Kenntnisnahme - FB 61/0789/WP16

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte empfiehlt dem Mobilitätsausschuss, den Ausführungsbeschluss für den Ausbau der B 264 – Lütticher Straße , 1. BA - von Schanz bis Körnerstraße  auf der Grundlage der Pläne 2009_017_L06 und L07c zu fassen.

 

Der Mobilitätsausschuss fasst den Ausführungsbeschluss für den Ausbau der B 264 – Lütticher Straße, 1. BA - von Schanz bis Körnerstraße  auf der Grundlage des Plans 2009_017_L06 und L07c.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

1.       Allgemeines

 

Die Lütticher Straße (B264) ist eine wichtige Ausfallstraße, die nach Südwesten in Richtung Belgien führt. Sie bindet im Norden an den Allenring an und hat in dem hier vorgestellten ersten Bauabschnitt eine Funktion als Nahversorgungszentrum für die benachbarten Stadtviertel. In der Nähe liegen als bedeutende Anziehungspunkte für alle Verkehrsarten das Couvengymnasium und das Franziskuskrankenhaus sowie der jüdische Friedhof.

Als ehemalige napoleonische Straße bildet die Lütticher Straße eine historische Achse und stellt mit ihrer z.T. gründerzeitlichen Bebauung und dem alten Baumbestand eine besondere stadträumliche Situation dar, der beim nun anstehenden Ausbau Rechnung getragen wird.

                                                                     

Mit einer Belastung von ca. 10-15.000 Kfz ist dieser Teil der Lütticher Straße eine im gesamtstädtischen Vergleich eher gering belastete Radiale. Sie hat gleichzeitig eine wichtige Funktion zur Abwicklung des ÖPNV, insbesondere an der Schanz, wo durch den DB- Haltepunkt eine attraktive Anbindung ans Schienennetz mit entsprechendem Zielverkehr, bzw. Umsteigebeziehungen entstanden ist.

Bei einer Verkehrserhebung im November 2006 wurden im mittleren Teil der Lütticher Straße zwischen 7.00-19.00 Uhr 371 Radfahrer gezählt.

Der 1.Bauabschnitt von Schanz bis Limburger Straße  ist 340 m lang.

 

Bezirksvertretung Aachen-Mitte und Mobilitätsaus­schuss haben am 05.11.2008 und 27.11.2008 beraten und die Verwaltung mit der  Durchführung einer Bürgerinformation beauftragt. 

In der  Bezirksvertretung Aachen-Mitte  wurde am 27.05.2009 und im Mobilitätsaus­schuss  am 04.06.2009 über die Bürgerinformation berichtet und die Vorentwurfsplanung beraten. Für den Ausbauentwurf wurde nach Beratung in der Bezirksvertretung Aachen-Mitte am 13.04.2011im Mobilitätsaus­schuss am 17.05.2011 der Baubeschluss gefasst. Der Finanzierungsantrag nach dem Entflechtungsgesetz wurde daraufhin gestellt und die Bewilligung liegt inzwischen vor.

 

 

2.       Darstellung der Maßnahmen

 

Basierend auf dem Vorentwurf unter Berücksichtigung der  Anregungen der Bürger und der Hinweise aus der politischen Beratung wurde die vorliegende Planung ausgearbeitet.

Folgende Ziele sollen zur Verbesserung der verkehrlichen, funktionalen und gestalterischen Belange sowie zur Erhöhung der Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer beitragen:

 

?           Erhaltung der Leistungsfähigkeit des motorisierten Individualverkehrs

?           Fahrbahndeckenaufbau nach erforderlicher Bauklasse 1

?           Verbesserung der Lage und Länge der Bushaltestellen 

?           Städtebauliche Aufwertung durch Verbreiterung der Gehwege

?           Lückenschluss des Radwegenetzes durch neue Radverkehrsanlagen

?           Ordnung des ruhenden Verkehrs

 

Gehwege

Die Gehwege erhalten eine nutzbare Breite von 2,0-2,5 m, die der Gebietscharakteristik und der Fußgängerfrequenz angemessen ist. Bei den Umgestaltungsmaßnahmen werden die Belange  von Menschen mit Behinderung, Senioren, Kindern und ande­rer Personen mit Mobilitätsbeeinträchtigungen berücksichtigt.

