Kenntnisnahme - E 49/6/0004/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Betriebsausschuss Kultur nimmt den Sachstand und die konzeptionellen Vorstellungen zur weiteren Entwicklung der Stadtbibliothek Aachen zur Kenntnis.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Die Stadtbibliothek Aachen beabsichtigt den Einsatz der RFID-Technologie und der Selbstverbuchung als Voraussetzung zu einer Weiterentwicklung der Bibliothek zu “einem Bücher- und Medienzentrum des 21. Jahrhunderts.”

Hierzu erfolgt Anfang 2012 eine separate Vorlage „Einführung der RFID-Technologie in der Stadtbibliothek Aachen“

Neben der Möglichkeit eines verbesserten Kundenservices ermöglicht dieses Projekt, die Wirtschaftlichkeit der Bibliothek längerfristig zu verbessern.

 

A. Ausgangslage

 

1. Einleitung

Die Stadtbibliothek Aachen ist eine kommunale Bildungseinrichtung für die Einwohner Aachens und der Städteregion. Als frei zugängliches Buch- und Medienzentrum dient sie der Unterstützung lebensbegleitenden Lernens, indem sie für Menschen jeden Alters und aller sozialen Schichten und Bildungsgrade Bücher und andere Medien bereitstellt.

Sie leistet schon heute konkrete Beiträge zu zwei gesamtstädtischen strategischen Handlungszielen “Profilierung als Wissens- und Bildungsstandort” sowie “Verbesserung der Lebensqualität”, insbesondere für Familien und gehört so zu den weichen Standortfaktoren der Großstadt Aachen.

Das Zusammenleben aller Menschen in Aachen und der Region funktioniert nur im sozialen Konsens. Politik und kommunale Einrichtungen sind darauf ausgerichtet, Toleranz und solidarisches Zusammenleben zu stärken. Die Stadtbibliothek leistet hierzu in politischer, religiöser und ideologischer Unabhängigkeit einen wesentlichen Beitrag. Sie beobachtet kritisch die jeweils aktuellen Entwicklungen in Gesellschaft und Medienwelt und gestaltet danach ihr Angebot. Ziel ihrer Arbeit ist es, Menschen beim  Erwerb sowohl von grundlegenden als auch von speziellen Kompetenzen zu unterstützen, die die aktive Teilnahme an der  modernen Wissens- und Informationsgesellschaft und damit die Verbesserung von Chancengleichheit und Zukunftsfähigkeit für den Einzelnen fördern und verantwortliches Handeln in unserer demokratisch verfassten Gesellschaft ermöglichen. Sie soll dies unabhängig von den wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen des Einzelnen erreichen.

 

2. Auftrag der Bibliothek

Den grundlegenden Handlungszielen folgend, erbringt die Stadtbibliothek sowohl in der Zentralbibliothek als auch in ihren dezentralen Einrichtungen folgende Leistungen:

·          Sie stellt ein Buch- und Medienangebot bereit für die Ausleihe und Nutzung vor Ort, welches sie ständig aktualisiert

·          Sie betreibt aktive Bestands- und Informationsvermittlung durch Beratung unter Zuhilfenahme des eigenen Bestandes und Nutzung anderer Quellen

·          Sie unterbreitet Angebote, die die Förderung der Medien- und Lesekompetenz maßgeblich unterstützen

·          Zur weitergehenden Vermittlung ihres Angebotes bietet sie Führungen für Gruppen und Schulklassen an und kooperiert mit anderen Kultur- und Bildungseinrichtungen insbesondere Kindertagesstätten und Schulen

·          Weiterhin führt sie Veranstaltungen wie Lesungen, Ausstellungen, Vorträge insbesondere in Kooperation mit Vereinen, Gruppen und anderen Partnern durch.

 

Als Reaktion auf den immer umfangreicher werdenden Katalog möglicher Aufgaben einer Stadtbibliothek einerseits und immer eingeschränkterer finanzieller und personeller Möglichkeiten hat sich die Stadtbibliothek bereits 2001 für Prioritäten aus der Vielfalt möglicher Rollen entschieden und Maßnahmen festgelegt, um das gesetzte Ziel zu erreichen. Die Bibliothek nimmt vorrangig die nachfolgenden informationslogistischen Rollen wahr:

1.       Basisrolle “Erstes Lernen” Zielgruppe Kinder und Schüler; Wahrnehmung folgender Funktionen: Lernen, Unterhaltung, Sprach- und Leseförderung, Medienkompetenz

2.       “Unterstützung der schulischen und beruflichen Ausbildung” besonders der Schüler, Studenten, Auszubildenden zur Erfüllung der Funktion Lernen und Ausbildung, Medienkompetenz

3.       “Unterstützung sinnvoller Freizeitgestaltung”, unabhängig von beruflicher Ausrichtung, Bildungsabschluss und Alter zur Erfüllung der Funktion Hobby, Unterhaltung, Lebensqualität

4.       “Unterstützung bei  der  Alltagsbewältigung” durch Ratgeber zu allen Lebenslagen

5.       “Individuelles Bildungszentrum” für Bildungsbürger, Selbstlerner, Berufstätige, Senioren zur Erfüllung der Funktion Allgemeine Weiterbildung, Medienkompetenz.             

Mit dieser Profilierung durch Prioritätensetzung stärkt die Stadtbibliothek die strategischen Handlungsziele der Stadt Aachen.

 

3. Das städtische Bibliothekssystem

Die Stadtbibliothek umfasst neben der Zentralbibliothek bestehend aus Erwachsenenbibliothek, Musikbibliothek, Kinder- und Jugendbibliothek weiterhin den Bücherbus, zwei Stadtteilbibliotheken und vier Nebenstellen. Ein besonderes Merkmal stellt der umfangreiche und wertvolle historische Altbestand dar, eine Quelle für historische, auch stadtgeschichtliche Forschungen.

 

4. Die Personal- und Finanzausstattung der Stadtbibliothek

Für die Aufgabenerfüllung ist eine Vielzahl von differenzierten Tätigkeiten erforderlich. Hierzu gehören im wesentlichen die kontinuierliche Sichtung des komplexen Buch- und Medienmarktes, die Auswahl der Medien, die formale und sachliche Erschließung, die Beratung und Unterstützung der Kunden, die äußere Bearbeitung der Neuzugänge, die Bestellung und Lieferkontrolle, die Inventarisierung und Rechnungsstellung, die Leserregistrierung, die Ausleihverbuchung, die Bearbeitung von Mahn- und Einziehungsverfahren, das Rückordnen der Medien, die kontinuierliche Betreuung der in der Bibliothek eingesetzten EDV, die Beantwortung schriftlicher Anfragen, die Abwicklung von Fernleihbestellungen, die Durchführung von Klassenführungen und anderen Veranstaltungen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und nicht zuletzt die Hausdienste.

 

Die Bibliothek verfügt über einen kontrollierten Personalbestand, der unmittelbar von ihren Aufgaben und den auftretenden Fallzahlen abhängt. Anfangs konnte damit der Personalbestand leicht den Notwendigkeiten angepasst werden.  Das hat dazu geführt, dass die anfängliche Personalkapazität von 60 Stellen durch die deutliche Steigerung der Ausleihe, durch die Übernahme neuer Aufgaben auf 68,5 Stellen in 1992 gestiegen ist. Wegen der auch damals schon schwierigen Finanzsituation der Stadt begannen erste Überlegungen zur Haushaltskonsolidierung durch Stellenabbau bei der Stadtbibliothek. Durch Leistungsabbau und Leistungsverdichtung, durch Reduzierung der für die einzelnen Arbeitsvorgänge zugestandenen Zeiten sowie Abbau von Standards und durch Schaffung einer schlankeren Arbeitsstruktur wurde der Personalbestand kontinuierlich abgebaut. Bedingt durch weitere Einsparungszwänge und Konsolidierungsbeiträge umfasst der Stellenplan seit 2009 nun nur noch 51 Vollzeitstellen.

