Kenntnisnahme - FB 40/0136/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

1.              Der Kinder-und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.

2.              Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.

3.              Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.

4.              Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demografie nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

1. Ausgangslage

Im Rahmen der Beschlussfassungen zum Audit familiengerechte Kommune hat der Rat der Stadt Aachen am 03.03.2010 u.a beschlossen, ein Mentorennetzwerk für die berufliche Integration von Jugendlichen aufzubauen.

Das Sozialwerk Aachener Christen hat gerne die Aufgabe übernommen, zu diesem Auditziel ein Konzept zu entwickeln und die Trägerschaft für das Mentorenprojekt zu übernehmen. Dabei wurde es von der Arbeitsgruppe „Jung und Alt“ des Aachener Bündnisses für Familie, dem Fachbereich Kinder, Jugend und Schule, der Stabstelle Bürgerschaftliches Engagement, dem Freiwilligen- Zentrum Aachen, dem Verein zur Förderung des Ehrenamtes, Help e.V., „Lernen vor Ort“ sowie anderen Trägern von Mentorenprojekten und natürlich von zukünftigen Mentoren selbst fachlich und ideenreich unterstützt.

Ende 2011 konnte ein Projektförderantrag bei der Aktion Mensch gestellt werden, der Anfang 2012 positiv beschieden wurde. Die Aktion Mensch finanziert nun für 3 Jahre 70% der Projektkosten von AMENTO. Die übrigen 30% trägt die Toni-Jansen-Stiftung.

 

2. Zielsetzung

Ziel des Projektes ist es, chancenbenachteiligte Jugendliche präventiv,  individuell und kontinuierlich auf dem Weg in das Berufsleben zu fördern und zu fordern. Jeder interessierte Schüler – nachfolgend Mentee genannt -  erfährt eine Unterstützung durch einen Mentor.

Dabei strebt  AMENTO an, Generationen in einem verantwortungsvollen Miteinander ins Gespräch zu bringen, junge Menschen in eine berufliche Ausbildung zu begleiten und vorrangig Älteren eine erfüllende Aufgabe zu übergeben, in die sie ihre Lebenserfahrung einbringen können. Im gemeinsamen Tun werden darüber hinaus Vorurteile zwischen den Generationen abgebaut und ihr Dialog gestärkt.

 

100 Mentoren sollen akquiriert werden, die kontinuierlich ihre Mentees begleiten werden.

Die Projektziele sind innerhalb der drei Bewilligungsjahre vom 01.02.2012 bis 31.01.2015 zu erreichen.

 

In Kooperation mit allen relevanten Partnern in Aachen wird AMENTO ein Mentorennetzwerk initiieren. Dieses ermöglicht die Vernetzung der einzelnen Mentoren und Mentorenprojekte in der StädteRegion Aachen und bietet den Mentoren die Möglichkeit, sich gegenseitig zu unterstützen und sich auszutauschen.

 

3. Handlungsbedarf

Der Wechsel von der Schule in den Beruf stellt für viele Jugendliche eine schwere Hürde dar, oft unabhängig von der besuchten Schulform. Das richtige Berufsziel zu identifizieren ist sehr komplex und endet oft nicht mit der Findung des passenden Ausbildungsbetriebs. Gerade Haupt- und Förderschüler, die zum Teil kaum Unterstützung von ihren Eltern erfahren, brauchen hier besondere Begleitung. Laut Integrationsmonitoring der Stadt Aachen erreicht jeder zehnte ausländische Jugendliche und fast jeder zwanzigste deutsche Jugendliche keinen Schulabschluss. Nicht nur deshalb wechselt eine hohe Anzahl von Jugendlichen nach dem Verlassen der Schule nicht direkt in eine Ausbildung. Sozialbenachteiligte Schüler der weiterführenden Schulformen, besonders die, die aus bildungsfernen Schichten stammen, benötigen bei der Berufswahl intensivere Begleitung. Der unklare Berufswunsch führt diese junge Menschen in Warteschleifen, z.B. weitere Schulbesuche, Minijobs, unbezahlte Praktika, Arbeitslosigkeit. Diese jungen Menschen mit sozialen Benachteiligungen und fehlender Ausbildungsreife sind aber genau der Kern einer „stillen Reserve“ zur Linderung des Fachkräftenachwuchsmangels; deshalb bedarf es einer intensiveren Begleitung und Betreuung – sowohl in der Aktivierung und Ausbildungsvorbereitung als auch in der Durchführung der Ausbildung selbst.

