Entscheidungsvorlage - FB 61/0585/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen Laurensberg nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur

Kenntnis und empfiehlt dem Planungsausschuss den Neubau der Brücke an der Wolfsfurth gemäß den vorgelegten Entwurfsplänen zu beschließen.

 

Der Planungsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis und beschließt den Neubau der Brücke an der Wolfsfurth gemäß den vorgelegten Entwurfsplänen.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

1. Anlass und Planungsvorlauf

 

Um die Kläranlage Aachen-Soers vor Überflutungen zu schützen, verfolgt der Wasserverband Eifel Rur seit Jahren das Ziel, der Wurm größere Flächen zur Überflutung außerhalb der Kläranlage zu schaffen. Die Mittel dazu  sind Renaturierungsmaßnahmen mit großen Überschwemmungsgebieten sowie die Beseitigung von Wehren und sogenannten Abstürzen im Gewässerverlauf. Im Zuge der Verhandlungen wurde auf die Veränderung des Wasserlaufs und der „Wurminsel“ nördlich der Brücke Wolfsfurth aus Gründen des Bodendenkmalschutzes und der Erhaltung der besonderen Kulturlandschaft dort verzichtet. Die Renaturierungsmaßnahme auf der Südseite wurde zwischenzeitlich durchgeführt ebenso wie der „Absturz“ beseitigt wurde. Dazu musste die alte Wolfsfurthbrücke (eigentlich eine Doppelbrücke), die zudem Risse und erhebliche bauliche Mängel aufwies, abgerissen werden.

 

Im Euregionale2008 Projekt Grenzland Wurmtal wurde zum Thema Brückenschlag 2006 ein Wettbewerb ausgelobt, in dem verschiedene Wurmbrücken umgestaltet bzw. neu errichtet werden sollten. Die Stadt Aachen brachte als „Gastprojekt“ das Vorhaben Brückenneubau an der Wolfsfurth und Gestaltung der Brückenumgebung in den Wettbewerb ein. Gewinner war die Arbeitsgemeinschaft um das Rotterdamer Büro Nox, Lars Spuybroek. Er entwarf eine organisch geschwungene Form mit langen Holzlamellen an Stelle eines klassischen Brückengeländers.

 

Dieser recht exzentrische Brückenentwurf (Vorstellung in den Ratsgremien im Oktober 2007) warf eine Fülle von Problemen bautechnischer Art auf. Hinzu kamen auch  Widerstände gegen die Gestalt, insbesondere bei der Nutzergruppe der Amateurreiter (bzw. ihrer Sprecher). So mussten in einem langwierigen und schwierigen Prozess immer wieder Anpassungen und Veränderungen an der Planung vorgenommen werden. Inzwischen war die alte Brücke abgebrochen worden und eine Behelfsbrücke errichtet worden.

 

Das vom Büro Nox für das Geländer vorgeschlagene Material musste in einem Prototyp

einer Prüfung unterzogen werden, die es schließlich nicht bestand. Nachdem das Architekturbüro Nox einer Mängelrüge nicht nachgekommen ist und noch ausstehende Leistungen nicht erbracht hat, wurde der Architektenvertrag/Ingenieurvertrag  vom Juni 2008  außerordentlich und fristlos im August 2010 gekündigt.

Da ein Rechtsstreit um die Urheberrechte der Planung nicht auszuschließen war, wurde die Brücke vom Büro des bereits mit Nox zusammen beauftragten Statikbüros Bollinger + Grohmann, B+G Ingenieure GmbH neu geplant, da es mit dem Projekt vertraut war. Als Architekten wählten Bollinger + Grohmann das Büro o5 Architekten, Frankfurt/Main. Die neu zu erstellende Tragwerksplanung wird ein Bestandteil der Ausschreibung.

 

 

2. Entwurfsbeschreibung

 

Es liegt nun ein zwar ungewöhnlicher aber sich dennoch zurückhaltend in die sehr schöne Flusslandschaft einfügender Entwurf vor.Die 20 m lange Verbundbrücke hat eine im Grundriss S-förmig geschwungene Fahrbahntafel mit einer lichten Breite zwischen 3,80 m im Auflagerbereich und 5,50 m in Brückenmitte. Somit ist einerseits eine  durchgängige Durchfahrung mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen gewährleistet, andererseits durch die Verbreiterung auch ein Aufenthaltsangebot auf der Brücke inmitten des Gebietes Wolfsfurth geschaffen worden.

