Entscheidungsvorlage - FB 61/1123/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster/ Walheim nimmt die Ausführung der Verwaltung zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Sachstand:

 

Die Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster/Walheim hat die Verwaltung in ihrer Sitzung am 15.05.2013 beauftragt, eine Befragung der Anwohner und Gewerbetreibenden zur Parksituation im historischen Ortskern durchzuführen. Die Befragung hatte explorativen Charakter, soll der Meinungsbildung im politischen Entscheidungsprozess dienen, diente jedoch nicht als direkte Abstimmung über einen konkreten Sachverhalt. Die einzelnen Fragen wurden daher sehr genau durch die Bezirksvertreter vorgegeben.Befragt wurden Anlieger in den Straßen Abteigarten, Am Berg, Antoniusberg, Benediktusplatz, Breiniger Straße Haus Nr. 1-12, Korneliusmarkt, Kornelusstraße, Napoleonsberg und Unter den Weiden. Zu diesem Zweck wurde der im Anhang beigefügte Fragebogen (Anlage 1) an alle Haushalte verteilt, bzw. stand parallel im Internet zur Verfügung. Der von der Bezirksvertretung beschlossene Fragebogen wurde mit einem entsprechenden Anschreiben (Anlage 2) am 04. September 2013 im o.g. Bereich verteilt. Eine Rücksendung bzw. das Ausfüllen des Fragebogens im Internet war bis zum 27.09.2013 terminiert.

Von den 394 versandten Fragebögen wurden 188 zurückgesandt. Zusätzlich wurden 26 Fragebögen im Internet ausgefüllt; 3 Anwohner haben den Fragebogen zweifach ausgefüllt. Die Rücksendequote ist mit über 50 % sehr hoch. Dies zeugt von einem großen Interesse an der Fragestellung.

 

Ergebnis der Umfrage:

Von den insgesamt 214 ausgefüllten Fragebögen wurden 182 von Anwohnern (85 %) und 28 von Gewerbetreibenden (13,1 %) ausgefüllt, 4 Fragebögen enthielten hierzu keine Angabe. Die räumliche Verteilung der Rückmeldungen zeigen nachfolgende Tabelle und Grafik:

 

Straße

Anzahl

Abteigarten

10

Am Berg

10

Antoniusberg

  0

Benediktusplatz

44

Breiniger Straße

  1

Korneliusmarkt

46

Korneliusstraße

52

Napoleonsberg

23

Unter den Weiden

13

Dorffer Straße

  3

Keine Straßenangabe

12

Summe

214

 

 

Die Grafik zeigt recht deutlich, dass die meisten Rückmeldungen aus dem zentralen Bereich Benediktusplatz, Korneliusstraße und Korneliusmarkt stammen. Da in diesem Bereich auch mögliche Bewirtschaftungsregeln vorgeschlagen werden, haben sich zu einem großen Teil direkt betroffene Anlieger beteiligt.

 

Alter

Alter

Anzahl

18-29

34

30-39

26

40-49

22

50-59

44

60-69

30

70-79

17

80+

   5

Ohne Altersangabe

36

Summe

214

Die Altersangaben zeigen eine sehr gemischte Beteiligung über alle Altersklassen. Am häufigsten erfolgte eine Rücksendungen aus der Altersgruppe der 50 – 59-jährigen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kfz-Besitz

Zum KFZ-Besitz wurden folgende Angaben gemacht:

 

Anwohner

Gewerbe

Ohne Angabe

Summe

Teilnehmer

Summe

Kfz

ein KFZ

105

15

0

120

        120

zwei KFZ

  28

  5

2

  35

          70

mehrere KFZ

    9

  4

1

  14

Mind.  42

kein KFZ

  39

  4

0

  43

             0

keine Angaben

    1

  0

1

    2

K.A.

Summe

182

28

4

214

Mind. 232

 

Die Tabelle zeigt, dass von den Befragten mehr als 232 Fahrzeuge genutzt werden, bzw. in deren Eigentum sind. Mehr als die Hälfte der Befragten besitzen allerdings nur ein Kfz, immerhin 43 oder ca. 20 % besitzen kein Kfz.

 

Private Stellplätze

Angaben zu vorhandenen privaten Stellplätzen wurden wie folgt gemacht:

Anzahl

Anwohner

Gewerbe

Ohne Angabe

Summe

Teilnehmer

Summe

Stellplätze

einen

  49

  4

1

54

          54

zwei

  10

  0

2

12

          24

mehrere

    6

  3

0

   9

Mind.  27

keinen

111

21

0

132

             0

keine Angabe

    6

  0

1

    7

k.A.

Summe

182

28

4

214

Mind. 105

 

Insgesamt stehen mindestens 105 private Stellplätze zur Verfügung. Bei angeführten 232 Fahrzeugen bedeutet dies ein Parkraumdefizit von 127 Stellplätzen, dass sich alleine aus den Angaben der antwortenden Anlieger ergibt. Auffällig ist, dass 61 % der antworteten Anlieger (111) und sogar 75 % der Gewerbetreibenden (21) über keinen privaten Stellplatz verfügen.