Hier setzt das Mentorenprojekt AMENTO an, das Menschen mit Berufs- und Lebenserfahrung in Kontakt mit Jugendlichen im Übergang Schule-Beruf bringt. Angesichts des demographischen Wandels steigt die Zahl älterer Bürger in Aachen. Sie verfügen über Lebens- und Berufserfahrung und persönliche Netzwerke; eine zunehmende Zahl ist bereit, in ihrer dritten Lebensphase eine Aufgabe zu übernehmen und sich sozial zu engagieren. Diese Menschen gilt es für das Mentorenprojekt zu gewinnen und durch professionelle Begleitung durch das Sozialwerk in einer sinnstiftenden und erfolgreichen Zusammenarbeit zu begleiten. Darüber hinaus werden Menschen, die noch im Berufsleben stehen und sich ehrenamtlich engagieren wollen als Mentoren akquiriert.

Mit dem Mentorennetzwerk bietet das Sozialwerk eine frühzeitige und passgenaue Ergänzung der Hilfsangebote für chancenbenachteiligte Jugendliche schon in der Schule an und sorgt dafür, dass viele vorhandene Ressourcen in der Gesellschaft nicht verloren gehen.

 

4. Zielgruppen

Die erste Zielgruppe sind diejenigen Schüler, die sich in den Abgangsklassen der Aachener Schulen befinden, die im schulischen oder sozialen Bereich Schwierigkeiten aufweisen und die nicht ohne Unterstützung den Weg in eine berufliche Ausbildung finden.

Die zweite Zielgruppe sind die Mentoren selbst, also im Berufsleben erfahrene Menschen, die Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten an die nachwachsende Generation weiter geben möchten.

 

5.Trägerschaft

Trägers des Projektes ist das Sozialwerk Aachener Christen e.V.

Zu den Kooperationspartnern zählen u.a.: Aachener Bündnis für Familie, Fachbereich Kinder, Jugend und Schule, Leitstelle Älter werden in Aachen, Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen, Stabstelle Bürgerschaftliches Engagement, Freiwilligen- Zentrum des Caritasverbandes Aachen, Verein zur Förderung des Ehrenamtes, Help e.V., „Lernen vor Ort“, Büro für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement, Agentur für Arbeit.

 

5.1 Aufgaben und Tätigkeiten des Trägers

AMENTO im Sozialwerk ist die koordinierende Schnittstelle zwischen Mentoren, Mentees und ihren Eltern, Schulen und ausbildungswilligen Unternehmen. Die Steuerung des Projektes wird von zwei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen des Sozialwerks, jeweils mit 50 % Beschäftigungsumfang, übernommen.

Aufgaben:

?         Organisation und Koordination des Projektes,

?         Akquise und Kooperation mit Schulen,

?         Klärung der Rahmenbedingungen an Schulen,

?         Kooperation mit allen relevanten Stellen und Trägern,

?         Öffentlichkeitsarbeit,

?         Planung der Qualifizierung und Fortbildung der Mentorinnen und Mentoren,

?         Auswahl und Zuweisung der Mentoren und Mentees,

?         Begleitung der Mentoren, Moderation der Einführungsveranstaltungen und der Reflektionsrunden (in Konfliktfällen werden die Projektmitarbeiterinnen als Mediatorinnen zwischen Mentoren und Mentees fungieren),

?         Initiierung des Mentorennetzwerkes im Übergang Schule-Beruf,

?         Entwicklung einer Anerkennungskultur,

?         finanzielle Abwicklung des Projektes,

?         Fundraising.