Diagramm siehe Anlage „Entwicklung des Personalbestandes 1980-2009“

 

Der Sachetat zur Anschaffung neuer Medien konnte nicht an die gestiegenen Ausleihzahlen angepasst werden. Von der Erreichung internationaler Standards, die 2000 Medien pro 1000 Einwohner des Einzugsgebietes vorsehen, ist die Zentrale der Stadtbibliothek mit ihren ca 225.000 Medien im Freihandbestand noch weit entfernt. Nur um die Aktualität des derzeitigen Bestandes zu erhalten, ergäbe sich ein rechnerischer Bedarf in Höhe von ca. 325.000 EUR. Nach der “nur” 5%igen Kürzung in 2006 standen für Neuanschaffungen verminderte 212.900 EUR zur Verfügung. Der reduzierte Etat führt zu abklingender Nachfrage, was ein geringeres Gebührenaufkommen zur Folge hat, womit die Abwärtsspirale in Gang gesetzt ist. Die eingeforderten weiteren Konsolidierungsbeiträge, umgesetzt durch Personaleinsparungen und die Erhöhung unserer Gebühren, haben diese Entwicklung verstärkt.

Bedingt durch ausbleibende Gebühren weist der Wirtschaftsplan seit 2010 um weitere 50.000 EUR verringerte Mittel für Medienbeschaffungen aus.

1984 betrug  der Anteil des Bibliotheksetats am Kulturetat 15,5 % und zuletzt 8 % bei prozentual leicht gesunkenem Anteil des Kulturetats am städtischen Gesamtetat.

Diagramm siehe Anlage „Entwicklung des Zuschussbedarfs“

 

5. Durchgeführte und in Umsetzung befindliche Verbesserungen

Nach Jahren der stabilen Aufwärtsentwicklung entwickelten sich die Ausleihzahlen nach einem Höhepunkt von 1,11 Mio. Ausleihen im Jahre 2002 seitdem rückläufig auf  950.000 Ausleihen im Jahr 2010. Dieser Trend konnte zuletzt verlangsamt werden. Die Zahl der Bibliotheksbesucher pendelt sich stabil auf ca. 350.000 ein. Die wesentlichen Ursachen für den Rückgang sind nicht von der Stadtbibliothek zu verantworten, sondern sind ursächlich begründet durch Faktoren von außen. Vielfältige innerbetriebliche Maßnahmen haben dazu beigetragen, Ansätze für eine Attraktivitätsverbesserung aufzuzeigen.

 

Die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Schulen wurde und wird weiterhin gestärkt:

·          Einrichtung der Schulservicestelle (vgl. Vorlage für den BA Kultur 2008 und 2009)

·          Noch stärkere konzeptionelle Verknüpfung der Bibliotheksführungen für KiTas, sowie Schulen vom Primar- bis Sekundarbereich bis hin zur Erwachsenenbildung

·          Ausbau der Zusammenarbeit auch des Bücherbusses mit ausgesuchten Grundschulen, wie z.B. mit der OGS  Feldstraße, ggf. durch Anpassung der Haltepunkte z.B. durch zusätzliche Halte in Schönforst und auf der Hörn

·          Dreijähriges Projekt von Bücherbus, Stadtteilbibliotheken/Nebenstellen und Kinder- und Jugendbibliothek zum Thema "Leseförderung", zu 60% durch Landesmittel gefördert: verstärkter Bestandsaufbau "Erstes Lesealter" und Erarbeitung eines Veranstaltungsprogramms (ABC-Programm)

Neben den Schulen sind die öffentlichen Bibliotheken entscheidende Bildungsorte. Sie tragen mit ihrem Angebot  zur  Stärkung der medienpädagogischen Grundbildung bei und stützen die Initiative „Keine Bildung ohne Medien!“ der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft.

 

Neue Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit haben die Stadtbibliothek und ihre Angebote als Ganzes einer noch breiteren Öffentlichkeit nahe gebracht:

·         Hierzu wurde durch Umschichtung und Veränderung von Tätigkeiten (Verzicht auf Erschließung und z.T. Vermittlung des Historischen Buchbestandes) ein größerer Anteil bei einer Person für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing geschaffen, der seit 2009 entsprechend genutzt wird

·         Die Einbindung in den Kulturbetrieb ermöglicht die Nutzung der dort vorgehaltenen Marketingkompetenzen für eigene Maßnahmen

·         Neues Leitsystem (vgl. Vorlage für den Kulturausschuss 2008)

·         Aufwertung der Außenbeschilderung. In 2010 und 2011 konnte dies mit Mitteln des Fördervereins der Stadtbibliothek Aachen in Höhe von jeweils 8.000 EUR realisiert werden.

Es gilt, unsere „Unique Selling Position“ (USP) deutlich zu bewerben. Unser Alleinstellungsmerkmal kann folgendermaßen umschrieben werden: “Aktuelles, kompetent vermitteltes, kostengünstiges, niedrigschwelliges Angebot zur Nutzung weltweit verfügbarer Informationen und Ausleihe von Büchern und anderen modernen Medien”.

 

Stärkung und Imageverbesserung unserer Angebote

·         Attraktivere Bestandsdarbietung (neue Präsentationsformen in allen Servicebereichen)

·         Verbesserung des Leserservices in allen Bereichen

·         Räumliche Verbesserungen (z.T. Teppichbodenerneuerung, Dacharbeiten, Zugang zum  Pavillon  respektive Veranstaltungsraum, Anstreicharbeiten in Eigenregie)

·         Modernisierung der Bestandspräsentation im Erdgeschoss (Gestaltung und Möblierung). Schaffung eines “Erlebnisbereich Lesen und Hören” durch Umgestaltung sowohl der Präsentationsform der Medien als auch durch Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Erwachsenenbibliothek. Der Förderverein der Stadtbibliothek stellte 2.582 EUR zur Verfügung. Es wurden Landesmittel in Höhe von 12.871 EUR genehmigt.

·         Umgestaltung im Servicebereich Musikbibliothek, sowohl die Präsentationsform der Medien als auch der Verbesserung der Aufenthaltsqualität betreffend. Die Gesamtkosten für dieses Projekt betrugen 10.000 EUR. Der Förderverein der Stadtbibliothek Aachen hat Kosten in  Höhe von 2.000  EUR übernommen. Landesmittel in Höhe von 6.000 EUR wurden beantragt und genehmigt.

·         Das grundlegend erneuerte Internet- und Multimedia-Angebot (vgl. Vorlage für den BA Kultur 2009) wird von unseren Leserinnen und Lesern geschätzt, was auch durch die hohe Auslastung belegt werden kann. Erfreulich ist, dass außerdem neue Leserinnen und Leser gewonnen werden konnten. Mit dem neuen Angebot erfüllt die Bibliothek ihre Aufgabe, den Zugang zu Informationen, Medien und moderner Informationstechnik zu ermöglichen. Sie verhilft zu Medienkompetenz als der Fähigkeit, mit unterschiedlichen Medien differenziert und reflektiert umzugehen.

