Kenntnisnahme - E 49/0016/WP16
Grunddaten
- Betreff:
-
Sachstand zum Stand der Entwicklung der Bewerbung Kulturhauptstadt und die Auswirkungen auf die Stadt AachenAntrag der SPD-Fraktion vom 13.12.2011
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- E 49 - Kulturbetrieb
- Verfasst von:
- Rick Takvorian
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Betriebsausschuss Kultur
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Kenntnisnahme
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01.03.2012
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Die Bewerbung von Maastricht und den Partnerstädten (Aachen, Heerlen, Lüttich, Hasselt, Eupen, Tongeren, Sittard-Geleen, Sint-Truiden, Genk) als Kulturhauptstadt Europas wurde mit dem Projektnamen VIA 2018 getauft um zu verdeutlichen, dass es nicht nur um die Verleihung des Titels geht, sondern auch um einen wertvollen Prozess für die Region, der Verbindungen schafft und Interaktionen in Gang setzt.
Im vergangenen Jahr zeichnete sich dieser Prozess der Anfang August 2012 zum Vorlegen des Bidbook-Konzeptes führen wird durch eine Reihe von Aktivitäten aus:
- Forschungsfelder (Research Areas) wurden vom künstlerischen Team ausgearbeitet und als Basis weiterer Forschungen, Diskussionen und Informationsveranstaltungen benutzt. Die Researchfelder lauteten: Verbindungen, Neue Formen der Urbanität, Strategien der Repräsentation und Spiegel Europas.
- 19 Studien wurden in Auftrag gegeben, die u.a. in den Bereichen Film, Bildung, Kreativindustrie, moderner Tanz, physische Verbindungen, Wissenschaft und Forschung, Popmusik und Straßenkultur, Tourismus und Umnutzung industrieller und religiöser Bauten Szenarien für Innovationsmöglichkeiten sondierten.
- 26 Studienprojekte mit beispielhafter Ausstrahlung wurden vergeben
- 20 Schulen aus der gesamten Euregio (zwei aus Aachen/Regio Aachen) arbeiteten im Rahmen des Schulprojekts VIA 2018 acht Wochen lang an kreativen Unterrichtsformen.
- Über 4.700 Personen beteiligten sich an den Sondierungen und Studienprojekten, rund 350 Kulturschaffende arbeiteten mit über die Grenzen der Länder, Sprachen und Disziplinen hinweg.
- Diese legten 158 Vorschläge und Leitgedanken für das künstlerische Programm vor.
- VIA 2018 initiierte und leitete eine Resonanzgruppe, der Beamte und Politiker aus den 11 Partnerstädten und Regios angehören. Die Resonanzgruppe unterstützt die Kommunikation und hilft den Akteuren in den Städten / Regios bei der Herstellung von Verbindungen und bei der Kooperation. Der Resonanzgruppe gehört u.a. Olaf Müller, Leiter des Kulturbetriebs der Stadt Aachen an. Wolfgang Rombey, Beigeordneter für Bildung und Kultur der Stadt Aachen, ist Mitglied im Aufsichtsrat der Stichting Maastricht 2018, Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Dr. Jürgen Linden.
- VIA 2018 gründete mit Hilfe des künstlerischen Teams (Künstlerischer Leiter: Guido Weevers) in mehreren Teilen der Euregio sieben Arbeitsgruppen, in denen 250 Persönlichkeiten aus dem breiten kulturellen Feld mitarbeiteten. Die Arbeitsgruppe Aachen / Regio Aachen wurde vom Kulturbetrieb der Stadt Aachen in Zusammenarbeit mit der Regio Aachen zusammengestellt. Auf Wunsch von VIA 2018 war Rick Takvorian, Leiter Veranstaltungsmanagement im Kulturbetrieb der Stadt Aachen und Mitglied des künstlerischen Teams Maastricht VIA 2018, Vorsitzender der Arbeitsgruppe, die im Oktober 2011 dreimal getagt hat.
- Anhand von Research- und Studienprojekten und der in den Arbeitsgruppen geführten Diskussionen arbeitete VIA 2018 gemeinsam mit dem künstlerischen Team ein Gesamtkonzept / Leitmotiv samt Programmlinien aus.
Leitmotiv und Programmlinien
Das Programm für Maastricht & Euregio 2018 besteht aus vier Programmlinien und steht unter dem Leitmotiv:
Die Wiederentdeckung Europas (Europe Revisited) / Das vergessene Kapitel des Maastrichter Vertrags 1992 (The Lost Chapter of the Treaty of Maastricht 1992).
Die Programmlinien lauten:
- Speaking in Tongues (über Worte hinaus: die Sprachen der europäischen Kultur)
- Remembering the Future (die Erinnerung an das, was sein wird)
- Mirroring Europe (Spiegel Europas)
- Living Europe (Gelebtes Europa)
Hinter der Programmlinie Speaking in Tongues verbirgt sich die Vielfalt der Sprachen der europäischen Kultur. Nicht nur die gesprochenen Sprachen sind hier gemeint, sondern auch die vielen verschiedenen Sprachen der Künste: die Malerei und die Medienkunst sprechen eine visuelle Sprache, die Bildhauerkunst und die Architektur artikulieren sich durch die Sprache der Formen, die Musik durch die Sprache der Klänge und Klangfarben, Bewegung und Tanz durch Körpersprache. Theater, Mode, Design, Film und Literatur gehören selbstverständlich dazu. Im Rahmen von Speaking in Tongues können Projektformen entwickelt werden, die eine große Geschichte der Euregio schaffen und die angebliche kulturelle Kakaphonie als kulturelle Polyphonie von Teilnehmern, Einheimischen und Besuchern wahrnehmen lassen.
