Kenntnisnahme - FB 61/0568/WP15-1

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

 

Der Mobilitätsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Die Verkehrssituation im Soerser Weg wurde im Bürgerforum am 13.12.2011 beraten. Das Thema wurde an die Bezirksvertretung Aachen-Mitte und den Mobilitätsausschuss verwiesen. Die Verwaltung wurde beauftragt, sich mit den Vorschlägen der Anwohner (s. Bürgerantrag vom 25.10.2011) und des Soerser Forums (s. Anlage 3) auseinander zu setzen.

 

In der Vorlage zum Bürgerforum hatte die Verwaltung formuliert, dass im Soerser Weg aktuelle Verkehrserhebungen durchgeführt werden.

 

Lärmmessung

 

Beim städtischen Fachbereich Umwelt wurden aufgrund der Bürgereingaben Lärmmessungen durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass die Geschwindigkeiten offensichtlich nicht so hoch waren, dass es beim Abbremsen und Anfahren zu deutlich hörbaren Lärmpegelsteigerungen kam. Die einzelnen gemessenen Schallpegel wiesen bei den Vorbeifahrten an dem Straßenteilstück mit Hindernis keine signifikanten Unterschiede zu den Vorbeifahrten an Straßenabschnitten ohne Hindernis auf. „Erst aus der statistischen Auswertung der Perzentilen (L99) ist zu erkennen, dass im Bereich des Hindernisses (Berliner Kissen) eine höhere Lästigkeit entsteht. In 99% der Fälle wurde an der Stelle mit Hindernis ein Pegel von über 43,5 dB(A) gegenüber 41,5 u. 42,5 dB(A) an einem Straßenabschnitt ohne Hindernis gemessen.“  Daraus ist abzuleiten, dass sich durch die gewählte Art der Verkehrsberuhigung der Lärmpegel geringfügig erhöht.

 

Aktuelle Verkehrserhebungen

 

Am 29.11.2011 wurde am Knotenpunkt Knoten Soerser Weg/Purweider Weg/Merowingerstraße eine Verkehrserhebung durchgeführt. Der Vergleich mit einer Erhebung vom 27.09.2006 zeigt keine Verkehrszunahmen im Soerser Weg und in der Merowingerstraße. Dort gingen die Verkehrsbelastungen gegenüber 2006 sogar zurück.

Nur im Purweider Weg gibt es eine geringe Verkehrszunahme bzw. nahezu unverändert hohe Belastungen.

 

 

27.09.2006

29.11.2011

Zu-/Abnahme

Soerser Weg nord

3563

3085

-13,4%

Merowingerstraße

3987

3404

-14,6%

Soerser Weg süd

3446

3183

-7,8%

Purweider Weg

4192

4288

+2,3%

Verkehrsbelastungen im Querschnitt  (Kfz beide Richtungen) zwischen 7.00 und 19.00 Uhr

 

Geschwindigkeitsmessung südlicher Soerser Weg

 

Am 24.11.2011 wurden auf dem Soerser Weg vor Haus-Nr. 32/34 bzw. 34a die Geschwindigkeiten des Kfz-Verkehrs mit einer Radarpistole gemessen.

Auch hier ist ein Vergleich mit älteren Daten, die vor dem Einbau der Pflasterkissen erhoben wurden, möglich.

 

Punktuelle Geschwindigkeiten müssen in Relation zu anderen Messungen im Stadtgebiet bewertet werden. Aus diesem Grunde gibt es Kategorien, die als Orientierungshilfe zur Einschätzung des Handlungsbedarfs dienen.

Liegt der Anteil der Fahrzeuge, die schneller als  40 km/h fahren, über 25%, so gibt dies  Anlass, die Situation weiter zu beobachten und ggfs. Radarmessungen mit Ahndung der  Geschwindigkeitsüberschreitungen vorzunehmen. Dieses ist hier  nicht der Fall (s. nachstehende Tabelle). Der Anteil der Fahrzeuge, die schneller als 40 km/h fuhren lag am 24.11.2011 bei lediglich 15,8%. Das Geschwindigkeitsniveau am Ort der Messung kann daher als unkritisch betrachtet werden.

 

 

05.06.2002

27.09.2006

24.11.2011

Fahrtrichtung Krefelder Str.

60,2 %

44,7 %

14,6 %

Fahrtrichtung Purweider Weg

44,9 %

32,6 %

17,7 %

Beide Richtungen

54,5 %

39,9 %

15,8 %

Anteil der Fahrzeuge, die schneller als 40 km/h fuhren (Prozentwerte)

 

In der nachfolgenden Tabelle ist die sogenannte V85 dargestellt. Sie beschreibt die Geschwindigkeit, die von 85% aller Verkehrsteilnehmer nicht überschritten wird.

