Kenntnisnahme - FB 11/0248/WP16
Grunddaten
- Betreff:
-
Sachstandsbericht "Umsetzung Open Data in Aachen"
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 11 - Fachbereich Personal, Organisation
- Verfasst von:
- Herr Dödtmann
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Hauptausschuss
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Kenntnisnahme
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29.01.2014
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Erläuterungen
Erläuterungen:
1. Sachstandsbericht "Umsetzung Open Data in Aachen"
E-Government, Open Government, Open Data
Die Erwartung der Bürger: Eine bürgernahe, kundenfreundliche, transparente, beteiligungsoffene, aber auch effiziente und effektive Verwaltung. Die Strategien dafür heißen E- und Open Government.
E-Government ist die Verbesserung von Regierungs- und Verwaltungsprozessen mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnik jeglicher Art. Die mit der Weiterentwicklung der Informations- und Kommunikationstechnik verbundenen Möglichkeiten werden aber nur dann Politik und Verwaltung modernisieren, wenn die Verwaltung selbst sich verändert. Wer Werte erhalten möchte, muss bestehende Prozesse und Strukturen verändern!
Open Government ist ein Ansatz, der das Regierungshandeln und die Verwaltung hin zum Bürger und der Wirtschaft öffnet. Die drei tragenden Säulen von Open Government sind Transparenz, Kollaboration und Partizipation. Das Ziel von Open Government ist es, Politik und Verwaltung für Bürger, Zivilgesellschaft und Wirtschaft zu öffnen und diese an staatlichen Entscheidungsprozessen zu beteiligen. Der Aspekt der Transparenz unterstreicht dabei die zukünftige Offenheit staatlichen Handelns. Dazu gehört auch die Öffnung von Datenbeständen von Politik und Verwaltung. Open Government bedeutet auch eine andere Kommunikation, die auf Verständlichkeit, Partnerschaft und Augenhöhe ausgelegt ist.
Open Data versteht sich als eine Teilmenge von Open Government. Dahinter steckt das Anliegen, Daten öffentlich frei zugänglich und nutzbar zu machen. Eine klare Definition, was Open Data ist, gibt es nicht. Die Dimensionen lassen sich aber aus den zehn Open Data-Prinzipien der Sunlight Foundation ableiten. Die wichtigsten sind die Maschinenlesbarkeit von Daten und dass das Format der Datensätze offen und frei nutzbar ist (offene Standards), sie grundsätzlich keiner beschränkenden Lizenz unterliegen und ohne Kosten zugänglich sind sowie beliebig benutzt und weiterverwendet werden können.
Sowohl die Stadt Aachen als auch die regioiT haben sich weiterhin mit dem Thema Open Gouvernment Data beschäftigt. Mit einem webbasierten System zum Speichern und Verteilen von Daten, z. B. für Inhalte von Datenbanken, soll prototypenhaft basierend auf CKAN (Comprehensive Knowledge Archive Network) ein Portal erstellt werden. Für die Stadt Aachen soll ein solches Entwicklungs-Projekt gestartet werden.
Projektkosten für die Entwicklung eines Portals belaufen sich auf ca. 5.000 € einmalig und für den laufenden Betrieb jährlich ca. 5.500 €. Optische Anpassung des CKAN-Themes nach den Anforderungen der Stadt Aachen im Rahmen der Möglichkeiten, die das System bietet: ca. 3.000 € (einmalig).
Im Rahmen der Aktivitäten der Initiative „Erprobungsraum Rheinland“ haben sich 3 Schwerpunkte gebildet. Hier haben sich die Arbeitsgruppen „mobile Gouvernement“ , „offene Bildungsstruktur“ und „offene Daten“ gebildet. Die Stadt Aachen hat im Oktober 2013 u.a. an einem ein Workshop „Open Data“ bei der Stadt Köln teilgenommen und beteiligt sich am nächsten Innovationszirkel im April 2014.
Problematisch stellt sich die personelle Ausstattung für diese Themen dar. Zur Zeit stehen keine ausreichenden personellen Ressourcen bei FB 11/4 für die Bearbeitung zur Verfügung .
2. Vorstellung eines Zeitplans für weitere Schritte
Folgende weitere Schritte sind geplant:
Zur Realisierung der Veröffentlichung ist eine Projektorganisation unter Beteiligung des FB 13 und FB 11/4 aufzubauen.
Angebot und Nachfrage entwickeln
In einem ersten Schritt geht es darum, geeignete Datenbestände zu identifizieren, mit denen die Community etwas anfangen kann. Dabei geht es nicht darum, möglichst viele Daten einer Stadt zu berücksichtigen. Wichtiger ist es, klein und überschaubar zu beginnen, um Erfahrungen zu sammeln und den Aufwand überschaubar zu halten. Ein Ziel könnte sein, die TOP20-Daten, die bei potenziellen Nutzern den größten Nutzen stiften, zu identifizieren.