 

6. Bisheriger Projektverlauf

Das Sozialwerk und eine bereits bestehende Mentorenprojektgruppe entwickelten gemeinsam die Konzeption von AMENTO. Die Umsetzung des Projektes wird aktuell an der GHS Drimborn in Aachen erprobt. 11 Mentoren unterstützen dort 28 Schüler.

Das Sozialwerk stellte die Konzeption von AMENTO der Schulleitung vor. Die Mentorengruppe lernte an einem Besichtigungstag das Lehrerkollegium und das Schulgebäude bei einer Führung mit der Schulleitung kennen. Die Schulleitung hat eine Person für die Koordination von AMENTO an der Schule benannt. Sie ist für die Terminabstimmung der Tandems, Raumklärung und für die Sicherung der Rahmenbedingungen an der Schule zuständig. Die Schüler wurden von den Lehrern und der Schulsozialarbeiterin benannt und zu einem Treffen mit der Mentorengruppe eingeladen. In einer gemeinsamen Aktion haben sich Mentoren mit ihren potentiellen Mentees kennengelernt und für eine Zusammenarbeit entschieden. Dieser Prozess wurde von den  anwesenden Eltern und den  AMENTO Projektmitarbeiterinnen unterstützt. Die Projektmitarbeiterinnen von AMENTO halten regelmäßig Kontakt zur Schule, sie organisieren alle zwei Monate eine Austauschrunde für Mentoren in Räumen des Projektträgers. Die Mentoren wurden im Sozialwerk über die Berufsorientierung an Schulen informiert und besuchten eine Fortbildung beim Dudeninstitut in Aachen zum Thema „Lernschwächen“. Die Informations-/Fortbildungsveranstaltungen für die Mentoren richten sich an den Bedarfen der Mentorinnen und Mentoren aus.

Die Mentoren bieten konkrete Hilfen an, z. B. Nachhilfe in Schulfächern, Unterstützung bei der Berufswegeplanung, beim Besuch von Ämtern, beim Ausfindigmachen von und der Kontaktaufnahme zu Firmen, bei der Praktikumsplatzsuche, im Praktikum bis hin zur Begleitung in die und während der Ausbildung.

 

Dieses erprobte Mentoringmodell wird auf andere Schulen übertragen.

 

Aufgrund der Komplexität der Fragestellungen im Übergang von der Schule in den Beruf einerseits und der spezifischen Verhaltensmuster der zu begleitenden Jugendlichen andererseits benötigen auch die Mentoren Qualifizierung und Unterstützung. Die Ansprache und Auswahl geeigneter Personen, die Vorbereitung auf ihre Mentorentätigkeit und ihre kontinuierliche Begleitung und Fortbildung z.B. in der Kommunikation mit den Mentees, über neue Berufsbilder und ihre Voraussetzungen oder auch über die Lerninhalte der 9./10. Klasse etc. sind Gegenstand des Mentoren-Projektes.

 

6.1 Rahmenbedingungen für Mentoren im AMENTO

?         Erweitertes polizeiliches Führungszeugnis (kostenfrei)

?         Schriftliche Vereinbarung (Schweigepflicht, Zeitrahmen)

?         Fortbildungsbereitschaft

?         Teilnahme an Einführungsveranstaltungen und Reflexionsrunden

?         Dokumentation der Treffen mit Mentees

Das Sozialwerk sorgt für den Versicherungsschutz der Mentoren und erstattet die entstandenen Fahrtkosten.

Parallel wird AMENTO allen relevanten Gremien sowie den Schulräten und den ausgewählten Schulen vorgestellt.

 

Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre von Februar 2012 bis Januar 2015 festgelegt.

