Entscheidungsvorlage - E 49.2/0008/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag Rat:

Der Betriebsausschuss Kultur empfiehlt dem Rat der Stadt Aachen die Schenkung eines Kunstwerkes von Hans-Peter Feldmann durch die SPARDA Stiftung Kunst, Kultur, Soziales mit großem Dank entgegenzunehmen.

 

 

Beschlussvorschlag Rat:

Der Rat der Stadt beschließt auf Empfehlung des Betriebsausschusses Kultur die Schenkung eines Kunstwerkes  von Hans-Peter Feldmann durch die SPARDA Stiftung Kunst, Kultur, Soziales mit großem Dank entgegenzunehmen.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Sparda-Kunstpreis NRW

 

 

Zielsetzung und Profil

 

 

Kunst ist ein bedeutendes Element der Baukultur. Sie trägt im wesentlichen Maße dazu bei, Bauwerken und städtischen Räumen ein unverwechselbares Profil zu verleihen. Kunst im Raum erhöht zudem die Akzeptanz und die Identifikation von Bewohnern, Bürgern und Nutzern mit ihrem urbanen Umfeld. Denn sie erhöht die Attraktivität unserer Städte und fördert die Kommunikation.


Kunst, die von vielen auf öffentlichen Straßen oder Plätzen erlebt werden kann, ist bedeut-sam für die gesellschaftliche Entwicklung. Daher besitzt diese Form der Kunstförderung für die Sparda-Bank West und ihre Stiftung vielfältige Dimensionen: Sie regt zum Dialog an, vermittelt Werte, setzt Kreativität frei, schürt das Interesse an Neuem. Kunst im öffentlichen Raum beinhaltet starke soziale Aspekte und dokumentiert verantwortliches Handeln für Menschen.


Weil die Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West den Menschen in NRW verpflichtet ist, hat sie 2005 einen Wettbewerb für Kunst im öffentlichen Raum ins Leben gerufen: den Sparda-Kunstpreis NRW. Der Wettbewerb ist mit 100.000 Euro dotiert und wird jährlich in einer Stadt im Wirkungsbereich der Stiftung, der fast ganz Nordrhein-Westfalen umfasst, ausgeschrieben. Das Siegerkunstwerk geht als Geschenk an die Kommune.


Der Wettbewerb wird im Rahmen einer begrenzten Ausschreibung durchgeführt. Das heißt: Es wird eine bestimmte Anzahl von Künstlern eingeladen und damit zur Teilnahme zugelassen. Die Auswahl treffen Experten der Stiftung, Kunstsachverständige sowie Vertreter der jeweiligen Kommune. Der Wettbewerb unterliegt den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit, Transparenz und Chancengleichheit. Die Künstlerinnen und Künstler werden aufgefordert, auf Grundlage einer Ausschreibung, Projektskizzen und Arbeitsmodelle einzureichen und ihre Arbeit schriftlich zu kommentieren.

 

Der Sparda-Kunstpreis NRW wurde bereits in Düsseldorf, Dortmund, Wuppertal, Grevenbroich, Essen, Hagen, Paderborn und in Köln durchgeführt. Die Realisierung der Arbeiten in Paderborn und Köln sind in Planung.

 

 

Sparda-Kunstpreis NRW 2014 in Aachen

 

 

Eingeladen wurden 7 internationale Künstlerinnen und Künstler:

 

?         Pawel Althamer

?         Hans-Peter Feldmann

?         Jeppe Hein

?         Suchan Kinoshita

?         Alicija Kwade

?         realities:united

?         Silke Wagner.

 

 

 

 

Jury:

 

?         Franzen, Dr. Brigitte                            Direktorin Ludwig Forum für Internationale Kunst

 

?         Rombey, Wolfgang                            Dezernent für Bildung und Kultur, Schule, Jugend                                                                       und Sport

 

?         Schlarmann, Dominik              Vorstandsmitglied der Sparda-Bank West

 

?         Schmeer, Dr. Margrethe              Bürgermeisterin und Vorsitzende des Betriebsausschuss                                                        Kultur der Stadt Aachen

 

?         Stevermann, Manfred              stellv. Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank West

 

?         Thurau, Jürgen                            Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank West

 

?         Ullrich, Prof.Dr.Ferdinand              Direktor der Museen der Stadt Recklinghausen

 

?         Ulrich, Renate                            Kunstberaterin

 

?         van den Bosch, Paula              Curator of Contemporary Art                                                                                                                Bonnefantenmuseum Maastricht

 

?         Wißborn, Ursula                            Vorstand der Stiftung der Sparda-Bank West