·         Die Stadtbibliothek konnte 2010 einen großen Schritt in der Nutzung moderner Informationstechnologien machen; mit Hilfe einer Förderung des Landes NRW (17.000 €) wurde ein Anschluss an die Digitale Bibliothek (DigiBib) geschaffen. Die DigiBib bietet einen einheitlichen Zugang zu den elektronischen Katalogen der eigenen und anderer Bibliotheken und Datenbanken unter einer Benutzeroberfläche. Munzinger und Brockhaus sind kostenlos zugänglich und Volltexte, wie z.B. Zeitungsartikel, können direkt am Bildschirm eingesehen werden. Daneben bietet die DigiBib einen Zugriff auf eine Vielzahl von Datenbanken, die nach Fachgebieten geordnet sind. (vgl. Vorlage für den BA Kultur Juli 2011)

Diesen Weg der Modernisierung wird die Stadtbibliothek konsequent weitergehen.

Ohne flankierende Maßnahmen von außen ist eine Abwärtsspirale bei der Nutzung der Bibliothek jedoch nur schwer aufzuhalten. Der Kreislauf muss durchbrochen werden: Weniger Leser nutzen die Bibliothek, was zu weniger Gebühreneinnahmen führt, mit der Folge, dass weniger Mittel für Neuanschaffungen zur Verfügung stehen, weshalb weniger Leser die Bibliothek nutzen.

 

6. Evaluierung

 

6.1. Aachen im Vergleich mit den Großstadtbibliotheken Nordrhein-Westfalens (Stand 31.12.2009)

Um zu einer Standortbestimmung zu gelangen, nimmt die Stadtbibliothek Aachen seit vielen Jahren an den Erhebungen der Kennzahlen durch die Deutsche Bibliotheksstatistik teil. Durch die Arbeitsgemeinschaft der Großstadtbibliotheken wird auf dieser Basis jährlich ein Vergleich der teilnehmenden Großstadtbibliotheken Nordrhein-Westfalens vorgenommen:

·                       Bei den Erwerbungsmitteln pro Einwohner erhalten vier Bibliotheken weniger als 1 EUR (Recklinghausen <0,78 EUR>, Leverkusen, Witten und Aachen <0,99 EUR>; die überwiegende Zahl der Bibliotheken weist einen Wert von 1,30 EUR bis 1,50 EUR auf. Den Spitzenwert verbucht Düsseldorf mit 2,24 EUR Pro Einwohner.

·         Bei den Personalausgaben pro Einwohner reicht die Bandbreite von 4,51 EUR / EW (Recklinghausen) bis 15,74 EUR / EW (Mülheim a.d.Ruhr) und Aachen liegt mit 9,53 EUR / EW -trotz seiner “Handicaps” Etagen und Altbestand- nahe am Mittelwert in Höhe von 9,37 EUR / EW.

·         Bei den Ausleihen pro Einwohner liegt Aachen mit 4 Ausleihen / EW ebenfalls nahe des Mittelwertes von 4,8 Ausleihen / EW bei einer Bandbreite von 1,6 Ausleihen / EW (Recklinghausen) bis 9,3 Ausleihen / EW (Neuss)

Eine weitere anhand der Daten der Deutschen Bibliotheksstatistik vorgenommene Auswertung erbringt nachfolgende Ränge für Aachen im Vergleich mit allen 30 Großstadtbibliotheken Nordrhein-Westfalens:

Aachen Rang 1 bei               Medien pro EW (Wert 1,98; ohne Altbestand läge der Wert bei 1,2 = Rang 16)

Aachen Rang 20 bei               Neuerwerbungen pro EW

Aachen Rang 25 bei               Jahresöffnungsstunden pro 1000 EW

Aachen Rang 6 bei              Computerarbeitsplätze pro 1000 EW

Aachen Rang 7 bei              Anteil der Entleiher pro EW

Aachen Rang 18 bei              Entleihungen pro EW

Aachen Rang 1 bei               Recherchen pro EW

Aachen Rang 10 bei               Personal (umgerechnet auf Vollzeit) pro 1000 EW

Aachen Rang 24 bei              Gesamtausgaben pro EW

Aachen Rang 23 bei              Erwerbungsausgaben pro EW

 

Fazit:

Die Zahlen verdeutlichen, dass die StB Aachen gute Werte erzielt bei der Nutzung der Bibliothek durch Aachener Bürgerinnen und Bürger. Ebenso bietet die Stadtbibliothek einen guten technischen Service (Angebot an Computerarbeitsplätzen) und einen guten Kundenservice (Spitzenwert bei den angefragten Recherchen; dieses Qualitätsmerkmal betonen auch unsere Leser immer wieder). Ihre schwächeren Werte erzielt sie bei der Summe der Öffnungszeiten ihrer acht Einrichtungen und bei den zur Verfügung gestellten Finanzmitteln.

 

6.2 Aachen im bundesweiten Vergleich aller 82 Großstadtbibliotheken (Stand 31.12.2009)

Eine anhand der Daten der Deutschen Bibliotheksstatistik vorgenommene Auswertung von vier wesentlichen Indikatoren (Sachausgaben, Personalausgaben, Öffnungsstunden, Ausleiher) hinsichtlich aller 82 deutschen Großstadtbibliotheken verdeutlicht, dass die Ausstattung der nordrheinwestfälischen Bibliotheken unterdurchschnittlich ist:

·                       Sachausgaben: Der StB Aachen stehen Erwerbungsausgaben pro Einwohner in Höhe von 1,01 EUR zur Verfügung; zwölf Bibliotheken steht weniger zur Verfügung, darunter Krefeld, Leverkusen, Oberhausen, Witten. Die anderen 69 Bibliotheken  verfügen über einen in Relation höheren Etat; Spitzenwerte für Reutlingen <4,28 EUR / EW> und Ulm <3,17 EUR / EW>

·                       Personalausgaben: Das zur Verfügung stehende Personal (Vollzeit) pro Tsd. EW weist für Aachen einen mittleren Wert von 0,20 auf, bei einer Bandbreite von 0,11 (Augsburg) bis 0,40 (Reutlingen); sieben Bibliotheken unter 0,15 und 16 Bibliotheken 0,26 und mehr.

·                       Öffnungsstunden: Bei den Jahresöffnungsstunden pro 1000 EW weisen folgende Bibliotheken einen Wert von 15 Stunden und weniger auf: Aachen, Bergisch-Gladbach, Braunschweig, Krefeld, Neuss, Saarbrücken, Solingen, Trier, [Köln 17 Std.]. Dieses Ergebnis korrespondiert mit den Werten hinsichtlich der Öffnungsstunden bezogen auf Personal (Vollzeit) und betrifft nahezu die gleichen Bibliotheken: Aachen, Bergisch-Gladbach, Braunschweig, Krefeld, Neuss, Saarbrücken, Solingen sowie Chemnitz, Cottbus, Hildesheim (alle unter 100 Stunden pro Vollzeitkraft)

·                       Ausleiher: Bei der Relation der Ausleiher pro Einwohner weist Aachen im Bundesdurchschnitt einen Mittelwert auf; einen besseren Wert erzielen 36 Bibliotheken, aber darunter nur sechs der 30 nordrheinwestfälischen Großstadtbibliotheken: Bonn, Hamm, Moers, Münster, Paderborn, Witten.

NRW-Bibliotheken schneiden mit ihren Angeboten und Leistungen im bundesweiten Vergleich unterdurchschnittlich ab. Die Stadtbibliothek Aachen bewegt sich beim Vergleich wesentlicher Kennzahlen im mittleren Bereich nordrhein-westfälischer Bibliotheken. Ein Großteil der nordrhein-westfälischen Bibliotheken entzieht sich dem freiwilligen Vergleichsinstrument BIX, da sie (aufgrund ihrer Ausstattung berechtigterweise) befürchten müssen, am Ende des Rankings aufzutauchen. Von den 30 Großstadtbibliotheken in Nordrhein-Westfalen nehmen aktuell sieben Stadtbibliotheken teil.