 

Radverkehr

Es werden beidseitig Radverkehrsanlagen als Schutzstreifen (Breite 2,0m incl. Sicherheitsstreifen) angelegt.

 

Kfz-Verkehr

Die Fahrbahn erhält eine Breite von 5,0m, die für den Begegnungsfall PKW-LKW/Bus ausreicht. Bei der Begegnung von Bussen und LKW kann der Schutzstreifen in Anspruch genommen werden.

                           

ÖPNV

Durch Optimierung der Haltestellenlagen und breitere Warteflächen kann eine Verbesserung der Fahrgastsituation erreicht werden .

 

Parken

Die Erhaltung des Parkraumangebots wurde als wichtiges Ziel in der Planung formuliert. Im ersten Bauabschnitt sind gegenüber 119  im derzeitigen Zustand nach dem Umbau  106 Parkmöglichkeiten, davon 3 Behindertenparkplätze mit 3,5m Breite vorhanden.

Der Senkrechtparkstreifen erhält eine Aufstelllänge von 4,3m plus Überhang von 0,7m.

 

Entwässerung

Als Regelquerneigung wurde für alle Teileinrichtungen 2,5 % angenommen. Geringe Abweichungen

(+/- 1 %) sind aus topographischen Gründen möglich. In Einfahrtsbereichen beträgt die Querneigung max.

6 %. Die Randeinfassung erfolgt mit Hochborden H 12/15/30 bzw. Rundbord R 15/22 oder Randstein

T 8/20.  Die Oberflächenentwässerung erfolgt über Straßenabläufe in vorhandene Kanäle.

 

Beleuchtung

Die Beleuchtung wird im Zuge der Baumaßnahme überprüft und angepasst.

 

Grunderwerb

Vor den Gebäuden Haus Nr. 42-50 wird zur Erhaltung des Parkraums bei gleichzeitiger Einhaltung der notwendigen Gehwegbreite ein Teil der städtischen Privatfläche zukünftig als Verkehrsfläche in Anspruch genommen.

 

Lärmschutz

Der Straßenabschnitt von der Schanz bis zur Limburger Straße ist in der Lärmaktionsplanung als erste Priorität für lärmmindernde Maßnahmen vorgesehen. Die Lärmbelastung ist durchgehend sehr hoch, teilweise über  70 dB(A) am Tag und über  60 dB(A) in der Nacht.  Außerdem ist in diesem Streckenabschnitt eine größere Anzahl von Bewohnern betroffen (ca. 435 Personen).  Ein lärmmindernder Straßenbelag ist deshalb vorgesehen.

 

 

3.       Baumschutz

 

Die vorliegende Planung wurde einer intensiven Prüfung hinsichtlich der vorhandenen Bäume und deren Vitalität unterzogen, da die anstehenden Arbeiten zwangsläufig auch im Kronentraufbereich durchgeführt werden müssen. Die Begutachtung der Bäume kam zu dem Ergebnis, dass eine Vielzahl der vorhandenen Bäume eine erhebliche Vorschädigung vorweist. Die genaue Einschätzung deren Vitalität (s. Anlage 5)  wurde den Vertretern der Entscheidungsgremien in einem Ortstermin am 22.08.2012 erläutert. Ergebnis der Erklärungen und Diskussion vor Ort war, dass zwischen Schanz und Morillenhang die Bäume auf der Ostseite und zwischen Morillenhang und Körnerstraße die Bäume auf der Westseite bestehen bleiben (insgesamt 20) und einer Wurzelraumbehandlung unterzogen werden sollen. Die anderen Bäume (zusammen 13, davon 7, die als erhaltenswert bei entsprechender Sanierung des Bodenstandraums eingestuft wurden) sollen entfernt und durch Neupflanzungen (insgesamt 19) mit entsprechendem Wurzelraum ersetzt werden. Der Verzicht auf Erhaltung einzelner als vital eingestufter Bäume dient dem einheitlichen Erscheinungsbild der zukünftigen Baureihen. Dabei wurde auch berücksichtigt, dass der Aufwand zur Erhaltung eines vorhandenen Baumes mit je 4.950€ zu Buch schlägt gegenüber 2.000€für einen neuen Baum mit einer Höhe von 3-4m und einen Kronendurchmesser von 1,5m, der bei den neu geschaffenen Wachstumsbedingungen innerhalb von 15 Jahren eine den derzeitigen Bäumen entsprechende Funktion erfüllen kann.

