Kenntnisnahme - BA 6/0120/WP16
Grunddaten
- Betreff:
-
Sportgeräte am Eingang vom Schlossparkhier: Förderung von Bewegungsangeboten im Freien;Antrag der SPD-BF vom 20.05.2012, lfd. Nr. 63
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- B 6 - Bezirksamt Aachen-Richterich
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Bezirksvertretung Aachen-Richterich
|
Kenntnisnahme
|
|
|
06.03.2013
|
Erläuterungen
Erläuterungen:
Aufgrund der Anträge der SPD-BF vom 20.05.2012, lfd. Nr. 63, und der CDU-BF vom 29.04.2012,
lfd. Nr. 59, wurden bereits Verbesserungen der bestehenden Fitnessgeräte dahingehend erzielt,
dass die Reckstange deutlich niedriger gesetzt wurde und für die Fuß- und Beinelemente
Polster aus Mitteln der Bezirksvertretung angeschafft wurden.
Die SPD-BF hat mit ihrem Antrag vom 20.05.2012 weiterhin eine Sachstandserhebung zur Nutzung
der Fitnessgeräte im Schlosspark Schönau und Maßnahmen zur Verbesserung der Ausnutzung
beantragt.
1.Auswertung der Nutzungserhebungen
Mit Unterstützung der anliegenden Geschäfte an der Parkstraße wurden jeweils über einen Zeitraum
von 3 Wochen im Juli und September 2012 Aufzeichnungen über die Nutzungen vorgenommen.
Hierbei handelt es sich jeweils um Momentaufnahmen. Aus diesen lassen sich jedoch Schlussfolgerungen zum Nutzungsverhalten ableiten und Ansatzpunkte zur Verbesserung festmachen.
In den aufgezeichneten Zeiträumen, bei denen von montags - freitags Erhebungen stattfanden, wurden insgesamt an 28 Tagen Nutzungen der Fitnessgeräte vermerkt. Aus den Aufzeichnungen lässt sich folgendes Nutzungsverhalten ableiten:
Zeitliche Nutzung:
30% der Aktivitäten fanden vormittags zwischen 10.00 Uhr und 12.30 Uhr statt, 70% der Nutzungen lagen im Nachmittagsbereich zwischen 15.00 Uhr und 17.30 Uhr.
Nutzerkreis:
In 97% der Nutzungen wurden die Geräte in Kleingruppen von 2 bis 5 Personen aufgesucht.
Aufgrund der differenzierten Aufzeichnungen nach Kindern, Erwachsenen/Kindern und Erwachsenen ist weiterhin festzustellen, dass jeweils zu 40% die Gruppen aus Kindern bzw. Kindern und Erwachsenen bestanden und es sich lediglich bei 20% der Gruppen um reine Erwachsenengruppen gehandelt hat.
Daraus lässt sich ableiten, dass Aktivitäten an den Geräten fast ausschließlich in Gruppen stattfinden und dass junge Menschen und Familien keine bzw. geringere Hemmschwellen haben, die Fitnessgeräte ohne Anleitung zu nutzen.
2.Steigerung der Nutzung
2.1.Studien zur Förderung von Bewegungsangeboten für Erwachsene/ältere Menschen in öffentlichen Parkanlagen
Auf der Grundlage aktueller Studien aus Hessen und Wien lassen sich folgende Ansatzpunkte für die
Gestaltung von Parkanlagen und den Umgang mit den NutzerInnengruppen der über 60-Jährigen
ableiten:
-Rahmenbedingungen für die Teilhabe an öffentlichen Parkanlagen
In einem Park müssen Räume für Begegnung und Kommunikation vorhanden sein.
Wichtig sind hierbei z.B. Ausstattungselemente wie Tische und Bänke, ausreichende Anzahl von
Sitzgelegenheiten, Schatten- und Sonnenplätze, Trinkbrunnen, gepflegte Atmosphäre, barrierefreie
Zugänge und attraktive Spazierwege.
Ganz bedeutend ist auch die Bereitstellung von sauberen, funktionierenden WC-Anlagen.
-Vielfältige Bewegungsgelegenheiten
? Bereitstellung von entsprechenden Geräten
Die Geräte können als Anlass für ein Bewegungsangebot genutzt werden und durch begleitende Maßnahmen wie gemeinsames Aufwärmen oder verschiedene Übungen ergänzt werden.