Ein Datenkatalog sollte stufenweise aufgebaut werden. Dabei gilt: mit wenigen Datensätzen beginnen (max. fünf bis zehn) und nach und nach weitere hinzunehmen. Dabei sollen die Fachbereiche mit einbezogen werden. Hier liegt das Wissen, welche Daten sich eignen und wie hoch der Aufwand ist, diese bereitzustellen. Hinweise zur Relevanz von Daten sind darüber hinaus auch in Antragsformularen, Datenbanken und Fachanwendungen zu finden.
Prüfkriterien anlegen
Nach der ersten Analyse, welche Daten in Frage kommen, sind die Daten selbst weiteren Prüfungen zu unterziehen. Folgende (Prüf)Fragen sind hilfreich:
- Bestehen rechtliche Hindernisse (z.B. Geheimhaltungspflicht)?
- Ist der Datenschutz zu berücksichtigen (z.B. bei Personen- oder Unternehmensbezug)?
- Welche Nutzungsrechte bestehen an den Daten?
- Welchen Nutzen verschafft die Veröffentlichung der Daten?
- Wie hoch ist der Aufwand?
- Wie ist die inhaltliche Qualität der Daten (Genauigkeit, Aktualität)?
- Wie ist die technische Verfügbarkeit und in welchem Datenformat liegen die Daten vor (Maschinenlesbarkeit)?
- Wird evtl. ein bewährtes Geschäftsmodell bedroht, weil bisher kostenpflichtige Daten nun zur kostenlosen Nutzung bereitgestellt werden sollen?
Für die Nutzung und Weitergabe von Daten sind transparente rechtliche Regelungen erforderlich. Zu prüfen ist, ob die Verwaltung das alleinige Nutzungsrecht hat und ggf. zu welchen Konditionen sie die Daten abgeben möchte. „Gehören“ die Daten der Verwaltung, so entscheidet diese selbst darüber, zu welchen Nutzungsbedingungen sie ihre Daten zur Verfügung stellt. Seit dem Prototypen von govdata.de als zentralem Datenportal der öffentlichen Verwaltung in Deutschland werden zwei Nutzungstypen angeboten: Eine Datenlizenz zur kommerziellen und eine für die nichtkommerzielle Nutzung.
Open Data technisch umsetzen
Bei einem Open Data-Projekt spielt die technische Umsetzung eines Open Data-Portals eine wichtige Rolle.
Bis Ende des 1. Quartals 2014 sollen die Anforderungen an ein Open Data-Portal zusammengestellt und die Rahmenbedingungen für den Betrieb geklärt werden.
Bis Ende des 2. Quartals 2014 soll ein Prototyp für ein Open Data-Portal, basierend auf der Technik "CKAN", erstellt werden und in einen Probebetrieb gehen.
3. Darstellung der städtischen Daten, die zeitnah und unter Open Data Anforderungen freigegeben werden können.
Aachen.de umfasst zur Zeit über 12.000 Seiten, so dass ein kompletter Überblick über verfügbare Daten noch erstellt werden muss.
Nachfolgend sind beispielhaft einige Datenquellen in einem Überblick dargestellt, die wahrscheinlich den OpenData Anforderungen entsprechen könnten:
Datum Verfahren / Format
Abfallkalender iCal
Aktuelle Baustellen WMS
Einzelhandelsinformationssystem WMS
Gewerbeflächen WMS
Geografisches Informationssystem WMS
Kindertagesstätten WMS
Öffentliche Bekanntmachungen RSS
Ratsinfo ALLRIS / OParl
Statistische Daten Excel
Vergaben RSS
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
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konsumtive Auswirkungen | Ansatz 2014 | Fortgeschriebener Ansatz 2014 | Ansatz 2015 ff. | Fortgeschriebe-ner Ansatz 2015 ff. | Folgekos-ten (alt) | Folgekos-ten (neu) |
Ertrag | 0 € | 0 € | 0 € | 0 € | 0 € | 0 € |
Personal-/ Sachaufwand | 0 € | 14.000 € | 5.500 € | 0 € | 0 € | 5.500 € |
Abschreibungen | 0 € | 0 € | 0 € | 0 € | 0 € | 0 € |
Ergebnis | 0 € | 14.000 € | 5.500 € | 0 € | 0 € | 0 € |
+ Verbesserung / - Verschlechterung | - 14.000 € | - 5.500 € |
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| Deckung ist gegeben | Deckung ist gegeben |
Die Projektkosten werden aus dem lfd. IT-Projektbudget finanziert.