 

 

4.       Planvariante

 

Für den Einmündungsbereich Schanz wurde die Verwaltung aufgefordert, eine Planvariante vorzustellen, die den derzeitigen Zustand erhält, um zwei vorhandene vitale Bäume zu erhalten. In diesem Fall, der als Anlage 3 beigefügt ist, ist die Radverkehrsführung auf Schutzstreifen nicht konsequent. Radfahrer auf der Westseite werden 70m auf einen Bordsteinradweg geleitet. Mit Blick in die Zukunft favorisiert die Verwaltung an dieser Stelle eine durchgängige Radverkehrsanlage als Schutzstreifen.

 

5.       Straßenbau

 

Der Umbau der B 264 - Lütticher Straße soll als Vollausbau gem. RStO 01 Zeile 1 erfolgen. Die vorhandene Verkehrsbelastung erfordert die Einstufung in Bauklasse 1.

             

Folgender Aufbau ist vorgesehen (s. Anl.4):
 

Fahrbahn

Gehweg

Parkstreifen

2,5cm    lärmoptimierter Asphalt

  8 cm Betonsteinplatten 30/30

10 cm Betonpflaster

  8cm                 Asphaltbinder

  4 cm Brechsand/Splitt 0/5

  4 cm Bettung

18cm                bit. Tragschicht

10 cm HGT 0/32

15 cm HGT 0/32

46,5cm  Frostschutzkies 0/45

13 cm Frostschutzkies 0/45

21 cm Frostschutzkies 0/45

75 cm    Gesamtstärke

40 cm Gesamtstärke

50 cm Gesamtstärke

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen:
Die Kosten für den Umbau des 1. Bauabschnittes von Schanz bis Körnerstraße werden ca. 1,5 Mio. EUR inkl. MWST. betragen. Hinzu kommen die Aufwendungen zur Erneuerung der  Ver – und Entsorgungseinrichtungen, die nicht aus dem städtischen Budget finanziert werden.

Die Maßnahme wurde unter dem PSP-Element 5-120102-000-01100-300-1 i. V. m. 4-120102-008-7 „B264 Lütticher Straße Brüsseler Ring - Schanz“ mit einer Gesamtsumme von 4,9 Mio. € in den städtischen Haushalt aufgenommen, davon stehen für den Ausbau Mittel beim PSP-Element 5-120102-000-01100-300-1 „B264 Lütticher Straße Brüsseler Ring - Schanz“ in den Jahren 2012 720.000 €, 2013 432.000 € und 2014 288.000 € sowie beim PSP-Element 4-120102-008-7 in den Jahren 2012 30.000 €, 2013 18.000 € und 2014 12.000 € für den ersten Bauabschnitt zur Verfügung.

Einnahmen werden aus Zuschüssen nach dem Entflechtungsgesetz und Beiträgen gemäß § 8 Kommunalabgabengesetz (KAG) erwartet.

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Auswirkungen

finanzielle Auswirkungen

 

investive Auswirkungen

Ansatz

2012

fortgeschriebener Ansatz 2012

Ansatz

2013 ff.

fortgeschriebener Ansatz 2013 ff.

Gesamt-

bedarf (alt)

Gesamt-

bedarf (neu)

Einzahlungen

432.000

432.000

1.296.000

1.296.000

2.592.000

2.592.000

Auszahlungen

720.000

720.000

2.160.000

2.160.000

4.420.000

4.420.000

Ergebnis

- 288.000

- 288.000

- 864.000

- 864.000

- 1.828.000

- 1.828.000

+ Verbesserung /                                        -Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben

Deckung ist gegeben

 

 

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

2012

fortgeschriebener Ansatz 2012

Ansatz

2013 ff.

fortgeschriebener Ansatz 2013 ff.

Folgekosten
(alt)

Folgekosten
(neu)

Ertrag

40.500

40.500

131.100

131.100

0

0

Personal-/Sachaufwand

30.000

30.000

90.000

90.000

0

0

Abschreibungen

37.500

37.500

112.500

112.500

0

0

Ergebnis

- 27.000

- 27.000

- 71.500

- 71.500

0

0

+ Verbesserung /                                        -Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben

Deckung ist gegeben

 

 

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Anlagen

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