Entscheidungsvorlage - E 18/0006/WP17
Grunddaten
- Betreff:
-
Teilnahme des Aachener Stadtbetriebes am Projekt "ÖKOPROFIT"
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- E 18 - Aachener Stadtbetrieb
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb
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Kenntnisnahme
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09.09.2014
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Der Aachener Stadtbetrieb möchte sich an der 8. Runde des Projekts ÖKOPROFIT Städteregion Aachen im Zeitraum 2014/2015 beteiligen. An dem Beratungsprogramm haben bundesweit bereits 2.600 Unternehmen in Deutschland teilgenommen (privat und kommunal), davon in den vergangenen 10 Jahren alleine 1.300 Betriebe in Nordrhein-Westfalen. Finanzielle Unterstützung erfolgt durch ein Förderprogramm des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.
Hinter dem Projekt steht die Überlegung, den Ressourcenverbrauch zu verringern oder Abfälle vermeiden. Damit wird nicht nur die Umwelt entlastet, sondern auch Betriebskosten reduziert. Teils dramatisch gestiegene Ausgaben, insbesondere für Energie, belegen die Richtigkeit dieser Aussage und verkürzen die Amortisationszeiten von Investitionen deutlich.
An die „Aachener Region“ richtet sich das Projekt ÖKOPROFIT Städteregion Aachen, also für Unternehmen mit Standort in der Städteregion. In acht Workshops erfolgt eine betriebliche Bestandsaufnahme, Vor-Ort-Beratung und die Entwicklung eines Umweltprogrammes mit konkreten Maßnahmen um Kosten einzusparen und die Umwelt zu entlasten. Im Rahmen eines Betriebsbesuches prüft ein Gremium die Umsetzung der Maßnahmen und zeichnet die erfolgreichen Teilnehmer öffentlich aus (Audit).
Die Teilnahmeabsicht resultiert für den Stadtbetrieb aus dem Anspruch, als kommunaler Dienstleister unternehmerisch erfolgreiches Handeln mit ökologischem und sozialem Verantwortungsbewusstsein in Einklang zu bringen. So wird beim Einkauf und Einsatz von Gütern und Dienstleistungen bereits das Ziel der Nachhaltigkeit verfolgt, natürliche Ressourcen zu schonen und Belastungen der Umwelt zu verringern. Im Rahmen des Projektes werden eigene Erkenntnisse und Erfahrungen weitergegeben und von anderen Projektteilnehmern gelernt.
Als Maßnahme im Rahmen des ÖKOPROFIT-Projektes beabsichtigt der Aachener Stadtbetrieb Photovoltaikanlagen am Madrider Ring und Friedhof Hüls/ Krematorium zu installieren.
Unter den aktuellen rechtlichen Bedingungen (EEG-Umlage für selbsterzeugten Strom) ist eine Installation attraktiv, wenn die Anlage selbst errichtet und der überwiegende Teil der erzeugten Energie selbst verbraucht wird. In dieser Höhe entfällt der Bezug von Fremdstrom. Dieser Vorteil wird größer, wenn der Strompreis künftig steigt. Die beiden Objekte weisen eine relativ gleichmäßig hohe Grundlast von durchgängig 20 kW auf. Daraus kann grob abgeschätzt werden, dass der erzeugte Strom zu etwa 70 % im eigenen Haus verbraucht werden kann. Der Rest wird in das öffentliche Netz eingespeist.
Die Dachfläche über der Kehrmaschinenhalle am Madrider Ring bietet sich als geeigneter Platz an. Das Dach bietet nach erster Abschätzung genug Platz für eine Photovoltaikanlage mit 100 kWp Leistung. Darüber hinaus ist es möglich, weitere Flächen des Betriebshofs mit zusätzlichen Anlagen zu versehen.
Auf dem Objekt Friedhof/Krematorium Hüls sind die Dachflächen über den Trauerhallen und den Unterkünften ebenfalls geeignet, um eine PV-Anlage mit 100 kWp Leistung zu installieren.
Den Herstellungskosten beider Anlagen in Höhe von ca. 255 T€ stehen bei einer Laufzeit von 20 Jahren Einnahmen von ca. 474 T€ gegenüber. Damit verspricht die Errichtung einer Photovoltaikanlage neben dem ökologischen Vorteil über den Betrachtungszeitraum von 20 Jahren eine deutliche wirtschaftliche Verbesserung im Vergleich mit der ausschließlichen Versorgung aus dem öffentlichen Netz.
Auf Grund der Förderung durch das EEG und die dadurch ausgelöste Produktionssteigerung, sind die Preise für Photovoltaikanlagen in den letzten Jahren drastisch gefallen. Damit einher geht die Senkung der Stromerzeugungskosten für Solarstrom. Sie liegen heute mit ca. 12 Cent deutlich unter den Strombezugskosten für Normalverbraucher. Dadurch trägt die Solarstromanlage auf dem eigenen Dach zur Senkung der Energiekosten bei und macht unabhängiger von künftigen Energiepreisänderungen. Zudem kann bei PV-Anlagen nach bisherigen Erfahrungen in der Regel von einer sehr langen Lebensdauer über die kalkulierten 20 Jahre ausgegangen werden, was die Stromerzeugungskosten weiter reduziert.
In Zusammenarbeit mit der Abfallberatung werden für das ÖKOPROFIT-Projekt weitere Maßnahmen zur Reduzierung von Ressourcen und Abfällen entwickelt.