Die Stadtbibliothek möchte eine kontinuierliche und vor allem nachhaltige Weiterentwicklung betreiben, die zu  kundenorientierten Verbesserungen führt (Abzulesen an folgenden entscheidenden Indikatoren: Besuche je Einwohner <EW>,  Entleihungen je EW, Umschlagquote, Jahresöffnungsstunden je 1000 EW). Die beste Kundenorientierung kann erreicht werden, indem das Bibliotheksangebot eine Attraktivitätssteigerung erfährt (Abzulesen an folgenden entscheidenden Indikatoren: Erneuerungsquote, Investitionen je EW). Aktualisierte Ergebnisse liegen vor und bestätigen die Ergebnisse.

 

6.3 Kundenbefragung

Die Stadtbibliothek hat eine professionell vorbereitete Kundenbefragung mit hoher Resonanz durchgeführt. Die (kostenneutrale) Durchführung lag in den Händen einer Jahrespraktikantin des Studiengangs Bibliothekswesen der Fachhochschule Köln. (Vgl. Vorlage für den Kulturausschuss 7/2011). Ziele der Kundenbefragung waren

·         Problembereiche aufzeigen

·         Handlungsbedarf offen legen

·         Ist-Analyse

Die Ergebnisse der Befragung sind ein wichtiges Hilfsmittel, um die Qualität der Bibliothek zu verbessern und benutzerfreundlicher machen zu können. Die Auswertung der verschiedenen Themenfelder (Bibliotheksnutzung inkl. Öffnungszeiten, Internetauftritt und Online-Katalog, Bestandsqualität und allgemeine Ausstattung) soll in die Planungen für zukünftige Verbesserungen einfließen.


B. Maßnahmen und Projekte zur Entwicklung der Stadtbibliothek Aachen zu „einem Bücher- und Medienzentrum des 21. Jahrhunderts“

 

1. RFID-Technologie in der Stadtbibliothek Aachen (Kurzversion)

Anfang 2012 erfolgt eine Vorlage zur „Einführung der RFID-Technologie in der Stadtbibliothek Aachen“. Dies bedeutet: Einstieg in Selbstverbuchung nach kompletter Ausrüstung des Bestandes mit RFID (Radio Frequency Identification; Automatisches Identifikations- und Datenerfassungsverfahren auf Basis von Rundfunkfrequenzen), 24-Stunden-Rückgabe, Sortieranlage, Kassenautomat. Dieses Projekt soll mit Landesmitteln gefördert werden: Projektphase 2013-2014 (Anmeldung frühestens in Nov. 2012).

Mit Einführung der Selbstverbuchung ist eine Personalentlastung bei gleichzeitiger Verbesserung des Angebotes und verändertem Einsatz geplant. Die Möglichkeiten sind nachfolgend kurz dargestellt. Sollten durch RFID-Einsatz frei werdende Ressourcen nicht zur Verfügung gestellt werden, wird sich die detaillierte Ausarbeitung von Konzepten auf kostenneutrale Projekte beschränken.

 

2. Verbesserung der Bibliotheksversorgung für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Aachen

 

2.1. Stadtteilbibliothek Campus RWTH

Die Projektplanung für den Campus sah einen urbanen Lebensraum u.a. mit Bibliothek vor. „Der zweite Bauabschnitt soll plangemäß ab 2012 bebaut werden… Neben den Forschungs- und Verwaltungsgebäuden soll insgesamt ein neuer Stadtteil entstehen, der auch allgemein genutzt wird. Geschäfte, Restaurants, Sportstätten, Kongresszentrum, Hotel, Kindertagesstätten, eine Bibliothek, eine Schule sind geplant und sollen eine Infrastruktur für ein erweitertes Aachener Kulturprogramm bieten“ (Schuh, Günther. In: Aachener Nachrichten vom 17.2.2011, S. 7). Aufgrund der aktuellen Entwicklung ist die Möglichkeit der Errichtung einer Stadtteilbibliothek jedoch sehr fraglich geworden.

Kosten für Räumlichkeiten, Innenausstattung (einmalig)

Kosten für Medienangebot (laufend)

Personal (Ressourcenverlagerung)

 

2.2.  Neuer Bücherbus

Der Bücherbus umfasst 21 Haltepunkte sowie 2 eingeschränkte Haltepunkte (Hörn,  Schönforst)

Halteplan und personelle Ressourcen sind ausgelastet, verschiedene Wünsche nach neuen  Haltepunkten mussten abgelehnt werden. Technische Defekte am über 30 Jahre alten Fahrzeug bis zum Totalschaden sind abzusehen.

Kosten: neuer Bücherbus kostet rd. 380.000 EUR (Esslingen)

[Kann zur Zeit umgesetzt werden aus Mitteln des Kulturbetriebes für Ankauf (10.000 EUR) eines gebrauchten Bücherbusses und Bereitstellung von Umbaukosten.]

 

2.3. Schulbibliotheken

Die sachliche und personelle Ausstattung von Schulbibliotheken nach Standards ist ohne Förderungsmittel des Landes NRW nicht umsetzbar. Ohne entsprechende Unterstützung können seitens der Stadt keine Leistungen erbracht werden. Schulbibliotheken sind wichtig, die Priorität der StB Aachen liegt jedoch im Ausbau der Kooperationen (z.B. Service Grundschulen).

Schulbibliotheken als kommunal- und landespolitische Aufgabe:

Gerade Schulbibliotheken laufen Gefahr sowohl im Medienangebot als auch in der Betreuung ihre Professionalität und Fachlichkeit zu verlieren, insbesondere dann, wenn sie ohne Vernetzung mit unserem -wenn auch rudimentärem- städtischen Bibliothekssystem geführt werden.

Die verbindliche Einführung von Lernzentren und Schulbibliotheken in Kooperation mit der Stadtbibliothek als Qualitätsstandard an Schulen festzulegen, und als landespolitische Aufgabe zu definieren, sichert die chancengleiche Versorgung mit qualifizierten Bibliotheksangeboten für alle Schülerinnen und Schüler. Leseförderung und Unterstützung des schulischen Lernens können dann mit den Bedürfnissen einer sich verändernden Schullandschaft in Einklang gebracht werden.

Selbst der vom Kulturausschuss des Landes Nordrhein-Westfalen in Auftrag gegebene und durch die Staatskanzlei vorgelegte “Bericht zum Entwicklungsstand” des Öffentlichen Bibliothekswesens in Nordrhein-Westfalen konstatiert, dass das Schulbibliothekswesen "nicht weit ausgebaut ist". Er beschreibt, gestützt auf umfangreiches Datenmaterial, die unzureichende Ausstattung des öffentlichen Bibliothekswesens in Nordrhein-Westfalen. Auch die Finanzierung von Schulergänzungspersonal, das auch das schulbibliothekarische Personal umfasst, bedarf einer Revision.

 

2.4. Stadtteilbibliotheken

Im Gegensatz zu anderen Städten bietet Aachen nur einen Minimalservice an, obwohl Wünsche nach Erweiterung des Angebots (Öffnungsstunden / personelle Ausstattung) gegeben sind. Sollte in begrenztem Umfang personeller Spielraum bei freiwerdenden Personalanteilen durch Selbstverbuchung entstehen, sollten zusätzliche Öffnungsstunden bedarfsorientiert (evtl. auch vormittags) geplant werden.

