Entscheidungsvorlage - FB 61/0048/WP17

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Mobilitätsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung und der ASEAG zur Kenntnis und beschließt die vorgesehenen Fahrplanmaßnahmen 2015, wie von der Verwaltung in der Vorlage empfohlen, vorbehaltlich der Genehmigung des Wirtschaftsplans der ASEAG.

 

Die Bezirksvertretungen Aachen-Mitte / Aachen-Richterich / Aachen-Haaren / Aachen-Laurensberg nimmt den Bericht der Verwaltung und der ASEAG zur Kenntnis und schließt sich dem Beschluss des Mobilitätsausschusses, vorbehaltlich der Genehmigung des Wirtschaftsplans der ASEAG, für die in ihrem jeweiligen Gebiet vorgesehenen Fahrplanmaßnahmen 2015 an.

 

Reduzieren

Erläuterungen

Erläuterungen:

Vorbemerkungen

Fahrplanmaßnahmen mit leistungsrelevanten Änderungen sollen entsprechend dem vorgesehenen Regelwerk im Aachener Verkehrsverbund frühzeitig vor der Umsetzung beim Aachener Verkehrsverbund angemeldet werden, damit diese dann zur Beratung und Beschlussfindung in die dafür zuständigen Gremien des Verbundes eingebracht werden können. Parallel dazu erfolgen eine Information und eine Beteiligung der betroffenen Kommunen. In diesem frühen Stadium sind dabei die einzelnen Maßnahmen oft noch nicht vollständig durchgeplant, so dass sich im weiteren Planungsprozess durchaus noch Änderungen ergeben können. Aufgrund dieser zeitlichen Rahmenbedingungen kann die übliche Beratungsfolge (Bezirksvertretungen, Mobilitätsausschuss) nicht immer eingehalten werden.

 

Maßnahmen zum Fahrplanwechsel 2015 in der Stadt Aachen

Zum Fahrplanwechsel der ASEAG im Juni 2015 sind nur kleinere Maßnahmen vorgesehen. Des Weiteren soll eine zusätzliche Schnellbusfahrt auf der SB 11 (Jülich-Aachen) bereits zum "kleinen Fahrplanwechsel" im Dezember 2014 eingerichtet werden. Geplant sind folgende Maßnahmen:

 

1. Verbesserung der Erreichbarkeit von Einrichtungen der RWTH Aachen

1.1 Änderung der Linienführung im Bereich Campus-Boulevard (Linien 12, 22, 23)

1.2 Angebotsverbesserung zwischen Ponttor und Hörn bzw. Uniklinik samstags (Linien 3 A / 3 B)

1.3 Verbesserung der Erreichbarkeit von RWTH-Standorten aus Richtung Krefelder Straße bzw. aus Richtung Baesweiler, Alsdorf und Würselen (Linie 30)

1.4 Angebotsverbesserung zwischen Campus Melaten / Uniklinik und Kohlscheid (Linie 80)

1.5. Zusätzliche Fahrt der SB 11 vom FZ Jülich nach Aachen

 

2. Verbesserung des Fahrtenangebotes auf einzelnen nachgefragten Relationen

2.1 Zusätzliche Anbindung der Fernbushaltestelle Wilmersdorfer Straße (Haltestelle Hüls Friedhof)

 

3. Anpassung des Nachtbusangebotes

3.1 Anpassung des Nachtbusangebotes im Zusammenhang mit der Verbesserung der Anschlüsse an die Züge aus Richtung Köln

 

Insgesamt handelt es sich in Aachen um eine jährliche Mehrleistung von ca. 26.750 Nutzwagen-km.


1. Verbesserung der Erreichbarkeit von Einrichtungen der RWTH Aachen

 

1.1 Änderung der Linienführung im Bereich Campus-Boulevard

Die Bebauung des Campusgebietes Melaten wächst kontinuierlich an. Z.B. sind Gebäude im Cluster Logistik am Campus-Boulevard bereits bezogen. Die ÖPNV-Anbindung erfolgt derzeit über die Haltestelle "Steinbachstraße" durch die Linien 12, 22 und 23. Diese Linien werden in einer Schleife über die Steinbachstraße und den unteren Teil des südwestlichen Teilstückes des Campus-Boulevards zur Endhaltestelle "Campus Melaten" in der Forckenbeckstraße geführt, siehe Anlage 1. Dort beginnen die Rückfahrten der Linien 12, 22 und 23 in Richtung Hörn - Bushof, die dann direkt über die Forckenbeckstraße und den Seffenter Weg geführt werden. Die durch die Schleifenfahrt angebundenen Haltestellen "Floriansdorf", "Steinbachstraße" und "Rabentalweg" bestehen derzeit deshalb nur in einer Fahrtrichtung.

