sich leichter“ bei 600 Bewerbungen gemeinsam mit nur 11 weiteren Grundschulen für den bundesweiten Präventionspreis 2009 nominiert und hat den 3. Preis erhalten.

 

Das Projekt wird von der Bevölkerung durch Spenden sowie ehrenamtliches Engagement unterstützt.

 

Ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Frühstücksprojekten ist die systematische Einbindung von Eltern mit Migrationshintergrund. Insofern beinhaltet das Projekt neben der Versorgung der Kinder mit einem gesunden Frühstück auch die Einbindung dieser Eltern in das Schulleben sowie die Elternschaft und ist damit auch Integrationsprojekt. 

 

Zu 5.:

Bessie’s Hope wurde – seinerzeit unter dem Namen "Rainbow Bridge" (wegen häufiger Verwechslungen mit anderen Organisationen 2008 geändert) – als gemeinnützige Einrichtung mit Sitz in Denver/Colorado 1989 von den Musiktherapeutinnen Linda Holloway und Sharron Brandrup gegründet. Zusammen mit vier hauptamtlichen – über Stiftungs- und Sponsorengeldern refinanzierten  Mitarbeiterinnen und zahlreichen ehrenamtlichen Helfern haben sie sich zum Ziel gesetzt, Licht und Freude in das Leben einsamer Heimbewohner zu bringen und gleichzeitig deren – oftmals verdeckte – Ressourcen zu fördern und zu nutzen, um so auch der jungen Generation zu dienen.
2002 würdigte der Präsident der USA diese Arbeit mit der Auszeichnung "Daily Point of Light".

 

Die Generationsbrücke Aachen als Partnerorganisation von Bessie’s Hope bildet eine generationsübergreifende Brücke zwischen den Pflegeheimbewohnern und ihrer Umgebung. Im Gegensatz zu der sonst eher individuell gestalteten Ausübung des Ehrenamts in Pflegeheimen arbeitet die Generationsbrücke Aachen mit klaren Strukturen und Programmen und legt dabei besonderen Wert auf die standardisierte Vorbereitung und Schulung der Teilnehmer und die fachliche Begleitung bei den Begegnungen.
Im "Intergenerationsprogramm für Kinder und Jugendliche" steht der regelmäßige Besuch einer Schulklasse oder Kindergartengruppe bei Bewohnern einer Altenpflegeeinrichtung im Mittelpunkt, wobei nach Möglichkeit jedes Mal dieselben Bewohner teilnehmen, damit ein vertrautes Verhältnis zwischen den Teilnehmern entstehen kann. Folgende Ziele sollen so erreicht werden:

Die Kinder lernen Alterungsprozess und Pflegebedürftigkeit als normale Lebensentwicklung zu erkennen und verlieren so die Berührungsangst vor pflegebedürftigen alten Menschen.

Die Kinder erleben in besonderer Weise Nähe, Wertschätzung und das Gefühl des Geliebt- und Gebrauchtwerdens durch die Zuwendung der Senioren.

Die Kinder und Jugendlichen profitieren von deren Lebenserfahrung und Weisheit.

Der schon im Kindesalter beginnenden materiellen und medien-bedingten Reizüberflutung und Sinn-Leere kann frühzeitig mit der Vermittlung echter menschlicher Werte begegnet werden.

 

Über das Projekt wurde bereits mehrfach in den Medien berichtet. Herr Krumbach, Leiter des Marienheimes Brand, hat das Konzept aus den USA  nach Aachen geholt.

Im Mai 2009 ist er als "Generationsbrücke Aachen" - zunächst im Marienheim - an den Start gegangen und hat das "Intergenerationsprogramm für Kinder und Jugendliche" mittlerweile in sechs Pflegeheimen (davon drei in der Stadt Aachen) implementiert, wobei die nächsten drei Anfragen bereits vorliegen.