 

 

05.06.2002

27.09.2006

24.11.2011

Fahrtrichtung Krefelder Str.

48,1 km/h

47,2 km/h

38,9 km/h

Fahrtrichtung Purweider Weg

43,8 km/h

43,6 km/h

39,9 km/h

Beide Richtungen

47,1 km/h

46,1 km/h

39,3 km/h

Geschwindigkeiten auf dem Soerser Weg zwischen Krefelder Straße und Purweider Weg (V85 in km/h)

 

Die V85 kann als Orientierungsgröße für Handlungsbedarf in Tempo-30-Zonen herangezogen werden. Handlungsbedarf besteht, wenn die V85 größer als 40 km/h ist. Auch dieser Wert wird mit einer V85 von 39,3 km/h unterschritten.

 

Zwischen dem Ort der Geschwindigkeitsmessung (Haus-Nr. 34) und der Einmündung des Soerser Weges in die Krefelder Straße befinden sich auf halber Strecke die Pflasterkissen vor Haus-Nr. 14. Es ist davon auszugehen, dass in diesem Abschnitt ebenfalls keine kritisch überhöhten Geschwindigkeiten gefahren werden.

 

Anders verhält es sich im Abschnitt zwischen Haus-Nr. 34 und der Kreuzung Soerser Weg/Merowinger Straße. Viele Kfz-Fahrer beschleunigen, um die Signalanlage noch bei Grün zu erreichen.

Der Abbau der Signalanlage wurde eingehend politisch diskutiert. Der Beschluss, diese Signalanlage abzubauen, wurde schließlich durch den Mobilitätsausschuss am 28.10.2010 zurückgenommen.

 

Das Soerser Forum schlägt vor, die Signalgeber an den Mastauslegern der Signalanlage zu demontieren (s. Anlage 3) . Die Verwaltung schließt sich diesem Vorschlag an und empfiehlt, die über der Straße hängenden Signalgeber zunächst lediglich zu deaktivieren. So kann vor dem endgültigen Abbau dieser Signalgeber geprüft werden, ob weiterhin eine ausreichende Erkennbarkeit der Signale gegeben und damit die Verkehrssicherheit gewährleistet ist.

 

 

Geschwindigkeitsmessung nördlicher Soerser Weg

 

Vom 7.12.2011 bis zum 13.12.2011 wurden im Soerser Weg vor Haus-Nr.58 mit dem mobilen Radarmessgerät der Städteregion die Geschwindigkeiten gemessen. Diese Messstelle lag  zwischen der Signalanlage Soerser Weg/Merowinger Straße/Purweider Weg und den Pflasterkissen vor Haus-Nr. 67.

 

An dieser Stelle fuhren nur etwa 2,5 % aller Fahrzeuge schneller als 40 km/h. Die V85 betrug in Fahrtrichtung Signalanlage 33km/h und in Fahrtrichtung Eulersweg 34km/h, im Mittel beider Richtungen also ca. 33,5km/h. Bei einer Messung im Oktober 2003 lag hier die V85 noch bei 44,1 km/h.

 

Das Geschwindigkeitsniveau ist nach dieser Messung heute also völlig unkritisch.

 

Geschwindigkeitsmessung Merowingerstraße

 

Eine weitere Geschwindigkeitsmessung erfolgte in der Merowingerstraße vor Haus-Nr. 58. Mit dem mobilen Radarmessgerät der Städteregion wurden vom 11.11.2011 bis zum 16.11.2011 die Geschwindigkeiten aller vorbeifahrenden Fahrzeuge erfasst.

 

Die gemessenen Daten weisen einen Anteil von ca. 34% aller Fahrzeuge aus, die schneller als 40 km/h gefahren sind. Damit läge die Merowinger Straße in einer Kategorie, für welche gilt, dass weitere Verkehrsbeobachtungen und Radarmessungen mit Ahndung durchgeführt werden sollten. Allerdings weist das Messgerät lediglich 20% aller Fahrzeuge mit einer Geschwindigkeit schneller als 41 km/h nach.  Bereits eine Messungenauigkeit von 1km/h könnte also bedeuten, dass sich der Anteil der Fahrzeuge, die schneller als 40km/h gefahren sind auf 20% reduziert. Dann läge auch hier kein kritisches Geschwindigkeitsniveau vor.

 

Die Verwaltung wird hier weitere Messungen durchführen und  die Polizei bereits zu diesem Stadium um Unterstützung bitten.

