Kenntnisnahme - BA 4/0074/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster/Walheim nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

In der letzten Sitzung der Bezirksvertretung konnte u.a. die Frage zum Erfordernis der Aufrüstung des Pegels bzw. der Notwendigkeit zur Einrichtung  einer automatisierten Warnmeldung im Rahmen des Hochwasserschutzes nicht erschöpfend geklärt werden. Die Bezirksvertretung erwartet deshalb hierzu eine Stellungnahme der Feuerwehr.  

 

Zur Vorgeschichte:  

Im Rahmen der Beratung einer Eingabe im Petitionsausschuss des Landtages, hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW die Frage der Aufrüstung der Pegelstation im OT Kornelimünster thematisiert.

 

Auszug aus dem beigefügten Protokoll:

Im Hinblick auf die Darstellung der Pegelstände begrüßt der Ausschuss die Anregung des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (Lanuv), die Darstellung der bestehenden Pegel durch Austausch der Pegelstation zu verbessern. Voraussetzung hierfür sei ein Stromanschluss an die angrenzende Ampelanlage. Eine Kamera auf der Ampelanlage könnte auch so ausgerichtet werden, dass man jederzeit die Pegelstände einsehen kann. Der Bezirksbürgermeister hat diesbezüglich signalisiert, dass man sich vor Ort darum kümmern werde. Der Abruf der Daten kann gegenwärtig alle zwei Stunden erfolgen. Der Ausschuss verweist auch auf die Möglichkeit, dass eine automatisierte Warnmeldung an die Feuerwehr erfolgen könne. Der Ausschuss bittet die Stadt Aachen dies zu prüfen.


Das Lanuv möchte die Aufrüstung der Pegelstation im Sinne der Empfehlung des Petitionsausschusses veranlassen und würde es begrüßen, wenn das Projekt "Optimierung der Messtechnik am Pegel Kornelimünster/Inde" weiterhin gemeinsam mit der Stadt Aachen voran gebracht werden könnte.

 

Das Lanuv hat folgende Optimierungen geplant:

1.              Installation eines weiteren Messwertgebers in das Bachbett der Inde

Hierzu ist bereits eine Drucksonde mit den erforderlichen Überspannungsschutzkomponenten beschafft worden. Die Installation erfolgte im Frühjahr 2012.

 

2.    Einrichtung einer Messwertansage im Pegel mit Mehrfachzugang

Hierdurch könnten bis zu 10 Anrufer gleichzeitig über einen Sprachansager den aktuellen Messwert am Pegel mit Ansage der Tendenz sowie der letzten Extremwerte erhalten. Die für den Hochwassermeldedienst zuständigen Behörden, die Stadt Aachen und die Leitstelle der Feuerwehr könnten sogar eine eigene Warnmeldung bei Überschreiten eines vorgegebenen Alarmgrenzwertes erhalten. Der Mehrfachzugang der Sprache wird über Internet mittels sogenannter Voice-over-IP realisiert. Die hierzu benötigten Hard- und Softwarekomponenten sind bereits vom Lanuv beschafft worden.

        

Voraussetzung für diese technische Neuerung ist jedoch ein ISDN-Fernmeldeanschluss. Auf den ISDN-Basisanschluss muss ein spezieller DSL-Anschluss von der Telekom aufgeschaltet werden.

 

3.       Montage einer Videokamera am Ampelmast mit Blick auf die Pegellatte

              Diese Kamerabilder sollen anschließend im Internet veröffentlicht werden. Die Häufigkeit der Bildaufnahmen kann in Abhängigkeit von der Wasserstandshöhe ereignisgesteuert automatisiert werden.

 

4.    Automatische Datenübertragung der Pegeldaten zur Messnetzzentrale in Düsseldorf

              Nach jeder Mittelwertbildung, d.h. viertelstündlich, werden die Pegeldaten selbstständig vom

              Messgerät am Pegel zur Messnetzzentrale übermittelt und anschließend im Intranet und Internet

              zur Verfügung gestellt.

 

5.              Installation eines neuen Pegels am Iterbach unterhalb der Brücke

Die gesamte Messtechnik, die mit Photovoltaik betrieben werden soll, wurde bereits vom Lanuv beschafft. Diese Daten werden im Internet veröffentlicht.

 

Aus Sicht des Lanuv sollte die Stadt Aachen im Rahmen dieser Maßnahme

 

1.              die Einrichtung eines Netzanschlusses (bauseitig) im Messschrank am Pegel veranlassen und

 

2.              die Finanzierung eines ISDN-Basisanschluss mit der DSL-Aufschaltung übernehmen. Die monatlichen Kosten betragen ca. 45 €. Hinzu kommen einmalige Bereitstellungskosten in Höhe von mindestens 1.000 € seitens der Telekom, insbesondere für schwierige Baumaßnahmen.

 

Gleichzeitig bedankt sich das Lanuv bei der Stadt Aachen für die bereits getätigte Zusage, dass für die aufgeführten Optimierungen am Pegel Kornelimünster einen Netzanschluss vom Ampelmast zur Verfügung gestellt wird.

 

Der Fachbereich Umwelt unterstützt die vom Lanuv vorgeschlagene Messwertansage hinsichtlich einer verbesserten Informationsmöglichkeit. Jedoch wird im Rahmen seiner Zuständigkeit und des wasserbehördlichen Handelns eine verbesserte Informationsmöglichkeit nicht erforderlich angesehen. Dies wurde dem Lanuv auch bereits mitgeteilt.

 

Der Fachbereich Feuerwehr (FB 37) hat erklärt, dass die Modernisierung bzw. Aufrüstung des Pegels in Kornelimünster in der diskutierten Weise (ein weiterer Messwertgeber, Einrichtung einer Messwertansage sowie einer automatisierten Warnmeldung, etc.) aus Sicht der Feuerwehr grundsätzlich zu befürworten  ist.

 

 

 

Aufgrund notwendiger Sparmaßnahmen sowie einer in diesem Zusammenhang erforderlichen

Kosten-Nutzen-Analyse kann eine Übernahme von Kosten durch FB 37 jedoch nicht zugesagt werden.

 

Bei einem Hochwasserereignis erfolgt seitens der Bezirksregierung nach Erreichen einer Warnschwelle eine Mitteilung an die Feuerwehrleitstelle. Von diesem Zeitpunkt an kann der Pegel bedarfsabhängig durch Angehörige des Löschzuges Kornelimünster oder der Berufsfeuerwehr kontrolliert werden, so dass der FeuerwehrleitsteIle laufend aktuelle Wasserstände vorliegen. Zudem können lageabhängig erste Einsatzmaßnahmen ergriffen werden. Des Weiteren besteht bereits jetzt über das Internet die Möglichkeit, die Pegelstände einzusehen und somit die tendenzielle Entwicklung abschätzen zu können. Die bisherigen Erfahrungen bei eingetretenen Hochwasserereignissen haben gezeigt, dass die bestehende Verfahrensweise aus Sicht der Feuerwehr bedarfsgerecht (auch aus finanzieller Sicht) und praktikabel ist.

 

Ein Antrag auf Übernahme der lfd. Kosten durch das Gebäudemanagement konnte aufgrund der  Stellungnahmen vom Fachbereich Umwelt bzw. Feuerwehr nicht positiv beschieden werden, da nicht zu erkennen ist, dass demnach aus städtischer Sicht die Aufrüstung des Pegels erforderlich ist.

 

 

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