Kenntnisnahme - FB 36/0115/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung nimmt die Forstwirtschaftspläne für das Forstwirtschaftsjahr 2012 für den Münsterwald zustimmend zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Im Einrichtungszeitraum 2003-2013 sind im neunten Jahr die Maßnahmen für die Bewirtschaftung des Münsterwaldes zu planen.

 

a) Holzeinschlag

 

*)              Alh = andere Laubbäume mit hoher Umtriebszeit (Esche, Bergahorn, Kirsche)

              Aln = andere Laubbäume mit niedriger Umtriebszeit (Roteiche, Birke, Roterle, Eberesche, Robinie, Rosskastanie)

 

Hiebssatz und bisheriger Vollzug

Der Hiebssatz wird im Forstbetrieb durch die Forsteinrichtung festgelegt und gibt die flächenbezogene nachhaltige jährlich einschlagbare Holzmenge in Festmeter (entspricht Kubikmeter) an. Er ist nach Holzartengruppen unterteilt und wird so bemessen, dass die Ertragskraft des Waldes sowie die Nachhaltigkeit der Waldfunktionen erhalten bleiben.

 

Aus dieser Planung geht hervor, dass im Münsterwald jährlich 4.914 fm dauerhaft genutzt werden können (Zeile 1). Durch die Anpassung des Einschlags an die Holzmarktlage, aufgrund von waldbaulichen Notwendigkeiten sowie durch nicht beeinflussbare Faktoren (Insekten, Sturm) treten Abweichungen vom Ideal auf. Im “abgeglichenen Hiebssatz“ werden die im Laufe der Jahre eingetretenen Abweichungen zum Ursprungsplan aufsummiert. Die dort dargestellten Werte weisen aus, wie hoch der Holzeinschlag im kommenden Forstwirtschaftsjahr sein müsste, um den Betrieb wieder auf das ursprüngliche Planungsniveau zurück zu führen (Zeile 2).

 

Demnach könnte der Forstbetrieb im Forstwirtschaftsjahr 2012 2.093 fm einschlagen, geplant sind 4547 fm. Wie auch in den Jahren zuvor konnten die Einschlagsvorgaben bei der Baumart Buche nicht erfüllt werden. Dies liegt im Wesentlichen an der lange andauernden schlechten Nachfrage nach gutem Buchenstammholz und der daraus resultierenden Zurückhaltung im Holzeinschlag. Ggf. sind auch die in der Forsteinrichtung genannten Vorgaben für den Laubholzeinschlag zu hoch angesetzt.

Im Nadelholz sind dagegen die nach den Stürmen Kyrill und Xynthia aufgeschobenen Durchforstungen nachzuholen.

 

Nach den zahlreichen Kalamitäten in den vergangenen Jahren und der daraus resultierenden außerplanmäßigen Nutzung bei der Baumart Fichte in der Größenordnung von 3 Jahreseinschlägen ist der Betrieb nun wieder auf ein nahezu stabiles Niveau zurück gekehrt.


Buche und andere Laubhölzer: Holzmarktsituation und Einschlagsplanung 2012

Die Nachfrage nach sägefähigem Buchenstammholz (so genannte B und C-Qualität) bewegt sich weiterhin auf niedrigem Niveau, Tendenz gleich bleibend. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Energieholz ist ein weiterer Preisverfall jedoch nicht zu erwarten. Eichenstammholz der mittleren Güteklasse wird bei noch tolerierbaren Preisen stabil nachgefragt. Insgesamt spielen beide Sortimente im Münsterwald aber nur eine untergeordnete Rolle (22 Prozent der Fläche und 12 Prozent des regulären Einschlags).

Das Forstamt wird vornehmlich qualitativ schlechtes Laubholz einschlagen.

 

Fichte und andere Nadelhölzer: Holzmarktsituation und Einschlagsplanung 2012

Anders als beim Laubholz haben sich die Preise für Nadelhölzer, vor allem Fichte, nach dem Sturm Kyrill (2007) sehr gut erholt und befinden sich seit 2011 auf einem sehr hohem Niveau. So genannte Rothölzer (Lärche, Douglasie, Kiefer) zeichnen diesen Aufwärtstrend mit.

Wie auch im Vorjahr werden Fichtenbestände aller Alterklassen durchforstet. Die älteren Bestände (über 95 Jahre) werden in Eigenregie geschlagen, die jüngeren durch Unternehmer mit dem Prozessor aufgearbeitet. Die Fichte ist mit 53 Prozent Flächenanteil und 81 Prozent des regulären Einschlags die Hauptbaumart im Münsterwald

 

 

b) Kulturen, Wege, Erholung

Kulturbegründung

Im kommenden Forstwirtschaftsjahr ist die Pflanzung von 2.050 Bäumen und Hecken geplant. Diese verteilen sich auf die jeweiligen Arten wie folgt:

Weißtanne:              500 Stück

Roterle:              500 Stück

Vogelkirsche:              300 Stück

Weißdorn:              250 Stück

Schlehe:              250 Stück

Hainbuche:              250 Stück

Summe:              2.050 Stück

Mit den Weißtannen wird eine neue Kultur auf einer Freifläche nahe Kitzenhaus begründet, mit den Erlen eine bereits vorhandene Kultur nachgebessert. Weißdorn, Schlehe, Hainbuche und Vogelkirsche dienen einer Waldrandgestaltung im Waldgebiet westlich der Himmelsleiter.