Zeitplan:

Februar 2012 – September 2012

?         Konzepterstellung - Gründung einer Mentorenprojektgruppe

?         Information der Öffentlichkeit über das Vorhaben

?         Festlegung und Organisation der Fortbildungsangebote für die Mentoren

?         Erprobung des Konzeptes an den Startschulen und ggf. Erarbeiten von Korrekturmaßnahmen

?         Im August 2012 wird das an den Startschulen erprobte Konzept anderen (Haupt)Schulen angeboten

 

Im Jahr 2013: - Gründung des Mentoren-Netzwerkes in Kooperation mit der Stadt Aachen und der StädteRegion sowie allen relevanten Partnern

?         Etablieren des Aachener Mentoren-Tages in der Stadt Aachen

Von Beginn an:

?         Kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit

?         Gezieltes Fundraising

?         Akquise von Mentoren

?         Begleitung der Mentoren über die gesamte Projektdauer

 

6.2 Sicherung der Qualität und Weiterentwicklung von AMENTO

Das Sozialwerk Aachener Christen e.V. ist seit November 2010 nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert und hat die Anerkennung zur Trägerzulassung nach der Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung – AZWV. Im Qualitätsmanagement-Handbuch sind die einzelnen Prozesse in Verfahrensanweisungen beschrieben. Die Zertifizierung des Qualitätsmanagementsystems wurde durch die CERTQUA vorgenommen. AMENTO ist in das Qualitätsmanagementsystem eingebunden. Von Beginn an wird nach den Regeln des Qualitätsmanagementsystems gearbeitet. Es wurde eine Verfahrensanweisung erarbeitet, die folgende Punkte beschreibt: - Ziele - Zielgruppe - Vertragspartner - Prozessverantwortliche - Teilnehmerakquise - Inhaltlicher Prozessablauf - Kommunikation - Teilnehmerbefragung - Erfolgsbewertung In allgemeingültigen Verfahrensanweisungen, die für alle Projekte bzw. Maßnahmen gelten, sind z.B. Prozesse wie Schulung der Mitarbeiter, Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen, Fehlermeldungen, Vorbereitung von Maßnahmen usw. beschrieben. Die Verwaltungsabläufe in den Projekten bzw. Maßnahmen werden in Checklisten dargestellt. Aus der Anwendung des Qualitätsmanagementsystems ergeben sich für den Projektkoordinator alle notwendigen Handlungsbedarfe bei der Durchführung von AMENTO. Die regelmäßige Auswertung der schriftlichen Befragungen führt zu Korrekturmaßnahmen und sichert die Zielerreichung und die Weiterentwicklung des Projektes ab.

 

7. Finanzierung

Das Sozialwerk Aachener Christen e.V. stellte einen Antrag zur Finanzierung von AMENTO bei der Aktion Mensch, der am 10.05.2012 bewilligt wurde.

Die beantragte Summe beträgt 182.300 €, davon bezuschusst Aktion Mensch das Projekt mit 127.610 €, der Eigenanteil von 54.690 € wird von der Toni-Jansen-Stiftung übernommen.

 

8. Ausblick

Im Rahmen der Projektumsetzung wird sowohl bei den Mentoren und Mentees als auch bei den Schulen, der Jugendberufshilfe, der Schulsozialarbeit, regionalen Unternehmen und dem Sozialwerk als Koordinator eine Fortsetzung des Mentorings über den Förderzeitraum hinaus angestrebt.

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Auswirkungen

finanzielle Auswirkungen

 

Keine finanziellen Auswirkungen

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebe­ner Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebe-ner Ansatz 20xx ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

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Auszahlungen

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Ergebnis

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- Verschlechterung

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Deckung ist gegeben/ keine ausrechende Deckung vorhanden

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konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebe­ner Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebe-ner Ansatz 20xx ff.

Folgekos-ten (alt)

Folgekos-ten (neu)

Ertrag

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Personal-/

Sachaufwand

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Abschreibungen

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Ergebnis

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