Kenntnisnahme - FB 02/0090/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Positionspapier ‘Ausbildung in Aachen‘

SPD-Ratsantrag (Nr. 115/16) vom 05.10.2010

Auf den Ratsantrag (Nr. 115/16) der SPD-Fraktion vom 05.10.2010 hin, ein strategisches Ausbil-dungskonzept für den Fachkräftebedarf der Aachener Campus-Projekte zu entwickeln, wurden bereits in 2011 Gespräche mit den regionalen Vertretern der Politik, Wirtschaft, Verbände, Institutionen, der Campus GmbH und den Vertretern der Cluster geführt. Da diese zum Ergebnis hatten, dass es sinnvoller sei, eine Strategie mit dem Bezug zur gesamten Ausbildungs- und Studienplatzsituation in Aachen zu entwickeln, wurden die Gespräche im Rahmen des ‘Dialog zum strategischen Ausbildungskonzept in Aachen‘ im Jahr 2012 und 2013  fortgeführt.

Ergebnis dieser Gespräche ist das in der Anlage beigefügte ‘Positionspapier – Ausbildung in Aachen‘.

 

Der demografische Wandel und die damit verbundenen bereits vorhandenen Auswirkungen des Fachkräftemangels machen es erforderlich, Strategien zu entwickeln, wie der Fach- und Arbeitskräftebedarf zukünftig gedeckt werden kann.

 

Die Gesamtzahl der Schüler/-innen wird in der Stadt Aachen mit 3.117 im Zeitraum bis 2019 um 17,5% zurückgehen. Dies und der damit unweigerlich verbundene Rückgang von Schulabgängern an allgemeinbildenden Schulen zeigen auf, dass der demografische Wandel bei der Besetzung von Aus-bildungs- und Studienplätzen und damit im Bereich der Nachwuchsgewinnung im Fach- und Arbeits-kräftebereich deutlich spürbar wird und ist. 

In der aktuellen öffentlichen Berichterstattung wird nicht nur diese These unterstützt, sondern auch die der rückläufigen Zahlen an Ausbildungsstellen in der Region.

Dieser Effekt erfährt eine Verstärkung durch die vorhandenen Probleme beim Übergang von der Schule in den Beruf.

Die Akteure auf dem Arbeitsmarkt, die Schulen und Hochschulen und die Unternehmen, aber auch die Schüler sehen sich damit konfrontiert, dass im Übergang Schule-Beruf Probleme existieren und dadurch angebotene Ausbildungs- und Studienplätze unbesetzt bleiben bzw. Ausbildungen nicht zu Ende gebracht werden.

Auf Aachen bezogen heißt das z. B., dass durch die Zahl der Schulabgänger ohne Schulabschluss, welche bei 4,7% liegt 1 , ein nicht zu vernachlässigendes Potential bis 2025 für den Fachkräftebereich nicht zur Verfügung steht, da sie die Anforderungen der Wirtschaft aufgrund des fehlenden Schulab-schlusses nicht erfüllen.

Auch die hohe Abbruchquote im Bereich der dualen Ausbildungen trägt zur Verschärfung der Situation bei. Diese liegt zurzeit bei ca. 20% und hat alleine bei den IHK-Verträgen in der Stadt Aachen im Jahr 2012 eine absolute Anzahl von 307 Abbrüchen zur Folge 2.  Dies eröffnet, insbesondere vor dem Hintergrund, dass etwa die Hälfte der Ausbildungsabbrecher keine neue Ausbildung beginnt, Handlungsbedarf.

Des Weiteren wirken sich zunehmend die hohe Abbruchquote im Bereich der Studiengänge, die für Deutschland bei 30% liegt, und die vergleichsweise niedrige Ausbildungsquote von 6,8 % im Agenturbezirk Aachen für den Fachkräftemarkt und damit für die Unternehmen aus.

 

Die in 2012 und 2013 in einem breiten Konsens geführten Gespräche der politischen Vertreter, der Vertreter der Kammern, der Bundesagentur für Arbeit, des Jobcenters der StädteRegion Aachen, der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände und der Verwaltung sind im Ergebnis in ein Positionspapier eingeflossen, welches neben der Ist-Analyse mögliche Handlungsfelder aufzeigt.

Bei allen betrachteten Aspekten war und ist es den beteiligten Akteuren wichtig, dass Redundanzen ausgeschlossen und Doppelstrukturen vermieden werden müssen. 

Die Partner haben eine gemeinsame Fortführung der strategischen aber auch operativen Zusammen-arbeit auf regionaler Ebene vereinbart, um bereits vorhandene Lösungsansätze zu stärken und weite-re in die vorhandenen Strukturen zu integrierende Maßnahmen zu befördern.

 

Eine fortlaufende Information der Politik über die aktuellen Entwicklungen wird durch die Verwaltung sichergestellt.

 

1 Quelle: IT.NRW, Stand 2011

2 Quelle: BIBB, Stand: 30.09.2011

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Anlagen

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