? Raum für vielfältige Bewegungsformen wie Gymnastik, Boule, Nordic Walking
durch nutzungsoffene Bereiche und saubere Wiesenflächen
? In die Parkanlage integrierte Elemente für alltägliche Bewegungen wie Wege mit Gefälle und
Schrägen, Stufen.
? Verlegung von Angeboten der Sportvereine, Einrichtungen, kommerzieller Anbieter o.a. in den Park
-Bewegungsanleitungen älterer Menschen in öffentliche Parkanlagen
Die Studien zeigen, dass es für Erwachsene/ältere Menschen wichtig ist, Bewegungsanleitungen in einer Gruppe zu erfahren. Die Gruppe bietet Schutz, um Neues auszuprobieren. Durch gemeinsame Interessen werden darüber hinaus soziale Kontakte gefördert.
Eine gezielte Anleitung ist damit Basis für Bewegung und Kommunikation!
Bewegungsangebote sollten so konzipiert sein, dass sie
? ein offenes Angebot sind, an dem jede und jeder unverbindlich teilnehmen kann,
? keine regelmäßige Teilnahme voraussetzen
? über eine gewisse Zeit regelmäßig stattfinden
? von Fachkräften durchgeführt werden (personell stabil)
? auch Übungen ohne Geräte anbieten
? die Übungs- und Spielformen an die örtlichen Gegebenheiten anpassen
? in einer angenehmen Atmosphäre stattfinden
-Einbinden von aktiven Frauen und Männern der älteren Generation als ExpertInnen zur Förderung der weiteren, selbstständigen Entwicklung
-Neues Bild des Alters
Die stabile Etablierung eines Bewegungsangebots braucht Zeit und Geduld, da hier völlig neue Strukturen aufgebaut werden und Hemmnisse überwunden werden müssen.
Wichtig neben offenen Angeboten sind auch öffentlichkeitswirksame Aktionen, um potentielle NutzerInnen zum Mitmachen und Ausprobieren anzuregen.
2.2.Übertragung auf Schlosspark Schönau mit Fitnessgeräten und Boulebahn
Der Schlosspark Schönau ist heute schon durch verschiedene attraktive Bereiche/Zonen so angelegt,
dass z.B. ein Gymnastikangebot auf der Wiese in der Nähe der Fitnessgeräte stattfinden kann, ohne die Erholungsbereiche in der Mitte des Parks zu beeinträchtigen. Das Gelände mit seinen Steigungen bietet Möglichkeiten, z.B. durch Walking auf den Wegen Bewegungen zu fördern. Die Fitnessgeräte und die Boulebahn bieten weitere Möglichkeiten der Betätigung.
Darüber hinaus stellt das Begegnungszentrum Schloss Schönau die notwendige Infrastruktur zur
Verfügung, um sich längere Zeit im Park aufzuhalten.
Damit der Schlosspark mit seinen Möglichkeiten als Raum für Bewegung und Kommunikation angenommen wird, wird in einem ersten Schritt unter gemeinsamer Vorbereitung des Fachbereichs Sport, des Bezirksamtes und des Gesundheitszentrums des Luisenhospitals - am 9. März 2013 eine Multiplikatorenschulung im Schlosspark stattfinden.
Eingeladen sind hierzu Sportvereine, private Gruppen und Bildungseinrichtungen, die im Bezirk sportlich aktiv sind, aber auch die am Schlosspark angegliederten Einrichtungen wie Kindergarten Parkstraße, die AWO und die Kirchen, um unter Anleitung zu testen, welche sinnvollen Bewegungsmöglichkeiten der Schlosspark bietet.
Ziel dieser Multiplikatorenschulung ist es dabei,
? bestehende Angebote einzelner Vereine und Träger im Zeitraum Frühjahr bis Herbst ins Freie zu verlegen
? offene, kostenlose Angebote durch Vereine und Träger im Park anzubieten
Je nach Angebotsentwicklung ist auch eine gezielte Werbung mit Unterstützung des Bezirksamtes in
den Wohnbereichen rund um den Schlosspark denkbar.
Das Bezirksamt wird über die weitere Entwicklung berichten.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
---|---|---|---|---|---|
1
|
(wie Dokument)
|
271,8 kB
|
|||
2
|
(wie Dokument)
|
679,4 kB
|