 

2.5. Nebenstellen

Es gibt Wünsche, die Nebenstellen verstärkt hauptamtlich zu unterstützen und sie in Richtung Stadtteilbibliotheken zu entwickeln. Dies ist jedoch nicht möglich ohne Stärkung der Personalanteile. Die grundsätzlich aus fachlicher Sicht wünschenswerte Ausdehnung des stationären Bibliotheksangebotes in der Fläche ist nur mit hohem Kostenaufwand zu realisieren. Deshalb gibt es keine Priorität für dieses Vorhaben.

Kosten für Medienangebot (laufend)

Personal (Ressourcenverlagerung)

 

2.6. Ausweitung der Angebote für Jugendliche

Eine spezielle Jugendbibliothek für 12-18-Jährige ist theoretisch sinnvoll, um diese Altersgruppe "in der Bibliothek zu halten". Aus personellen und räumlichen Gründen muss dieser Wunsch zurückstellt werden.

             

2.7. Konzept zur Samstagöffnung

Eine Ausdehnung der Öffnungszeit samstags bis 14.00 Uhr mit dem vorhandenen Personal kann umgesetzt werden (Vgl. Vorlage für den Betriebsausschuss Kultur 11/2011). Voraussetzung: Beibehaltung des derzeitigen Personalstandes. Weitere zusätzliche Öffnungsstunden sind nur bei personeller Aufstockung möglich.

 

3. Bibliothekspädagogische Konzepte

Verstärkte Anbindung der Kindertagesstätten und Schulen

 

3.1. Schulstart und Klassenführungen

Klassenführungen, Bücherkisten für Kitas und Grundschulen, Schulservicestelle. Diese genießen bei uns höchste Priorität, weil sie schon im Kindesalter ansetzen. Mit Landesmitteln wird bereits im dritten Jahr das Projekt   „Schulstart“ realisiert,  ein Projekt, mit dem eine Schulklasse vom ersten bis zum vierten Schuljahr von der Stadtbibliothek durch  jährliche, aufeinander aufbauende Führungen bis zur weiterführenden Schule begleitet werden soll.

Wünschenswert für die Zukunft wäre die Entwicklung eines Bibliotheksführungen-Konzeptes für die Klassen aller Schultypen, mit einer geplanten Abfolge von Veranstaltungen und Lernsituationen, dies in Zusammenarbeit mit den Schulen und KiTas. Vgl. hierzu die bisher erarbeitete Powerpoint-Präsentation (PPP), die auch im Rahmen von Schulkonferenzen unser Angebot im Bereich Bibliotheksführungen vorstellen soll.

Eine Arbeitsgruppe hat erste Ergebnisse unter Beachtung folgender Rahmenbedingungen erarbeitet:

I. Welche Zielgruppen haben wir

II. Welche Inhalte werden bei einer Führung vermittelt

III. Werbemaßnahmen an Schulen (Flyer und PPP, Kontakt zu Kulturbeauftragten der Schulen)

IV. Angebot bzgl. Literaturrecherche ausbauen

Die Nutzung des Kulturbusses steht seit dem Schuljahr 2010/2011 zur Verfügung. Auf die Bildungszugabe  der Städteregion Aachen kann auch für die Nutzung der Angebote der Stadtbibliothek  zurückgegriffen werden. Gleiches gilt für das Bildungs- und Teilhabepaket.

 

Darüber hinaus ist denkbar, dass die Klassenführungen in der Stadtbibliothek Aachen und ihren Stadtteilbibliotheken auch während der Öffnungszeiten statt finden. Voraussetzung ist jedoch die Errichtung eines Arbeitsraums / Lernortes für Schülerinnen und Schüler, der in der übrigen Zeit als Gruppenarbeitsraum angeboten und genutzt werden kann.

Dann könnten auch Bibliotheksführungskonzepte, wie sie in anderen Bibliotheken erfolgreich eingesetzt werden, auch bei uns Anwendung finden.

Kosten für Räumlichkeiten, Innenausstattung (einmalig)

Personal (Ressourcenverlagerung)

 

3.2. Buchpakete, Schulservice für alle Schultypen

Analog dem seit 2009 existierenden Angebot des „Service Grundschulen“ der Stadtbibliothek Aachen  soll eine Angebotserweiterung für die Sekundarschule I entwickelt werden. Eine intensivere  Zusammenarbeit mit der OGS ist angedacht.

“Service Grundschulen” ist aus den verbliebenen Anteilen der eingesparten Schulbibliothekarischen Arbeitsstelle hervorgegangen und wurde als Abteilung in die Kinder- und Jugendbibliothek mit einer knapp halben bibliothekarischen Stelle eingegliedert. So informiert Service Grundschulen beispielsweise alle Grundschulen regelmäßig über interessante Neuigkeiten aus der  Stadtbibliothek (Veranstaltungen, neue Medienboxen wie der Europa-Koffer oder die Medienbox Aachen) und berät interessierte Grundschulen beim Aufbau oder der Erschließung von stationären kleinen Bibliotheken.

Kosten für Medienangebot (laufend)

Personal (Ressourcenverlagerung)

 

3.3. Leseförderungsprojekte.

Zusammenfassung über die Kooperation GHS und Stadtteilbibliothek Aretzstr. 

„Die Fähigkeit des Lesens ist die Grundlage für erfolgreiches Lernen und gilt als eine Voraussetzung für beruflichen Erfolg und die aktive Teilnahme am sozialen und kulturellen Leben.  Die Bereitschaft zu lesen nimmt aber bei vielen Schülerinnen und Schülern während der Zeit des Besuches der  Sekundarstufe I ab. Zahlreiche Untersuchungen zeigen zudem, dass eine anwachsende Gruppe von Kindern, die mehrheitlich die Hauptschule besuchen, die deutsche Sprache nicht hinreichend in Wort und Schrift beherrscht, und dementsprechend geringere Chancen auf den schulischen Erfolg und verbunden damit auf eine positive, berufliche Zukunft haben. Um diese Defizite auszugleichen, arbeiten die Gemeinschaftshauptschule Aretzstraße und die Stadtteilbibliothek Ost schon seit vielen Jahren eng zusammen. Schule und Bibliothek verstehen sich als Partner in dem Bemühen, Lese- und Medienkompetenz zu entwickeln.“ (Lohne, Birgit: Konzept zur Förderung der Lese- und Informationskompetenz im Rahmen der Kooperation zwischen der Stadtteilbibliothek Ost-Aachen und der GHS Aretzstr. Unveröff. Manuskript 2010.)

Solche Projekte können vorteilhaft auch mit anderen Schulen umgesetzt werden.

 

3.4. Lesestart

Projekt „Stiftung Lesen“ in Zusammenarbeit mit dem „Bundesministerium Bildung und Forschung“ unter Einbeziehung aller Kinderärzte, aller öffentlichen Bibliotheken und aller Grundschulen.

Phase 1 in 2011 Kinderärzte

Phase 2 in 2013 Bibliotheken

Phase 3 in 2016 Grundschulen

Vgl. Lesestart Vorlage Betriebsausschuss Kultur 2008:

Die Beteiligung der öffentlichen Bibliotheken vor Ort ist für das Gelingen der Initiative von grundlegender Bedeutung, denn Bibliotheken stellen mit ihrem umfangreichen Angebot einen wichtigen Baustein bei der Vermittlung von Medienkompetenz dar.