 

Berater:

 

?         Ferrari, Achim                             Bezirksbürgermeister Aachen-Mitte

 

?         Krücken, Monika                            Abteilungsleiterin Denkmalpflege FB 61/60

 

?         Melcher, Christiane                            Leiterin Fachbereich Stadtentwicklung und                                                                                     Verkehrsanlagen der Stadt Aachen, Architektin

 

 

?         Müller, Olaf                                          Kulturbetrieb der Stadt Aachen – Betriebsleiter

 

?         Schavan, Klaus                            Technischer Leiter Gebäudemanagement der Stadt                                                                      Aachen/E 26

 

?         Sanders, Wolfgang                             Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen

 

 

Ergebnis der Jurysitzung

 

Die international besetzte Jury hat am 11.01.2013 das Projekt des Düsseldorfer Künstlers Hans-Peter Feldmann zur Realisierung vorgeschlagen.

 

 

Begründung der Jury

 


Hans-Peter Feldmann schlägt eine Skulptur vor, die auf der vorderen Dachkante des Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen positioniert wird. Scherenschnittartig sind zwei sich beschnüffelnde Hunde dargestellt.

 

Diese sehr eingängige, alltägliche Szene begründet Feldmann folgendermaßen:


„Bei der Frage, warum manche Leute nicht ins Museum gehen, kommt man schnell zu dem Schluss, dass es einerseits schlicht Unwissenheit ist, über das, was es dort zu sehen und zu erleben gibt. Andererseits gibt es eine gewisse Scheu, sich auf Dinge einzulassen, von denen man glaubt, nichts davon zu wissen und zu verstehen. Jeder kennt nun das Bild von Hunden, die sich vorsichtig beschnüffeln und nach einer Weile entscheiden, ob sie sich näher kennen lernen wollen oder nicht. Es kann vielleicht für den Museumsmuffel ein Hinweis, eine Aufforderung sein, die Angelegenheit mit dem Museum erst einmal ein wenig zu ‚beschnüffeln’ und dann zu entscheiden, ob man sich zum Museum hingezogen fühlt oder nicht. Man sollte sich ganz auf seine natürliche Neugier und emotionale Offenheit berufen, ein bisschen so, wie es auch Hunde tun.“


Die Jury ist überzeugt von der einfachen Zeichenhaftigkeit und zugleich verhaltenen Provokation des Werkes. Dieses Bild ist nicht nur humorvoll und gut kommunizierbar, sondern zugleich auch subversiv. Die ironische Monumentalisierung des Werkes durch den erhöhten Standort auf dem Dach wird konterkariert durch die antiheroische, durchaus banale und nahezu niedliche Szene. Gerade in Zusammenhang mit dem Museumsgebäude bekommt der Entwurf eine besondere Bedeutung. Was tun Hunde auf einem Museumsdach?

 

Die Szene schafft eine starke Irritation, die sich jedoch bald auflöst. Sie wird zur Metapher für unvoreingenommene Annäherung und Begrüßung ganz allgemein und steht als Zeichen für das Verhältnis von Betrachter und Kunst. Die nonverbale Bildsprache steht für eine allgemeine, interkulturelle und internationale Verständlichkeit.

 

Die Bedeutung des Oeuvres von Hans-Peter Feldmann liegt in seinem ironischen und zugleich liebevollen Umgang mit den Stereotypen und Klischees unserer Zeit. Er handelt als obsessiver Sammler der alltäglichen Dingwelt und transformiert die Bilder und Objekte zu mehrschichtigen und hintersinnigen Kunstprojekten, indem er humorvoll die Doppeldeutigkeit heutiger Bildwelten einsetzt.


Mit dieser Strategie hat er internationale Bedeutung erlangt.

 


Künstler: Hans-Peter Feldmann

 

geboren 1941

 

lebt in Düsseldorf

 

 

 

 

Foto H.-P.Feldmann.jpg

 

 

 


Arbeit von Hans-Peter Feldmann

 

 

Scan Feldmann.jpg

 

 

Weiteres Vorgehen

 

 

Nach Annahme der Schenkung durch den Betriebsausschuss Kultur und den Rat der Stadt Aachen wird im Verlauf des Jahres 2013 gemeinsam mit dem Ludwig Forum für Internationale Kunst, den anderen städtischen Stellen sowie dem Künstler in Abstimmung mit der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West die Umsetzung des Entwurfs geplant und realisiert. Geplant ist die Übergabe des Kunstwerkes an die Stadt in einer feierlichen Zeremonie unter Einbezug der Bürgerinnen und Bürger bis Ende Mai 2014.

 

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