 

Künftig soll auch das westliche bzw. nordwestliche Teilstück des Campus-Boulevards mit Linienbussen befahren werden, um die teils längeren Fußwege zu den neu entstandenen Gebäuden am Campus-Boulevard zu verkürzen. Haltestellenanlagen sind im Zuge des Ausbaus des Campus-Boulevards mit Formbordstein, Leitelementen und Betonfahrbahn bereits angelegt worden (Anlage 2). Lediglich Fahrtgastunterstände fehlen.

 

Der derzeitige Planungsstand sieht vor, die Schleife der Linien 12, 22 und 23 abzuändern und statt über die Forckenbeckstraße neu über den Campus-Boulevard zurück in Richtung Hörn zu fahren (Anlage 1). Auf dem neu befahrenen Teilstück des Campus-Boulevards wird in Höhe des Scheitelpunktes eine neue Haltestelle angefahren, die dann als Endhaltestelle für die Linien 12, 22 und 23 genutzt werden kann. Darüber hinaus werden auf dem Campus-Boulevard noch zwei weitere Haltestellen angefahren, darunter die in Höhe Floriansdorf notwendige Gegenhaltestelle. Der Linienweg über die Steinbachstraße und den Campus-Boulevard ist nicht länger als der bisherige über die Steinbachstraße und die Forckenbeckstraße, so dass diese Maßnahme leistungsneutral umgesetzt werden kann.

 

Im Herbst werden an der Haltestelle "Steinbachstraße" Fahrgasterhebungen durchgeführt, um Fahrbeziehungen der Fahrgäste zu ermitteln. Die Planung wird auf Grundlage der erhobenen Daten überprüft und bei Bedarf angepasst.

 

1.2 Angebotsverbesserung zwischen Ponttor und Hörn bzw. Uniklinik samstags

Die Linie 3 A endet bzw. die Linie 3 B beginnt samstags mit Ausnahme des Abendverkehrs am Ponttor. Es ist geplant, jede zweite Fahrt zwischen 10:00 Uhr und 18:00 Uhr über Ponttor hinaus über Hörn und Campus Melaten bis zur Uniklinik zu verlängern. Hierdurch entsteht auch samstags eine Direktverbindung in einem 30-Minuten-Takt zwischen den Wohnheimen des Seffenter Weges sowie am Kastanienweg und dem Pontviertel. Für diese Maßnahme fallen ca. 7.000 Nutzwagen-km / Jahr außerhalb der Verkehrsspitze ohne zusätzlichen Fahrzeugbedarf an.

 

1.3 Verbesserung der Erreichbarkeit von RWTH-Standorten aus Richtung Krefelder Straße bzw. aus Richtung Baesweiler, Alsdorf und Würselen

Die Ringlinie 30 bietet entlang ihres Linienweges auf dem Außenring an vielen radialen Einfahrtstraßen Umsteigemöglichkeiten von den Regionalbuslinien aus der Städteregion. Ab Polizeipräsidium wird die Linie 30 in Richtung Ponttor - Westbahnhof und weiter zur Süsterfeldstraße - Campus Melaten bis zur Uniklinik geführt (aktuell zwei Fahrten je Richtung).

 

Im Hinblick auf die Entstehung weiterer Arbeitsplätze im Bereich Campus Melaten sollen insbesondere für umsteigende Fahrgäste aus den Kommunen Baesweiler, Alsdorf und Würselen, die mit der Linie 51 nach Aachen kommen, günstige Umsteigemöglichkeiten an der Krefelder Straße geschaffen werden, um durch den Verzicht des Umweges über Aachen Bushof entsprechende Reisezeitgewinne erzielen zu können. Zum kommenden Fahrplanwechsel sind zwei zusätzliche Fahrtenpaare auf der Linie 30 vorgesehen, die die Krefelder Straße mit den Hochschulgebieten am Ponttor, an der Süsterfeldstraße sowie im Campus Melaten verbinden. Die Fahrten sollen auf die Ankunfts- bzw. Abfahrtszeiten der Linie 51 abgestimmt werden. Für diese Maßnahme sind ca. 11.500 Nutzwagen-km / Jahr anzusetzen.

 

1.4 Angebotsverbesserung zwischen Campus Melaten / Uniklinik und Kohlscheid

Die Linie 80 verbindet die Stadtteile Richterich und Laurensberg umsteigefrei mit dem RWTH Campus Melaten und der Uniklinik und bietet darüber hinaus am Verknüpfungspunkt Kohlscheid Weststraße Umsteigemöglichkeiten an Fahrten der Schnellbuslinie 147 aus und in Richtung Herzogenrath Mitte bzw. Merkstein. Am Nachmittag bzw. am frühen Abend gibt es ab 16:08 Uhr bis 18:43 Uhr ab Uniklinik in Fahrtrichtung Richterich und Kohlscheid alle 30 Minuten eine entsprechende Rückfahrtmöglichkeit mit Ausnahme einer Fahrt gegen 18:00 Uhr.