In der Stadtbibliothek Aachen sind die drei Servicebereiche “Kinder- und Jugendbibliothek”, “Stadtteilbibliotheken” und “Bücherbus Fabian” die ersten und entscheidenden Anlaufstellen vom Kleinkind bis zum Jugendlichen,  aber auch  Ansprechpartner für Eltern, Kindertagesstätten und Schulen.

Kosten für die Stadtbibliothek Aachen: bei bis zu 2.000 Kindern / Schuljahr ca. 0€ bis 15.000€, je nach Größe des von der StB Aachen geplanten Zusatzangebotes.

 

4. Marketing-Maßnahmen

 

4.1. Veranstaltungen, wie Lesungen, Ausstellungen und Vorträge.

Diese führen wir in Kooperation mit Initiativen, Vereinen und anderen Partnern durch - wir koordinieren quasi die Anfragen und Angebote und bieten ihnen ein Forum, eine Bühne in der Bibliothek, die mit ihren ca. 350.000 Besuchern jährlich zu den am meisten frequentierten Einrichtungen der Stadt zählt.

Die Bibliothek verfügt über Ansätze eines Konzeptes; dieses unterstreicht nach Außen das gewünschte Image der Stadtbibliothek. Leider stehen hierfür nicht ausreichend finanzielle Ressourcen zur Verfügung. Die bisherigen guten Ergebnisse werden mit minimalen eigenen finanziellen Ressourcen erreicht. Es besteht eine große Abhängigkeit vom Förderverein, der bisher überwiegend die Finanzierung übernimmt. Da die Zuwendungen nicht auf Dauer gesichert sind, ist ein anzustrebendes Ziel die Loslösung von dieser Abhängigkeit, durch Aufstockung des eigenen Etats von 2.100 auf 10.000 EUR/Jahr.

Dieser Bedarf ergibt sich aus den benötigten Mitteln zu Durchführung von Veranstaltungen in den einzelnen Bereichsbibliotheken (Erwachsenenbibliothek einschließlich Musikbibliothek: 8.000 EUR; Kinder- und Jugendbibliothek: 8.000 EUR; Stadtteilbibliotheken: 4.000 EUR)

Der Mehrbedarf in Höhe von 10.000 EUR gegenüber den veranschlagten 10.000 EUR wird vom Förderverein der Stadtbibliothek übernommen.

 

4.2. Konventionelles Marketing

Notwendig ist ein Konzept, das nach Außen das gewünschte Image der Stadtbibliothek unterstreicht.  Folgende Ziele:

·         Klare Positionierung und Imageverbesserung des Hauses

·         Steigerung des Bekanntheitsgrades der Bibliothek in der Region (eine überregionale Wahrnehmung ist eher für andere kulturelle Einrichtungen von elementarer Bedeutung)

·         Gewinnung neuer und Bindung bestehender Zielgruppen

Durch veränderte Prioritätensetzung und Zurückstellung anderer Aufgaben sind mittlerweile die personellen Möglichkeiten geschaffen worden. Vorangetrieben wurde auch die Einbindung in das bestehende Kulturmarketing beim Kulturbetrieb. Es ist in der Vergangenheit eine deutliche Stärkung und Professionalisierung erreicht worden - die Bibliothek ist in diesem Bereich gut aufgestellt.

 

4.3. Ein Marketingkonzept, dass auch die Möglichkeiten des Internetmarketings beinhalten soll, wird zurzeit erstellt. Es beinhaltet u.a.: Facebook, Verbesserung der Homepage und ist  teilweise in 2011 realisiert worden.

 

4.4. Image- und Informationskampagne

Weiterhin hat die Stadtbibliothek den Bibliotheken der Region folgendes Landesmittelprojekt angetragen, über das Anfang Dezember 2009 erstmalig beraten wurde. Auszug: „Bibliotheken als Orte der Begegnung, der kulturellen Bildung, Bibliotheken als Informationsvermittler und nicht zuletzt als Partner von Kindertageseinrichtungen und Schulen werden immer noch nicht ausreichend wahrgenommen. “Deutschland liest - Treffpunkt Bibliothek” und auch die “Nacht der Bibliotheken” sind geeignet, den Fokus der Öffentlichkeit auf uns zu richten.

Darüber hinaus möchte die Stadtbibliothek eine Image- und Informations-Kampagne für die Bibliotheken der Region anregen. Dies könnte ein Gemeinschaftsprojekt sein, das sicherlich mit Landesmitteln gefördert würde, das aber möglicherweise auch mit Zuschüssen der neu gebildeten StädteRegion Aachen rechnen darf.

Maßnahmenkatalog liegt vor

Kosten: 16.500 EUR

 

4.5. Sponsoring – Fundraising

Soll jegliche Form externer Mittel umfassen: Geldspenden, Sachspenden, Förderverein, nebenamtliche Tätigkeit, Ehrenamt. In Frage kommt sowohl die Drittmittel-Aquise (Bund, Land, EU) als auch Sponsorensuche (Stiftungen, Firmen). Bis heute liegen keine repräsentativen Daten zum Einsatz von Fundraising im Bibliothekswesen vor.

 

5. Konzepte zur Erweiterung unseres Angebotes

 

5.1. Datenbanken und Digitale Bibliothek (DigiBib) [in 2011 umgesetzt, s.o.]

 

5.2. Ausleihe von E-Medien (z.B. elektronische Bücher, Videos, Zeitschriften) - „Onleihe“ der DiViBib GmbH

Hierbei handelt es sich um ein auch mit Landesmitteln gefördertes Projekt, dessen Realisierung mit den Partnerbibliotheken der StädteRegion Aachen sowie Heinsberg und Düren erfolgen soll.

Über ein von der DiViBib - einem Tochterunternehmen der Einkaufszentrale für Bibliotheken (EKZ) - bereitgestelltes Portal, das in den Webauftritt der beteiligten Bibliotheken integriert wird, kann eine Auswahl von digitalen Medien für deren Bibliotheksbenutzer zum Download und zeitlich befristeter Nutzung bereitgestellt werden. Vgl. www.onleihe.de

Gestartet wurde das Produkt „Onleihe“ (mit unterschiedlichen Firmierungen) im Mai/Juni 2007 in den Projektbibliotheken HÖB Hamburg, StB Köln, StB Würzburg und StB München. Inzwischen haben mehr als 200 Bibliotheken diese Online-Ausleihe eingeführt, u. a. die StB Düsseldorf, Duisburg, Gütersloh, Hamm, Münster und Neuss, sowie im Verbund Remscheid, Solingen, Wuppertal sowie der Kreis Recklinghausen und der Kreis Mettmann. Es besteht Nachfrage.

Aus dem Angebot von durch die DiViBib GmbH bei verschiedenen Verlagen lizenzierten Titeln wählt jede Bibliothek digitale Medien aus folgenden Kategorien aus:

·         E-Books: Elektronische Bücher, vorwiegend Sachbücher (Wirtschaft, EDV) und Ratgeber, Schülerhilfen (Paket „School Scout“, Reclam-Interpretationen), wenig Belletristik (Krimis, Unterhaltungsliteratur)

·         E-Audio: Hörbücher, auch Sachthemen

·         E-Video: überw. Reiseführer, Kindermedien

·         E-Music: Lizenzpaket von ca. 4.500 Musiktiteln von Naxos (Klassik; wenig Jazz)

·                       E-Paper: Elektronische Zeitschriften, z.B. Spiegel, Wirtschaftswoche, Manager-Magazin, FAZ, Handelsblatt

Die DiViBib hat ihr Angebot (sog. E-Pub) dahingehend erweitert, dass die E-Books nicht nur auf dem PC sondern auch auf Bookreadern kommerzieller Anbieter gelesen werden können. Ebenfalls möglich ist der Zugriff für iPhone- und iPad-Besitzer sowie Googles Android-Smartphone.