 

Weitere Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduktion

 

Tempo-30-Piktogramme

Die Verwaltung hat bisher grundsätzlich die Ausstattung ausgewählter Bereiche in Tempo-30-Zonen mit Tempo-30-Piktogrammen abgelehnt.

Für die Aachener Bürger wäre es nicht nachvollziehbar, dass die Tempo-30-Zone in der Soers mit Tempo-30-Piktogrammen ausgestattet wird, während in anderen Tempo-30-Zonen, wo zum Teil ein deutlich kritischeres Geschwindigkeitsniveau vorliegt, keine Piktogramme aufgebracht werden.

 

Ein wesentlicher Beweggrund für den zurückhaltenden Einsatz derartiger Markierungen sind die erheblichen Kosten, die bei einer flächendeckenden Ausstattung der Aachener Tempo-30-Zonen mit Tempo-30-Piktogrammen entstehen. Die Piktogramme sind bereits nach wenigen Jahren stark verblichen und erneuerungsbedürftig, was wiederum erhebliche Unterhaltungskosten verursacht. Für umfangreichere Markierungen stehen zur Zeit keine Mittel im städtischen Haushalt zur Verfügung.

 

Einsatz von mobilen Geschwindigkeitsanzeigen

Die Anschaffung und Verwendung mobiler Geschwindigkeitsanzeigen wird von der Verwaltung nicht befürwortet. Hierfür stehen weder Finanzmittel noch Personal zur Verfügung.  Inhaltlich wird nur ein geringer Wirkungsgrad bei derartigen Geschwindigkeitsanzeigen erwartet. Wissenschaftliche Studien bestätigen, dass sich allenfalls während des Aufstellzeitraums eine Reduktion der Geschwindigkeiten einstellt, nach dem Abbau der Anlagen jedoch zügig wieder das vorher gemessene Geschwindigkeitsniveau erreicht wird.

 

Weitere Pflasterkissen

Bevor über den Einbau weiterer Pflasterkissen beraten wird, sollte zunächst entschieden werden, ob die Pflasterkissen, die im Rahmen der Kanalbauarbeiten im Soerser Weg ausgebaut werden müssen, nach Beendigung der Baumaßnahme wiederhergestellt werden sollen.

 

Ansonsten hält die Verwaltung den Einsatz von Pflasterkissen im Bereich der Merowingerstraße aufgrund des dort gemessenen hohen Geschwindigkeitsniveaus für denkbar. Allerdings werden in der Regel bauliche Maßnahmen erst ab einem Überschreitungsgrad der Grenzgeschwindigkeit von 40km/h von über 40% der Fahrzeuge für erforderlich gehalten.

 

Flüsterasphalt (LOA) und Deckensanierung Soerser Weg

Im Nachgang der Kanalerneuerung durch die STAWAG ist für das Jahr 2012 ein neuer Asphaltdeckenüberzug zwischen Merowingerstraße/Purweider Weg und nördlichem Ortseingang (nördlich Am Tivoli/Soerser Winkel) vorgesehen.

 

Für den Einbau von Flüsterasphalt ist eine vollständige Erneuerung des Unterbaus erforderlich. Es ist nicht möglich, ihn nach Fräsen auf dem vorhandenen Unterbau herzustellen. Eine Erneuerung des Unterbaus wird planmäßig lediglich dort vorgenommen werden, wo die Kanaltrasse verläuft. Alle daneben liegenden Bereiche werden vor dem neuen Asphaltdeckenüberzug lediglich abgefräst.

 

Grundsätzlich wird in Tempo-30-Zonen kein lärmmindernder Asphalt verwendet. Der Einbau von Flüsterasphalt kann in einer Tempo-30-Zone aufgrund der niedrigen gefahrenen Geschwindigkeiten keinen wesentlichen Beitrag zur Reduktion der Lärmemissionen leisten. Die geringen Wirkungen rechtfertigen nicht den Mehraufwand, der bei der Verwendung von Flüsterasphalt entstehen würde.

 

Bewohnerparkzone

In der aktuellen Diskussion wurde auch der Wunsch nach Einrichtung einer Bewohnerparkzone Soers geäußert. Die Prioritätenfolge der Untersuchung neuer Bewohnerparkbereiche wurde vor kurzem politisch neu festgelegt. Eine Bewohnerparkzone in der Soers ist bisher nicht vorgesehen. Denkbar wäre jedoch, bei der zukünftigen Planung der beabsichtigten Zone E (um die Elsa-Brändström-Straße) den Zonenzuschnitt zu vergrößern. Dies wird zum gegebenen Zeitpunkt geprüft.

 

 

 

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Auswirkungen

 

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