 

Zur Stellplatzverfügbarkeit sind weitere Auswertungen möglich. Die Befragten gaben an, dass 36 Befragte Stellplätze in direkter Umgebung besitzen. 17 der Teilnehmer haben Stellplätze direkt im Ortskern. Da die Beantwortung der vorherigen Frage eine Anzahl von über 100 privaten Stellplätzen ergeben hat, ist davon auszugehen, dass sich ein großer Teil der privaten Stellplätze deutlich ausserhalb des Untersuchungsgebietes befindet.

Ort Abstellplatz

Anwohner

Gewerbe

Ohne Angabe

Summe

Teilnehmer

in direkter Umgebung

  30

  4

2

36

in historischem Ortskern

  16

  0

1

17

außerhalb

    1

  0

0

   1

kein KFZ

  39

  4

1

132

keine Angabe

  96

20

0

  28

Summe

182

28

4

214

 

 

Die Anlieger konnten weitere Angaben zu den benötigten privaten KFZ-Abstellplätzen machen und ihren Bedarf äußern:

Anzahl

Anwohner

Gewerbe

Ohne Angabe

Summe

Teilnehmer

Summe

Stellplätze

einen Stellplatz

65

13

1

79

         79

zwei Stellplätze

16

  1

1

18

         36

mehrere Stellplätze

   7

  6

0

13

Mind. 39

keinen Stellplatz

84

  6

1

91

            0

keine Angaben

10

  2

1

13

k.A.

Summe

182

28

4

214

        154

 

Laut Umfrage werden von 110 Befragungsteilnehmern mindestens 154 private Stellplätze benötigt. Dabei wird in

79 Fällen bzw. von 37 % der Teilnehmer jeweils ein Stellplatz benötigt.

 

Auch wenn die Erhebung keinen Anspruch auf Repräsentativität verfolgt, zeigt der Fragebogenblock zu den privaten Stellplätzen deutlich, dass sich eine große Differenz zwischen Kfz-Besitz und Stellplatz-Verfügbarkeit ergibt. Der Bedarf an privaten Abstellflächen für Anwohner und Gewerbetreibende wird deutlich und kann derzeit nur durch die Nutzung des öffentlichen Raumes gedeckt werden.

 

Zur Parkraumbewirtschaftung einzelner Teilbereiche

Der zentrale Frageblock bezog sich auf mögliche Anpassungen der Parkraumverfügbarkeit im historischen Ortskern. Hier wurde die Akzeptanz möglicher Einschränkungen erfragt, die die Wertigkeit des historischen Ortskern erhöhen, bessere Parkierungsmöglichkeiten für Besuchsverkehre schaffen und die Reduktionen der

 

durch Parksuchverkehre bedingten Lärmbelastungen erzeugen könnten.

 

Die Freistellung des Benediktuspatzes von parkenden Fahrzeugen wird insgesamt von 96 Anwortenden nicht gewünscht. Allerdings sind ebenfalls 96 Befragte der Meinung, dass der Platz vollkommen, in Teilabschnitten oder aber zu bestimmten Zeiten freigestellt werden sollte. Während die Gewerbetreibenden recht deutlich

(ca. 68 %) gegen eine Freistellung votieren, sind dies bei den Anwohnern lediglich 42 %. Knapp 25 % der Befragungsteilnehmer können sich eine vollkommene Freistellung des Benediktusplatzes vorstellen.

Freistellung

Anwohner

Gewerbe

Ohne Angabe

Summe

vollkommen

46

  5

2

53

in Teilabschnitten

35

  1

1

37

zu bestimmten Zeiten

   5

  1

0

   6

gar nicht

76

19

1

96

Keine Antwort

20

  2

0

22

Summe

182

28

4

214

 

Bei der Bewertung der Nutzergruppen wird deutlich, dass von den Anliegern eher der Ausschluss von Besucherverkehren gewünscht wird. Immerhin 59 Befragte bzw. 27,5 % äußern hierzu keine Meinung.

Freistellung

Anwohner

Gewerbe

Ohne Angabe

Summe

von Besuchern

  45

  1

3

  49

von Bewohnern

  10

  1

0

  11

gar nicht

  76

19

0

  96

keine Antwort

  51

  7

1

  58

Summe

182

28

4

214

 

Bei der Bewertung des Korneliusmarktes zeigt sich annähernd das gleiche Bild; die ablehnende Haltung ist mit 100 Befragungsteilnehmern noch leicht größer.