Damit würde eine „Zweigstelle“ der Stadtbibliothek im Internet eingerichtet, die 7 Tage in der Woche und 24 Stunden am Tag geöffnet ist.

Kosten einmalig ca. 50.000 EUR; Kosten laufend ca. 10.000 EUR bis 30.000 EUR für neue Medien ca. 10% des normalen Medienetats.

Hinweis:

Die Entscheidung der StB Aachen aus finanziellen Gründen auf das Landesmittelprojekt 2011 „DiViBib“ (Bestandsaufbau und Ausleihe Digitaler Medien) zu verzichten, wird von den Bibliotheken der Region mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Überwiegend hatten die Bibliotheken schon Haushaltsmittel eingeplant. Es wird gehofft, dass dieses gemeinsame Projekt im Folgejahr umgesetzt werden kann.

 

5.3.Verbesserung des Medienangebotes – Finanzbedarfsberechnung für den Medienetat

Finanzmittel zur Medienbeschaffung bis 2009: 217.000 EUR; seit 2010: 167.000 EUR.

Unter Berücksichtigung der schwierigen Finanzlage der Stadt Aachen ist der rechnerisch geringste Finanzbedarf (s.u.) für die Beschaffung von Medien in Ansatz zu bringen: statt  217.000 bzw. 167.000 neu 292.000 EUR also eine Erhöhung um 75.000 EUR zzgl. Ausgleich der Mindereinnehmen bzw. der nicht realisierten Konsolidierungsbeiträge durch Gebührenerhöhungen.

Auch bei der 2007 umgesetzten, deutlichen Gebührenerhöhung zur Erbringung eines Teils des geforderten Konsolidierungsbeitrags ist die Bibliothek davon ausgegangen, dass der eintretende Benutzerrückgang wieder ausgeglichen würde durch eine allmähliche Gewöhnung  unserer Leser an die neuen Gebühren. Dies ist leider nicht geschehen. Selbstverständlich hat die Stadtbibliothek auch großes Interesse daran, die Einnahmesituation und somit die finanziellen Rahmenbedingungen für die Stadtbibliothek zu stärken und zu verbessern.  Entscheidend jedoch ist, dass die Akzeptanz der Bibliothek unmittelbar mit der Attraktivität unserer Medienbestände verbunden ist. Der Dachverband Bibliothek Information Deutschland e.V. (BID) hat eine Broschüre „21 gute Gründe für gute Bibliotheken“ veröffentlicht. Experten haben darin auch Standards für Bibliotheken entwickelt, denn nur wer attraktive, zielgruppenorientierte Medienbestände mit einer verlässlichen Erneuerungsquote vorweisen kann, wird in der Folge gute Ergebnisse bei dem Indikator Entleihungen pro Einwohner erzielen können.

Die Finanzbedarfsberechnung ist notwendig, um in Zukunft über einen nach Mindeststandards notwendigen Neuanschaffungsetat verfügen zu können. Die Höhe unseres Sachetats und der Umfang der Leistungserbringung dürfen jedoch nicht allein abhängig sein von der (Gebühren-) Einnahmesituation. Hier setzt die Verantwortung der Stadt ein, wie dies erfreulicherweise auch seitens der Kulturpolitiker am 4.11.2008 zum Ausdruck gebracht wurde.

Nach den bundesweit anerkannten Bibliotheksplänen (Bibliotheksplan '73; Bibliotheken ´93; Bibliothek 2012) beträgt der Zielbestand zwei Medieneinheiten pro Einwohner plus Zuschlag (zehnfache des Umsatzes) für die Benutzungsintensität (je stärker der Bestand genutzt wird, desto mehr Medien sind gleichzeitig ausgeliehen, desto größer muss also der Bestand sein, um dem einzelnen Benutzer noch eine befriedigende Auswahl bieten zu können).

Soll der Zielbestand in ca. 15 Jahren erreicht werden, ergibt sich ein notwendiger jährlicher Zugang von ca. 23.000 Medien.  Hinzuzurechnen ist üblicherweise noch der Ersatz für veraltete Medien und der Ersatz für verschlissene Medien und Schwund. Notwendiger jährlicher  Zugang in den nächsten zehn Jahren: 47.600 Medien. Daraus ergibt sich ein Finanzbedarf von 565.488 EUR  jährlich.

Wollte man nur den Ersatz veralteter und verschlissener Medien entsprechend der Zielsetzung o.g. Bibliothekspläne ersetzen (14.800 + 9.800 Medien = 24.600 Medien) ergibt sich bei einem Durchschnittspreis von 11,88   ein finanzieller Bedarf 292.248 EUR jährlich.

Finanzbedarf im Vergleich zu anderen Großstadtbibliotheken:

Der StB Aachen stehen Erwerbungsausgaben pro Einwohner in Höhe von knapp einem EURO  zur Verfügung; bundesweit zwölf Großstadtbibliotheken steht weniger zur Verfügung. Die anderen 69 Bibliotheken  verfügen über einen in Relation höheren Etat; Spitzenwerte für Reutlingen <4,28 EUR / EW> und Ulm <3,17 EUR / EW>. Im Vergleich mit den nordrhein-westfälischen Großstadtbibliotheken bei den Erwerbungsmitteln pro Einwohner erhalten vier Bibliotheken weniger als 1 EUR (Recklinghausen, Leverkusen, Witten und Aachen <0,99EUR>); die überwiegende Zahl der Bibliotheken weist einen Wert von 1,30 EUR bis 1,50 EUR auf. Den Spitzenwert verbucht Düsseldorf mit 2,24 EUR pro Einwohner. Der Mittelwert liegt bei 1,34 EUR pro Einwohner. Legt man diesen Mittelwert der Finanzbedarfsberechnung für unseren Medienetat zugrunde, ergibt sich ein Bedarf von 329.640 EUR jährlich (1,34 EUR * 246.000 Einwohner).

 

5.4 Pflege der kulturellen Überlieferung: Ausstellungen, Veröffentlichungen, Historischer Buchbestand

Hierzu Kortländer (deutscher Literaturwissenschaftler und seit 1986 Stellvertretender Direktor des Heinrich-Heine-Instituts Düsseldorf): “bedeutende Bestände und Sammlungen wie der Stadtbibliotheken in Aachen und Wuppertal, der Stadtarchive... oder Universitätsbibliotheken...”;  Aus: Kortländer, Bernd: Überblick über die kulturelle Überlieferung in NRW. Arbeitstagung der Literaturarchive am 14.5.2005 in Brauweiler. Vgl. www.literatur-archiv-nrw (Stand 25.10.2011).

Der für Stadtbibliotheken Nordrhein-Westfalens untypische umfangreiche Magazin- und Altbestand  einschließlich des Handschriftenbestandes stellt ein Vermächtnis dar, welches in Hochschul- und Wissenschaftskreisen hohe Anerkennung findet, aber auch Personal bindet und begleitende Dienstleistungen erfordert (Fernleihe, Beantwortung wissenschaftlicher Anfragen, Magazindienste, Restaurierungsmaßnahmen, Erschließung und Aufarbeitung für wissenschaftliche Zwecke). Gleiches gilt für die einzigartige Sammlung von Aachen-Literatur (Aquensiensammlung im „Sonderbestand Aachen und Umgebung“).