 

Durch eine zusätzliche Fahrt gegen 18.00 Uhr ab Uniklinik kann diese Lücke geschlossen werden, so dass dann ab 16:08 Uhr bis 18:43 Uhr ein durchgängiges 30-minütiges Fahrtenangebot während der Berufsverkehrszeit in Richtung Richterich und Kohlscheid und mit einem Umstieg an Kohlscheid Weststraße auch weiter in Richtung Herzogenrath Mitte und Herzogenrath-Merkstein besteht. Für diese Maßnahme sind in Aachen ca. 1.900 Nutzwagen-km / Jahr anzusetzen.

 

1.5. Zusätzliche Fahrt der SB 11 vom FZ Jülich nach Aachen

Seit dem Fahrplanwechsel in 2007 finden auf dem Linienweg der SB 11 (RVE) zwischen Jülich und Aachen Direktfahrten statt, die über die Autobahn geführt werden. Die Reisezeit der Direktfahrten unterschreitet die der Fahrten über den klassischen Linienweg um mehr als 25 % (40 Min zu 54 Min zwischen Bushof Aachen und ZOB Jülich).

 

Es ist vorgesehen, die bereits bestehenden vier Fahrtenpaare um eine Fahrt zwischen dem FZ Jülich und Aachen gegen 17:30 Uhr zu ergänzen. Die letzte Direktfahrt ab FZ Jülich verkehrt derzeit um 16:15 Uhr und ist häufig mit 10 - 15 stehenden Fahrgästen besetzt. Bei Nutzung des Linienweges über die Autobahn muss die Geschwindigkeit angepasst werden, sofern Fahrgäste stehen. Dies relativiert den Reisezeitvorteil und gefährdet Anschlüsse. Die Zusatzfahrt dient einer Entlastung der früheren Fahrt um 16:15 Uhr, zugleich sollen neue Fahrgastpotenziale erschlossen werden unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ihren Arbeitsplatz später verlassen.

 

Der betriebliche Mehraufwand beläuft sich auf rd. 9.000 Nutzwagen-km / Jahr. Es ist noch festzulegen, ob diese Fahrt auch die FH Jülich bedient. In Abhängigkeit davon erhöht sich das Leistungsvolumen ggf. um rd. 500 Nutzwagen-km / Jahr. Es wird vorgeschlagen, die Mehrleistung der zusätzlichen Direktfahrt gemäß dem in 2008 vereinbarten Schlüssel zur Finanzierung von Zusatzleistungen auf der SB 11 aufzuteilen: Kreis Düren 50 %, StädteRegion Aachen 25 %, Stadt Aachen 25 %. Somit fallen in Aachen 2.250 zusätzliche Nutzwagen-km / Jahr an.

 

 

2. Verbesserung des Fahrtenangebotes auf einzelnen nachgefragten Relationen

 

2.1 Zusätzliche Anbindung der Fernbushaltestelle Wilmersdorfer Straße (Haltestelle Hüls Friedhof)

Die Fernbushaltestelle an der Wilmersdorfer Straße ist über die Haltestelle Hüls Friedhof oder Wilmersdorfer Straße bzw. alternativ auch über die Haltestelle „Hüls“ erreichbar, die allerdings am unteren Ende der Fernbushaltestelle liegt. Abends in der Woche sowie auch abends am Wochenende wurde bisher die Haltestelle Hüls Friedhof mangels Nachfrage nicht bedient. Durch die Zunahme der nationalen und internationalen Fernbusverbindungen an der Fernbushaltestelle Wilmersdorfer Straße steigt die Nachfrage nach einer entsprechenden ÖPNV-Anbindung auch in den Abendstunden.

 

Deshalb ist geplant, fünf Fahrten der Linie 23 ab Hüls Gewerbegebiet abends zusätzlich auch über Hüls Friedhof zu führen, um mit diesen ÖPNV-Fahrten zusätzliche An- und Abfahrtsmöglichkeiten von der Fernbushaltestelle Wilmersdorfer Straße in Richtung Innenstadt anbieten zu können. Darüber hinaus werden in Gegenrichtung ebenfalls fünf Fahrten über Hüls Friedhof geführt, um auch Ankunftsmöglichkeiten an die Fernbushaltestelle Wilmersdorfer Straße aus Richtung Innenstadt zu erhalten. Für diese Maßnahme sind insgesamt ca. 4.100 Nutzwagen-km / Jahr anzusetzen.