Bei Remembering the Future geht es um Erinnerungen und Perspektiven, um Tradition und Innovation, um religiöses und industrielles Kulturerbe, um Migration und Flower Power, um Kohle, Wissen und Kreativität: um Kultur als Gedächtnis der Zukunft (woher wir kommen, wohin wir gehen.)
In der Programmlinie Mirroring Europe wird Vielfalt im Kontext unserer europäischen Umgebung genutzt. Hier in der Euregio, wo Europa uns überall mit seinen Grenzen, Sprachen und Kulturen nahe kommt, wird dieses schon bestehende Versuchslabor zum Experimentieren mit multikulturellen Identitäten genutzt . Das Ziel: Entwicklungen in der Kunst aus Europa und der gesamten Welt reflektieren / spiegeln und künstlerisches Schaffen von der Euregio aus nach Europa und in die Welt hinaus reflektieren.
In Living Europe geht es darum, eine multikulturelle Identität auszuleben und die Aussage wir leben in Europa gegen wir leben Europa auszutauschen. Dabei werden junge Talente gefördert und die nächste Generation in den Mittelpunkt gestellt, die sogenannte Generation Maastricht. Diese jungen Menschen, die die Errungenschaften der Globalisierung ausschöpfen können, leben in einer Welt, in der Europa allgegenwärtig ist. Sie sind mit dem europäischen Gedanken groß geworden.
Finanzierung
Die Gesamtkosten für das Projekt der Kulturhauptstadt Europas 2018 werden auf 80 Mio. geschätzt. Die Finanzierung wird dabei von verschiedenen Partnern übernommen:
- 20 Mio. - Provinz Niederländisch Limburg
- 20 Mio. - Stadt Maastricht
- 20 Mio. - Partner der Euregio
- 20 Mio. - Private Wirtschaft, niederländische Regierung, europ. Mitteln
Die finanziellen Mittel stehen für den Zeitraum 2014 bis 2019 zur Verfügung und werden wie folgt verteilt:
- Programm 65%
- PR und Marketing 20%
- Organisation (einschl. Forschung und Evaluation) 15%
Das Gesamtprogramm verfügt über ein Budget von 52.000.000 . 60% sind für das Kern-Programm (bei den Projekten sind jeweils zwei oder mehr Partner der Euregio an der Umsetzung beteiligt) und 40% für einzelne Städte und Regionen.
Die Programmkosten verteilen sich schwerpunktmäßig auf die Jahre 2017 bis 2019. Davon entfällt ein Teil von mindestens 50% auf das Jahr 2018 (26 Mio. ).
Für die Jahre 2015 und 2016 ist ein Budget von ca. 6 Mio. eingeplant, während das Budget für 2017 und 2019 jeweils 10 Mio. umfasst. Die Kosten für PR /Marketing und Organisation (28 Mio. ) verteilen sich auf den Zeitraum 2014 bis 2019.
Maastricht & Euregio 2018 soll kein Einjahresfestival, sondern ein Vorhaben für drei Jahre (2017 bis 2019) sein mit nachhaltigen und notwendigen Impulsen für den Wandel von der Stadt und der Region von einer Industrie- in eine Wissensregion mit erhöhter Lebensqualität, besseren öffentlichen Verkehrsverbindungen und einer konsequenten Entwicklung der Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen den Kultureinrichtungen. Diese Impulse sollen nicht nur spürbar positive Folgen für die Kultur sondern auch für Wirtschaft, Sozialstruktur, Stadtentwicklung und Infrastruktur leiten.
Die Kulturhauptstadt erwartet mindestens 8 Millionen Besucher, davon 20% mehrtägig.
1 Euro Investition erbringt mindestens 6 Euro Rendite. Bei einem geplanten Etat von 80 Mio. sind das direkte Ausgaben in Höhe von (insgesamt) 500 Millionen Euro.
Von der Kulturhauptstadt profitieren das professionelle kulturelle Feld, die Wirtschaft, Hochschulen und Kunsthochschulen, Migranten und Migrantenorganisationen, der Tourismus, Geschäfte, Hotels, Gaststätten, Verkehrsunternehmen usw.
Am 7. März 2012 wird das erste offizielle Bidbook Paper vorgestellt. Hiermit ist nicht das eigentliche Bidbook gemeint, sondern eine Art Zeitschrift, die an alle beteiligte Entscheidungsträger gerichtet ist. Am 1. August 2012 wird der erste Bidbook Entwurf dem Gemeinderat in Maastricht vorgelegt. Am 18. September 2012 wird das Bidbook in Maastricht verabschiedet. Am 29. Oktober 2012 soll das Bidbook für die Jury fertig sein.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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221 kB
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