 

Das Stahlgeländer ist 1,20 m hoch und um 12° nach innen geneigt. Zwischen den geneigten Geländerpfosten verlaufen unterschiedlich geneigte horizontale Lamellen, die zu einer im Verlauf der Brücke variierenden Wahrnehmung von „offen“ zu „geschlossen“ führen. Dieser Effekt verleiht der Brücke eine besondere Dynamik.

Alle Bauteile des Geländers (Geländerpfosten, Lamellen u. Handlauf) werden in matt gebürstetem Edelstahl ausgeführt.

Durch die Innenneigung des Geländers und den zusätzlich um ca. 15 cm einkragenden Handlauf kann ein Überklettern des Geländers unterbunden werden. Die Höhe von 1,20 m entspricht den Vorgaben für einen für Fahrradfahrer zugelassenen Weg.

 

Bei dem statischen System handelt es sich um 2 Verbundträger mit etwa 20 m Spannweite. Diese Verbundträger sind im Grundriss ebenfalls geschwungen. Dabei kragt die Betonplatte auf beiden Seiten um ca. 1,5 m zur Seite aus. Damit die Verformungen der auskragenden Platten nicht zu groß werden, gibt es neben den zwei Hauptträgern noch 11 Querträger.

 

Die Fahrbahntafel wird aus Filigranplatten mit nachträglicher Ortbetonergänzung hergestellt. Am Rand werden Halbfertigteile angeordnet. Als Schutz- und Deckschicht wird auf die Beton-Halbfertigteile ein 50 mm starker Gussasphalt im Handeinbau aufgebracht. Der Gussasphaltbelag wird mit Pigmenten betongrau eingefärbt um das gewünschte homogene Erscheinungsbild des Brückenbaukörpers zu erreichen.

(Anlagen 1-3)

 

Die Zuwegung wird sowohl am nördlichen, als auch am südlichen Ufer der Wurm an die Lage der neuen Brücke angepasst. Um am südlichen Auflager auf die notwendige Einbauhöhe der Brücke zu kommen, muss das südliche Ufer abgeböscht werden. Am nördlichen Auflager wird das Gelände um 40 cm aufgeschüttet, um einen ebenen Einbau des Brückenbaukörpers gewährleisten zu können. Die neuen Zuwegungen werden wieder als wassergebundene Decke hergestellt. Im ersten Entwurf von B+G wurde der schöne Brückenschwung genutzt, um an den weitesten Stellen auf der Brücke Sitzbänke zu installieren. Auf Bitte der Amateurreiter, die eine Ängstigung der Pferde durch die Bänke befürchteten, wurde auf diese für Wanderer und Spaziergänger hochattraktive Aufenthaltsmöglichkeit verzichtet. Die Bänke sollen nun am Uferbereich des westlichen Brückenkopfes aufgestellt werden ebenso wie eine Stele, die über die besondere Geschichte von den frühmittelalterlichen Mühlen bis zur ältesten Aachener Kläranlage informiert.

 

 

3. Kostenschätzung und Zeitschiene

 

Die reinen Baukosten der Brücke betragen 108.275 € (netto) bzw. 128.847 € (brutto) ohne die Baustelleneinrichtung und ohne die Planungskosten. Die Kosten bewegen sich damit im von der Verwaltung gesetzten Budgetrahmen. Nach dem Baubeschluss kann die Ausschreibung incl. der Ausführungsplanung verfasst werden. Mit dem Baubeginn kann Ende Juli, mit der Fertigstellung kann im September gerechnet werden.

 

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Auswirkungen

finanzielle Auswirkungen

 

investive Auswirkungen

Ansatz

2011

fortgeschriebener Ansatz 2011

Ansatz

20xx ff.

fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Gesamt-

bedarf (alt)

Gesamt-

bedarf (neu)

Einzahlungen

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Auszahlungen

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Ergebnis

0

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+ Verbesserung /                                        -Verschlechterung

0

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Deckung ist gegeben

Deckung ist gegeben / keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

2011

fortgeschriebener Ansatz 2011

Ansatz

20xx ff.

fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Folgekosten
(alt)

Folgekosten
(neu)

Ertrag

0

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k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

Personal-/Sachaufwand

0

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k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

Abschreibungen

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k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

Ergebnis

0

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k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

+ Verbesserung /                                        -Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben / keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben / keine ausreichende Deckung vorhanden

 

 

 

Für die Realisierung stehen ausreichende Haushaltsmittel in folgendem PSP-Element zur Verfügung:

5-120102-900-00200-400-1 (Pferdelandpark).

Die Maßnahme ist Teil des EuRegionale2008-Projektes Pferdelandpark und wird zu 80 % von Bund und Land gefördert

(s. a. 3. Kostenschätzung und Zeitschiene)

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Anlagen

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