Im Marienheim kommen mittlerweile vier Gruppen der benachbarten Kindertagesstätte St. Monika und eine Schülergruppe der Städt. Grundschule Brander Feld zu regelmäßigen monatlichen Besuchen gleichgroßer Bewohnergruppen ins Marienheim, so dass bereits 50 Bewohner involviert sind und sie wöchentlich Besuch von Kindern haben. Im Haus Cadenbach begleitet und leitet die Generationsbrücke Aachen vierzehntägige Besuche des Städtischen Kindergartens Boxgraben sowie der Städt. Gemeinschaftsgrundschule Gerlachstraße und im Haus Marien-Linde gemeinsame Treffen mit der städtischen Hauptschule Aretzstraße.

 

Seit Januar besteht eine Kooperation mit der Stadt Herzogenrath, wo bereits die erste Partnerschaft läuft und die zweite in Kürze beginnt. Seit letztem Sommer arbeiten auch in Nürnberg zwei Pflegeheime mit zwei Realschulen "unter dem Dach der Generationsbrücke Aachen" zusammen.

 

Die intergenerativen Treffen sind für die Bewohner das absolute Highlight der sozialen Angebote im Marienheim geworden. Es wurde die Erfahrung gemacht, dass nichts und niemand soviel Freude in das Leben alten pflegebedürftiger Bewohner zaubern kann, wie Kinder und Jugendliche. Freundschaften und "Patenschaften" sind entstanden, die weit über die von der Generationsbrücke Aachen organisierten Treffen hinausgehen.

 

Das Konzept wurde letztjähriger Preisträger des "Transatlantischer Ideenwettbewerb USable" der Körber-Stiftung. Mit der BMW-Stiftung Herbert Quandt konnte das Projekt einen großzügigen ideellen und materiellen Förderer finden.

 

Der Förderantrag ist als Anlage 1 beigefügt.

 

Herr Krumbach steht für Fragen zur Verfügung und kann auf Wunsch das Projekt anhand von Beispielbildern erläutern.

 

Zu 6.:

In Zusammenarbeit mit den bestehenden Begegnungszentren hat der Fachbereich Soziales und Integration einen Flyer entwickelt. Dieser gibt eine Übersicht über Lage und insbesondere die unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkte der fünf Begegnungszentren in Aachen. Der Flyer wurde dem Ausschuss bereits in seiner letzten Sitzung vorgelegt.

 

Zu 7.:

Im Rahmen der Gründung von Stadtteilkonferenzen und der Durchführung von quartiersbezogenen  Aktivitäten im Stadtteil werden die Mittel als Zuschuss zur Finanzierung der Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt.

 

Zu 8.:

Der FB 50 plant eine Ausgabe der Stadtseiten mit der Darstellung der sozialräumlichen Ausrichtung des Fachbereiches im Rahmen der Umsetzung der Maßnahmen der Sozialentwicklungsplanung. Die veranschlagten Mittel werden für Layout und Druck benötigt.

 

Zu 9.:

Es ist vorgesehen, im Spätherbst dieses Jahres eine Fachtagung zur Stadtteilorientierung durchzuführen. Die Mittel werden für Honorar und Fahrtkosten sowie Getränke veranschlagt.

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Auswirkungen

finanzielle Auswirkungen



investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz

20xx ff.

fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Gesamt-

bedarf (alt)

Gesamt-

bedarf (neu)

Einzahlungen

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Auszahlungen

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Ergebnis

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+ Verbesserung /                                        -Verschlechterung

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Deckung ist gegeben / keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben / keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

2011

fortgeschriebener Ansatz 2011

Ansatz

2012 ff.

fortgeschriebener Ansatz 2012 ff.

Folgekosten
(alt)

Folgekosten
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Ertrag

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Personal-/Sachaufwand

200.000

200.000

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Abschreibungen

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Ergebnis

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+ Verbesserung /                                        -Verschlechterung

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Deckung ist gegeben

Deckung ist gegeben

 

 

Die Aufwendungen bewegen sich im Rahmen des genehmigten Haushaltsansatzes 2011.

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Anlagen

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