Freistellung

Anwohner

Gewerbe

Ohne Angabe

Summe

vollkommen

  46

  5

0

  51

in Teilabschnitten

  34

  1

3

  38

zu bestimmten Zeiten

    5

  1

0

    6

gar nicht

  80

19

1

100

keine Antwort

  17

  2

0

  19

Summe

182

28

4

214

 

 

Auch die Bewertung der Nutzergruppen gleicht der Bewertung am Benediktusplatz: Die Anlieger würden wenn, dann lieber die Besucher von einer Nutzung des Platzes frei stellen. 

 

 

Freistellung

Anwohner

Gewerbe

Ohne Angabe

Summe

von Besuchern

  44

  1

2

  47

von Bewohnern

    9

  1

1

  11

gar nicht

  80

19

1

100

keine Antwort

  49

  7

0

  56

Summe

182

28

4

214

 

Die mögliche Art der Bewirtschaftung der öffentlichen Parkplätze wurde ebenfalls nachgefragt. Dabei waren Mehrfachnennungen möglich.

Bewirtschaftung (Mehrfachnennung möglich)

Anwohner

Gewerbe

Ohne Angabe

Summe

 

durch Parkgebühren sinnvoll

  44

  5

0

49

durch Parkscheibenregelung sinnvoll

  15

  2

1

   4

ausschließlich für das Bewohnerparken (30€ pro Jahr) sinnvoll

  51

  5

0

  52

nicht sinnvoll

  74

16

1

  91

keine Antwort

    4

  1

2

  25

Summe

188

29

4

221

 

Die meisten Antworten (91 = 41 %) entfielen auf die Kategorie „nicht sinnvoll“. Immerhin ca. 25 % halten das ausschließliche Bewohnerparken für sinnvoll. Auch die Kategorie „Parkgebühren“ kann immerhin 22 % aller Antworten auf sich vereinen. Werden noch die Nennungen für eine Parkscheibenregelung (18) hinzugenommen, so ergibt dies in Summe ca. 56 % der Antworten, die eine Bewirtschaftung für sinnvoll erachten.

 

Schließlich wurde auch die Nutzung möglicher städtischer Parkplätze auf dem Gelände in der  Korneliusstraße 18 nachgefragt. Auch hier waren Mehrfachnennungen möglich.

Nutzung (Mehrfachnennungen möglich)

Anwohner

Gewerbe

Ohne Angabe

Summe

als Dauerstellplätze an Anwohner vermieten

  37

  3

1

  41

als Dauerstellplätze an Anwohner und andere Nutzer vergeben

  14

  4

0

  18

in eine „öffentliche Bewohnerparkregelung (30€/Jahr)“ einbeziehen

  38

  2

0

  41

als öffentlicher Parkraum für jedermann

  97

18

1

116

keine Antwort

    5

  2

2

    8

Summe

191

29

4

224

 

Die überwiegende Mehrheit (116 Antworten = ca. 52 %) hält eine öffentliche Nutzung für jedermann für sinnvoll. Etwas mehr als ein Viertel (59 Antworten = 26 %) favorisiert eine Anmietmöglichkeit durch Anwohner und ggfs. andere Nutzer, für eine öffentliche Bewohnerparkregelung werden noch 40 Antworten notiert.

 

Weitere Vorschläge:

Auf einzelnen Fragebögen wurden weitere Vorschläge zum Umgang mit der Parksituation notiert:

Insgesamt ist eine Erweiterung des Parkplatzangebotes gewünscht, vor allem für Besucher. Als zusätzliches Parkangebot wurde die Fläche des ehemaligen Regenrückhaltebeckens, die Fläche Korneliusstraße 18, die Schulhoffläche der Grundschule, der „Pannacker“ und die Friedhofserweiterungsfläche genannt.

Auch wurde die Beibehaltung des Schulhofes als Spielfläche gewünscht.

Zusätzlich wurde eine bessere Ausschilderung der Parkplätze, sowie regelmäßige Kontrollen durch Überwachungskräfte gewünscht. Die komplette Liste der Vorschläge liegt als Anlage 3 bei.

 

Fazit:

Die Befragung belegt den hohen Parkdruck, der bereits durch Anwohner und Gewerbetreibende ausgelöst wird. Für deren Bedürfnisse stehen nicht ausreichend Flächen auf den privaten Liegenschaften zur Verfügung. Dem öffentlichen Raum kommt vor diesem Hintergrund eine große Bedeutung zu, Benediktusplatz und Korneliusmarkt werden zum Parken genutzt. Allerdings gibt es eine nahezu gleichgroße Anzahl von Antworten, die sich für eine zumindest teilweise Freistellung der beiden Plätze ausspricht. Dies deutet auf einen Anpassungsbedarf hin. 

Bei der Betrachtung möglicher Bewirtschaftungsregeln vertieft sich dieses Bild. Auch hier fällt zunächst eine große Anzahl von ablehnenden Antworten auf. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass durchaus der Wunsch nach einer regelnden Bewirtschaftung der öffentlichen Parkplätze geäußert wird und diese Nennungen insgesamt überwiegen.

 

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Anlagen

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