 

 

3. Anpassung des Nachtbusangebotes

 

3.1 Anpassung des Nachtbusangebotes im Zusammenhang mit der Verbesserung der Anschlüsse an die Züge aus Richtung Köln

Es besteht der Wunsch, die Umsteigemöglichkeiten zwischen den Zügen aus Richtung Köln spätabends und den Nachtbussen in Aachen zu verbessern. Heute müssen Umsteiger in die Nachtbusse am Bahnhof Rothe Erde und Aachen Hauptbahnhof Wartezeiten von bis zu 50 Minuten in Kauf nehmen. Zum kommenden Fahrplanwechsel ist deshalb vorgesehen, das Nachtbusliniennetz zu überarbeiten und im Hinblick auf die Verbesserung der Umsteigemöglichkeiten anzupassen. In diesem Zusammenhang sind allerdings noch Details zu prüfen, so dass zum jetzigen Zeitpunkt noch keine detaillierte Maßnahmenbeschreibung vorgelegt werden kann. Für diese Maßnahme fallen nach dem derzeitigen Planungsstand keine zusätzlichen Nutzwagen-km an.

 

 

Finanzielle Auswirkungen und Empfehlung

Die Kostenschätzung der einzelnen Maßnahmen erfolgt mittels eines Umlageschlüssels im AVV für die Nutzwagen-km. Der Umlageschlüssel stellt den „Ausgleichsbetrag / km“ in € für Leistungen der ASEAG einschließlich Subunternehmerleistungen sowie der Leistungen der RVE und der Fa. TAETER Aachen im Stadtgebiet Aachen dar. Mangels Verbundetat 2015 liegt zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch kein Planwert für 2015 vor. In Abstimmung mit dem AVV wird für die Fahrplanmaßnahmen 2015 ein Wert in Höhe von 1,47 € je Nutzwagen-km zu Grunde gelegt.

Bei diesem Wert handelt es sich um einen Durchschnittswert, der den durchschnittlichen Aufwand und auch den durchschnittlichen Erlös der Leistungen abbildet. Der Wert berücksichtigt keine Kostenunterschiede, die u.a. dadurch entstehen können, dass z.B. für die Verlängerung einer Linienleistung vorhandene Fahrzeugkapazitäten in einem Fall ausreichen und bei einer anderen vergleichbaren Maßnahme ein zusätzliches Fahrzeug benötigt wird.

 

Die in der Vorlage aufgeführten Maßnahmen stellen sich bezüglich Leistungserweiterung und geschätzte Kosten wie folgt zusammen:

Nr.

Maßnahme

Leistungs-änderung/km

1.1

Änderung der Linienführung im Bereich Campus-Boulevard

neutral

1.2

Angebotsverbesserung zwischen Ponttor und Hörn bzw. Uniklinik samstags

7.000

1.3

Verbesserung der Erreichbarkeit von RWTH-Standorten aus  Richtung Baesweiler, Alsdorf und Würselen

11.500

1.4

Angebotsverbesserung zwischen Campus Melaten / Uniklinik und Kohlscheid

1.900

1.5

Zusätzliche Fahrt der SB 11 vom FZ Jülich nach Aachen

2.250

2.1

Zusätzliche Anbindung der Fernbushaltestelle Wilmersdorfer Straße

4.100

3.1

Anpassung des Nachtbusangebotes

neutral

 

SUMME

26.750

 

Die Umsetzung aller aufgeführten Maßnahmen entspricht einer Angebotsausweitung um ca. 26.750 Nutzwagen-km / Jahr. Entsprechend dem zu Grunde liegenden Umlageschlüssel im AVV von Kosten in Höhe von 1,47 € je Nutzwagen-km ergibt sich eine Mehrbelastung von ca. 39.323 € / Jahr für die beschriebenen Fahrplanmaßnahmen zum Fahrplanwechsel 2015 in Aachen.

 

Der Sollkostensatz der ASEAG beträgt nach aktueller Prognose 5,19 € je Nutzwagen-km. Dieser Satz berücksichtigt keine Erträge und stellt daher die Obergrenze für die auszugleichenden Kosten der ASEAG dar. Es ergeben sich maximale Kosten in Höhe von 138.833 €.

 

Die Mehrbelastungen sind Bestandteil der mittelfristigen Wirtschaftsplanung der ASEAG und des noch zu genehmigenden Wirtschaftsplans 2015 der ASEAG. Sie beeinflussen das Betriebsergebnis der ASEAG und somit das städtische Konzernergebnis.

 

Die Verwaltung begrüßt die vorgeschlagenen Angebotsverbesserungen im ÖPNV und empfiehlt dem Mobilitätsausschuss, die vorgeschlagenen Fahrplanmaßnahmen für 2015 zu beschließen.

 

Reduzieren

Anlagen

Loading...