Beispielhafte Aufgaben:

·         Ermittlung und Sicherstellung der wertvollen Erstausgaben im Gesamtbestand

·         Fortführung des Programms für die Restaurierung der wertvollen Altbestände (vgl.               Kulturausschuss-Sitzung vom 15.5.1991)

·         Beantwortung von schriftlichen Anfragen

·         Bereitstellung von Beständen aus dem historischen Buchbestand

·         Betreuung und Vorbereitung von Beständen für Ausstellungszwecke

·         Erfassung der bisher noch nicht bearbeiteten Altbestände

·         Weiterführung der Erfassung der bisher noch nicht bearbeiteten Handschriftenbestände

              Ponten-Nachlaß-Bibliothek

              J.-Ponten-von Broich-Nachlaß im Ponten-Nachlaß

              E.-Albert-Nachlaß im Ponten-Nachlaß

              Brackel-Nachlaß

              Reumont-Nachlaß (teilw. bearbeitet)

·         Vorbereitung einer Veröffentlichung des Handschriftenkatalogs

·         Durchführung von Ausstellungen

·         Erarbeiten von Ausstellungskatalogen

·         Wissenschaftliche Aufarbeitung des Altbestandes inklusive des Handschriftenbestandes

Eine Erweiterung der personellen und finanziellen Ressourcen ist dringend notwendig.

 

5.5. Digitalisierungsstrategie (Unikate, Regionales Schrifttum, herausragende Sammlungen); Kooperationen mit der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) und Europeana

Digitalisierung ist ein wichtiges Instrument der Veröffentlichung von Reproduktionen alter Drucke und Handschriften geworden. Im Hinblick auf Vernetzung und Kooperation hat der Deutsche Bibliotheksverband Empfehlungen zur Herstellung, Internetpräsentation und Verwaltung von Digitalisaten  herausgegeben. Die Einbindung unserer Bestände in entsprechende Initiativen ist aufgrund der Besonderheit der Historischen Buchbestände der Stadtbibliothek Aachen wünschenswert. So ist z.B. die RWTH Aachen mit folgenden Digitalisierungsvorhaben an der Gemeinschaftsinitiative der Universitätsbibliotheken Nordrhein-Westfalens beteiligt: „Lehrbücher Aachener Professoren“ und „Aachener Hochschulschriften“.

Die Stadtbibliothek Aachen verfügt über Bestände, die sich in besonderer Weise eignen würden, in drei von vier Projektgruppen dieser  Gemeinschaftsinitiative kooperativ mitbeteiligt zu werden:

·         Unikate (StB Aachen bietet Handschriften seit dem 9. Jahrhundert; Inkunabeln, Frühdrucke, Nachlässe, Autographen u.a.)

·         Lokales und regionales Schrifttum (StB Aachen bietet umfassendste Sammlung von Aachen-Literatur, nahezu lückenlose Aachener Zeitungssammlung seit 1769 u.a.)

·         Herausragende Sammlungen – bedeutende Einzelwerke (StB Aachen bietet Dante-Sammlung, St. Gallener Evangeliar, Josef-Ponten-Archiv mit Originalbriefen von Schriftstellern des 20. Jahrhunderts darunter 59 Autographen von Thomas Mann u.a.)

In der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) sowie der Europeana wird das digital verfügbare Angebot zusammengeführt. 2012 soll jedermann auf das neue Angebot zugreifen können. Auch der Bibliotheksverband (dbv) begrüßt die Entscheidung von Bund, Ländern und Gemeinden zur Einrichtung einer Deutschen Digitalen Bibliothek.

Auf städtischer Ebene ist die Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen zu intensivieren. Im Rahmen des bestehenden Wissensnetzwerkes „Kultur-, Territorial- und Stadtgeschichte“ bestehen gute Kontakte.

 

5.6. Steigerung der Ausleihzahlen - Änderung der Gebührenordnung

Neue Gebührenordnung liegt vor (vgl. Vorlage für den Betriebsausschuss Kultur 11/2011).

 

6. Weitere technische Innovationen

 

6.1. Online-Vormerkungen, Online-Verlängerung:

Einrichtung Vormerkungen und Verlängerungen aus WebOPAC heraus; nur bibliotheksinterne Vorbereitungen nötig; darüber hinaus personell-organisatorische Klärung erforderlich. Echtbetrieb für 2012 geplant.

 

 

 

6.2. Mahnungen per E-Mail:

Start des Projektes "E-Mail-Mahnungen" setzt Klärung technischer Voraussetzungen voraus. Geplant ist eine zeitnahe Umsetzung wg. absehbarer Einsparung beim Porto sowie wegen des verbesserten Kundenservices durch schnellere Mahnungszustellung.  Die Anmeldung erfasst schon E-Mail-Adressen (freiwillig!) bei Neu- u. Wiederanmeldungen. Sobald der Projektverlauf es zulässt, erfolgt die Erfassung möglichst vieler Adressen in einer Sonderaktion in 2012.

 

6.3. Erweiterter elektronischer Service

Innerhalb des Bibliotheks-EDV-Systems. Verschiedene Optionen im Rahmen des neuen LIBERO-updates werden zzt. auf Anwendbarkeit überprüft (z.B.: Anreicherung der Katalogdaten durch Inhaltsverzeichnisse). Andere Funktionen wurden im Laufe des Jahres umgesetzt (vgl. unseren OPAC: mashups wie Buch-Cover-Anzeigen, Suchbegriffsmolken, LeserBookmarks)

 

6.4. Anbindung Bücherbus über Mobilfunk (UMTS) – Projekt 2011/2012

Damit soll die online-Verbindung des Bücherbusses mit dem Bibliotheksserver hergestellt werden. Bisher werden die Katalog- und Ausleihdaten erst nach der abendlichen Rückkehr des Busses aktualisiert.

 

6.5. ekz-Medienservices

Nutzung neuer Angebote der Einkaufszentrale für Bibliotheken (ekz); z.B. wird die online-Bestellung von Medien zZt. überprüft. Momentan noch nicht realisierbar wegen fehlender Schnittstelle zu ekz-Medienservices;  technische Voraussetzungen  sind noch im Detail zu klären.

 

6.6. Orientierungs- und Leitsystem BIBMAP

Zur Unterstützung der Kundeninformation und Verbesserung des Bibliotheksservices wird der Einsatz von BIBMAP geprüft. BIBMAP ist eine Software zur Standortanzeige von Büchern. Bibliotheksbesucher können sich im Katalog den Standort des gesuchten Buches auf einem Grundrissplan markieren lassen. Mit Hilfe der ebenfalls angezeigten Wegbeschreibung zum Raum kann er das gewünschte Buch finden.

Der Preis für die BIBMAP-Software liegt bei 1.750,00 EUR + MwSt. für die Lizenz. Hinzu kommt die monatliche Pflege in Höhe von 26,25 EUR.

Die Umsetzung kann entweder durch die Bibliothek oder durch LibIT erfolgen. Kosten abhängig vom Aufwand. Beispiele für die Einbindung in LIBERO-WebOPACs:

http://www.salzgitter.de/webopac/

http://libero.ub.uni-konstanz.de/libero/WebOpac.cls

http://141.57.15.100/libero/WebOpac.cls

 

Schluss

Bibliotheksarbeit wird langfristig erfolgreich sein, denn sie verändert sich -entsprechend dem Wandel der Gesellschaft- und passt sich in Medienangebot und Organisation den jeweiligen Bedingungen an. Mit dem vorliegenden Konzept werden Chancen und Möglichkeiten zur weiteren Bibliotheksentwicklung aufgezeigt.

 

 

 

 

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