 

 

Kulturpflege

Diese Arbeiten fallen überwiegend in den Sommermonaten (zweites und drittes Quartal) an. In der Kulturpflege werden bei Bedarf junge Bestände gegen starke Konkurrenzvegetation wie Brombeere und Adlerfarn frei geschnitten. Insbesondere auf Freiflächen und in sehr lichten Beständen besteht die Gefahr, dass sich diese Konkurrenzvegetation gegenüber den gepflanzten Bäumen durchsetzt und den Erfolg der Pflanzung gefährdet.

Mittlerweile ist ein Teil der Anpflanzungen auf den „Kyrill-Flächen“ so groß, dass die Konkurrenzvegetation die Kulturen nicht mehr gefährdet. Der Umfang der Freischneidearbeiten beläuft sich auf zwei Hektar.

 

 

Jungwuchspflege

Im Rahmen der Jungwuchspflege werden die Weichen für die Zukunft gestellt:

Dicht aufwachsende Naturverjüngungen (v. a. Nadelholz) werden bereits in der Jugend vereinzelt, um die gegenseitige Konkurrenz um Licht, Wasser und Nährstoffe zu reduzieren und sowohl die Stabilität als auch die Vitalität der verbleibenden Bäume zu erhöhen. Um Monokulturen zu vermeiden, werden im Rahmen der so genannten Mischwuchsregulierung Mischbaumarten gefördert.

Vor allem im Münsterwald verjüngt sich die Fichte vehement und erfordert Eingriffe auf rund 21 ha.

 

 

Waldschutz

Vor dem Hintergrund der verhältnismäßig hohen Wilddichte sowie der schlechten naturräumlichen Ausstattung mit Äsungsmöglichkeiten (Fichtendominanz) ist der Äsungsdruck auf die gepflanzten Laubbäume im Münsterwald sehr hoch. Daher müssen junge Laubbäume durch Aufbringen von Verbissschutzmitteln geschützt werden. Geplant ist der Schutz von rund 19 ha (Vorjahr 28 ha), jeweils im Sommer und im Winter. Vor allem im Bereich des Eigenjagdbezirkes Walheimer Wald West (westlich der Himmelsleiter) ist die Verbissbelastung rückläufig, aber auch im Eigenjagdbezirk Kornelimünster Wald II (östlich der Himmelsleiter) zeichnet sich eine leichte Entspannung ab.

 

 

Wegebau/Wegeunterhaltung

Zentrales Element einer Wegeunterhaltung ist die Ableitung des Wassers weg vom Wegekörper. Das geschieht einerseits durch die Profilierung von Wegen (Längs- und Querprofil), andererseits durch die Offenhaltung von Wegegräben und Durchlässen. Durch konsequente Unterhaltungsmaßnahmen werden teure Instandsetzungsmaßnahmen verhindert.

Während die Profilierung der Wegekörper in Eigenregie erfolgt, ist für die Grabenunterhaltung eine Grabenfräse erforderlich, die das Gemeindeforstamt als Fremdleistung einkauft.

 

 

Erholungseinrichtungen

Die „Sechseckhütte“ an der Sinziger Schneise (Münsterwald) sowie der Wetterschutzpilz am Kitzenhausweg wurden kürzlich abgerissen. Beide Einrichtungen waren marode und nicht mehr standsicher. Sowohl die Hütte als auch der Pilz sollen im kommenden Forstwirtschaftsjahr erneuert werden, da diese am Eifelsteig gelegenen Rast- und Unterstellmöglichkeiten bei den Erholungssuchenden sehr beliebt sind. Für die Hütte wurden bereits Fördermittel vom Naturpark Nordeifel eingeworben (3.500 Euro), der Eigenanteil beläuft sich auf 2985,50 Euro. Für den Wetterschutzpilz werden ebenfalls Fördermittel beantragt.

 

Erneuerungsbedürftig sind auch die rund 20 Jahre alten Orientierungstafeln, die teilweise beschädigt aber auch inhaltlich überholt sind. Hierfür wurden im Haushaltsjahr 2012 Mittel beantragt.

 

 

c) Fremdaufträge

Ø       Rückekosten: Das in Eigenregie aufgearbeitete Holz (v. a. Laubholz) muss durch Unternehmer bis an die LKW-befahrbaren Wege geliefert werden. Für diese Arbeiten werden Kosten in Höhe von 15.000 Euro kalkuliert.

Ø       Verkehrssicherungsmaßnahmen: 5.000 Euro

Ø       Ankauf von Pflanzen: 2.050 Pflanzen für rund 1.500 Euro
(Pflanzung in Eigenregie)

Ø       Verbiss- und Fegeschutzmittel: ca. 4.000 Euro

Ø       Unterhaltungsarbeiten an sand-/wassergebundenen Wegen, Gräben und Böschungen (Grabenfräse, Erhaltung des Lichtraumprofils, Wegebaumaterial): ca. 1.000 Euro

Ø       Orientierungstafeln (Aufbereitung und Herstellung): ca. 3.000 Euro

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